Kann man ein Netzteil mit höherer Ampere-Zahl für ein Gerät nehmen, ohne es zu schrotten?

MilesVorkosigan

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Der Titel sagt es eigentlich schon. Ich habe hier noch ein altes Korg M50-Keyboard (kleine Workstation zum Musikmachen), für das ich zum Verrecken das originale Netzteil nicht mehr finden kann.

Am Stromeingang steht "12V / 3500 mA"

Ich hätte ein passendes 12V Netzteil, allerdings hat das 5000 mA.

Ich meine, mich noch ganz entfernt an meinen Physikunterricht erinnern zu können, dass das kein Problem ist.
Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, und für Trial & Error ist mir das Korg-Gerät dann doch noch zu schade.

Es gibt hier unter euch bestimmt Elektroexperten, die das aus der Hüfte heraus beantworten können.

Danke für euren diesbezüglichen Rat :)
 
Ja, kein Problem.
 
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Kein Problem, das geht. Das Gerät nimmt nur das, was es braucht.

Die Volt müssen aber stimmen. Zu viel davon und das angeschlossene Gerät wird schwarz, schrumplig und hässlich.
 
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... super! Vielen Dank für eure Antworten. (y)

So kann ich das Teil heute Abend noch in Betrieb nehmen und ein bisschen in nostalgischen Erinnerungen schwelgen :)
 
Polarisation auch prüfen. Wenn das ein geregeltes Netzteil ist, dann kein Problem.
 
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... es hat einwandfrei funktioniert. Ich habe so ein Universal-Netzteil mit einstellbarer Volt-Spannung verwendet.
Die Stromstärke konnte man (interessanterweise) nicht anpassen.
Aber da das - wenn eine ausreichende Mindeststromstärke vorhanden ist - eh keine Rolle spielt, ist das wahrscheinlich normal bei diesen Dingern.

Auf jeden Fall hat es funktioniert, und es kamen weder Funken noch unangenehme Gerüche aus dem Gerät ... ;)
 
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Die Stromstärke konnte man (interessanterweise) nicht anpassen.
Das ist auch ganz logisch. Welche Spannung ausgegeben wird, gibt das Netzteil vor, welcher Strom fließt, liegt aber am angeschlossenen Verbraucher. Die Strom-Angabe auf dem Netzteil ist nur das, was das Netzteil maximal liefern kann.

Normale Steckdosen im Haushalt sind mit 16A (entspricht ca. 3840 W) abgesichert. Und der Steckdose ist es völlig egal ob du dort eine LED-Tischleuchte mit 3 W oder einen Wasserkocher mit 2000 W anschliesst.
 
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...

Normale Steckdosen im Haushalt sind mit 16A (entspricht ca. 3840 W) abgesichert. ...

... das wird jetzt ein bisschen OT: Aber aus Interesse: Wie ist denn der Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke?
Ich erinnere mich - aus besagtem Physikunterricht - nur noch daran, dass eine hohe Spannung (z. B. 20.000 Volt) für einen Menschen unproblematisch sind, wenn die Stromstärke sehr gering ist.

Als Beispiel gab es damals die Entladungen bei statischen Aufladungen (Kunststoffteppich in trockener Winterluft) oder so.

Eigentlich ein interessantes Thema, über das jeder so halbwegs Bescheid wissen sollte. Leider - wie so Vieles, was man nur selten braucht - ein bisschen in Vergessenheit geraten :confused:
 
Das Entscheidende ist dabei die Frequenz. Niederfrequenz ist tödlich hochfrequent muss bei selber Stromstärke und Spannung gar keine Probleme machen und überlebt man eher.
 
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... es hat einwandfrei funktioniert. Ich habe so ein Universal-Netzteil mit einstellbarer Volt-Spannung verwendet.
Die Stromstärke konnte man (interessanterweise) nicht anpassen.
Aber da das - wenn eine ausreichende Mindeststromstärke vorhanden ist - eh keine Rolle spielt, ist das wahrscheinlich normal bei diesen Dingern.

Auf jeden Fall hat es funktioniert, und es kamen weder Funken noch unangenehme Gerüche aus dem Gerät ... ;)
Sehr cool, viel Spaß mit dem Gerät! Ich kenne nur den Korg M1 von damals, waren geile Geräte.
Yamaha SY77, Roland D50, Korg M1 usw...
 
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... das wird jetzt ein bisschen OT: Aber aus Interesse: Wie ist denn der Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke?
Ich erinnere mich - aus besagtem Physikunterricht - nur noch daran, dass eine hohe Spannung (z. B. 20.000 Volt) für einen Menschen unproblematisch sind, wenn die Stromstärke sehr gering ist.
Bei Gleichspannungen gilt das Ohmsche Gesetz

U=R*I
bzw.
I=U/R (Der Strom ergibt sich aus Spannung geteilt durch den Widerstand)

Bei Wechselspannungen wird es komplizierter, da die Spannung nicht gleich,
sondern sinusförmig pulsierend anliegt. Ausserdem geraten Strom und Spannung
durch induktive oder kapazitive Lasten aus dem Tritt und belasten die Leitungen
nicht nur mit der Wirklast, sondern auch mit einer Blindlast.

Eine hohe Spannung erzeugt nur dann keinen tödlichen Strom, wenn nur eine mimimale
Ladung vorhanden ist (statische Aufladung) oder ein extrem hoher Innenwiderstand
in der Spannungsquelle vorliegt.
 
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... mein Traum war früher immer ein Roland Jupiter 8. Und heute leider auch noch ... die Dinger sind - obwohl "uralt" - auf dem Gebrauchtmarkt kaum bezahlbar. Ich hätte neulich einen bekommen können ... für 20.000 Euro!!! Sooo verrückt bin ich dann aber auch wieder nicht :p
 
Wie ist denn der Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke?
Spannung (Volt) mal Stärke (Ampere) ist Leistung (Watt).

Gibt das Netzteil also 12V und 3A aus, kann es maximal 36 Watt liefern. Nimmt das angeschlossene Gerät maximal 10 Watt, dann kommen vom Netzteil auch nur 10 Watt.

Ansonsten bin ich eher der akustische Typ, der Instrumente ohne Strom spielt. Handpan und Oud. Wobei es auch E-Ouds gibt, ich spiele aber eine klassische „analoge“ Oud, eine Zeryab. Die Handpans sind von Sela (D Kurd) und Opsilon (C Amara), beide 440Hz.
 
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Normale Steckdosen im Haushalt sind mit 16A (entspricht ca. 3840 W) abgesichert. Und der Steckdose ist es völlig egal ob du dort eine LED-Tischleuchte mit 3 W oder einen Wasserkocher mit 2000 W anschliesst.

aber bei zwei Wasserkochern würde die Sicherung schon ins Grübeln kommen, ob sie nicht erstmal ne Siesta einlegt 😎

Ja grundsätzlich ist das bei Netzteilen wie mit Autos: auch wenn der Motor 200PS (bzw. ca. 140kW) Leistung hat, liefert der nur immer soviel Leistung, wie Du per Gaspedal anforderst. So ist das bei elektrischen Netzteilen auch. Die Spannung bleibt immer konstant*, die Stromstärke paßt sich dem Bedarf an.

* es sei denn, man überlastet das Netzteil, weil mehr Strom angefordert wird, als es leisten kann, dann sackt die Spannung ein, um das zu kompensieren. Sieht man sehr schön an Car-HiFi-Anlagen mit Spannungsanzeige an der Endstufe: wenn Du die überforderst, kannst Du sehen, wie bei jedem Bassschlag die Spannung runtergeht 😎 Manche sehen das sogar am Licht, da werden dann die Scheinwerfer zur Lichtorgel und werden bei jedem Bums dunkler 😅 Sowas hat bestimmt jeder schon mal gesehen 😁 Darum baut man in potente Anlagen immer einen Pufferkondensator ein, der diese Impulse puffern kann. Fälschlicherweise versuchen viele zwar heute auch, das mit Zweitbatterien (oder mehreren davon) aufzufangen, aber das ist der falsche Ansatz 🤷‍♂️

Bei Deinem Keyboard wird das aber keine Rolle spielen, wenn da nicht grad ein Endverstärker drin ist 😁
 
btw: bei Solaranlagen oder speziell Balkonkraftwerken spielt das aber ne wesentliche Rolle! Es gibt dazu den Irrglauben, dass es eine gesetzliche Bestimmung gäbe, dass ein BKW nur max. 800W (zwei Kollektoren) haben dürfe. Aber das ist falsch! Es gibt dazu keine gesetzliche Bestimmung. Es dürfen (können) an einem Stromkreislauf (also jeder in der Zentrale mit einer 16A Sicherung abgesicherten Strang, an dem mehrere Steckdosen oder Lampen angeschlossen sind) eben immer nur max. 16A fließen (wegen Sicherung). Wenn jetzt das BKW 2500W Strom einspeist und Du im gleichen Stromkreis den 2000W Wasserkocher anschmeißt, käme wahrscheinlich die Sicherung.

Wenn man das BKW aber an einem extra Kreislauf anschließt, an dem keine anderen Verbraucher hängen, kann man also locker ein BKW mit 4000W Peak an eine Steckdose anschließen, ohne dass die Sicherung fliegt. Wer mehrere freie Kreisläufe hat (die meisten Sicherungskästen haben mehr Anschlüsse als im Haus belegt sind) kann auch mehrere BKW mit je 4000W betreiben. Das wären dann ca. 10 Kollektoren pro BKW 😎
 
Den Unterschied zwischen Spannung und Strom kann man sich auch bildlich wie eine Wasserleitung vorstellen.
Dabei ist die Spannung der Wasserdruck und der Strom die Durchflussmenge.
 
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Es dürfen (können) an einem Stromkreislauf (also jeder in der Zentrale mit einer 16A Sicherung abgesicherten Strang, an dem mehrere Steckdosen oder Lampen angeschlossen sind) eben immer nur max. 16A fließen (wegen Sicherung). Wenn jetzt das BKW 2500W Strom einspeist und Du im gleichen Stromkreis den 2000W Wasserkocher anschmeißt, käme wahrscheinlich die Sicherung.
Nein genau, das ist ja falsch gedacht.
Wenn du an dem Kreis hinter der Sicherung 2000 W einspeist, kannst du diese in diesem Stromkreis direkt "verbrauchen" plus noch die zusätzlichen 3840 W (16A) aus dem Stromnetz. Der Strom vom Solar zum Verbraucher im selben Kreis läuft ja eben nicht über die Sicherung.
Das bedeutet dass in dem Kreis mit 2000W Einspeisung die 16A-Sicherung erst bei einem Verbrauch größer 5840W auslösen würde.
Und für diese Leistung ist der normale mit 1,5mm2 verkabelte Stromkreis nicht ausgelegt.

Deshalb sind bei BKWs für die Steckdose nur 800W erlaubt, somit ist sichergestellt dass der entsprechende Stromkreis hinter der Sicherung nur um diese maximal diese 800W überlastet werden kann.
 
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... das wird jetzt ein bisschen OT: Aber aus Interesse: Wie ist denn der Zusammenhang zwischen Spannung und Stromstärke?
Ich erinnere mich - aus besagtem Physikunterricht - nur noch daran, dass eine hohe Spannung (z. B. 20.000 Volt) für einen Menschen unproblematisch sind, wenn die Stromstärke sehr gering ist.

Als Beispiel gab es damals die Entladungen bei statischen Aufladungen (Kunststoffteppich in trockener Winterluft) oder so.

Eigentlich ein interessantes Thema, über das jeder so halbwegs Bescheid wissen sollte. Leider - wie so Vieles, was man nur selten braucht - ein bisschen in Vergessenheit geraten :confused:
Wenn mans nur grob Wissen muss finde ich den Vergleich mit dem Wasserrohr ganz passend.

Durchflußmenge ist der Strom
Der Druck ist die Spannung
Und ein Wiederstand ist wie ein Seil, welches das Rohr zuschnürt.

Solange die Spannung passt sollte eigentlich nie was schiefgehen. Im schlimmsten Fall, geht das Gerät halt nicht an, weil die Watt (U*I) nicht geleistet werden können vom Netzteil. Aber Schaden richtest du damit auch nicht an in dem Fall.
 
Solange die Spannung passt sollte eigentlich nie was schiefgehen. Im schlimmsten Fall, geht das Gerät halt nicht an, weil die Watt (U*I) nicht geleistet werden können vom Netzteil. Aber Schaden richtest du damit auch nicht an in dem Fall.
Da wäre ich vorsichtig. Wenn das Netzeil weniger Strom angegeben hat als das Gerät benötigt, wird es überlastet. Ja nach dem wie gut das Netzteil gebaut ist, schaltet es im besten Fall wie beschrieben ab - einfache Netzteile werden aber einfach nur überhitzen und auf Dauer kaputtgehen.

Aber hier war ja die Frage nach einem Netzteil mit höherer möglicher Leistung als benötigt ... und das ist absolut ok.
 
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