Jazz und Blues: ausgetorben?

chell

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Hallo,

ich hab gerade mit einem Kollegen über Musik & Disco geschnackt und haben beide festgestellt: Disco ist nichts für uns!

Wir würden beide viel lieber in einen ordentlichen Jazz oder Blues Club gehen. Dann haben wir gemerkt: Leute dafür zu finden, ist schwierig.

Kann es sein, dass die Generation unter 30 kein Jazz und Blues mehr hört?
 
nein, das kann nicht sein. :)

mein (großer) freundeskreis hört fast ausschließlich diese musik, und ich kenne unmengen leute, die das auch tun - ich kann also sagen: nein, jazz ist nicht tot, er riecht nur komisch. :D
 
Nee, das würde ich nicht sagen. Nur dass der Blues, den Ihr Euch vielleicht wünscht, seit 30 Jahren im Museum steht. Heute hört man Nils Petter Molvaer, Bugge Wesseltoft, Joshua Redman oder Till Brönner. Konzerte von denen gibt es wohl en masse.
 
Hab mir ein paaar Hörproben von den von dir genannten Künstlern angehört: gefällt mir recht gut.

Jetzt müsste ich nur noch die besten Jazz und Blues Clubs in Hamburg kennen... Vielleicht kann ich ein paar Freunde konvertieren ;-)

Wir sind alle noch recht jung (so 18-20), daher vielleicht was, womit ich ich meine Freunde in der Altersklasse konvertieren kann ;-)
 
Ich bin 27 und höre seit Jahren mit absoluter Vorliebe (Smooth-)Jazz, Lounge und Blues. :)
 
Ich bin 18 und hör mit den beiden besten Freunden oft Blues und ähnliches. Und auch alte Musik (60er und 70er). Mit Discos können wir alle nichts anfangen, wenn wir mal gehen gehen wir wegen den Frauen, aber die trifft man auch sonst.

Modernes kann man wirklich nicht mehr viel hören ausser Indierock und viele Geheimtipps.
 
Ich bin 18 und hör mit den beiden besten Freunden oft Blues und ähnliches. Und auch alte Musik (60er und 70er). Mit Discos können wir alle nichts anfangen, wenn wir mal gehen gehen wir wegen den Frauen, aber die trifft man auch sonst.

Modernes kann man wirklich nicht mehr viel hören ausser Indierock und viele Geheimtipps.


Stimmt. Das meiste, was heute so neu rauskommt ist Müll...
 
Wie sieht das eigentlich mit Discos aus in Deutschland von der Musik her? Hier läuft überall nurnoch House und weiss nicht wie sich all diese Computermusik nennt. Grauenhaft.

Gibts bei euch auch so spezifische? also nur rock etc.?
 
Ich hab festgestellt, dass Blues und Jazz meist Musik von Musikern für Musiker ist. (Also in meiner Altersgruppe, ich bin 20). Von meinen Freunden/innen kenne ich niemanden, der Blues oder Jazz intensiv und öfters hört wenn er/sie nicht auch irgendwie die Musik selbst spielt.

Nur um das klar zu machen, ich höre etwa 60% Blues und Jazz ,40% Rock (bzw Variationen von Rock) und spiele das auch. :cool:

Edit: Hatte vergessen zu sagen, dass weder Jazz noch Blues tot ist! Beides lebt weiter auf die ein oder andere weise mal was mit anderen Stilen gemischt mal ursprünglich, sterben wird das nicht! Dafür kenne ich zu viele wirklich gute Musiker, die diese Musik lieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur für die Statistik... ich liebe wie oben geschrieben Jazz & Co., aber leider bin ich ganz und gar unmusikalisch. :)
 
Ich hab festgestellt, dass Blues und Jazz meist Musik von Musikern für Musiker ist. (Also in meiner Altersgruppe, ich bin 20).

Pah! :Pah:

Ich kann Dir CDs rauskramen aus einer Zeit als nicht mal Deine Eltern geboren waren und bei der Mucke gehst Du Fliegen. :D

Ich weiss ja nicht was hier unter Blues oder Jazz verstanden wird, aber bei Blues denke ich z.B. an Muddy Waters, Howlin' Wolfe, John Lee Hooker.
Bei Jazz denke ich an John Coltrane oder Ben Webster.

Natürlich gibt es auch guten aktuellen Blues, aber vieles von dem, was im Plattenladen in dem entsprechenden Regal einsortiert wird, erstaunt mich immer wieder. (Einen der Verkäufer dort übrigens auch...)
Aber immerhin gibt es noch einen Laden in Darmstadt, der ein entsprechendes Regal hat.
 
Jetzt müsste ich nur noch die besten Jazz und Blues Clubs in Hamburg kennen... Vielleicht kann ich ein paar Freunde konvertieren ;-)
Hi,
tja - Hamburg ist leider nicht gerade die Jazzhauptstadt der Menschheitsgeschichte. IMHO gibt es mit dem Birdland nur einen vernünftigen Jazzclub, mit einem guten, wenn auch nicht internationalen Programm. Es spielen dafür dort auch viele junge Musiker. Den Stil könnte man als "Mainstream" oder besser als "Modern-Straight-Ahead-Jazz" bezeichnen. Also nix Smooth Jazz, aber melodisch und mit Time.
Wir sind alle noch recht jung (so 18-20), daher vielleicht was, womit ich ich meine Freunde in der Altersklasse konvertieren kann ;-)
Ich hab festgestellt, dass Blues und Jazz meist Musik von Musikern für Musiker ist. (Also in meiner Altersgruppe, ich bin 20). Von meinen Freunden/innen kenne ich niemanden, der Blues oder Jazz intensiv und öfters hört wenn er/sie nicht auch irgendwie die Musik selbst spielt.
Das liegt daran, dass der Jazz sehr viel Substanz besitzt und eine der komplexesten Musikarten überhaupt ist. Schliesslich wird viel kommuniziert und wenn man diese Kommunikation zwischen den Instrumenten nicht checkt, ist man mehr oder weniger verloren. So isses (leider). Das Türchen zu dieser Musik geht also nicht von selber auf; man muss schon selber etwas dafür tun. Am besten, in dem man sich ein paar Scheiben kauft und die Musik zuhause öfters anhört. Wenn du dir einen Vortrag auf Suaheli anhörst, kann das am Anfang auch ganz lustig sein. Aber irgendwann wird's anstrengend, weil du halt einfach nichts verstehst. Verstehst du?...:D
Trotzdem machen die Musikerinnen und Musiker die Musik auch für das Publikum; nur nehmen sie keine Rücksicht darauf, ob die Leute ihr folgen können. Sonst wäre diese grossartige Kunstform nämlich gar nie entstanden, gell...;)
Edit: Hatte vergessen zu sagen, dass weder Jazz noch Blues tot ist! Beides lebt weiter auf die ein oder andere weise mal was mit anderen Stilen gemischt mal ursprünglich, sterben wird das nicht! Dafür kenne ich zu viele wirklich gute Musiker, die diese Musik lieben.
Sehe ich genau so! Man hat schon immer gesagt, dass ungefähr 6% des Musikpublikums Jazz hören möchte. Das ist IMHO über die Jahrzehnte stabil geblieben, aber es ist halt heutzutage nicht mehr "cool" für Jugendliche und junge Erwachsene, Jazz zu hören. Das zumindest war mal anders. Und so wird das Publikum im Moment immer älter; erschreckend älter. Früher hat man sich einfach noch mehr mit Kunst auseinandergesetzt. Sei es Literatur, bildende Kunst oder eben Musik. Heute wird einfach fast nur noch konsummiert; am besten ohne grosse Anstrengung und Eigeninitiative.
Bei Jazz denke ich an John Coltrane oder Ben Webster.
falkgottschalk, you're my man! Schön, dass überhaupt noch jemand diese Herrschaften kennt.
Enjoy the music!
LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt. Das meiste, was heute so neu rauskommt ist Müll...

Das stimmt.

Ein bisschen Blues steckt ja fast überall drin, aber hast Du bei den "alten" Blues-Größen schon hineingehört?

Big Bill Broonzy, Memphis Slim, Bessie Smith, John Lee Hooker, Blind Boy Fuller, Alberta Hunter, Willie Dixon, Washboard Sam, B. B. King,...

Meine Meinung:
Beim Blues wäre "Was gibt es Neues?" nicht einmal die richtige Fragestellung.
Da müßte die Frage eher lauten "Was gibt es Altes?" (nämlich "... das ich noch nicht kenne")
Was mich betrifft, ist das ein sehr weites Feld, und das finde ich gut so...
:)

Walter.
 
Ich höre auch sehr gerne Jazz und Blues. Sowohl die Klassiker als auch viele moderne Künstler haben es mir angetan.

Das einzige was mich, vor allem an der Jazzszene, sehr nervt, ist das Pseudoelitäre Gehabe mancher "Fans".
Die meisten Jazzmusiker sind nämlich durchaus in der Lage die Vielfältigkeit der Musiklandschaft differenziert zu betrachten und schätzen auch andere Stile.

Jazzliebhaber zu sein und zudem auch Rock, Electro, Indie, HipHop und Metal (ja auch Death Metal) zu mögen schließt sich mitnichten aus.
Im Gegenteil es ist wie bei allen Künsten, Je mehr man kennt, desto größer wird das Verständnis für Neues/Fremdes und umso mehr kann man die Einflüsse auf andere Bereiche erkennen und schätzen.

Das vielen Intellektuellen (in meinen Augen immer noch der Großteil der Jazzhörer - 5 Euro für's Vorurteilsschwein) gerade in dieser Hinsicht die vielbeschworene Toleranz abgeht ist leider sehr traurig.

Ich könnte mir ein Leben ohne Jazz nicht vorstellen, aber auf einige Jazzclubs kann ich verzichten:D.
 
Das stimmt.

Ein bisschen Blues steckt ja fast überall drin, aber hast Du bei den "alten" Blues-Größen schon hineingehört?

Big Bill Broonzy, Memphis Slim, Bessie Smith, John Lee Hooker, Blind Boy Fuller, Alberta Hunter, Willie Dixon, Washboard Sam, B. B. King,...

Meine Meinung:
Beim Blues wäre "Was gibt es Neues?" nicht einmal die richtige Fragestellung.
Da müßte die Frage eher lauten "Was gibt es Altes?" (nämlich "... das ich noch nicht kenne")
Was mich betrifft, ist das ein sehr weites Feld, und das finde ich gut so...
:)

Walter.

Ich höre zur Zeit viel BB King, Buddy Guy und Stevie Ray Vaughn und natürlich Eric Clapton.

Was ich auch ganz gerne höre, ist John Mayer. Er hat mit Pop angefangen, bewegt sich seitdem aber eher in Richtung Blues. Ich kann "Try!" vom "John Mayer Trio" und "Continnum" von John Mayer empfehlen.
 
grüß euch,

ich war letztes jahr auf einem "modern jazz" konzert, war voll genial.

hier mal die band: hot pants road club

sind zwar aus österreich, aber machen gute musik wie ich finde.

gruß cb
 
meine absolute favoritin:

www.esperanzaspalding.com

und nein, jazz ist nicht tot, um 25 Jahre orientieren sich viele musikalisch neu, nachdem sie den Charts entwachsen sind und sie von der nächstjüngeren Generation vertrieben worden sind ;-)
 
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