Kurz gefragt: Ist das iPad überhaupt produktiv einsetzbar?
Kurze Antwort: kommt drauf an. Ich persönlich empfinde das iPad als völlig nutzlos. Ich hatte ein paar Monate ein iPad Air und ein Samsung Galaxy Note 8 und das Note 8 hat nach nicht mal einer Woche unangefochten bei mir gewonnen. Das iPad ist (für mich) ein nettes Surf- und eMail-Gerät (und dafür letztlich völlig überteuert). Ansonsten bin ich an allen Ecken an Grenzen gestoßen, die ich bei Android von vorne herein nicht hatte.
Mein Hauptproblem mit dem iPad war, daß synchronisieren von Daten eine totale Katastrophe ist. Ich will im Wesentlichen meine Ordnerstruktur, wie ich sie auf dem Mac habe, auch auf dem Tablet haben. Ich möchte nicht meine Daten, die einem Projekt zugehörig sind, nicht über 10 Programm-Stores verteilt wissen.
Auf dem Android hab ich statt dessen mit DropSync und BittorrentSync zwei Dienste, die im Hintergrund meine freigegebenen Ordner immer Synchron halten. Auf dem Android öffne ich die Dateien dann, wie auch unter OSX, mit einem Dateibrowser. Das ist für mich wesentlich effektiver.
Dazu kommt, daß das iPad keine induktive Stifterkennung kennt und diese Fingersimulationsstifte nahezu unbrauchbar sind. Das Note 8 hingegen hat einen echten Wacom-Stift (den ich in einen alten defekten Intuos-Stift eingebaut habe, um einen Full-Size-Stift zu haben) hat, der sehr viel akkurater arbeitet. Dadurch hat es die Software viel einfacher die Hand vom Stift zu unterscheiden. Auf dem iPad haben die Programme, die für Stiftbenutzung gedacht sind, zwar eine Handballenerkennung, aber die funktionierte bei mir nur sehr schlecht, da ich beim Hand Aufsetzen dazu neige ein Knöchel des kleinen Fingers zuerst aufzusetzen, wodurch es ständg als Stift ausgewertet wurde. Upad hatte so ein Sheet, was man sich hochziehen konnte, womit an der Stelle Eingaben ignoriert wurden. Das war zwar schon besser, aber das hat beim Schreiben und Zeichen auch sehr genervt.
Android 5, oder besser CyanogenMod 12 läuft übigens sehr gut auf dem Note 8. Es gibt zwar hier und da noch Kleinigkeiten, die nachgebessert werden müssen, aber hey… das ist noch eine CM12-Beta (oder sogar Alpha?).
Ansonsten bin ich mit OSX und iPhone unterwegs. Die Einschränkungen von iOS sind für mich auf dem iPhone ok, weil ich da nicht wirklich produktiv arbeiten will. Ich hab da keinen Bedarf einen Projektordner mit zu bearbeiten. Aber von einem Tablet erwarte ich weit mehr als iOS mir bietet.
Letztlich ist es aber auch eine Frage der Software. Auf dem Android hab ich ezPDF, was ich sehr gut finde. Erstaunlicherweise kann das Ding sogar umgebrochene Wörter finden, was auf OSX kein anderer PDF-Viewer kann, abgesehen vom Adobe Reader (der aber ansonsten unbrauchbar schlecht ist und den ich nur für diesen Zweck habe).