"iPod-Hören ist wie Wien aus Plastikbechern trinken"

für den Künstler schlimmer muss imho das gedankenlose Dauer-Konsumieren von Musik sein -- einfach die Stöpsel rein und berieseln lassen
:upten:
Obwohl, eigentlich ist es ja schade, dass es so ist... leider wird auch fast nur noch entsprechende Musik produziert. :eek:

Ich bin jedenfalls froh, dass ich keinen iPod oder ähnliche Geräte besitze.

Gruß, eiq
 
ich verstehe das ganze etwas anders:
natürlich ist die Qualität aus den Stöpseln eine andere wie die aus mannshohen Boxen, für den Künstler schlimmer muss imho das gedankenlose Dauer-Konsumieren von Musik sein -- einfach die Stöpsel rein und berieseln lassen

Ich habe das genau gleich verstanden: Es geht um die Dauer-Berieselung vs/ aufmerksamen Zuhören, meiner Meinung nach. Für viele Menschen ist Musik „das, was läuft, während ich jogge / zur Arbeit fahre / ich mich mit Leuten treffe“. Und eigentlich wollen die etwas anspruchsvolleren Künstler „etwas“ mehr erreichen …

Ich geb’s ja zu – auch ich verwende Musik häufig als Hintergrundgeräusch. Aber wenn ich 7 h im Zug zwischen Deutschland und der Schweiz sitze, höre ich sehr, sehr aufmerksam Musik – selbst auf einem iPod.

Cheers,
-Sascha
 
Leute, hat noch einer von euch den allerersten Sony-Walkman in der Ecke liegen mit den Original blechern-klingenden Kopfhörern (die mit dem Metallbügel). Und erstmal das seichte leiern, wenn die Batterien schlechter wurden! Kann sich einer daran erinnern welche Qualität Cassettenrecorder und tragbare Radios hatten? Klar ist das unvergleichbar mit einer echten Synfonie im Theater oder der perfekt justierten 10.000 Euro-Anlage - aber für unterwegs? Respekt für den iPod :jaja:
 
Mi Musik-Stöpseln im Ohr durch die Weltgeschichte zu stiefeln, ist natürlich an und für sich eine ziemlich stillose Sache und sicher nichts für Ästheten oder Puristen. Ich trinke auch lieber gar keinen Wein als welchen aus Plastikbechern - aber nur, weil das nächste Bordeaux-Glas immer absehbar greifbar ist. Ich schätze, für viele iPod-Nutzer heißt die Alternative nicht HiFi-Klang, sondern gar keine Musik unterwegs. McDonald's muss ja nicht Mist sein, nur weil bei ausreichend Mitteln und Muße selbstverständlich ein anderes Restaurant zu bevorzugen ist.
 
:upten:
Obwohl, eigentlich ist es ja schade, dass es so ist... leider wird auch fast nur noch entsprechende Musik produziert. :eek:

Ich bin jedenfalls froh, dass ich keinen iPod oder ähnliche Geräte besitze.

Gruß, eiq

Was hat denn ein Gerät mit dem Nutzungsverhalten zu tun? Ob ich mir damit jetzt die aktuelle Rihanna, 10000 Days von Tool oder die Goldberg Variationen anhöre kann ich doch selber entscheiden. Jetzt eben auch unterwegs oder im Urlaub ;)
 
nicht wieder falsch verstehen -- das Gerät kann nichts dazu. Aber natürlich verleitet ein immer-dabei-player zur Dauerberieselung, genau so wie die Digitalfotografie die "ernsthafte" Fotografie zu Grabe trägt.

Ich wollte nur ausdrücken, dass einem ernsthaften Künstler imho jemand lieber sein sollte der Musik aus einem Transistorradio aufmerksam verfolgt, als einer der sich von einer High-End-Anlage berieseln lässt.
 
Ich kenne nur New York aus der Flasche. Und das ist wie Triple-Feature glotzen. Aber Wien aus Plastikbechern ist vielleicht günstiger.

:D :D :D

:upten:


Irgendwie kommt mir dieser Stil des Schreibens bekannt vor... :cool:
 
:upten:
... leider wird auch fast nur noch entsprechende Musik produziert. :eek:

Oh ja, da kann ich dir nur Recht geben! Besonders in letzter Zeit ist es für mich spürbar geworden, wie wenig wirklich neue Musikstücke ich mir anhöre. Meist greife ich dann doch zu "Klassikern" wie U2, Genesis oder (etwas neuer) Coldplay. Der CD-Schrank meines Vaters ist eine wahre Goldgrube!:D

PS: Ich höre übrigens auch mit meinen beiden iPods Musik und nicht etwa mit einem Cowon, etc.. Allerdings habe ich auch In-Ears von Shure (E4c) und diese machen auch aus dem iPod ein kleines "Klangwunder". Ohne Frage ist der iPod mit Standard-Ohrhörern nicht zu gebrauchen.
 
Mein Kommentar zum Besitz eines iPods sollte nicht ausdrücken, dass ich das Gerät an sich verteufle. Ich kann es nur nicht gebrauchen. Wenn ich unterwegs bin, fahre ich entweder mit dem Rad durch Berlin oder laufe mit anderen durch die Gegend. Ich habe unterwegs einfach keine Zeit, Musik zu hören - ich könnte mich höchstens berieseln lassen. Das würde mich aber auf dem Fahrrad ziemlich schnell umbringen und meine Gesellschaft bei Spaziergängen würde es sicherlich auch nicht wirklich schön finden, wenn ich mit Stöpseln im Ohr rumlaufen würde.
Daher freue ich mich immer, wenn ich zu Hause vollkommen analog mit alter Technik von komischen schwarzen PCV-Scheiben Musik hören kann. Ich muss das einfach zelebrieren, denn anders könnte ich Nick Drake, Jeff Buckley oder auch Keith Jarrett nicht hören. Musik ist nichts für nebenbei.

Wenn ich mir vorstelle, ich würde in der U-Bahn mit dem iPod Musik hören, und mich dabei genauso verhalten wie zu Hause... ich weiß nicht, was die Leute über mich denken würden... :eek:

Gruß, eiq
 
ich hab dich schon richtig verstanden eiq, ;)
 
drum lassen wir dir mal deine Wahrheit.

vielen dank, nett von dir. :)

Ich finde Menschen immer etwas seltsam, die denken, das was in ihrem Besitz ist, sei das absolute Nonplusultra und hätte auf jeden Fall Allgemeingültigkeit ;)

erstens habe ich nicht vom nonplusultra gesprochen, sondern lediglich erwähnen wollen, dass die einzige stufe nach ipod-kopfhörern eben nicht die high-end-anlage vom onkel ist, sondern an oberster stelle immer noch die unverfälschte musik der entsprechenden musiker ist. so wie es auf der bühne oder im proberaum klingt.

zweitens ist mein amp nicht das nonplusultra, weil es meiner ist, sondern es ist meiner, weil er das nonplusultra ist. ;)
 
Ich glaube gern, dass man auf einer "Nonplusultra-Anlage hört, dass die komprimierten Musikstücke vom iPod nur noch 20% ihres ursprünglichen Detailreichtums haben.
Aber ich habe keine solche Anlage, sondern nur eine pupsnormale, auf der man zumindest bei Pop-Musik kaum einen Unterschied hört. Bei Klassik ist das allerdings was anderes, bilde ich mir zumindest ein.
Normalerweise, also bei der Arbeit, finde ich es einfach bequemer und schöner, den iPod im Shuffle-Modus laufen zu lassen. Aber wenn mir mal danach ist, lege ich eine CD in den Player und geniesse die Musik richtig. Deswegen kaufe ich mir praktisch nichts im iTunes-Shop, sondern alles auf CD.
Eine Bruckner-Sinfonie würde ich aber sowieso nicht unterwegs im Zug hören wollen, oder im Auto.
 
Eine Bruckner-Sinfonie würde ich aber sowieso nicht unterwegs im Zug hören wollen, oder im Auto.

Warum nicht? Im Auto kann man wenigstens mal richtig aufdrehen, ohne daß gleich Freundin/Nachbarn/Hund/Katze nerven :D
 
Mein Auto macht zu viele Nebengeräusche.
 
Die hat für mich keine Ahnung.
Sie vergleicht den Sound mit kleinen Kopfhöhrern mit dem Sound eines Soundsystems <.<
 
zweitens ist mein amp nicht das nonplusultra, weil es meiner ist, sondern es ist meiner, weil er das nonplusultra ist. ;)

... ich sagte ja bereits, ich will dir deinen Hughes & Kettner nicht schlecht reden, ist bestimmt ein nettes Spielzeug.

Aber, um bei den restlichen Beispielen, die hier gefallen sind, zu bleiben, ich möchte keine Bruckner-Symphonie über den Amp hören. Live braucht sie keine Amps und in der guten Stube, na, ein Plattenspieler macht sich wohl auch nicht so dolle dran. Dann lieber doch die HighEnd-Anlage, es muss auch nicht die vom Onkel sein, es darf gerne meine eigene sein :)

Es bleibt dabei, es ist deine Wahrheit, für dich und deine Musik ... sonst nix ;)


.
 
Zuletzt bearbeitet:
natürlich wäre es völliger schmarrn die bruckenr-sinfonie über einen gitarren-amp laufen zu lassen, aber die klingt live im konzertsaal trotzdem 10x besser als über nen plattenspieler/CD-player/ipod. du hast immer noch nicht ganz verstanden worauf ich hinaus will. ist aber auch egal. ich höre fast immer und überall musik, und bin froh wählen zu können zwischen:
- unterwegs/bei der arbeit mit ipod
- daheim mit der ziemlich guten, fast highend-anlage meines onk... – äh, ne is ja meine.
- vor konzertbühnen

und ja, je nach beschäftigungsgrad ist das ein weicher übergang zwischen stumpfem berieseln lassen und intensiven hörens.
 
@Bobs:

... doch, ich verstehe dich sehr gut :D

Einzig und allein die Aussage in deinem ersten Post hier "selbst eine noch so gute anlage kommt nicht an den sound meines 120W H&K Vollröhren-halfstacks ran" fand ich etwas deplaziert und war, für mich, missverständlich.

Ganz nebenbei, ich kenne Hans und Lothar Stamer, weil H&K in meiner Heimat gegründet wurden und ich selbst, in den 80er, deswegen mal einen Marshall verkauft habe.


Gruß
 
Ich frag mich wirklich, ob sich die Ansprüche der Musikhörer nicht verschlechtern werden. Für den Durchschnittsteen von heute reichen ja anscheinend die Handyspeaker. Bass ist wohl nicht mehr so gefragt. Werden die sich dann daheim auch mit billigen, blechern klingenden Boxen zufrieden geben?
 
Zurück
Oben Unten