iOS-App Preisgestaltung: Nach Aufwand oder "Alternativen" oder Nachfrage

fabiopigi

fabiopigi

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
03.06.2005
Beiträge
2.714
Reaktionspunkte
253
Hi

Die Preisgestaltung der iOS-Apps ist ja tendenziell eher nach unten gestaltet.
Was natürlich die freie Entscheidung eines Entwickler ist.

Der Benutzer gewöhnt sich daran, dass die meisten Apps zwischen $0.99 - $2.99 kosten.
Wenn ein App dann mehr kostet, was durchaus berechtig ist, erwartet man (oder ich zumindest), dass es auch einer gewissen Qualität entspricht.

Reeder ist zB etwas teurer gewesen als "das Übliche", ist aber super programmiert mit Liebe zum Detail, guten Funktionen und übersichtlichem Design.
Need for Speed hat etwas mehr gekostet, bietet aber eine sehr gute Grafik, eine (m.M.n) gute Steuerung und viel Spass.

Ich habe jetzt eine App für die Fahrprüfung heruntergeladen, welche $8.99 gekostet hat. Es war das einzige App welches spezifisch für die schweizerische Fahrprüfung vorhanden war.

Von der Qualität von ähnlich teuren Apps findet man aber nichts. Keine Retina-Display Optimierung, diverse Schreibfehler, "IPhone", "Iphone" und "I-Phone" anstatt "iPhone", ScrollViews wo sie nur stören (ScrollView innerhalb eines ScrollView; man zieht oft nur das Bild herum anstatt den Teil mit den Antworten), Buttons die nicht beschriftet sind und gar nicht funktionieren (jeder News-Eintrag hat Telefonbutton ohne Nutzen, einen Link zu Google Maps, jeweils nach Basel und einen WWW-Button der immer auf die gleiche Homepage zeigt) und Frameworks welche teilweise sinnlos sind (das Share-Framwork, wo man einen Link zum Programm an Twitter senden kann, aber anstatt der URL ein "INVALUD_URI" angehängt wird, oder das Prüfungsresultat an Instapaper schicken kann, was ja keinen Nutzen hat).

Kurzum, das App hat zwar einen Nutzen (Fragen für Fahrprüfung) der sonst teurer ist (Bücher kaufen, Software für Win/Mac kaufen) ist, kann aber qualitativ auf keiner Weise mit vielen anderen Apps mithalten.

Ohne jetzt etwas zum effektiven Arbeitsaufwand der Entwickler sagen zu können, kann ich mit vorstellen, dass eine günstigere und qualitativ bessere App wie Camera+, Instapaper oder Reeder sehr viel mehr an Arbeit gegeben hat.

Die Diskussion die ich ganz allgemein mal gern halten würde ist nicht, ob Entwickler das "dürfen" (natürlich dürfen sie das, wir sind ja in einem freien Markt), sondern viel mehr nach was die Preise für Programme gestaltet werden sollte.

Es gibt Programme, welche klar nach Aufwand gestaltet wurden (es gab viel Arbeit, also kostet es auch etwas mehr).
Es gibt Programme, welche klar nach Nachfrage gestaltet wurden (es gibt keine Alternativen also können wir teuer sein).
Es gibt Programme, die nach Alternativen gestaltet wurden (Bücher, PC-Software, etc kostet ein Vielfaches, also kann man relativ zur iOS-App Software immer noch teuer sein).


Die Diskussion ist denke ich sowohl für den Benutzer interessant als auch für Entwickler.
Wie sollte man ein Programm preislich gestalten, dass es für alle Parteien fair ist?
Kennt ihr gleiche Beispiele, wo die Programme vgl. viel Geld kostet und programmiertechnisch und qualitativ eher unterdurchschnittlich sind?
 
Ganz generell schaut man zuerst einmal, wie viel man von etwas ungefähr verkaufen könnte und wie viel dieses etwas mindestens kosten muss, damit überhaupt mal die Kosten gedeckt sind.

Und da liegt in diesem konkreten Beispiel wohl auch schon der Hund begraben.
Eine App für die Schweizer Fahrprüfung hat einfach von Grund auf schon einen wesentlich kleineren Markt als z.B. ein Spiel wie Angry Birds.
Der Markt ist regional beschränkt und er fällt zudem noch in eine Altergruppe, die eher weniger kaufkräftig ist. Also denkbar schlecht. Da würde ich als Entwickler den Preis vermutlich auch eher hoch ansetzen.

Wenn ich davon z.B. 1000 Lizenzen verkaufe, dann habe ich unterm Strich ja gerade mal etwa 6000 Fr. Sehr viel Aufwand dürfte ich da also gar nicht reinstecken.

Andererseits ist es natürlich schon auch häufig der Fall, dass Agenturen oder Firmen jetzt Apps für iOS entwickeln ohne wirklich viel Ahnung von iOS bzw. Cocoa (der Programmierumgebung zu haben). Das merkt man der Software dann leider auch an.

Aber viel mehr als der App eine entsprechend schlechte Bewertung zu geben bzw. den Entwickler nach einem gescheiten Update zu fragen gibt es da wohl nicht.
 
Du hast den Inhalt als Kriterium vergessen. Wenn es um Inhalte geht, zählt vor allem der urheberrechtliche Aufwand für die geistige Arbeit. Die Duden-App kostet natürlich nicht so viel, weil die App gut programmiert ist - oder auch nicht - sondern wegen des Inhalts. Die Duden-Redaktion will schließlich auch bezahlt sein. Man kann sich als englisches Dictionary die App dictionary.com holen (kostenlos) oder auch Oxford Deluxe (42,99 Euro). Die programmtechnische Qualität der Apps ist sicherlich nicht der Grund für den unterschiedlichen Preis, sondern der Inhalt, für den manche gerne bereit sind, diesen hohen Preis zu bezahlen - oder eben nicht.
 
Naja, bei deinem Beispiel mit der schweizer Fahrprüfung App musst du ja bedenken, dass es da nicht so viele mögliche Käufer gibt...
Meist gilt doch ein simples Aufwand gegen erwartete Stückzahlen/Verkäufe abzurechnen...
 
Du hast den Inhalt als Kriterium vergessen.

Da magst du zwar Recht haben beim Beispiel mit einem Wörterbuch, bei dem App der Autofahrprüfung jedoch ist der Inhalt gegeben.
Hätten sie den originalen Inhalt von ASA (Strassenamtes) genommen wäre es natürlich verständlich, da Lizenzgebühren bezahlt werden müssen.
So haben sie aber die Illustrationen selber abgezeichnet (teilweise unerkenntlich) und den Fragebogen abgetippt und dabei nicht selten (!!!) Schreibfehler und wenn man den Bewertungen glaubt, sogar auch ganze Teilsätze vergessen oder nicht zu Ende geschrieben.

Inhalt ist gut wenn er qualitativ ist. Wenn dieser aber a) nicht aus eigener Entwicklung ist (Abtippen anstatt selber erstellen) und b) diverse orthografische und inhaltliche Fehler aufweist ist dies kein guter Grund, diesen als Mehrwert zu nutzen.
 
Naja, bei deinem Beispiel mit der schweizer Fahrprüfung App musst du ja bedenken, dass es da nicht so viele mögliche Käufer gibt...

Da hast du zwar Recht, aber auch vergleichbare Programme in Deutschland kosten ähnlich viel :)
Und Deutschland hat ein paar mehr Einwohner als wir kleines Ländchen :)
 
So das nervt mich jetzt.
Ich habe den Test zweimal gemacht und hat geklappt. Habe ihn ein drittes mal machen wollen, und jeweils bei der letzten Frage stürzt das Programm ab und speichert die letzten ~30% der Fragen nicht.
Auch wenn es nur $9 gewesen sind, es reut mich nicht wegen meinem verlorenen Geldes, sondern dass der Entwickler 70% davon bekommen hat.
Fazit: Das erste Mal eine Rezession schreiben und den "Report a Problem"-Button nutzen.
 
Der Entwickler muss normalerweise eine Support URL angeben bei der App. Hast du dich schon mal an dorthin gewendet?
 
Ja sie haben eine Homepage, eine Adresse, eine Email und eine Telefonnummer.
E-Mail habe ich bereits gestern geschrieben (wegen den Schreibfehlern und den allgemeinen Qualitätsproblemen).
Eine zweite E-Mail ist auch schon weg, mit etwas mehr Text und einer Liste von Mängeln und Verbesserungsvorschlägen.
Mir geht es nicht darum, dem Hersteller zu Schaden, ich will einfach, dass das Programm für andere Benutzer besser wird (bis ich die theoretische Prüfung hab wird kaum gross was geändert werden).
 
Das programm gehört entfernt, die Entwickler haben Texte aus einer anderen Homepage rauskopiert.
Ich frage mal den Betreiber der Homepage ob er dem Entwickler erlaubis gegeben hat.
 
Zurück
Oben Unten