Interessantes Interview der FAZ mit Universal Music

fox78

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Hi,

wer mehr über „Es gibt nie mehr einen Aufschwung im CD-Geschäft”
Jörgen Larsen, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Musikkonzerns Universal Music, über faule Plattenmanager, das Ende der Musiktauschbörse Kazaa und eine Kaufofferte von Apple
lesen möchte, der klicke bitte hier.

Liest sich durchweg interessant, z.B.:

Kürzlich hat Ihr Konkurrent EMI gefordert, im Online-Vertrieb höhere Preise zu verlangen als die bisher üblichen 99 Cent je Lied. Ist das durchsetzbar?

Natürlich ist der Musikdownload billiger, als uns lieb ist, denn es gibt viele, die daran mitverdienen wollen. Zum Beispiel die Telekommunikationsunternehmen beim mobilen Download. Aber ich glaube nicht, daß die Leute bereit sind, mehr zu bezahlen. Wir wollen ja schließlich erreichen, daß sie Musik nicht mehr illegal herunterladen. Wenn wir mehr verlangen, sagen sie vermutlich: Das ist mir zu teuer.

Es kursierte auch schon das Gerücht, Apple, der Hersteller des populären Musikspielers I-Pod, wolle Universal kaufen.

Es gab eine Überlegung dazu auf seiten von Apple, die war aber nicht befriedigend. Der Preis stimmte nicht. Es wäre ja auch blöd gewesen, gerade dann, wenn die Branche am Tiefpunkt ist, ein Musikunternehmen zu verkaufen. Universal hätte Apple aber ohnehin nicht groß weitergeholfen. Wir haben nur ein Viertel vom Weltmarkt - drei Viertel haben andere Musikfirmen.


FAZ Online vom 22.04.05


Grüße fox78
 
Der gute Larsen gibt zumindest als Hauptgrund für die missliche Lage seiner Branche die fehlende Qualität der produzierten und vertriebenen Musik an. Lobenswert.
 
Späte Einsicht.
Immerhin wurden die meisten CD ja nur wegen ein oder zwei Lieder gekauft. Und das total überteuert. Und verdient haben doch wohl immer nur die Plattenkonzerne und noch nicht einmal die Künstler selbst.

Und das die Plattenmanager nicht nur faul sondern schlichtweg verpennt haben, zeigt ja der Erfolg von iTunes und Musicstore. Darauf begründet sich ja auch der Erfolg des iPod.

Das mit den Tauschbörsen wird man nie in den Griff bekommen. Allein die Tatsache das ich über Web- oder Filesharing, oder gar über iTunes Musik bereitstellen/streamen kann spricht ja für sich.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Musikindustrie darauf klagt, diese Funktionen aus den Betriebssystemen zu entfernen. Warum hatten die eigentlich noch nicht diese Idee?
Hier wird doch nur versucht, einen Markt a la Microsoft zu erschaffen. Aber diesmal ist das Volk schlauer.
Würden wir zwei Monate keine CD kaufen, wäre die Musikindustrie vollkommen am Boden.
 
... mal der Versuch einer Analogie ... ;)

In Deutschland hat die Musikindustrie einen besonders schweren Stand. Warum waren hier die Verluste so groß?

Meine Erklärung dafür ist, daß die Manager, die hier bis vor kurzem die Plattenfirmen geleitet haben, seit Jahren keine gute Arbeit geleistet haben. Deutsche Musik mit deutschen Texten ist seit mindestens zehn Jahren vernachlässigt worden. Die Plattenfirmen waren faul. Die Leute wollen Musik in ihrer eigenen Sprache hören, und das hat man hier mit wenigen Ausnahmen nicht angeboten. Zum Glück hat sich das mittlerweile mit Bands wie etwa „Juli” oder „Wir sind Helden” ANTWORT: geändert. Wenn die Musik wirklich gut ist, dann wollen die Leute sie auch legal kaufen, statt sie im Internet kostenlos herunterzuladen.
{...}

... ob die entsprechenden Leute aus der Filmindustrie sowas auch mal von sich sagen könnten/wollten/müßten kopfkratz ..... (passenden Konjunktiv bitte hier einsetzen ;) )

sonnige Grüße aus Waldau

bahnrolli
 
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