iMac G3 Indigo: Sporadischer Festplattenausfall

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Meine lieben Mac-Freunde,

ich bin gerade ziemlich verzweifelt und benötige dringend das Schwarmwissen von Kennern älterer Macs.

Die Situation stellt sich dar wie folgt.

Über ein Kleinanzeigenportal kaufte ich mir einen iMac G3 DV "Indigo" von 2000.
Ein fairer Kauf für 90 € inkl. Versand, wie ich finde, denn das Gerät war voll funktionsfähig, hatte keine nennenswerten Gebrauchsspuren, und hatte auf unterschiedlichen Partitionen sowohl Mac OS X Tiger als auch Mac OS 9.2.2 installiert.

Der Verkäufer versprach, den Karton mit dem guten Stück extremst sorgfältig zu polstern. Das tat er auch, wie ich beim Auspacken feststellte! Jede Menge Zeitpungspapier und das Gehäuse viele Male mit Luftblasenfolie umwickelt.

Dennoch hat es die Post geschafft, das Gerät massiv in Mitleidenschaft zu ziehen.
Als ich den iMac von Papier und Polsterung befreite und am Griff herauszog, hörte ich ein rasselndes Geräusch.
Ich bemerkte, dass irgendetwas an den Innereien so beschädigt war, dass dieses Bauteil – ich konnte nur hoffen, nichts lebensnotwendiges – in einzelnen Plastiksplittern durch den Innenraum mäanderte.

Ich schaltete den iMac ein; unmittelbar nach dem Hochfahren begann er mit Aussetzern und reagierte schließlich gar nicht mehr.
Was für eine herbe Enttäuschung.
Ich hätte bei der Post eine Schadensmeldung einreichen können, aber dafür hätte ich das ganze 18-Kilo-Dings inkl. allem originalen Verpackungsmaterial zu meiner Postfiliale schleppen müssen. Nur, damit die ein Gutachten machen, ob sie "eventuell" schuld sein könnten und mir "eventuell" einen gewissen Prozentsatz von 90 Euro rückerstatten.
Danke, aber nein danke. Es geht mir nicht ums Geld. Ich hatte mich die ganze Zeit auf einen Antik-Mac gefreut, der zuverlässig seine Arbeit tut, und nicht auf ein weiteres Stück Elektroschrott in meinem Fundus. Mit 90 Euro in bar kann ich genau so wenig anfangen wie ein Fernreisender mit einer Rückerstattung seines Flugtickets, wenn er durch den Ausfall seinen Anschlussflug verpasst.

Hier seht ihr ein Foto von den Plastiksplittern im Gehäuse:

IMG_2650.jpeg

Nun gut. Ich versuchte, das Problem einzugrenzen. Im Moment des Einfrierens ertönte immer ein "Klack"-Geräusch und man hörte, wie die Festplatte in Leerlauf ging.
Offensichtlich ein Problem mit der HDD-Stromversorgung.
Ich öffnete die Wartungsklappe am iMac. Alles schien in bester Ordnung.
Dennoch drückte ich nochmals alle Kabel fest, die zur Festplatte zu laufen schienen.
Resultat: Er fuhr hoch, und er lief. Freude! So blieb es ca. eine knappe Woche lang.
Dann das Gleiche in Grün.

Das "Kabelfestdrückmanöver" habe ich jetzt mindestens drei-, viermal gemacht, und mit jedem Mal wurde die Genesungsphase danach kürzer. Inzwischen ist es ein Roulettespiel, wann die Festplatte wieder ausfällt.

Ihr ahnt meine Frage:
Was kann ich machen?

Ans Aufschrauben des Gehäuses habe ich mich noch nicht herangetraut, erstens weil ich ohne Fachahnung da nicht herumexperimentieren möchte – und außerdem müsste ich mir eh erst einen Kreuzschlitzschraubenzieher besorgen.

Ich bedanke mich für euer Durchhaltevermögen, all das zu lesen, und wünsche allerseits noch ein schönes Wochenende!
Euer Killerkaninchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ans Aufschrauben des Gehäuses habe ich mich noch nicht herangetraut, erstens weil ich ohne Fachahnung da nicht herumexperimentieren möchte – und außerdem müsste ich mir eh erst einen Kreuzschlitzschraubenzieher besorgen.
Wenn es im Inneren klackert, wird eine Reparatur von außen kaum möglich sein. Egal was da klackert.
Viel mehr irritiert mich, daß jemand keine Kreuzschlitzschraubenzieher im Haus hat.
Die braucht man heute doch fast für alles, und wer an antiken Rechnern Gefallen findet, muß doch irgendwie immer damit rechnen, die zumindest aufschrauben zu müssen.
 
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Der iMacG3 hat innen ein Gerüst aus beigem Kunststoff, auf das die "Inkrustation" aus transparentem Kunststoff festgeklickt bzw. festgeschraubt ist.
Die Bruchteile im Innern Deines geschundenen iMacG3 sind zerborstene Bestandteile des inneren beigen Plastik-Gerüsts. Leider ist der Kunststoff nix für die Ewigkeit und wird mit der Zeit spröde und brüchig und ein Transport mit einem Paketdienst kann im Super-Gau enden. Hab auch mal auch einen "indigo" in miserabler Verpackung und völlig demoliert zugeschickt bekommen. Wg. Kompensation braucht man sich nicht die Mühe machen (nur Schweiss, vertane Zeit, Unkosten und Frust), sondern am besten alles als Lebenserfahrung abhaken.
Falls die Festplatte auch einen Hau weg hat, kannst Du über Demontage der Unterseite einfach an Mainboard und Montage-Rahmen für Festplatte und opt.LW kommen, ohne in den Bereich der Bildröhre zu kommen. Mit passendem IDE-SATA-Adapter kannst Du auch eine SSD einbauen. Die neue FP (bzw. erste Partition) darf ggf. nicht grösser als 128GB sein, damit os9 bootet.
Du könntest auch den oberen transparenten Teil demontieren. Damit kommst Du in den sensiblen Bereich der Bildröhre, wo man bei falschem Umgang einen Stromschlag bekommen kann. Bei dem gealterten spöden Plastik geht ggf. beim Auseinanderbauen noch mehr in die Brüche.
Hier ein paar Links zur Wartung vom iMacG3 #14
Viel Erfolg!
 
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Noch ein paar Gedanken dazu:
1. Kauf einen Schraubenzieher! Wie kann man ohne leben?:D

2. Ich würde den Mac vorsichtig öffnen um zu gucken, was innen genau kaputt gegangen ist. Ggf. würde ich versuchen die Struktur innen zumindest so zu verkleben, das die Beschädigung sich nicht noch vergrößert.

Der iMac ist relativ harmlos aufgebaut. So dass man eigentlich nicht viel falsch machen kann, sofern man nicht gänzlich unbegabt ist.

3. Eine klackende Festplatte muss nicht eine Folge des Transportschadens sein, sondern kann auch ganz normal dem Alter geschuldet sein.
Ich würde die Festplatte entsorgen und gegen einen SSD (bis 128GB) tausche.
Hier kann man ruhig das langsamSteg und günstigste nehmen.
- Jede Sata1 SSD ist eh viel schneller als der interne IDE Bus des iMacs.

Wichtig ist hier nur folgendes:
Du brauchst einen IDE auf SATA Adapter.
Wenn du sowohl deine Festplatte als auch das CD-Rom benutzen willst, ist es wichtig das der Adapter Neben Master & Slave auch einen Option für Cable Select hast.
Die SSD am Adapter muss auf Cable Select gejumpert werden, damit sowohl SSD als auch CD-Rom vom iMac erkannt werden.
Einen SSD mit nur Master/Slave funktioniert auch (Mit der SSD als Master), hier kannst du das CD-Rom aber nicht benutzen.
( So welche Adapter mit nur Master/Slave habe ich noch zwei abzugeben im Alte-Teile Thread).

Das Beste an einer SSD im iMac ist, dass der Computer dann praktisch geräuschlos arbeitet.
 
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Liebe Mac-Freunde,

so – habe endlich einen Kreuzschlitzschraubenzieher gefunden!

Habe meinen iMac nun aufgeschraubt so weit es ging und noch einmal den Sitz aller Kabel überprüft. Das war das erste Mal, dass es mir gelang, die äußere Verkleidungshülle zu entfernen, und so kamen mir dann auch zwei Dutzend der erwähnten grauen Plastiksplitter in allen Größen entgegen.

Viel tun konnte ich wie gesagt nicht, denn ich kam nur ähnlich gut an die Innereien wie zuvor, als ich nur das Wartungsfenster mit einer Münze öffnete. Denn um den silbernen "Käfig" zu entfernen, hätte ich einen kleineren Schraubenzieher gebraucht.

Nun denn. Kabel gecheckt, alles wieder zusammengeschraubt und zurück auf den Schreibtisch platziert.

Tastatur dran, Stromkabel dran.

Einschalter gedrückt. Knopf wird grün. Kein Gong, kein Hochspulen der Festplatte. Nach einiger Zeit ein einfarbig grauer Bildschirm.

Als ich den iMac nach Trennung vom Strom nochmals kurz anhob, hörte ich es nach wie vor im Innern klimpern.
Durchs blaue Plastik sah ich, wie eine große, lose Schraube, in die Überreste eines abgerissenen Plastikankers geschraubt, mirnichts-dirnichts durchs Innere des iMac wuselte.

Ich denke, das Gerät kann ich abschreiben.

Herzlichen Dank auch an die Österreichische Post! Tolle Arbeit! :upten:
 
Vernünftiges Werkzeug ist also keine Option; ja dann :D
 
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na ne, nicht abschreiben
wenns dir nicht zuviel arbeit ist; nochmal aufmachen, schraube raus*wuseln* wie auch immer
vorher aber die Mainboardbatterie rausnehmen! - am Besten eine Neue gleich rein
wenn alles unnötige aus dem gehäuse ist, Mainboardbatterie wieder rein, schauen ob beim RAM nicht was drunter ist an schraube etc.
nach zusammenbau: danach pram reset 2x und er sollte wieder laufen, hatte das auch mal so ein dilemma

nie hat es mir was innen zerschossen, wenn ich es mal 'rascheln' hörte und bei dem iMac und bei den G3-G4 Desktops (Badetasche u. MDD)
hab alles sofort vom strom getrennt, ram raus, speicherbatterie raus
nach dem zusammen bauen dann wieder und pram reset hat alles wie gewohnt wieder funktioniert
 
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Sieht so aus:
aufmachen, schraube raus*wuseln* wie auch immer
vorher aber die Mainboardbatterie rausnehmen! - am Besten eine Neue gleich rein
wenn alles unnötige aus dem gehäuse ist, Mainboardbatterie wieder rein, schauen ob beim RAM nicht was drunter ist an schraube etc.
nach zusammenbau: danach pram reset 2x und er sollte wieder laufen

Und so eben nicht ;)
Denn um den silbernen "Käfig" zu entfernen, hätte ich einen kleineren Schraubenzieher gebraucht.
Wichtig den Schuldigen benannt zu haben
Herzlichen Dank auch an die Österreichische Post!
 
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Herzlichen Dank auch an die Österreichische Post! Tolle Arbeit! :upten:
Es war natürlich ein Glanzstück, einen 18kg Computer mit Luftpolsterfolie und Zeitungspapier zu verschicken :hehehe: Frage mich, warum Apple mit so viel Aufwand die Verpackungen Designt - da könnte man so viel sparen!
 
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Das zerbrochene Plastik hat nix mit der Funktion zu tun. Fast alle die verschickt wurden sehen so aus. RAM redet würde ich machen und vllt Festplatte tauschen, kosten ja nur paar Euro.
 
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