Also, ich habe mit dem TE Kontakt aufgenommen und seine Story klingt abenteuerlich:
Das Unternehmen hat auf der Hausfassade des Firmengebäudes (Hochhaus mit 12 Stockwerken) ein Motiv abgebildet. Das wurde 1991 von einem Künstler umgesetzt, der ohne Vorlage und Computer arbeitete und auch sonstige Fassadenflächen mit Motiven gestaltet. 1992 erfolgte in dem Unternehmen die Durchführung einer CI-Strategie, bei der das besagte Fassadenmotiv fester Bestandteil des Corporate Designs werden sollte, aber bedauerlicherweise fehlten dazu passende Grafikdaten.
Von dem Tag an stellte das Unternehmen 14 Mitarbeiter ein, die mit folgender Aufgabe betreut wurden: Sie errichteten ein Gerüst um die Fassade und installierten ein hochkomplexes System von Durchlichteinheiten, die vertikal und jeweils als Einzelausschnitt im DIN A4 Format das Motiv digital erfassen sollten. Nachdem die gesamte Fläche der Außenfassade digitalisiert wurde, mussten die einzelnen Bildausschnitte an den Anlegekanten am Mac zusammengefügt werden und farblich an die anderen Scans angepasst werden, denn der Prozess der Digitalisierung erfolgte über einen Zeitraum von 12 Monaten. Daraus ergab sich eine extrem große Bilddatei mit einer enormen Datenmenge, denn aufgrund eines Rechenfehlers erfolgte ich Abtastung der Fassade mit 2400 dpi.
Weil diese Datenmenge zum damaligen Zeitpunkt von keinem Computer zu bewerkstelligen war, die man im Unternehmen fand, wurden die Kapazitäten eines Rechenzentrums angemietet, damit wenigstens die Einzeldaten jedes Bildausschnittes von der Abtastung gesichert werden konnten. Weitere Vorhaben wurden bis Ende 2006 auf Eis gelegt und der Werbeauftritt der Firma erfolgte seitdem mit einem schlichten Schriftzug in Times New Roman.
Als Anfang 2007 ein neuer Geschäftsführer eingestellt wurde, wollte dieser sich nicht mit der Notlösung zufrieden geben und steht nun vor der Aufgabe, die Daten, die lediglich eine 1:1 Abbildung des Logos auf der inzwischen verrotteten Fassade darstellen, dahin gehend freizustellen und zu reduzieren, damit es endlich als Signet für den Briefkopf genutzt werden kann. Die damalige Alternative, die Fassade schlicht zu fotografieren und das Foto zu scannen, war nicht mit den Vorstellungen der damals schon verkalkten Geschäftsleitung in Einklang zu bringen und erschien völlig „absurd“. Sicher sind in der Vergangenheit ein paar Fehlentscheidungen getroffen worden, aber das ist bei keinem Unternehmen auszuschließen.
Nun, das ist der Hintergrund des Anliegens – falls man es tatsächlich glaubt.
- Sterling
Ergänzung:
Ja, der TE hat offensichtlich ein gewaltiges Bildmotiv in höchster Detailauflösung von der Fassade als Datensatz, auf dem selbst die kleinsten Insekten in den Poren des Mauerwerks zu sehen sind, die im Laufe der Zeit auf der Fassade krabbelten und - scheinbar unbeobachtet von der Welt - ihren Haufen in die Löcher legten und dabei erleichtert in den Scanner grinsten. Nun gilt es, neben dem Schmutz, auch den Grad der Verwitterung von sämtlichen Bilddaten zu entfernen und die Bildausschnitte, die im Sommer aufgenommen wurden, an alle übrigen Aufnahmen aus den anderen Jahreszeiten farblich anzupassen. Der Künstler ist inzwischen verstorben.