Irgendwie ist es schon lustig, das man hier im Forum aber auch wirklich in jedem Posting Ironie-, Sarkasmus- & Zynismus-Tags verwenden muß.
Zum Thema distributed.net: Das Ganze ist ein Projekt, in dem es um verteiltes Rechnen geht, im weitesten Sinn so ähnlich wie SETI@home. d.net sucht aber nicht nach Alien-Signalen, sondern versucht momentan eine RC5 verschlüsselte Nachricht mit 72Bit Schlüssellänge zu knacken (RC5-72) bzw. alternativ optimale Golombsche Maßstäbe zu finden (OGR). Über Sinn und Unsinn eines solchen Projekkts möchte ich micht jetzt nicht auslassen, das soll jeder für sich entscheiden.
d.net ist aber ein gutes Beispiel für hohe Programmierkunst, da ihre Clients auf diversen Plattformen (x86, AMD64, PPC, MIPS, Alpha, PA-Risc, Arm, Sparc, Itanium) unter diversen Systemen (DOS, Win16, Win32, Win64, OS X, IRIX, HP-UX, Linux, FreeBSD, MorphOS, OpenVMS, etc.) laufen. Und das meistens mit handoptimierten Assembler-Routinen. Als Cross-Plattform Benchmark ist es daher denkbar ungeeignet, da der Optimierungsgrad der einzelnen Clients recht unterschiedlich ist. Beispielsweise ist der d.net client beim OGR-Projekt auf dem Athlon64/Opteron unter 64Bit-Linux ca. 50% schneller als unter 32Bit-Linux. Beim RC5 Projekt werden andererseits hauptsächlich ROTL-Instruktionen benötigt, die aber nicht auf alllen Plattformen in Hardware vorhanden sind, der PentiumIII hat sie zum Beispiel, der Pentium4 nicht.
Da der G4 bei beiden Projekten die höchsten Werte pro Takt erzielt, schliessen manche Leute, auch hier im Forum, daraus eine gewisse Überlegenheit des G4, die aber in erster Linie Ergebnis einiger genialer Programmierer ist. Beide d.net Projekte benötihen darüberhinaus keinerlei Fließkomma-Instruktionen im Gegensatz zu SETI.
Man könnte d.net also auch als gutes Beispiel für spezialisierte Software sehen, die auf der einen Plattform profitiert, dafür auf der anderen verliert, obwohl Standard-Software ein ganz anderes Bild zeigt. Es spielt also für den einen oder anderen also durchaus eine Rolle, welche CPU in seinem Rechner steckt.
Bevor ich es vergesse, es gibt durchaus Freaks, die sich eigens für d.net MacMini-Cluster gebaut haben, da diese eben das beste Preisleistungsverhältnis für RC5-72 erreichen.
Um wieder zum eigentliche Thema zurückzufinden...
Quad-Core PowerMacs werde keine Produkte für Lieschen Müller sein! Während G5 Powerbooks Life-Style Geräte wären, da es eben schicker ist eine 5 als eine 4 im Namen der CPU zu haben, selbst wenn bereits erwähnte dual-core G4s für viele Powerbook Nutzer interessanter werden.
Da Apple schließlich das Jahr von HD ausgerufen hat, sollten wir alle mal der Siggraph entgegen fiebern, da dort der richtige Platz wäre, um bei Apple die dual-core Zeit einzuläuten. Die Leutchen, die mit shake, Maya oder ähnlichen Progrämmchen werkeln wird's freuen, die d.net Freaks werden sich auch freuen, da sie wieder bessere Statistiken haben werden und die Experten hier im Thread können dann endlich so wichtige Dinge wie 1234567890123456789! in passabler Zeit berechnen, falls sie ein Prog verwenden, dass über alle 4 Kerne skaliert.
Achja, noch eine Kleinigkeit zum Thema distributed.net: die genervten PowerMac G5 Nutzer, die immer über das rauf- und runterfahren der CPU-Lüfter jammern, sollten mal den d.net Client laufen lassen, um beide CPUs konstant bei 100% zu halten, sodass die CPU-Lüfter permanent bei
gleichmässig niedriger Drehzahl drehen.