Hilft die Arbeit mit alten Systeme, heutige Systeme besser zu verstehen?

Hilft die Arbeite mit alten Systemen, die neuen zu verstehen?

  • Ja, ohne Geschichte geht gar nichts

    Stimmen: 10 20,8%
  • vielleicht, kümmert mich aber nicht

    Stimmen: 6 12,5%
  • ich sehe zu große prinzipielle Unterschiede, ist aber interessant

    Stimmen: 16 33,3%
  • ich denke, es verwirrt eher, weil die Systeme nichts miteinander zu tun haben

    Stimmen: 16 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    48
MacEnroe schrieb:
Ist etwa so, wie wenn man anfängt, Französisch zu lernen. Und sich
dann die Frage stellt, ob man das nun schneller lernt, wenn man neben-
her auch noch Hebräisch lernt oder Russisch.
...naja, die Frage ging doch eher in Richtung Latein, würde ich sagen, oder noch eher: ob sich MacOS9 zu X eigentlich verhält wie Latein zu Französisch:)
 
Ich würde nicht sagen, dass das -nachträgliche- Arbeiten mit alten Mac Systemen zum besseren Verständnis von OSX führt, es ist wie schon gesagt einfach ein zu großer Unterschied zwischen den Systemen.
Hat man aber vorher schon mit älteren Mac Systemen gearbeitet, ist man schon "drin" und kennt einige Grundfunktionen, die sich hoffentlich nicht großartig verändert haben.

Ich persönlich habe im Alter von 6 Jahren mit DOS an Papis PC angefangen, ursprünglich wollte ich nur wissen wie man dran spielt. Ist eben normal als Kind ;)
Später habe ich irgendwann den alten PC bekommen, weil mein Vater einen Neuen bekommen hatte. Ab da war ich sehr oft auf mich selbst gestellt, weil mein Vater in der Woche nicht zuhause war, da er in Hamburg arbeitet. Ich kannte zu dem Zeitpunkt schon einige Grundfunktionen von Windows und DOS, konnte mir also einigermaßen selbst helfen.
Irgendwann lief irgendwas nicht oder neue Hardware musste her. Das führte irgendwann zum ersten Systemabsturz, alles musste neu aufgesetzt werden und so weiter.
Die Erfahrung kam dann einfach nach dem learning by doing Prinzip.
Heute bin ich 18 und seit fast 2 Jahren Macuser. Ich habe zwar OSX zuerst kennengelernt, aber aus reinem Interesse einfach einen alten Mac gekauft (siehe Signatur). Daher kenne ich mich nun auch einigermaßen mit OS 8 und 9 aus. Zum OSX Verständnis hat es nichts gebracht, aber zur allgemeinen Betriebssystemkenntnis.

Ich würde genausowenig jemandem empfehlen den Umgang mit DOS oder Windows 3.1 zu erlernen wenn er mit Windows XP arbeiten möchte, der Unterschied ist einfach zu groß.
 
Wenn es nicht um Historie sodern Technik geht ist Linux doch OSX viel ähnlicher als OS 9 es ist. Außer die Oberfläche natürlich, aber was soll man zur Oberfläche auch noch lernen? Die hat ja eine ausreichende Bedienungsanleitung. Oder ich habe es falsch vertanden, dann tut’s mir leid.

//( ah jetzt ja. Hab mich wohl zu sehr am „Wie das System funktioniert” aufgehalten.
 
ich würde eher eine BSD Variante nehmen als Linux, das ist noch einen Tacken ähnlicher. Wobei ich zugegebener massen noch nie an einem anderem BSD als Mac OS X gesessen habe.
 
frankpaush schrieb:
.
Wenn mir heute Benutzer begegnen, die schon an der Feststellung eines Speicherpfades scheitern, kommen mir da die in einer sicheren Umgebung seinerzeit gesammelten Erfahrungen doch zugute :)

Ich treffe in letzter Zeit auch immer häufiger auf Benutzer, denen nachvollziehbare funktionale Zusammenhänge fehlen.

Aus genau dem Grund habe ich mit „ja“ geantwortet. :D

Wobei ich weniger die Systeme 8 und 9 als ausschlaggebend für meine Antwort sehe, als Systeme ohne grafische Oberfläche. Ich denke, wer noch unter Dos oder Pro Dos gearbeitet hat hat ein weit größeres Verständnis, was indem Rechner vor sich geht.

Meine Erfahrung in der Firma sind ähnlich, wie die von dir beschriebenen. Die Leute öffnen morgens ihr Word, gehen auf die zuletzt geöffneten Dateien oder den vom Support voreingestellten Netzwerkpfad im „Datei öffnen“-Dialog und wenn sie dort das gesuchte nicht finden sind sie absolut hilflos. Eventuell finden sie noch den Ordner „Eigene Dateien“ und das war's. Ständig wundern sie sich, warum sie im Öffnen-Dialog von Word die gesuchte Corel-Datei nicht finden etc. Das nervt echt, da sie dann ständig wegen der gleichen Fragen zu mir gedackelt kommen und es einfach nicht kapieren wollen. Ich möchte manche Leute schon mal gerne zwingen dürfen eine Woche mit einem DOS-System zu arbeiten, damit sie endlich lernen, was ein Pfad ist. :mad:

Ich glaube manche Systeme machen es dem User zum einen viel zu einfach, um sich in die grundlegenden Bedinungen einzufühlen, zum anderen sind sie völlig überfrachtet mit Möglichkeiten. Meine Schwester hatte sich vor drei Jahren einen Aldi-PC mit allem Schnick und Schnack gekauft, Mit TV-Empfänger, DVD-Brenner und massenhaft Media-Software. Mit dem Gerät war fast alles möglich. Nur hat meine Schwester nie begriffen, wie sie die Programme nutzen kann. Bis heute weiss sie nicht, wie man eine CD brennt. Zwar hat sie mittlerweile einen iMac G5 und kommt damit weit besser klar, aber irgendwie fehlt ihr immer noch das Verständnis.

In meinem Bekanntenkreis stelle ich immer öfter fest, daß die Leute, die noch mit Commodore und Co. großgeworden sind mehr mit ihrem Rechner machen und weniger Probleme haben, als diejenigen, die erst mit aktuellen Systemen angefangen sind. Und deshalb lautet meine Antwort eindeutig „ja“. Auch wenn die Frage leider nur auf OS 8 und 9 bezogen ist. ;)
 
Istari 3of5 schrieb:
Auch wenn die Frage leider nur auf OS 8 und 9 bezogen ist. ;)
...ist sie?? *nochmalnachles* ...so explizit eigentlich nicht :)

aber ich muss zugeben, dass ich bei der Formulierung nicht gerade DOS im Sinn hatte. Ich habe auch nichts gegen GUIs, wenn sie eben einfach Arbeitsvorgänge veranschaulichen und erleichtern. Aus meiner Sicht treibt die Kommandozeile eigentlich nur den Abstraktionsweg in eine andere Richtung voran, nicht zwangsläufig in eine verständlichere...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwergenkönig schrieb:
Ich glaube, was am meisten hilft, ist ein Linux System aufzusetzen.
Das unterschreibe ich zu 100% :).

Denn: wir reden hier von VERSTEHEN und nicht von einfach benutzen. Benutzen kann OS X jeder, dafür reichen Vorkenntnisse von Windows (bzw. OS 9, einem beliebigen anderen graphischen System oder auch überhaupt keine) völlig aus.

Mit Linux aber lernt man, wie das System an sich funktioniert. Und zwar nicht etwa deswegen, weil man es selbst zusammen bauen muss (in Bezug auf den "Jumbo"), das ist schon lange nicht mehr so bzw. nur dann, wenn man es selbst so will. Denn Linux ist "transparent", man sieht, was warum passiert - bei OS X ist das nur so, wenn man sich im Terminal zu schaffen macht und gerade deshalb ist es für Normalos schwer zu durchschauen. Anwenden können sie es trotzdem problemlos :).

Edit: meine Antwort ist eigentlich auch nicht aufgeführt - die Arbeit mit anderen (und zwar insbesondere Unix-artigen) Systemen hilft, alt brauchen die keineswegs zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Altes halte es für nutzloses Wissen.

Ausser natürlich es ist notwendig um etwas zu konvertieren oder so.
(Oder aus fremden Fehlern zu lernen. Z.B.: Den Newton nicht zu ermorden)

Wenn es jemand wissen will, ist es sicher interessant, aber die meisten Menschen leben gut, auch ohne dass sie je etwas von Dinosauriern gehört haben.
 
Ich bin nicht der Meinung, dass das System aus Benutzersicht sehr unterschiedlich ist. Ob Unix oder sonstwas ist mir doch als User egal, es ist wichtig wie es sich bedienen lässt und wie ich an die gewünschten Resultate komme.

Und da finde ich OSX immer noch genauso "maclike" wie früher die Systeme 8 oder 9.

Bei manchen tollen Funktionen von OSX stelle ich manchmal fest, dass es ja in OS9 auch schon so funktioniert hat, nur wusste ich's damals noch nicht.

Früher war die Systeme eben einfacher und übersichtlicher, natürlich auch weniger leistungsfähig. Dafür leichter erlernbar.

:)
 
Flupp schrieb:
aber die meisten Menschen leben gut, auch ohne dass sie je etwas von Dinosauriern gehört haben.
...mh, nun gerade das Beispiel zeigt eigentlich doch eher, dass das Alte immer auch eine große Faszination auslöst. Es hat fast zwei Jahrzehnte in unserer jüngeren Geschichte gegeben, in denen Dir ein 6-Jähriger mehr Fakten über Dinos aufzählen konnte als über seine eigene Mutter :)

Mal ganz nebenbei: das Betriebssystem, das unter unserem MacOSX werkelt, ist doch prinzipiell auch wohl nicht gerade ein geschichtsloses Kleinkind, oder?
Wei lange gibt es Unix schon? Irgendwas mit 1970, oder?
 
MacOSY schrieb:
Ob Unix oder sonstwas ist mir doch als User egal
...naja, wie Du vielleicht gemerkt hast, es geht hier um die Art von Benutzern, denen das insofern nicht egel ist, als sie gerne verstehen möchten, was unter der netten Oberfläche passiert. Und die gibt es durchaus.

Das geht mir persönlich nicht nur bei Computern so.
Ein Grund dafür ist vermutlich, dass unsere Welt eh so komplex ist inzwischen, dass die Chancen, alles zu verstehen sehr gering sind. Das finde ich sehr unbefriedigend; also versuche ich wenigstens, die funktionalen Grundkonzepte der Technologien, die ich täglich benutze, zu verstehen.
 
frankpaush schrieb:
[...] Ein Grund dafür ist vermutlich, dass unsere Welt eh so komplex ist inzwischen, dass die Chancen, alles zu verstehen sehr gering sind. Das finde ich sehr unbefriedigend; also versuche ich wenigstens, die funktionalen Grundkonzepte der Technologien, die ich täglich benutze, zu verstehen.

Hallo da draussen...

ich möchte an obigen Gedanken anknüpfen: Natürlich macht es Spaß, sich in einer Materie tiefer auszukennen und die dahinterliegenden (technischen) Konzepte zu verstehen. Insofern kann ich jeden verstehen, der hinter dem GUI auch noch tiefer graben möchte.
Ich bin aber der Meinung, dass dieses Bestreben einem auch schlicht irre machen kann. Um mal einen abgelutschten Vergleich zu bringen: ein heutiges Auto wird bei Problemen "repariert", indem erstmal der Diagnosestecker im Motorraum angestöpselt und der Fehlerspeicher ausgelesen wird. Dann wird geguckt, welcher Sensor defekt ist und falsche Daten liefert. Dies sagt zum anderen aber auch aus, dass "simple" mechanische Dinge i.d.R. zuverlässiger geworden sind. Eine Kühlwasserpumpendichtung wird bei einem Neuwagen i.d.R. nicht nach 2 Jahren kaputt gehen. Wenn die Qualität über die Breite so lausig wäre, hätte der Hersteller seinen Zulieferer bereits gekündigt.

Ich möchte damit sagen, dass ich als Endverbraucher, der mit einem technischen Gerät arbeiten möchte, überhaupt nicht mehr den Versuch unternehmen möchte, etwas zu reparieren. Das ist nicht mehr meine Baustelle: es muss funktionieren. Übersetzt auf Software und Computer: ich würde es als schlichtweg unzumutbar halten, wenn man zur effizienten Nutzung eines Gerätes etwas über die Historie seiner Vorgänger wissen müsste.

P.S. Ich selbst bin z.Zt. noch-nicht-ganz-Switcher. Ich habe Angst, dass ich mein schmerzvoll angelerntes Hintergrundwissen zu Windows beim MacOS Umstieg nicht mehr nutzbar machen kann :D
 
Das ist eine Einstellung, die ich so gar nicht nachvollziehen kann.
Mir wäre es zu blöd, für jede Kernelpanic einen Händler zu konsultieren. Nicht nur, daß der Rechner dann Tage ausfallen kann, es geht auch heftig in den Geldbeutel.

Und der Vergleich hinkt eh.
Du musst weder ein Auto noch einen Mac hardwareseitig reparieren können, aber um ein Auto zu fahren, benötigst Du einen Führerschein. Ein gewisses Grundwissen in Bezug auf Dein OS ist gleichdeutend mit dem FS. Diese ausreichenden Grundkenntnisse sollte man aber haben, wenn man sich an die Kiste setzt.
Sonst muss ich echt mal auf den Beitrag von Istari zu hilflosen Mitarbeitern verweisen. Weder dem User noch dem Firmen-Admin kann das Spaß machen. Das wäre einfach, wie meine mittlerweile 61 Jahre alte ehemalige Kollegin so gerne sagt: (Für´n) Arsch!
 
..den Autovergleich hätte ich ja auch fast gebracht :) Ja, da ist natürlich was dran, trotzdem stimmt es nicht komplett: ich beobachte gerade im Automobilreparaturbereich, dass ich in manchen Fällen tatsächlich schneller zu einer treffenden Diagnose komme als mancher moderner Modultauscher, einfach weil ich anders denke und meinen Diesel damals selbst zerlegt habe :). Viele Werkstätten haben tatsächlich niemanden mehr, der die Zusammenhänge versteht, den die Zusammenhänge überhaupt interessieren. Das führt nicht selten zu vollkommen absurden Tätigkeiten.
Ähnlich ist es ja auch im Radio+Fernsehbereich, da vielleicht noch krasser, weil der Preis für eine Arbeitstunde schon den Neuwert, erst recht den Zeitwert vieler Geräte einfach übersteigt.

Mag sein, die Qualität hat sich in manchen Bereichen verbessert, in vielen ist aber auch der Anschaffungspreis inzwischen so verhältnismäßig niedrig, dass sich Geräte innerhalb eines viel kürzeren Zeitraums rentiert haben. Eben Wegwerfgesellschaft pur. Niemand repariert einen Tintenstrahldrucker, kaum jemand einen Fernseher, ein TFT-Display oder einen 3 Jahre alten Computer, oder gar einen MP3-Player.

Aber zum Thema zurück: das Betriebssystem MacOSX ist zwar ein etxrem komplexes Gefüge aus auf den ersten Blick unendlich vielen Einzelprogrammen, Bibliotheken und was noch allem, aber es folgt einer durchaus durchgängigen Logik und verfügt über ein schlüssiges Konzept, das schrittweise verstehbar ist. Und man kann eben je nach Neugierde in irgendeiner Tiefe aufhören.
 
chrischiwitt schrieb:
Doch , ich. Soagr eine 8 Jahre alten Mac. Aber ich weiss dann auch, was ich zu tun hab.
...bist damit aber Teile einer freakigen Minderheit. Klar, ich habe meinen SE/30 auch nicht weggeschmissen, als der Bildschirm flackerte :) Aber dafür gibt es eben auch inzwischen detailierte Oldtimerbeschreibungen und selbst Schaltpläne, ich kann mich erinnern, dass in den frühem 90ern selbst noch Techniker existierten, die in der Lage waren, einen Mainboardhaarriss zu patchen, sowas find mal heute...
 
Es ist auf jeden Fall interessant, aber ob es sinnvoll ist?
Ich bin mit System 6 ff. aufgewachsen, aber seitdem hat sich viel geändert... Wer ständig mit den Veränderungen gelebt hat, hatte es einfacher sich auf das neue einzustellen, aber wer heute zum Mac stößt beginnt am besten gleich bei OS X 10.4 und erspart sich auch einiges.
 
OFFTOPIC:

@frankpaush: Ich hoffe es wenigstens beim nächsten Mal zur Initiative Voßstraße zu schaffen.
 
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