Hat APFS versagt, ist die SSD kaputt oder wurde sie tatsächlich zu lange gelagert? (Datenverlust APFS externe SSD)

iPhill

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Hallo und guten Tag besiammen!

1. Ein im März/April 2023 erstelltes Backup eines User-Verzeichnisses auf einer externen SSD (Transcend JetFlash 920 TLC 256GB) mit GUID-Schema & APFS, lässt sich nicht wiederherstellen.
2. Beim Versuch, das Backup auf eine 5TB HDD zu übertragen, tritt eine Speicherplatzinkonsistenz auf (Zielordner > Quelle). Ein erneuter rsync-Befehl zeigte den Fehler "some files vanished before they could be transferred".
3. Trotz mehrerer Versuche, den Backupordner von der SSD auf die HDD zu kopieren, schlägt sowohl der Terminal-Befehl mit rsync als auch das Kopieren mittels Finder fehl.
4. Nachdem das FPDF auch beim Löschen der SSD hängen blieb, führte eine Veränderung des Schemas von GUID auf MBR und des Formats von APFS zu exFAT zum Erfolg.
5. Die Frage bleibt, ob das Problem an APFS, der 10 Monate langen Schubladen-Lagerung der SSD oder einem Hardwarefehler liegt; letzteres schliesse ich eher aus, da die SSD jetzt wieder einwandfrei funktioniert.

Heute stehe ich vor einem etwas kuriosen Problem. Und zwar hatte ich ca. im März oder April 2023 ein (manuells) Backup (des kompletten User-Verzeichnisses eines MacBooks) auf ein externes SSD Laufwerk gemacht (Transcend JetFlash 920 TLC 256GB; SSD in Stick-Format), formatiert mit GUID-Schema & APFS unter damals Ventura.
Die letzten Tage wollte ich auf ein anderes Medium (5TB HDD von Seagate) verschieben, um die SSD anschliessend zu löschen und anderweitig verwenden zu können.

Gesagt getan: HDD und SSD an 'nen Mac angeschlossen, Terminal.app gestartet,
Code:
rsync -avP /SSD/Backupordner /5TBHDD/
, eingetippt, Enter.
Nach etwa 2h meldete dann rsync, dass der Job erledigt sei.
Auf den ersten Blick sah alles gut aus. Doch ein vergleich der Quelle und des Ziels legt meine Stirn direkt in Falten: "Backupordner" Quelle = 145.xyGB, "Backupordner" Ziel = 156.xyGB. Whaaaat?!
Terminal nochmals in den Vordergrund geholt und mittels Pfeiltatste nach oben, den kompletten Befehl nochmals ausgeführt: Filelist wurde erstellt und dann ging's in Sekundenschnelle. ABER: Jetzt kommt plötzlich für ca. 15-25 (eher unwichtige) Files die Meldung failed "some files vanished before they could be transferred". Huh?! :eek:

Testhalber habe ich dann nochmals mittels Finder versucht, den Backupordner zu kopieren, was aber auch misslang: "Unbekannter Fehler 1xxxxx".

Naja, der erste rsync Befehl hat allem Anschein nach immerhin den gesamten Backupordner (und noch mehr?!) Daten kopiert. Also wollte ich die SSD einfach löschen. Doch FPDP hat sich aufgehängt. Hab den Stick einfach abgezogen und neu eingesteckt. Zweiter Versuch: Wieder aufgehängt. Dritter Versuch: Fehlgeschlagen.
Hier dachte ich dann, dass der Stick und seine SSD hinüber seien. Naja, dennoch...
Vierter Versuch: Schema von GUID auf MBR und Format zu exFAT geändert. Erfolg.

SSD ausgeworfen und nochmals angesteckt und jetzt liess sie sich auch wieder erfolgreich mit GUID und APFS formatieren und Schreiben/Lesen lief wieder mit 400 bzw. 420MByte/s.

Soooooo, die Frage aller Fragen: Was ist hier wohl falsch gelaufen?
Hat APFS versagt oder ist der Stick (SSD) allenfalls tatsächlich hinüber? (Bisher konnte ich ihn ohne Probleme nutzen; exFAT, schon über 300GB Daten zwischen Mac und WinPC hin und her geschoben).
Oder bin ich hier tatsächlich Opfer einer zu langen SSD-Lagerung geworden? – Ich habe noch gar nicht so lange gelesen, dass SSDs sich eigentlich überhaupt nicht als Backup fürs Archiv (die Schublade, das Bankschliessfach oder Co.) eignen, da sie regelmässig Strom bräuchten um Daten nicht zu verlieren. Das war mir tatsächlich recht neu.
Waren die guten 10 Monate in der Schublade effektiv zu lange? Ich kann's mir nicht wirklich erklären.
Da die SSD aber aktuell wieder einwandfrei funktioniert, gehe ich davon aus, dass es kein Hardwarefehler ist sonderne entweder an der Lagerung oder APFS selber lag.

Hat eine(r) von euch eine Idee?

Beste Grüsse und top Wochenstart!
– iPhill
 
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SSDs können bei längerer Lagerung ohne Strom leider Datenverlust haben, das ist ja bekannt. Denke mal das es ziemlich sicher daran liegt.
 
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SSDs können bei längerer Lagerung ohne Strom leider Datenverlust haben, das ist ja bekannt. Denke mal das es ziemlich sicher daran liegt.
Ich würde jetzt doch behaupten, dass ich recht technikafin und ziemlich versiert bin, dennoch war mir das bis vor kurzem seltsamerweise nicht wirklich bekannt und daher auch nicht so recht bewusst; bzw. ich hatte das bisher mehr so auf dem Schirm à la "ungefähr so drastisch und tragisch wie der SSD-cell wear-out". In dem Sinne: Ja, in der Theorie stimmt das schon, aber in der Praxis müsste eine SSD sicher 10-20 Jahre ohne Anschluss an den Strom im Schrank liegen, damit das (Datenverlust) passiert.

Doch es scheint, dass Stromlosigkeit selbst bei modernen SSD (noch) ein Problem ist. Und das bereits bei einer Lagerung von weniger als 1 Jahr. :eek:
Das überrascht mich!

Eine Ähnliche Story scheint's hier auch gegeben zu haben: Klick.
Daraus auch:
SSD haben duchaus die Tendenz Daten zu verlieren, wenn sie in der Schublade Liegen.
Tja, das hätte man besser mal vorher gewusst. Das heisst unter'm Strich dann aber auch, dass man gescheiter HDDs kauft, wenn's um die Backup-fürs-Archiv Frage geht. SSDs also nur fürs lautlose Backup das dauerhaft am Mac hängt, wie ich sehe.
Ich war bisher verwöhnt, kannte dieses Problem gar nicht. Bin nun schlauer…..
... (er)ging mir hier wohl gleich.
 
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Das heisst unter'm Strich dann aber auch, dass man gescheiter HDDs kauft, wenn's um die Backup-fürs-Archiv Frage geht.
Ja! Die Langzeit-Haltbarkeit von Festplatten ist eindeutig besser, auch wenn nicht jede SSD so schnell aufgibt wie deine.
 
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Sorry, ich habe nur bis "Transcend JetFlash" gelesen und damit nicht alle Details verinnerlicht - weil mir da schon klar war, Ja, kann sein dass die zu lange lag. Die JetFlash Technologie ist bekannt für (zu) kurze Dauerspeicherzeiten.
 
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Das heisst unter'm Strich dann aber auch, dass man gescheiter HDDs kauft, wenn's um die Backup-fürs-Archiv Frage geht. SSDs also nur fürs lautlose Backup das dauerhaft am Mac hängt, wie ich sehe.
Absolut. Hab nur Backup HDDs. Die T7 SSD mit TM Backup und ausgelagerten Daten hängt dauerhaft dran.
 
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"Transcend JetFlash"
Ist ja allgemein nicht das Beste, oder? Samsung ist da doch top und Crucial die selber ihre Speicherzellen herstellen, so war’s zumindest damals als ich mich zu letzt informiert hatte.
 
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Ja! Die Langzeit-Haltbarkeit von Festplatten ist eindeutig besser, auch wenn nicht jede SSD so schnell aufgibt wie deine.
Allem anschein nach! In diesem Zusammenhang wäre es ...
Sorry, ich habe nur bis "Transcend JetFlash" gelesen und damit nicht alle Details verinnerlicht - weil mir da schon klar war, Ja, kann sein dass die zu lange lag. Die JetFlash Technologie ist bekannt für (zu) kurze Dauerspeicherzeiten.
... sehr interessant zu wissen, welche Hersteller hier die zuverlässigsten Geräte liefern.
Wisst ihr das gerade? Allenfalls Links/Quellen?
@Bjoste: Oha! Inwiefern ist die "JetFlash" Technologie problematisch? Ich dachte, das sei einfach ein Markenname von Transcend. Hab's jetzt aber (noch) nicht ergooglet.

Was mich wundert: Die Hersteller Samsung, auch Transcend und Co. geben ja teilweise sehr lange Garantien auf ihre Geräte, z.B. 'lebenslänglich' auf mein Laufwerk oder 5 Jahre auf meine T7. Klar, Datenverlust wird immer ausgeklammert. Aber irgendwie passt für mich der Begriff "solid state disk" und Datenverlust-nach-kurzer-Zeit-ohne-Strom überhaupt nicht zusammen.
Absolut. Hab nur Backup HDDs. Die T7 SSD mit TM Backup und ausgelagerten Daten hängt dauerhaft dran.
Interessanterweise habe ich es hier mehr aus historischen Gründen genau so. Werde das jetzt aber künftig bewusst so fahren: die Samsung T7 bleibt fürs TM Backup dauerhaft am Mac, die HDDs landen nach routinemässigen Backups wieder in der Schublade/im Schrank oder eben im Bankschliessfach.
 
Soooooo, die Frage aller Fragen: Was ist hier wohl falsch gelaufen?
Das fragst du nachdem du die SSD formatiert hast, jetzt kann man nur mehr raten. Der rsync-Fehler ist typisch wenn es bei der Dateinamenkodierung Probleme gibt. Ich hatte das mal beim Backup eines Laptops eines Kunden aus Russland, da gabs dann irgendeinen Befehl um rsync das beizubringen. Das kann aus verschiedensten Gründen passieren, aber jetzt ist es natürlich zu spät das festzustellen. Um das Problem erstmal zu umgehen hättest du die ganze SSD mit dd in ein Image-File schreiben können. Damit ist das Dateisystem dann egal und du hast ein 1:1-Abbild. Sehe hier jedenfalls keinen Grund anzunehmen, dass die SSD etwas gehabt hat oder gar defekt sei.
 
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Bin auch der Meinung dass wenn man sich eine Art ARCHIV , z.B. für Fotos , anlegen möchte sollte man immer auf HDD zurück greifen. Sind einfach langlebiger. ;)
 
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