Windows wird 25 Jahre alt? Aha...das ist natürllich ein Grund zu feiern.
Nur um das mal fest zu halten - die Entwicklung an diesem Betriebssystem war für die Computerentwicklung ungeheuer wichtig. Für die einen eben konstruktiv (= für diejenigen hier im Forum, die auch mal differenziert betrachten, was Apple vom Zaun bricht), oder eben destruktiv als Antreiber von Innovation bei den anderen Herstellern (= für die Fanboys hier).
Auch ich habe mit Windows angefangen. Der erste Rechner, vor dem ich gesessen habe, war ein 486er mit Windows 3.11 im Jahr 1993. Da war ich 8 Jahre alt. Der nächste Rechner, mit dem ich in Berührung kam, war der von meinem Großvater zu frühen Zeiten der New Economy 1998. Der Rechner war ein Intel II Prozessor mit MMX-Technologie - sage und schreibe 266 Mhz schnell. Ein schwarzer. Mit Bildschirm, Scanner, Drucker und Boxen in der selben Farbe. Ein Schnäppchen: 3500 DM hat das Zeugs gekostet. Nachdem mein kleiner Bruder, zu dem Zeitpunkt gerade 9 Jahre alt, bei Paint ausgerastet ist und das Mauspad dabei beschädigt hatte, hat uns unser Großvater nicht mehr ran gelassen.
Dann habe ich 1999 ein Praktikum bei einer Computerfirma gemacht, die diverse mittelständische Betriebe im Bergischen Land beliefert haben. Dort habe ich dann innerhalb von 3 Wochen gelernt, wie man einen Computer zusammenbaut, wo man günstig welche Teile bekommt, dass bestimmte Teile Tagespreise haben, wie man ein Betriebssystem installiert (damals dann schon Windows NT), was überhaupt dieses Internet ist. Und auch meine erste Pornoseite habe ich da besucht. Da konnte man bei den Magazinen aus dem realen Leben online noch richtig was sehen und erkennen. Jugendschutz? Pfui.
Dann gab es im Jahr 2000 den ersten nagelneuen Rechner in meiner Familie. Ein Siemens Xpert. Mit einem 500 Mhz schnellen Pentium 3 Prozessor, 32 MB Arbeitsspeicher und 40 GB Festplatte. Der Drucker dazu war Epson Stylus Color 440. Hinzu gab es einen analogen 56k Internetanschluss: Telefon abstöpseln, Modem anstöpseln und einschalten, 0191011 anwählen und eben zum Kühlschrank gehen um das Bier zu holen. Wahnsinnstechnik. Und stundenlange "Age of Empires 2-Sessions". Und "Risiko". Und da hatte ich dann den ersten Datengau verursacht: Rumgefummelt, und dann neu installiert. Nicht besonders witzig für meinen Dad. Der war vielleicht sauer
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2004 bin ich dann von zu Hause ausgezogen (nein, nicht wegen dem GAU). Meinen ersten Rechner hatte ich 2005. Aber nicht lange. Bevor ich die Gelegenheit hatte, zu einem T-Punkt zu gehen um mir einen Anschluss legen zu lassen, wurde mir das Sony VAIO geklaut. Im Zug. Weil ich eingeschlafen war
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Der nächste Rechner kam dann erst 2006 kurz vor der Fußball WM. Ich hatte einen Fujitsu-Siemens-Amilo bei Neckermann bestellt. Der hatte noch eine PCMCIA-TV-Karte von Hauppauge dabei, sowie eine Tasche und Fernbedienung, die man ebenfalls in einem Schacht versenken konnte. Aber daheim, in eigener Wohnung noch ohne Internet.
Im September 2006 sah ich dann zum ersten Mal einen Mac so, dass ich mal ran konnte und mir was erklärt wurde, wie die funktionieren. Ich wusste zwar durch diverse Werbespots und Filme (Coyote Ugly zum Beispiel), dass es Apple gab und auch was tolles zusammen zimmerten. Aber eben nicht so bewusst. Das war 09.2006 ein MacBook Pro mit 10.4.X. Ein faszinierendes Gerät. Sowas wollte ich auch haben. Im Jahr 2007 war es dann soweit: Ich bekam das schwarze Macbook mit 13 Zoll. Das Fujitsu-Siemens-Dingens kam weg. Ging bei Ebay noch für unfassbare 400 Euro raus. Wahnsinn.
Das schwarze Baby hat dann wacker bis November 2008 durchgehalten - da kaufte ich mir ein weiteres 13-Zoll-Macbook. Die ersten Unibodys. Und mein erster eigener Internetanschluss. Via UMTS-Stick.
Auch heute bin ich noch mit 13 Zoll unterwegs - mittlerweile heißen die ja auch Pro. Ich hab mich an diese Mobilität mit dem 13er Format gewöhnt.
Und ich bin gerade so ein bisschen benebelt von der Entwicklung, die ich im Grunde schon erlebt habe. Der Hauptprozessor im Rechner meines Opas hatte die gleiche Taktfrequenz, wie der RAM dann in meinem ersten Macbook hatte. Die Festplattenkapazität hat sich verzehnfacht.
Wobei ich davon ausgehe, dass meine Kinder mich Müde belächeln werden, wenn ich denen mein MBP 2010 in 20 jahren zeigen werde