lundehundt schrieb:
Ob ich einen habe und was ich auf einem .mac account speichere bleibt voellig mir ueberlassen.
Nach welchem amerikanischen Recht kann Apple welche Daten womit verbinden? Dass die Daten auf meinem .mac account von mir stammen weiss Apple bereits ohne eine Verbindung zur Seriennummer meines Rechners. Auch beim Anmelden zu .mac muss ich personenbezogen Daten angeben.
Meine Apple Programme springen keine Server an - es sei denn ich lasse in iTunes die Option mir aehnliche Musik anzeigen zu lassen aktiv.
Welche deiner Programm von Apple versuchen auf welche Server von Apple Daten deines Rechners zu uebertragen, ohne dass das fuer dich transparent oder aufgrund von Voreinstellungen gewollt ist.
Fakt ist, dass trotz Abschaltung und eingeschalteter Firewall (Paketfilter) unter Mac OS X einges von unserem Linux-Proxy aufgefangen wird, was nicht auf die bekannten notwendigen Ports 80, 22 usw zurückgeht. Was genau das für ein Programm ist, kann ich von außen gesehen schlecht sagen, war mir bisher aber auch egal, da ich es ja abblocke.
Weiterer Fakt ist, dass es dir zwar überlassen bleibt, welche Daten du wo speicherst, die enge Verzahnung der Dienste aber eben ein Zusammenlegen der Daten zulässt und deutlich vereinfacht. Da hilft auch die Seriennummer, weil sie wie bei einer Website wie dieser der Cookie eine eindeutige ID ist, mit der unterschiedliche Datenquellen verbunden werden können. Normalerweise sind HArdware und Software aus unterschiedlichen Quellen, sodass die IDs getrennt sind, jeder hat also seine eigenen Daten. Wenn man nun die beiden Datenquellen verbinden will, dann muss zu allererst zum Beispiel der Windows-Seriencode mit dem von Dell oder IBM als der gleichen Person zugehörig erkannt werden, bei Apple ist dies vom System her schon anders angelegt. Zudem ist die Seriennummer seit Kauf zentral abgespeichert und faür alle Apple-Departments weltweit verfügbar. Dieses zentrale Element, die eindeutige ID, ist für mich der Knackpunkt. Es erleichtert eine zentrale Abspeicherung aller Nutzungsdaten, schafft Verbindungen zwischen den einzelnen Programmen und der Hardware, es ist einfach nachzuverfolgen, wann du wo, was machst. Versteht mich richtig: Ich sage nicht, dass Apple dies alles protokolliert, wahrscheinlich werden nur die Daten abgegriffen, die dem Quality of Service dienen. Aber schon das will ich nicht, Apple und auch andere Firmen sollen meine Vorlieben und Interessen einfach nicht kennen. Und Apple hat die Anlagen implementiert, dass es all die Daten abfragen KANN.
Dass es zudem zwischen den Firmen in den USA einen regen Datenhandel gibt, ist ebenso bekannt. Bei Diensten wie denen von Google oder zum Beispiel Flickr oder MySpace ist dies wohl auch eine der größten Einnahmequellen, jedenfalls hat das der New Yorker mal so dargestellt und bei deutschen Medien war das auch schon zu lesen. Wenn ich also gerade die Ansässigkeit in den USA erwähne, dann ist das kein dort vorhandenes Gesetz, sondern das Fehlen einer entsprechenden Regulierung.
Abschließend: Ich bin nicht paranoid. Wenn ich das schon wäre, dann hätten all jene, die in den 80ern noch gegen Datenerhebnungen von Staatsseite demonstriert haben, alle irgendwann in der Klappse gelandet. Ich bin nur vorsichtig, da ich die Kontrolle über meine Daten und meine Privatsphäre als einen wichtigen Baustein innerhalb einer Demokratie erachte. Vielleicht bin ich auch etwas mehr sensibilisiert, da ich mich für Marketing und seine Einfluss auf uns interessiere. Ich weiss, dass heute dank der Terrorgesetze die allgemeine Unschuldsvermutung ad acta gelegt wurde und jeder, der seine Privatsphäre schützt, gleich etwas zu verbergen hat. Privat benutze ich GPG, benutze auch soweit wie möglich kein unverschlüsseltes FTP und schütze meine Daten so weit es geht. Für mich ist das normal, nicht paranoid.