MacLeopold
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Wie zuletzt bei seinem Facebook-Manifest geht es dem 33-jährigen Philanthropen um das große Ganze, die globale Gemeinschaft. Dass Facebook eine zentrale Rolle dabei spielt, diese Gemeinschaft zu stärken, versteht sich bei Zuckerberg fast von selbst.
Wenn Zuckerberg allerdings das Wohl der gesamten Welt in den Blick nimmt, wie er es in letzter Zeit immer häufiger tut, dann gibt ihm das nicht nur diesen quasi-präsidialen Touch, der Gerüchte anheizt, dass er - eigenen Dementi zum Trotz - bald ein politisches Amt anstreben könnte.
Es verstellt auch den Blick darauf, was Zuckerberg selbst in seiner eigenen Firma für diese großen, abstrakten Ziele noch tun könnte. Mit welchem Recht schwärmt ein Tech-Milliardär jungen Uniabsolventen von Vielfalt vor, der in seiner eigenen Firma kaum Minderheiten einstellt?
Laut dem Diversity-Bericht von Facebook für 2016 sind nur vier Prozent der US-Belegschaft Latinos, zwei Prozent waren Schwarze. Seit 2014, als der erste Bericht veröffentlicht wurde, hat sich an diesen Zahlen nichts getan. In der rund 18.000 Personen starken weltweiten Belegschaft waren 2016 33 Prozent Frauen.
Diese Zahlen sind beschämend. Sicher, das gesamte Silicon Valley hat ähnliche Probleme. Aber man weiß nicht, ob es das besser oder schlimmer macht. Die Tech-Schmiede der USA ist immer noch das Tal der weißen Männer. Zuckerberg könnte mehr tun, um das zu ändern.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...rbesserung-ist-erst-der-anfang-a-1149342.html
Der oben zitierte und verlinkte Artikel hat mich dazu veranlasst, hier mal dieses Thema zur Diskussion zu bringen.
Zuckerberg solle also erstmal bei Facebook für mehr Diversität sorgen, bevor anfängt darüber zu sprechen? Die Autorin verkennt in ihrem Kommentar, dass Hispancis und Schwarze eben auch einen deutlich geringeren Bevölkerungsanteil stellen als Weiße. Und dass Männer in der Tech-Branche überrepräsentiert sind ist auch kein Geheimnis. Warum also diese Kritik an Facebook? Sollte man Zuckerberg nicht dankbar sein, was er für die Vernetzung der Welt schon alles geschaffen hat? Die Mehrheit hingegen dürfte einen tiefen Respekt gegenüber Zuckerberg empfinden, sein Erfolg ist, vor allem in diesem Alter, nahezu unerreicht. Vielleicht nicht die Mehrheit in Deutschland, denn hier dürften typischerweise einige so denken wie die Autorin, wobei bei dieser Denkweise auch immer so ein gewisser Neid dabei ist. In den USA hingegen dürfte er eher Anerkennung anstatt dieser Neidkultur erfahren.
Der Frauenanteil von 33 Prozent dürfe in der Tech-Branche ein relativ hoher Wert sein und das ganz ohne gesetzliche Frauenquote, wie man sie hierzulande hat. Man darf hoffen, dass die Regierung bald wieder zu der Einsicht kommt, dass eine solche gesetzliche Quote vielleicht auf dem Papier gut aussieht, für die Wirtschaft, und damit auch für den Wohlstand, aber eher von Nachteil ist.