Genauigkeit Druckerprofilierung Colormunki - Spyder3Print SR

macgaudi

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Hallo,

ich überlege mir ein Gerät zur Druckerprofilierung zuzulegen und schwanke zwischen den Geräten:

a) Spyder3Print SR
b) Colormunki Photo

Frage:
Wer kann etwas zur Genauigkeit der Geräte sagen? Lohnen sich die Mehrkosten des Colormunki?

Kennt jemand den aktuellen Bericht aus der Zeischrift fineartprinter?

Viele Grüße

macgaudi
 
Druckst Du selber?

Auf verschiedenen Papieren?

Hoher Durchsatz > häufige Tintenwechsel > Papierchargenwechsel?
 
...ja, ich wollte selbst auf meinem Tintenstrahler Epson 2100 ausdrucken.

Auch auf verschiedenen Papieren!

Allerdings sollen überwiegend Fotos (matt, Fineart) mit geringen Stückzahlen gedruckt werden.

Viele Grüße

macgaudi
 
Eine professionelle Papierprofilierung kostet 20-25 Euro.
Genaue Anleitung gibt es in der Regel vom Dienstleister dazu.

Das ist bei geringem Chargenwechsel eigentlich eine günstige Alternative.
 
ja,ja.

Ist aber nur für eine Tinten/Papier-Kombination ohne gerätespezifische Dinge zu berücksichtigen.

Ich wäre gerne unabhängig und möchte auch diverse Papier profilieren können...
 
...Deine Tipps liegen etwas über meinem Budget:)

Für mich kommt entweder der Colormunki oder das Spyder3Print SR in Frage.

Mir geht es darum etwas über die Genauigkeit der Geräte zu erfahren.

Der Colormunki hat weniger Messfelder, soll aber dabei genauer sein?!

Kann dazu jemand etwas sagen ???

macgaudi
 
Moin,

wie rpoussin schon sagte: Verwendest Du einen Profilierungs-Dienstleister, ist das Gerätespezifische abgedeckt. Deshalb kostet es ja auch so um die 25 Euro; sonst könnten’s ja einfach ein fertiges Profil nehmen.

Nichts hindert Dich daran, gleich fünf oder mehr Papiermuster einzuschicken. Du solltest dann einfach Deinem Tinten-Hersteller treu bleiben.

Zu den Geräten: Das ColorMunki ist recht gut, wird allerdings durch die beigelegte Software zurückgehalten.

Nur leider fangen wirklich gute Softwarelösungen in dem Bereich erst so bei € 1 000 Euro an, nach oben ziemlich offen.

Im Semipro-Bereich kann man seinen Drucker preisgünstig profilieren. Klar. Allerdings macht es da mangels wirklich guter beigelegter Software nur wenig aus, für welche Lösung man sich entscheidet. Das Beste Resultat wirst Du unter ~ € 2 000 für eine Soft- und Hardware-Kombination wohl mit einem Dienstleister bekommen. Dann bist Du zwar nicht flexibel, aber nun ja, die besseren Dienstleister verwenden einen Geräte/Software-Park, der weit über Deinem Budget liegen dürfte.

Und SO oft wirst Du auch nicht Papier und Drucker wechseln dürfen, oder?

Cheerio,
-Sascha
 
...und ist die beigelgte Software beim Colormunki umständlich oder fehlen Funktionen?

macgaudi
 
Mit Druckerprofilierung habe ich keine guten Erfahrungen gemacht! Problem: Die Ausgangsprofile werden nicht direkt ineinander umgerechnet, sondern über den LAB-Farbraum, wobei die Information des Schwarzkanals verloren geht. Am besten funktionieren Drucker, die einen Postscripttreiber und eine eingebaute Druckeremulation haben. Dort findet nämlich eine interne, direkte Umrechnung statt.
Bei profilierten Druckern stimmen zwar die Farben ungefähr, aber es sieht trotzdem schlimmer aus, als vorher, weil sich die Farbkanäle durch die LAB-Wandlung nun völlig anders verteilen.
 
Mit welchem Gerät (Farbmanagement) hast Du dabei gearbeitet ?

macgaudi
 
Zuletzt bearbeitet:
Verschiedene: Epson Stylus Color (Tinte), Tektronix Phaser 740 (Laser, Postscript), Minolta Color Page Pro (Laser, Postscript) und noch zwei Laser von HP, an deren Typenbezeichnung ich mich nicht mehr erinnern kann.
Keiner von denen hat mit dem erstellten und teuer bezahlten Profil eine Verbesserung gebracht, die Drucke sahen anschließend alle schlechter aus. Zwar farbtreuer als vorher, aber merkwürdig gerastert und farbfleckig, aber nur an manchen Stellen, an anderen wieder nicht, sehr merkwürdig. Auf jeden Fall unbrauchbar. Ein FM-Spezialist hat mir dann das mit der Konvertierung über LAB erklärt und damit war alles klar. Was vorher in bestimmter Weise auf RGB oder CMYK verteilt ist, wird nach der Konvertierung über LAB wieder anders auf die entsprechenden Kanäle verteilt. Und dadurch kommt es zu den merkwürdigen Farbverschiebungen.
 
...mit welchem Mess-Gerät hast Du gearbeitet?

macgaudi
 
Upps ... sorry! Mißverstanden ... ich habe das gar nicht gemacht, sondern bei verschiedenen Dienstleistern machen lassen. Was die benutzt haben, weiß ich nicht.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, Fotoabzüge bei einem guten Dienstleister machen zu lassen.

Selber zu kalibrieren und zu profilieren ist kein Kinderspiel, kostet jede Menge Zeit und Geld und am Ende wirst Du unzufrieden sein.

Glaube mir, ich kenne viele Leute, die recht pfiffig sind und dachten, sie machen das mal eben selber und kaufen sich für kleines Geld eine tolle Lösung. Vergiss es. Kauf Dir lieber ein schönes 2,8er Objektiv oder fahr in den Urlaub.

Das hat nichts mit Unfähigkeit zu tun, sondern die vernünftigen Lösungen, die gute Ergebnisse liefern, sind einfach zu teuer. Ich weiß wovon ich rede, ich hab’ im Studium so einiges durchprobiert und bin schließlich beim XRite Eye-One mit entsprechender Software gelandet. Gut dreitausend Euro sind dabei draufgegangen und es gibt nur einen Grund, der das rechtfertigt: ich bin Druckingenieur und brauche das beruflich. ;o)

Technisch gesehen ist das ColorMunki besser und genauer, aber wie gesagt: ich würd’s lassen.

Meine Fotoabzüge macht auch ein Dienstleister. Für gute Ergebnisse brauchst Du nämlich auch einen richtig guten Drucker, richtig gutes Fotopapier und der Farbauftrag muss richtig gut eingestellt werden. Und vor allen Dingen brauchst Du da ein richtiges Farbmanagement-RIP. Mit den Bordmitteln von OS X wird das nur mittelmäßig, weil Du die Tintenmenge kaum steuern kannst. Und es gehen einige Blatt Fotopapier durch. Immer wieder trocknen lassen, mindestens eine halbe Stunde. Ausmessen, Profil berechnen, neuer Druck. Profil optimieren usw. Und das für jedes Papier. Einmal drucken und Messgerät drüberziehen reicht da nicht. Und dann stellst du plötzlich fest, dass Du doch ein anderes Papier brauchst. Also wieder neues kaufen und von vorne anfangen ... teure Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank für die ausführliche und nachvollziehbare Antwort.

Inzwischen habe ich im Internet etwas gefunden, wo jemand die für mich in Frage kommenden Geräte + Profile getestet und neu ausgemessen und verglichen hat. Da schnitt das Colormunki auch besser ab (geringerer maximaler Fehler/geringerer Durchschnittsfehler).

Wenn man wie Du das Gerät beruflich (Druckingenieur) nutzt sind die Anforderungen natürlich auch noch höher = 100%.

Die Frage ist ja, ob man mit einem 98% Ergebnis nicht auch zufrieden sein kann?! Oder sind die Abweichungen dann schon so deutlich (messtechnisch) und auch sichtbar?

macgaudi
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist ja, ob man mit einem 98% Ergebnis nicht auch zufrieden sein kann?! Oder sind die Abweichungen dann schon so deutlich (messtechnisch) und auch sichtbar?

98 Prozent? Das waren höchstens 10 Prozent! Nein, wie ich schon oben schrieb, waren die Druckergebnisse nicht benutzbar. Also entweder, Du justierst Deinen Drucker im mitgelieferten Druckertreiber, was ja bei manchen möglich ist, oder am Gerät selbst, was auch bei manchen möglich ist, oder Du nimmst die Drucke so, wie sie sind. Ich persönlich schließe mich der Empfehlung von Aro74 an und lasse Abzüge machen, die sind erheblich billiger und die Ergebnisse – je nach Dienstleister – sehr gut bis perfekt. Warum auch solltest Du selber drucken? Es ist im Vergleich zu Abzügen extrem teuer, die Qualität stimmt oft nicht und die Drucke sind nicht so lange haltbar, wie echte Abzüge. Wenn Du in Xzig Jahren mal Deinen Enkeln Fotos zeigen willst („Opa erzählt wieder vom Krieg“), dann kann es Dir passieren, daß die Ausdrucke nach der langen Zeit schon stark verblaßt und unansehnlich sind. Bei Abzügen dürfte das eher nicht passieren.

Edit: Kauf Dir lieber einen Spyder 3 Elite zum Kalibrieren des Monitors, das ist nämlich viel wichtiger, funktioniert prima, und das Gerät kannst Du auch in zehn, zwanzig Jahren benutzen, wenn es dann noch Monitore gibt.
 
Profildateien vom Herrsteller

moin, moin,

ich selber drucke mit einem Epson R2400 auf Papieren von Herstellern (i.d.R. Hahnemühle FineArt und Epson), bei denen ich mir die passenden Profildateien herunterladen kann.

Somit habe ich einen farbverbindlichen Workflow über die Stationen "profiliter Monitor" bis hin zum Druck.

Die Ergebnisse überzeugen mich absolut und auch unabhängige Betrachter haben bisher an den Druckqualitäten nichts auszusetzten gehabt.

Externe Dienstleister sind mir i.d.R. jedenfalls entweder zu teuer oder zu schlecht.

Viele Grüße,
Thomas
 
98 Prozent? Das waren höchstens 10 Prozent! Nein, wie ich schon oben schrieb, waren die Druckergebnisse nicht benutzbar.

nur 10% kann ich mir kaum vorstellen, da war bestimmt etwas grundsätzliches nicht richtig.

Eigentlich ist der Colormunki schon recht gut...

macgaudi
 
Eigentlich ist der Colormunki schon recht gut ...

Es geht nicht darum, ob die Meßgeräte vernünftig arbeiten oder nicht. Ich glaube ja, daß der Colormunki gut ist, nur das Umwandlungsprinzip von einem Profil in ein anderes über den LAB-Farbraum ist das Problem. Aber was soll's – probier's einfach aus. Wenn Du mit den Ergebnissen zufrieden bist, ist alles prima, wenn nicht, kannst Du das Teil ja wieder verkaufen.
 
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