Gedankenstrich oder Bindestrich?

heldausberlin

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Hab schon viel danach gesucht, aber noch keine eindeutige Antwort gefunden.

Gehört bei Zahlenangaben von/bis (z. B. Jahreszahlen, Hausnummern, Versangaben der Bibel, etc.) ein Gedankenstrich oder ein Bindestrich hin (also lang oder kurz)? Und mit oder ohne Leerzeichen vor und nach dem Strich?

Danke schon mal für eure Antwort! :)
 
darf ich mich mal einklinken?

Wie heißt der Strich vor Aufzählungen, wenn man z.B. keine Zahlen benutzt???

Bsp.
- bla
- blabla
- blablabal

Ich habe bereits gehört:

- Spiegelstrich
- Stabstrich
- Aufzählungsstrich

???
 
Nein, alles was das Wort „bis“ ersetzt mit Gedankenstrich ohne Spaces.

Quelle: das Detail in der Typografie, Verlag Niggli AG.


edit: seine Frage hat mit Spiegelstrichen nix zu tun
 
OK. Danke.
Wird das bei Versangaben, Hausnummern und Uhrzeit (19-20 Uhr) genauso gehandhabt?
Laut DIN werden bei Adressangaben Hausnummerbereiche mit Leerzeichen versehen. Kann daraus aber nicht erkennen, ob es ein kurzer oder langer Strich sein soll.
 
melamint schrieb:
Nein, alles was das Wort „bis“ ersetzt mit Gedankenstrich ohne Spaces.
Aha. Also die lange Form? Es gibt ja das Minus-Zeichen auf der Tastatur und den langen Strich mit alt+-
 
Ja, hm, sehr wahrscheinlich, dass die Bürokraten sich nie mit einem Typografen unterhalten haben. :D
Ich würde auf DIN-Normen keine Rücksicht nehmen, es sei denn es ist in der Jobbeschreibung ausdrücklich gefordert (da für die DIN-Behörde :hehehe: )
Aber wenn Du Dich an DIN-Normen halten musst, kann ich Dir leider
nicht weiterhelfen.

edit:
ja, alt + - = Gedankenstrich
- = Bindestrich, wird auch für Minus benutzt
Für ganz kleinliche: das ist der unechte Gedankenstrich. Sehr gute und traditionelle
Schriften haben noch den „echten“. Der ist nochmal länger... wird aber auch wirklich
nur im Sinne einer Gedankenpause verwendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
shift-apfel-alt M ist immer ein guter Leerraum vor und nach divisen jeder art
 
Haben wir dauernd...
Man sehe sich nur die Steuererklärung an. :sick:
 
Jägermeister schrieb:
shift-apfel-alt M ist immer ein guter Leerraum vor und nach divisen jeder art
Soll das das „Spatium“ sein, wovon ich gerade gelesen habe?
Bei mir funktioniert die Tastenkombi nicht. :confused:
 
Ja, wahrscheinlich.
Der Abstand zwischen den Buchstaben ist die Spationierung.
Klassische Einheit ist das Geviert.
In Indesign ist apfel-shift-alt-m ein 1/8-Geviert.
In Word gibt es das, soweit ich weiß, nicht.
 
Aha. Aber in gewöhnlichen Textverarbeitungsprogrammen geht das wohl nicht?
Was wäre da dann alternativ besser? Bindestrich mit Leerraum oder ohne?
 
Also, wenn Dus perfekt machen willst, dann die Abstände per Hand
spationieren. Das ist aber ne Sauarbeit.

Ich schummel da immer mit einem Buchstaben, der einen
optisch angenehmen Abstand ergibt, und den ich dann Weiß färbe.
Das lässt sich auch ganz gut über Formatvorlagen regeln.
Optimal ist natürlich ein selten benutztes Sonderzeichen
(wegen Suchen/Ersetzen und/oder Rechtschreibung)

Aber alles in Maßen. Du solltest abschätzen, ob das für Dein Projekt
wirklich von Belang ist, typografisch korrekten Text zu setzen.


edit: !!! diese Tips sind nur für Nicht-Satz-Programme gedacht !!!
In Indesign oder Quark gibt es natürlich professionelle Möglichkeiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
melamint schrieb:
Nein, alles was das Wort „bis“ ersetzt mit Gedankenstrich ohne Spaces.
Jetzt muss ich mal kurz i-Tüpfchen reiten (oder, wie die Niederländer sagen: Ameisen bumsen): Gedankenstrich ist ein grammatischer Begriff und bezeichnet eben die Gedankenstrich in den verschiedenen Sprachen, sagt aber nichts über sein Aussehen aus.

Im Deutschen verwendet man für den Gedankenstrich in aller Regel den so genannten Streckenstrich, und das ist auch der korrekte typografische Begriff (der auch das Aussehen festlegt). Im Englischen nimmt man für den Gedankenstrich zum Beispiel meistens den Geviertstrich ohne Abstand.

Quelle: das Detail in der Typografie, Verlag Niggli AG.

Obwohl ich Jost Hochuli (und besonders dieses Buch) an sich wirklich sehr schätze, habe ich hie und da doch was an ihm rumzumeckern. Ganz ohne Abstand würd ich den Streckenstrich nicht setzen. Je nach Kontext ein Achtel- bis Viertelgeviert sollte schon drin sein.

Wenn wir grad bei Hochuli und beim Meckern sind: Seine Empfehlung, das Malzeichen einfach durch ein x zu ersetzen, kann ich nicht ernst nehmen, so lange er nicht das Pluszeichen durch ein t ersetzt. Das Malzeichen soll sich nicht unbedingt in den Text integrieren, sondern sich am Plus- und Minuszeichen orientieren. Und das Minus sollte in etwa so breit sein wie das Plus, also anders aussehen als das kürzere und dickere Divis (grammatisch: Bindestrich). Übrigens, Unicode unterscheidet zwischen:

U+002D HYPHEN MINUS (Divis)
U+2010 HYPHEN (U+2011 NON-BREAKING)
U+2012 FIGURE DASH
U+2013 EN DASH (Streckenstrich)
U+2014 EM DASH (Geviertstrich)
U+2015 QUOTATION DASH
U+2043 HYPHEN BULLET
U+2212 MINUS SIGN (Minus)

… und noch eine Reihe von Variationen (soft, discretionary, wavy usw.).

Sorry für den Off-Topic-Zusatz, konnte mich grad nicht beherrschen :Pfeif:
 
melamint schrieb:
Also, wenn Dus perfekt machen willst, dann die Abstände per Hand
spationieren. Das ist aber ne Sauarbeit.

Ich schummel da immer mit einem Buchstaben, der einen
optisch angenehmen Abstand ergibt, und den ich dann Weiß färbe.
Das lässt sich auch ganz gut über Formatvorlagen regeln.
Optimal ist natürlich ein selten benutztes Sonderzeichen
(wegen Suchen/Ersetzen und/oder Rechtschreibung)

Aber alles in Maßen. Du solltest abschätzen, ob das für Dein Projekt
wirklich von Belang ist, typografisch korrekten Text zu setzen.


Guten Morgen melamint,

und wie handhabst Du es, wenn zum Beispiel
ein Hintergrund verwendet wird?:(

Ich denke, egal welche Arbeit, es sollte alles
typografisch korrekt sein, sonst schleicht sich
sehr schnell eine gewisse Nachlässigkeit ein.
Ausserdem hat, zumindest bei mir, jeder Auf-
trag mit Text, egal ob mehr oder weniger an-
spruchsvoll, das Recht auf korrekte Typografie.

Gruss Jürgen

NS: Ausnahme ist das „ß”, welches ich stilistisch
unter aller Sau finde und wenn es geht, negiere.
Erinnert mich stets an das griechische „Beta”
 
@mekkablue :hehehe:
man kann immer! noch einen draufsetzen...

@Jürgen: Hallo :)
ja, klar, dass das nich die feine englische Art ist, ist mir bewusst.
Aber wenn heldausberlin nunmal kein ordentliches Satzprogramm
verwendet, (so hab ich das verstanden) kann er ja eh keine ordentliche
Typografie abliefern. Haste das in Word mal versucht? Der Aufwand
hier steht in keinem Verhältnis, besonders, wenn es eine Hausarbeit für
Gesellschaftswissenschaft ist (z.B.). Und wie ist das im Internet?
Da gibt es ja auch keine Geviert-Abstände, geschweige denn anständige
Tools für Schriftart oder Spationierung.

Aber es wäre mit im Gegenzug niemals eingefallen, aus stilistischen
Gründen die Rechtschreibung zu beugen ... :D


Liebe Grüße – Melanie
 
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