Fußball – Videobeweis?

MacEnroe

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Nach einem Fehler von Bayern-Torwart Hans-Jörg Butt traf Sebastian Prödl zwar per Kopf (60.), doch Schiedsrichter Michael Weiner hatte zuvor ein Foulspiel des Österreichers gegen Holger Badstuber gesehen. Bremens Manager Klaus Allofs hatte "einen Hals" wegen des nicht gegebenen Tores und sagte: "Dann brauchen wir nicht mehr Fußball spielen."
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,725536,00.html


In Diskussionen sind sich die Trainer und Experten meist einig, "Videobeweis
brauchen wir nicht", "Fehlentscheidungen gehören zum Fussball", "Das ist die
Würze im Fussball", "haben wir ja sonst nichts zu diskutieren" usw...

Wenn es einen aber selber trifft und deshalb der Pokal flöten geht, wie gestern
im Pokalspiel Bremen:Bayern, dann kriegt man "so einen Hals" und regt sich
wieder fürchterlich auf "Dann brauchen wir nicht mehr Fußball spielen" ...

Ich verstehe das ja. Es geht um Jobs und viel Geld.

Solange es einen nicht selber trifft, will man aber von Unterstützung der Schiris
nichts wissen. Da passt was nicht ganz zusammen.
 
Die hättens auch so nicht gebacken bekommen... :noplan:

Chancenverwertung Bremen: 10%*
Chancenverwertung Bayern: 90%*

...und ich war für Bremen.



*gefühlt
 
Sollen wir jetzt die Fehlentscheidung von gestern, die Reaktion von Allofs oder Videobeweise generell diskutieren?
Oder gar über den "Bayern-Dusel", den ein paar Zeitgenossen bald einwerfen werden.
 
Ich würde sagen: Generell diskutieren.

Ich wäre dafür, dass sich die Schiris in solchen Situationen auch mal Zeit lassen dürfen
mit der Entscheidung und per Knopf im Ohr den Video-Schiri entscheiden lassen.

Die Schiris sind doch arme Schweine, wenn sie Dinge entscheiden müssen, die sie
selber nicht genau sehen konnten und die letztlich über Millionen an Einnahmen ent-
scheiden, wären alle Zuschauer weltweit die Situation aus vielen Perspektiven und
in der Zeitlupe genau sehen können.
 
Mit Videobeweis wäre ein 4:1 gegen England nicht möglich gewesen... Evtl. wären wir sogar rausgeflogen.
 
Ich fand den van Gaal mal wieder witzig, dass er sich in der Pressekonferenz bei der UEFA bedankt hat. :D
 
die Diskussion gab es hier schon zur WM...... ich bin immer noch gegen einen Videobeweis... alter Traditionalist ;) .

Der 1. und wichtigste Punkt, warum ich dagegen bin ist: Nicht alle Spiele werden gefilmt, in Kreisligen z.B. hätte man dann andere Regeln, als im bezahlten Fußball. Weitere Schiedsrichter hinter den Toren sind ok..... aber keine technischen Hilfsmittel, wie Chip im Ball oder Videokameras.

Es geht natürlich um viel Geld im bezahlten Fußball...ABER... Spieler, Trainer und auch Schiris machen Fehler..... ab und zu ist der Platz nicht ganz ok.... oder "Fans" drehen durch..... das gehört alles dazu....
 
Bei der Entscheidung »Prödl gegen Badstuber« bin ich gegen einen Videobeweis, da solche Entscheidungen mMn alleine beim Schiedsrichtergespann liegen sollen. Meinetwegen auch mit Absprache per Headset, wenn es die Situation zulässt.

Ich bin generell für einen Videobeweis bei Torentscheidungen. Wie genau der tatsächlich umgesetzt werden sollte, darüber muss man wohl diskutieren.
Das fängt ja schon bei der Frage an, wer eine Spielunterbrechung für einen Videobeweis beantragen darf. Nur der Schiedsrichter oder, wie beim Tennis, eine der beiden Mannschaften. Wie oft darf ein Videobeweis beantragt werden. Soll bei einer strittigen Torentscheidung ein normales Bild von einer Kamera über der Torlinie genutzt werden oder soll es, wieder ähnlich der Technik beim Tennis, eine Hawk-Eye-Simulation sein.

usw.

Edit:
Die Sache mit der Tradition ist im Ansatz bestimmt interessant. Aber Profifußball ist eben ein Geschäft. Mit Amateurfußball ist das eigentlich schon kaum mehr zu vergleichen. Das fängt schon bei der Ausrüstung der Spieler an, die jeden Spieltag ein neues Paar Nikes für 200 Euro tragen und hört dann bei den Platzverhältnissen auf. Ein Profistadion hat andere Greenkeeper als ein Platz einer Bezirksliga Mannschaft.
Das bedeutet aber alles nicht, dass der Spielspaß im Amateurfußball verloren geht. Eishockey, Tennis und Co. machen das ja seit Jahren vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit:
Die Sache mit der Tradition ist im Ansatz bestimmt interessant. Aber Profifußball ist eben ein Geschäft. Mit Amateurfußball ist das eigentlich schon kaum mehr zu vergleichen. Das fängt schon bei der Ausrüstung der Spieler an, die jeden Spieltag ein neues Paar Nikes für 200 Euro tragen und hört dann bei den Platzverhältnissen auf.
jedes Spiel neue Schuhe ist Unsinn.... die Schuhe müssen erst "eingespielt" werden. Es gibt wunderbare Plätze in den Kreisligen

Das bedeutet aber alles nicht, dass der Spielspaß im Amateurfußball verloren geht. Eishockey, Tennis und Co. machen das ja seit Jahren vor.
Eishockey, Tennis und Co. ist aber kein Fußball ;)
 
jedes Spiel neue Schuhe ist Unsinn.... die Schuhe müssen erst "eingespielt" werden. Es gibt wunderbare Plätze in den Kreisligen

Es geht einfach nur darum, dass die Rahmenbedingungen andere sind.

Eishockey, Tennis und Co. ist aber kein Fußball

Ja.

Es geht doch nichts an Herzblut verloren. Die langjährigen Freundschaften auf der Tribüne finden kein Ende. Die penibel gepflegten Feindschaften gibt es weiterhin. Fußball bleibt Fußball. Wenn ein Videobeweis daran etwas ändern würde, wäre es mit der Fußballkultur sowieso nicht so weit her gewesen.
Und für Puristen bleiben ja immer noch die unteren Ligen.
 
Bremen kann man nach so einem Schlamassel vor dem Bayerntor eh nicht mehr helfen. Das tat ja schon fast weh.
 
Das ist echt nicht mehr zu überbieten. Was die nur genommen haben?!?
 
und wie soll das bitte schön ausschauen? Spieler A reklamiert irgendetwas und Spieler B sagt genau das Gegenteil. Also ab zu Monitor, Video anschauen und in der Zeit ruht das Spiel. Wo wäre denn dann bitte schön die Grenze, wann der Schiri sich den Videobeweis anschaut und wann nicht? Irgendwann wäre es soweit, dass die eine Mannschaft wegen jedem **** sich diesen Beweis anschauen möchte und das Spiel dauert dann nicht mehr 90 Minuten sondern 120 Minuten. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidung und das ist auch gut so. Ich fände es viel besser, wenn die Spieler mal Eier in den Hosen hätten und ihre Taten zugeben bzw. auch mal für den Gegner sprechen würden aber das geht ja nicht, weil es um eine Menge Kohle geht!
 
Das Allofs sauer ist, kann man ja verstehen, und manche neigen dann halt dazu die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen. Schaaf war da gelassener und hat die Schuld bei den Bremern gesucht, und da gehört sie auch hin.

Aber selbst Allofs fordert keinen Videobeweis, wozu auch, der hätte in dem Fall nur ergeben, das der Schiedsrichter Recht hatte :)

Alloffs Aussage hat nur gezeigt, das er ein schlechter Verlierer ist...
 
Ich bin entschieden gegen den Videobeweis, auch wenn es für mich als Werder-Fan im Bezug auf gestern etwas ärgerlich ist.
Bremen war dumm, man hatte vor und nach dieser Szene genug 100%ige, die liegen gelassen wurden.

Das war von Prödl zwar glasklar ein regelkonformes Tor, aber gut. Man hat sich halt saudumm angestellt und ist ergo verdient draußen.

Glück für die Bayern. Da spielt auch einfach die Erfahrung eine Rolle. Bei Bremen warte ich seit Ewigkeiten dadrauf das Gefühl zu haben: "Jo, das wird vielleicht noch". Bremen halt.
 
nd wie soll das bitte schön ausschauen? Spieler A reklamiert irgendetwas und Spieler B sagt genau das Gegenteil. Also ab zu Monitor, Video anschauen und in der Zeit ruht das Spiel. Wo wäre denn dann bitte schön die Grenze, wann der Schiri sich den Videobeweis anschaut und wann nicht?

Ist doch ganz einfach. Als gestern der Ball im Tor lag, hätte der Schiri nicht auf "Foul"
entscheiden müssen, sondern hätte per Knopf im Ohr oder über ein Reply im Stadion-
monitor den Hinweis bekommen, dass es kein Foul war -> Tor.

Das Spiel war ja sowieso unterbrochen.

Im Tennis dürfen sogar die Spieler den Videobeweis fordern, ich glaube 3 mal pro
Satz oder so. Das kommt gut an. Im Eishockey fragt der Schiri den Oberschiri, der
sich alles im Video ansehen kann.
Kommt ja nicht oft vor, nur bei sehr strittigen Entscheidungen. Gestern zum Beispiel
wäre es einmal dazu gekommen, das hättest du nichtmal mitgekriegt.
 
Ich hielte – wenn schon TV-Beweis – eher einen TV-Schiedsichter für sinnvoll.
Also dass nicht der eigentliche Schiri vom Platz zum Monitor rennt, sondern dass einer draußen sitzt und per Headset Situationen auflöst.
Ähnliches passiert ja heute schon, die quatschen sich ja auch heute schon per Funk ins Ohr ("11 hat gezogen, gib ihm ne Gelbe!") – zumindest bei internationalen Spielen.
 
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