Freelancer: wie geht das?

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Hugoderwolf

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Guten Morgen...
Also ich sag mal einfach, was Stand der Dinge ist:
Ich bin Musiker und habe mir im Laufe der Zeit ein feines kleines Studio zusammengetackert (zu sehen in der Galerie). Dafür habe ich wirklich einiges an Kohle rausgehauen, zum Beispiel das ein oder andere Zivi-Gehalt. Zivi ist jetzt vorbei, Studium geht bald los. Letztendlich liegt es nahe, sich irgendwie ein Zubrot zu verdienen, vor allem um die bisherigen Kosten halbwegs wieder reinzuholen. (Na gut, ihr habt mich, um 'nen G5 zu kaufen :D)
Also könnte ich mich in Zukunft als Dienstleister in Sachen Musik anbieten, schließlich wird immer mal Hintergrundmusik für 'ne Webseite oder für eine Präsentation etc. gebraucht. Bandaufnahmen sind technisch leider momentan nicht möglich, aber Gesangsdemos für aufstrebende Sternchen hab ich auch schon gemacht. ;)
Nur wie tut man diesen Schritt und was ist dabei alles zu beachten? Mir geht es vor allem um Steuerfragen und Buchhaltung etc. Leider habe ich da noch nicht so extrem ausführliche bzw. komplette Informationen drüber gefunden und vielleicht könnt ihr mir da helfen? Wie mache ich mich für den Anfang bekannt? Wie mache ich einen professionellen Eindruck? (scheiße, Studio aufräumen ;))

Ach verdammt, das Risiko ist ja quasi gleich null da die Produktionsmittel schon da sind und ich letztendlich keine Investitionen machen muss, für den Anfang.
 
Wenn es nicht um viel Geld geht: Schwarz.
*duckundwegrenn*
 
jokkel schrieb:
Wenn es nicht um viel Geld geht: Schwarz.
*duckundwegrenn*

Nie war *duckundwegrenn* so nötig, wie nach diesem Posting! :rolleyes:
 
Hast Du online nichts gefunden? Dann würde ich zusätzlich zu den Tipps
die Du hier bekommst vielleicht mal nach einschlägiger Fachliteratur
suchen. Gesammeltes Wissen zwischen zwei Buchdeckeln ist IMHO noch
immer eine der angenehmsten Möglichkeiten sich in ein Thema zu vertiefen.
:)
 
Hast recht, dummerweise komme ich da immer ziemlich spät drauf. Hab mal gleich die aktuelle Versandkostenfreiheit bei Büchern genutzt, denn das scheint mir genau das Richtige zu sein. ;)
 
Ich würde einfach mal nach dem Stichwort "Existenzgründung" zB auf den Internetseiten der IHK schauen. Ansonsten sollte ein Steuerberater dir auch einiges erklären können, was zu beachten ist. Den brauchst du eh, früher oder später.

Carsten
 
schau mal hier: http://www.e-lancer-nrw.de/start/index.php

da findest du wirklich sehr viele antworten auf alle fragen rund um die freiberuflichkeit. hat mir bei meinem start vor zwei jahren geholfen und hilft immer noch. hilft auch in so heiklen sachen wie unsrem mahnwesen usw. sehr ausführlich und kompetent. viel glück beim start in die selbstständigkeit!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
www.myfreelancer.at

Ich kenne nur diese österreichische Seite mit Tipps und Plattform für Freelancer...vielleicht hilft es dir obwohl es auf der Seite nur um den EDV-Bereich geht aber der Hintergrund (Buchhaltung, Steuern, Versicherung etc,..) ist doch immer das selbe...
 
1. "Bekannt" wirst Du durch schöne u. professionelle Produktionen, sonst garnix. In keinem Geschäft sind Mundpropaganda und persönliche Kontakte wichtiger.

2. Bleib erstmal, wenn nicht sowieso unter der steuerpflichtigen Grenze. Stelle nie eine Rechnung mit MwSt. aus. (Zunächst nicht) Erkundige Dich bei einem Steuerberater.

3. Beantrage einen Nachweisbogen bei der GVL und melde Dich an. Schau, dass Du jedes Jahr mindestens eine Auftragsproduktion vorlegen kannst.

4. Bewerbe Dein Studio mit Deinen Produktionen, alles andere interessiert niemanden. Also ... Mixe und Sampler mit Deinen Produktionen erstellen und sinnvoll platzieren.

5. Such Dir einen "normalen" Job, der Dir das alles zunächst mal finanziert und der Dich krankenversichert, usw. Später dann an die Künstlersozialkasse wenden und entsprechende Ausbildung (Tonmeister, Dipl. Musiklehrer, was auch immer), Produktionen, Tonträger, Pressereferenzen usw. vorweisen.

6. Vergiss die Punkte 1 bis 5, die Branche ist kaputt. Es gibt keinen "Markt" mehr. Oder wann hast Du Dir Deine letzte CD gekauft?

Viel Erfolg.
Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
ralfinger schrieb:
6. Vergiss die Punkte 1 bis 5, die Branche ist kaputt. Es gibt keinen "Markt" mehr. Oder wann hast Du Dir Deine letzte CD gekauft?

Letzte Woche im iTMS... ;)

Dass die Branche im Eimer ist, weiß ich, aber ich mach es nunmal gerne. Ich will ja auch nicht davon leben sondern mir ein kleines Zubrot verdienen bzw. mich in dem Bereich als Dienstleister anbieten. Wenn mich keiner bucht hab ich halt pech gehabt. Zum "wovon leben" studiere ich ja demnächst Elektrotechnik, eben weil die späteren Aussichten für einen Dipl. Ing. eben weitaus besser sind als für einen popeligen Mucker. :(
 
hi hugo,

wenn du das eh nur als "Zubrot" machen willst, brauchst du dich nicht unbedingt selbständig machen.
Wenn du in nächster Zeit sowieso ein Studium anfängst und unter einem gewissen Betrag bleibst.
Wie hoch dieser Betrag jetzt ist, weiß ich grade nicht - Steuerberater, der sich mit freien Berufen
auskennt, sollte dir das sagen können.
*Freie Berufe_klick*

Steuer: "Freie Berufe" - § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG - ...bei § 18 entfällt die Buchhaltung!!
*Handelskammer Hamburg_klick*

Als Musiker bist du eh in der schönen Sparte der freien Berufe und damit kommst du, wenn doch
selbständig, in die Künstlersozialkasse (KSK) - *KSK_klick*.

Der Rest ist eine Sache der Erfahrung und Tipps von Gleichgesinnten. :D

Gruß & Tipp Difool
 
Hugoderwolf schrieb:
...Zum "wovon leben" studiere ich ja demnächst Elektrotechnik, eben weil die späteren Aussichten für einen Dipl. Ing. eben weitaus besser sind als für einen popeligen Mucker. :(

Sorry, aber das ist genau das Problem. Um ein "popeliger Mucker" wie ich zu werden, müsstest Du dreißig Jahre lang ein Instrument spielen lernen, studieren und praktisch als Musiker, Komponist, Produzent oder Repetitor arbeiten.
Es ist aber ein Irrtum, dass Musiker mit Leuten konkurrieren, die nichts haben, als einen Computer im Kinderzimmer.
 
@Difool
Bin mir gar nicht mal sicher, ob er als freier Musiker eingestuft wird. Könnte auch ein Gewerbe sein, wenn auch nur ein Funken Produktion da drin steckt.

@Hugoderwolf
Guck mal unter www.mediafon.net. Da findest Du eine Menge Infos und im Zweifelsfall kannst Du da einfach mal anrufen.

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Freiberufler (wie Arzt, Anwalt, Künstler) und Gewerbetreibenden (wie DTP-Grafiker, Produktioner u.a.m.). Da solltest Du Dich zu allererst erkundigen, wie Du eingestuft wirst. Natürlich solltest Du Dir dazu ganz genau im Klaren darüber sein, was Du genau machen willst (komponieren, Musik produzieren).

Ich vermute mal, dass Du zu Anfang nicht sooo viele Aufträge hast und sehr viel Geld verdienen wirst, dass Du wirklich Steuern zahlen müsstest. Als Gewerbetreibender gehst Du zur Stadtverwaltung, meldest dort Dein Gewerbe an und bekommst für ein paar Taler einen Gewerbeschein. Beim Finanzamt meldest Du auch Deine Tätigkeit an. Dann machst Du eine einfach Einnahme-Überschuss-Rechnung, füllst zusammen mit der Steuererklärung diese Anlage "GSE" aus und da wird dann Dein Gewinn mit versteuert. Wenn Du allerdings Ausgaben für Deine Tätigkeit hast (Computer, Fahrtkosten, Büromaterial, Werbeaufwendungen und und und) kannst Du die natürlich von Deinen Einnahmen absetzen. Mit etwas Geschicklichkeit wirst Du so also wenig oder gar keinen Gewinn machen - zumindest in den ersten Jahren.

Thema Mehrwertsteuer (oder Umsatzsteuer, ist dasselbe): Bis zu einer gewissen Grenze kannst Du darauf verzichten, Umsatzsteuer auf Deine Rechnungen aufzuschlagen. Das hat den Vorteil, dass Du keine Umsatzsteuervoranmeldung machen musst. Und hat den Nachteil, dass Du für alle Dinge, die Du kaufst, ganz normale Preise zahlst. Wenn Du Dich dazu entschließt, als Kleinunternehmer Umsatzsteuer auszuweisen, dann musst Du vierteljährlich oder jährlich (je nach Umsatz) eine Voranmeldung ausfüllen und zum Finanzamt schicken. Da steht sinngemäß drin, wie viel Umsatzsteuer Du in den letzten drei Monaten (im letzten Jahr) eingenommen hast und wieviel Umsatzsteuer Du gezahlt hast (für Lieferungen, Käufe und Leistungen anderer). Je nachdem, was mehr ist, musst Du dem Finanzamt dann die restliche eingenommene Umsatzsteuer überweisen oder erhältst Geld zurück, wenn Du mehr ausgegeben als eingenommen hast. Im folgenden Jahr musst Du dann noch eine Umsatzsteuer-Erklärung abgeben, die das ganze Jahr zusammenfasst.

Hört sich kompliziert an, aber wenn man sich ein wenig geschickt anstellt, kann das als Student ganz schön praktisch sein.

Ach ja, zum Thema G5: Wenn Du den nur für Deine Musik (also gewerblich) nutzt, dann bekommst Du natürlich die Umsatzsteuer zurück. Also 16 % weniger zahlen. Den Nettobetrag kannst Du über drei Jahre verteilt als Betriebsausgabe geltend machen ("Abschreibung für Abnutzung - AfA") und diese mindert natürlich entsprechend Deinen Gewinn. Wenn's soweit ist, dann lass Dich mal über das Thema "Ansparabschreibungen" (§ 7 g EStG) von Deinem Steuerberater aufklären. Unter Umständen kannst Du im Jahr der Anschaffung noch weitere 20 % des Kaufpreises von Deinem Gewinn abziehen.
 
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