Frage an umgeschulte Linkshänder

jofamac

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Ich habe mir heute einen kurzen Vortrag zu den Folgen einer Umschulung von Linkshändern angehört. Ich selber bin Linkshänder und wurde für das Schreiben auf die recht Hand umerzogen.
Bei dem Vortrag war der Gundtenor der gleiche wie es unter den Wissenschaftlern in diesem Bereich ist und die hier auf der Seite aufgelistet sind ->

Also z.B. Legasthenie, Ungeschicklichkeit, Gedächtnisprobleme, usw.

Nun kann ich bei mir nichts dergleichen feststellen. Ich tue außer dem Schreiben auch alles andere noch mit links, außer vielleicht beim Hand geben. Ich kenne auch einen anderen Linkshänder, der umgeschult wurde, und ich muss sagen, wir sind beide nicht auf den Kopf gefallen. ;)

Was mich nun interessiert, sind Meinungen anderer umgeschulter Linkshänder. Was für Folgen konntet ihr bei euch feststellen? Irgendwie ist es ja logisch, dass ein solcher Eingriff nicht ohne Folgen bleibt, aber ich kann bei mir keine der häufig genannten Probleme sehen (siehe Link). Ich habe sogar die vage Vermutung, dass mich die Umschulung etwas vielseitiger gemacht hat. Ein Pädagoge würde da vielleicht den Kopf schütteln...doch mich interessieren mehr die Meinungen der Linkhänder selber.

Also, ich bin gespannt! :)
 
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Früher gang und gäbe, sind dann wohl alle beschränkt geworden. Genauso wie heute der Dreck auf der Wiese kleine Kinder tötet. Früher hat es noch die Abwehrkräfte gestärkt und die Kinder sind auch groß geworden. (Ich hoffe die Ironie ist erkennbar...)

Sinnvoll ist so eine Umschulung natürlich nicht, aber ich glaube kaum, dass ein gesunder Mensch davon krank wird. Im Gegentum, es sollte eigentlich weniger aktive Hirnareale trainieren. Rein von Amateuerwissenschaftler zu Fragesteller. :D
 
Die Symptome kann ich auch nicht bestätigen, allerdings habe ich keine ausgeprägte Handschrift.
Ich erkenne zwar meine Schrift, aber ich kann so unterschiedlich den Stift halten beim schreiben und auch das Schriftbild verändern. Klingt lustig, ist aber ätzend.
 
Ich habe mir heute einen kurzen Vortrag zu den Folgen einer Umschulung von Linkshändern angehört. Ich selber bin Linkshänder und wurde für das Schreiben auf die recht Hand umerzogen.

Dito. Außer einer sch... Handschrift keine Einschränkungen. :)
 
wurde Anfang der 80er in der 1.Klasse umgestellt und naja...ich weiss jetzt nicht ob diese Umstellung etwas mit meinem weiteren Lebensweg zu tun hat. Aus heutiger Sicht finde ich diese Umstellung völlig falsch, wenn ich meine Präferenz links zeige dann sollte dies auch so bleiben.
 
Naja, ich schreibe schon mit rechts, aber alles andere mache ich mit Links. Wieso haben die euch umgeschult?

Wookie
 
Auch umerzogen ... eigentlich nix schlimmes passiert, außer einer Sch ... Handschrift, die außer mir keiner lesen kann, einer Unterschrift die sich ständig ändert und diversen Sachen, die ich automatisch immer noch mit links tue.

Flaschen öffne ich, indem ich sie mit rechts am Verschluss festhalte und dann mit der linken Hand die Flasche drehe, Schrauben muß ich festziehen/losmachen nach dem try and error Prinzip, weil ich mir einfach nicht merken kann, wie rum ich drehen müßte.
Rechts und links verwechsele ich auch manchmal.

Schulisch und im Job wüßte ich nicht, das es Folgen gehabt hätte.

Trotzdem : Ich wäre froh, man hätte mir das erspart - ich habe sogar schon überlegt, mich mal schlau zu machen bezüglich Rückschulung, gibt es wohl auch Kurse für.

Manchmal nervt es schon, wenn man in einem Schrank liegt, eine Schraube rausmachen will und dann verzweifelt überlegt wieso die nicht aufgeht - bis man die falsche Drehrichtung bemerkt :D
 
Ich denke immer: einerseits gut, dass ich umgeschult wurde, denn ich habe einen Mac,
andererseits überlege ich aber auch, was wäre, wenn ich nicht umgeschult wurden wäre, dann hätte ich vielleicht zwei Macs...
Sonst kann ich aber nicht meckern, scheinbar wenig Schäden davon getragen...
 
Ich würde, an deiner Stelle, so schreiben, wie es für dich richtig ist. Wenn du Linkshänder bist, so ist das Schreiben mit links für dich einfach besser. Umschulung hin oder her: das war mal wichtig, evtl. für die Schule. - Auch Obama ist Linkshänder! ;)

Ich bin "Beidhänder" mit Betonung auf rechts. D.h. ich kann (fast) alles mit beiden Händen. Schreiben natürlich nicht; aber in der Schulzeit habe ich eine Weile mal das Schreiben mit links geübt. War etwas ungelenk: klappte aber auch. ;) Heute nutze ich das natürlich nicht mehr, weshalb die Übung flöten gegangen ist ...

Also: mach dir keine Gedanken, sondern schreibe, wie es dir in die Wiege gelegt worden ist. Nachdem der Körper kein Zufall ist, sondern aus bestimmten Gegebenheiten entstanden (ich sage: aus der Seele heraus - aber das sehen andere naturgemäß anders :D), empfinde ich es als richtig, wie von Geburt aus vorgegeben zu agieren.

Gruß tridion
 
Ein großes Danke an alle bisherigen Antworten! :)

Ich selber finde eine Umschulung auch verkehrt. Man kann zwar nicht abschätzen, wie man ohne Umschulung geworden wäre, aber da reicht mir rein die Vorstellung, was es im Gehirn anrichtet/anrichten könnte.

Dass einige umgeschulte eine schlechte Handschrift haben, hatte ich auch schon gehört, und scheint sich hier ja zu bestätigen. Das beschriebene Problem, dass man Probleme mit der Drehrichtung hat, geht mir auch in seltenen Fällen so. Das ist dann meist rein intuitiv und ich vergesse zu überlegen, welche die richtige Richtung ist.

Die Umfrage hier wird sicherlich nicht repräsentativ sein, da wohl Menschen, die wegen ihrer Umschulung große Schwierigkeiten bekommen haben, sich kaum hier aufhalten.

@wookie: Warum ich umerzogen wurde? Bei Waldorfs ist man gerne ein bisschen in der Vergangenheit hängen geblieben, so auch beim Thema Linkshänder.
 
mh, wenn ich mir das so alles durchlese kann ich von mir folgendes berichten. Ich wurde nicht in der Schule sondern zuhause auf rechts getrimmt. Habe dann in der Schule mit rechts geschrieben. Sonst mach ich auch heute noch fast alles mit links. ;)
Bei mir hat sich das Umstellen nur in Mathematik stark bemerkbar gemacht. Habe in schöner Regelmäßigkeit entweder eine 2 oder eine 5 geschrieben. Meine Mathelehrer und auch ich sind schier verzweifelt. :eek:
Weil wir damals nicht wussten woran das liegen konnte. Erst später als sich herausstellte, das meine beiden Söhne auch Linkshänder sind habe ich mich mehr mit dem Thema auseinander gesetzt. Habe durch diese Infos mir viel erklären können, warum ich auch heute noch bei manchen Bereichen in der Mathematik meine Probleme habe.
Unsere Söhne dürfen ihre Linkshändigkeit voll ausleben und sind beide hervorragende Schüler.

lg. wilma
 
Also: mach dir keine Gedanken, sondern schreibe, wie es dir in die Wiege gelegt worden ist.

Gruß tridion
Ich kann auch noch mit links schreiben, nur nicht besonders schnell und auch nicht so sauber. Dafür kann ich mit links sehr gut Spiegelschrift. Ich habe heute und gestern auch versucht wieder mal mehr mit links zu schreiben und musste feststellen, dass dadurch mein rechtes Schriftbild gelitten hat, wenn ich kurz danach zu rechts gewechselt bin.

Ich frage mich nur, ob eine Rückschulung sinnvoll ist, wenn ich keine großen Schäden durch die Umschulung davongetragen habe. Denn bei einer Rückschulung soll es ja auch Risiken geben. Ich glaube sowieso mittlerweile, dass ich kein sehr starker Linkshänder bin.
 
Schrauben muß ich festziehen/losmachen nach dem try and error Prinzip, weil ich mir einfach nicht merken kann, wie rum ich drehen müßte.
Da gibt es einen Spruch zu: "Seit das Deutsche Reich besteht, wird die Schraube rechts gedreht". Wenn man sich dann es nicht merken kann, dass damit das reindrehen gemeint ist, dann kann man noch den Zusatz "voll in die Scheiße" hinzufügen, eben so wies kam ;).


Bzgl. des Themas: Ich bin zwar nicht umgeschult aber trotzdem Linkshänder. Ich habe eine massive Sauklaue und ebenfalls kein wirklich einheitliches Schriftbild. Das liegt vermutlich daran, dass ich mir nie ein gutes Schriftbild antrainieren konnte. Inzwischen habe ich mir antrainiert alles mit beiden Händen machen zu können, incl. schreiben. Ich kann da keinerlei Nachteile entdecken, außer, dass ich das Gefühl habe, dass ich dadurch mental gefodert werde. Prinzipiell kann ich jedes Werkeug in der "richtigen" Hand verwenden, also je nachdem, für Welche es geschaffen worden ist.

Ich denke, dass dieses "umschulen" nur problematisch ist, wenn man die Kinder mit Gewalt dazu zwingt die andere Hand zu nutzen. Wenn man sie z.B. fies anmeckert, dass sie gefälligst nicht die böse Hand, sondern die Gute verwenden sollen, dann halte ich es für falsch. Wenn das Kind damit aber einverstanden ist, die Hand zu wechseln, warum nicht?
 
Mein Bruder ist auch umgeschult worden und er kann alles mit beiden Händen gleich gut. Ist in Rechtschreibung/Lesen echt spitze und hat dazu noch eine verdammt saubere Handschrift (mit rechts)

Ich hab 6 Semester Pädagogik studiert und habe den Mist in einer Psychovorlesung auch gehört und alle mit denen ich mich unterhalten habe (ging ne ziemliche Diskussion los) kamen eigentlich nur Beispiele, dass trotz Umgewöhnung keine Probleme aufgetreten sind...
 
Ich bin Linkshänder und habe es meiner Mutter zu verdanken, daß ich nicht umgeschult wurde!
Mein Vater und mein Freund wurden beide umgeschult, was ein viel zu harmloses Wort dafür ist! Kann mich nur den Vorrednern anschließen - beide haben eine fürchterliche Schrift, mein Freund tut sich mit Lesen und Schreiben teilweise schwer, doch soweit zu gehen, es als Legasthenie zu bezeichnen, würd ich nicht.
Jedenfalls bin ich meiner Mutter dankbar, daß sie mich davor bewahrt hat!
 
Wurde nach knapp einem Schuljahr von der (ausserplanmässig) neuen Klassenlehrerin "umgeschult". Mögliche Folgen, zumindest Auffälligkeiten, die ich an mir beobachte

- schlechte, inkonstante Handschrift
- legasthenieähnliche Schreibfehler mit der "falschen" Hand, insbesondere Weglassen und Vertauschen von einzelnen Buchstaben*
- Verunsicherung beim Drehsinn ("linksrum - rechtsrum - was bitte?!)
- Gedächtnisprobleme beim Kurzzeitgedächtnis
- Konzentrationsprobleme

* Allerdings dürfte meine Leseleistung durchaus weit überdurchschnittlich stark sein, ebenfalls die Rechtschreibekompetenz. Insofern ist das beim Schreiben auch das einzige sprachliche Problem. Es ist halt nur so, dass ich beim zügigen Schreiben die Buchstaben oft unrichtig auf das Papier bringe, obwohl ich genau "weiss" wie ein Wort zu schreiben ist.
 
Das einzige Problem, das ich in der Schule hatte - tja da war ich wohl zu früh dran, mittlerweile ist ja bekannt, das es Menschen gibt, die sprachlich begabt sind, mathematisch aber eine Niete, damals aber noch nicht - das ich Mathematisch / Naturwissenschaftlich ein Totallegastheniker bin ( :D ), sprachlich aber keine Probleme habe. :noplan:

Egal ob Deutsch oder Englisch, ich mußte nie Gramamtik pauken oder Vokabeln, das habe ich mir einmal durchgelesen und wußte, wie es richtig ist - einfach aus dem Bauch raus.

Verstanden habe ich das bis heute noch nicht ... sollte es an der Umerziehung liegen muß ich mich wohl doch mal mit meinen Eltern unterhalten :suspect:
 
PS: Ich schreibe allerdings seit geraumer Zeit auch wieder teilweise mit links.

Als ich das in der zehnten/elften Klasse aus Neugierde mal probiert habe, da war das Schreiben mit links mangels Übung angestrengt und ermüdend. Dafür war das Schriftbild ironischerweise nach einer Stunde (!) Probieren besser und schöner als nach knapp 10 Jahren Schreibens mit rechts. Witzigerweise (aber andererseits auch wiederum nicht verwunderlich) sah meine Schrift mit links dann wie im Erstklässlerschreibheft aus. Allerdings hatte ich in der ersten Klasse ja auch einige Monate ganz am Anfang mit links angefangen.

Heutzutage schreibe ich mit rechts eigentlich nur noch Blockschrift/Druckschrift, die gelegentliche Urlaubskarte mit links in Schreibschrift. Unterschrift auch nur mit links. In Klausuren, Schule und Studium wechsel ich zwischen links und rechts ab, bzw. schreibe mit zwei Stiften (je einen in jeder Hand).

PPS: Und ja, auch in Sportarten "leide" ich unter der Umstellung, da die rechte Hand immer noch die physisch stärkere ist, die linke jedoch die motorisch "begabtere".
 
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