Fotografieren von American Football-Spielen - Jemand Tipps?

Mankind75

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
28.06.2005
Beiträge
2.776
Reaktionspunkte
832
Hallo zusammen,

beim Fotografieren würde ich mich mehr der Hobbyisten-Liga statt als Profi zuordnen. Weitgehend verlasse ich mich auf die Kameraprogramme.

Anyway, ich konnte zu einem morgigen American-Football-Spiel eines lokalen Football Teams (Wernigerode) erreichen, dass ich meine Kamera mitbringen darf und Eintritt und Essen kostenlos bekomme.

Ich versuche gerade einen kleinen Pressedienst/Bildarchiv im Nebenerwerb aufzubauen und wollte fragen ob jemand von euch schon einmal "American Football" fotografiert hat. Ansonsten fotografiere ich auch gerne Wrestling oder bzw. habe mich daran versucht.

Die Spielregeln von "American Football" kenne ich weitgehend, zumindest habe ich bei "Rams vs. Bengals" 2022 das Spiel verfolgen und verstehen können. Welcher Superbowl das war bzw. wer dieses Jahr gespielt hat/spielen wird kann ich nicht sagen, shame on me! Ich mag aber US-Sport sehr gerne, vor allem Eishockey (habe mich aber fotografisch noch nicht daran versucht).

Kann mir jemand Tipps zur Vorbereitung geben?

Grüße,
Mkd75
 
..Welcher Superbowl das war bzw. wer dieses Jahr gespielt hat/spielen wird kann ich nicht sagen..
Nun, für dieses Jahr gelaufen.

Fotografiere Fussball. Im Amateurbereich meist kostenlos zu besuchen und die Dynamik ist ähnlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT
Die Spielregeln erklären die schon während des Spiels.
AF Folgemodus, Zeitpriorität, dass die Bewegtbilder nicht verschwommen sind und variable ISO, wenn deine Kamera das kann. Dann noch Serienbilder und alles in RAW, falls was daneben geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SirVikon, tomric und wegus
…und nicht zu dicht am Spielfeldrand stehen, dass haben schon viele bereut!
 
Puh, wo anfangen? Pressefotografie ist fast tot, Geld verdienen kannst du damit fast nicht mehr. Anway!

Kannst Du denn an den Spielfeldrand? Sonst kannst Du brauchbare Fotos vergessen. Mit einem 70-200 mm aufwärts, so nah ran wie möglich. Am Spielfeldrand wg. der Entfernung einerseits, andererseits musst Du auf Augenhöhe sein (ich wenn andere Perspektiven mal reizvoll sein können).

Du musst das Spiel antizipieren, sonst fotografierst Du immer zu spät. In heutigen Zeiten ohne Film kannst du draufhalten und 11 Bilder pro Sekunde (oder deutlich mehr mit neueren Kameras) machen ohne Reue. Lieber 1.600 Bilder und hinterher 1.400 aussortieren, als immer den entscheidenden Moment zu verpassen.
Gute Bilder beim Football sind die Momente, bevor der Ball gespielt wird (von etwa 90 Grad wie auch von ggü. 180 Grad) und dann, wenn der Quarterback den Ball bekommt. Falls der mal zu einem ordentlichen Pass kommt, natürlich den Running Back (oder wie die heißen), da musst Du nur draufhalten. Hast Glück, wenn die Sicht frei ist und es ein gutes bild gibt, wenn der den Ball gerade fängt oder gewackelt wird, oder Pech, wenn er von einem der 312 anderen Spieler verdeckt wird.

Achja. Ich will Dir den Spaß nicht verderben, aber wenn Du mit „Kameraprogrammen“ arbeitest, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass das in dieser Phase Sinn hat mit Nebenberuf. Da solltest Du Deine Kamera manuell bedienen können und das blind. Aber okay, irgendwann muss ja jeder anfangen. Also benutze die Zeitautomatik: Stell die Blende auf 2.8, ISO so tief wie es vom Wetter geht (ca. 100, wenn machbar), so dass Du Belichtungszeiten von 1/1.000 oder kürzer hast. Und hoffentlich hast Du einen richtig schnellen Autofokus, also mindestens so etwas wie D500 bei Nikon.

Eishockey ist übrigens viel, viel schwieriger. Und – erstaunlicherweise – Volleyball. Und Der Reisende's Tipp mit Fußball war goldrichtig: Da kann man super üben! Bei Kreisliga a und drunter (auch Bezirksliga) kann man problemlos an den Spielfeldrand, für mich immer ein guter Test, ob ein Objektiv bzw. Kamera-Autofokus taugt.


Ein paar erste Tipps: https://blog.foto-erhardt.de/und-schuss-10-tipps-fuer-gute-sportfotografie/
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: win2mac, tocotronaut, einPendler und 8 andere
Achja. Ich will Dir den Spaß nicht verderben, aber wenn Du mit „Kameraprogrammen“ arbeitest, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass das in dieser Phase Sinn hat mit Nebenberuf. Da solltest Du Deine Kamera manuell bedienen können und das blind.
Das ist absolut okay. Du hast mit dem Satz "Irgendwann muss jeder mal anfangen" absolut recht. Wenigstens muss ich heute nicht kochen. Hoffe es gibt ein paar gute Burger und Hot Dogs. Es gilt: Vom Ei zum Kampfhahn..

Ich bekomme eine kleine Erwerbsminderungsrente und muss von Pressefotografie nicht ausschließlich meinen Lebensunterhalt bestreiten. Wo ich mich aber gut auskenne sind so Sachen wie Digital Asset Management, Metadaten, Webseiten und Fotoagenturen falls jemand Interesse an einem Austausch hat.

Danke für eure Tipps. Muss noch viel lernen aber ich bin bereit dazu.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT und bear007
@BEASTIEPENDENT : irgendwie haben wir parallel nahezu den gleichen Text produziert, Deiner stand aber schneller da ;)

Ein paar Anmerkungen noch: ISO 100 setzt sehr viel Licht und ein lichtstarkes Objektiv voraus, damit man noch eine kurze (für schnelle Bewegungen notwendige) Belichtungszeit bekommt (1/1000 oder kürzer)

Wenn man nicht jeden Tag auf dem Platz herumhängen und beim Training (das schnelle Foto) üben kann, kann man sich auch z.B. mit Tier-/ Vogelfotografie behelfen (Timing, Antizipation, Einstellungwechsel an der Kamera - möglichst blind). Ich habe häufiger in der Leichtathletik fotografiert, den Punkt, wenn der Fuß zum Absprung den Balken genau trifft, kann man irgendwann ganz gut vorhersagen.
Wichtig wäre es auch mal das Spiel, die Spieler selbst genau anzuschauen OHNE zu fotografieren, damit man ein Gefühl für die Dramatik und Emotionen bestimmter Szenen bekommt - es sind gerade letztere, die ein gutes Sportfoto ausmachen…

Ich komme zwar vom Film, aber das "Verkaufen" läuft häufig auch darauf hinaus, den Kunden / Auftraggeber emotional anzusprechen! (Gutes Handwerk ist vorausgesetzt und eben nur ein Aspekt…)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT
Antizipieren wird ja eher schwierig, wenn er die ganzen Standardspielzüge nicht kennt.
Ob es ein Pass oder Laufspiel wird.
Vorteil beim American Football, da weiß man man es los geht und es gibt ein paar Sekunden Action. Beim Fußball muss man ja 45 Minuten die ganze Zeit dran bleiben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Nicolas1965, Lor-Olli und wegus
Ich würde gerne noch ein paar Fragen zur professionellen Fotografie stellen. Ich habe zwar einige Zeit bei Fotoagenturen gearbeitet aber ich sehe halt über die Jahre, dass die Verlage die Preise diktieren: Akzeptiere oder Du kommst nicht in unsere Suchläufe rein.

Auch habe ich mal mit einer Sportagentur vor einiger Zeit telefoniert und die meinten, dass wenn ein Champions League Spiel ist zur Halbzeitpause ist, dann so etwa 500 Digitalbilder beim "Picture Desk/Bildredaktion" liegen.

Am Dienstag war vom bff ein Panel-Talk wo es um den Fotomarkt geht und noch immer scheint das Thema "Faire Honorare zum Lebensunterhalt" ein Dauerbrenner nur dass jetzt noch KI hinzukommen.

Stockfotografie kann man vielleicht in einem günstigen Osteuropäischen Land machen wo man günstig Miete zahlt etc. Aber hier in Deutschland glaube ich nicht, dass man davon leben kann. Robert Kneschke vielleicht aber der macht das bestimmt schon 15+ Jahre.

Long story short: Ich überlege mir ein 70-200 mm mit 2:8 zu kaufen aber da muss ich auch einen Tausender hinblättern. Wie schafft man es, dass sich solche Investitionen "verzinsen" bzw. amortisieren?
 
Antizipieren wird ja eher schwierig, wenn er die ganzen Standardspielzüge nicht kennt.
Ob es ein Pass oder Laufspiel wird.
Good Point! Wenn die sich dann an der "Line of Scrimmage" (heißt das so?) aufstellen wüsste ich nicht was die planen. Ich werde meine Connections dazu befragen, die selbst aktiv Football gespielt haben. Die werden mir das erklären können. Vielleicht ergibt sich ja auch noch etwas nach dem Spiel oder im Laufe der Zeit. Vom Ei zum Kampfhahn.
 
Mit anderen Bereichen der Fotografie… Willst du wirklich beim Sport bleiben? 1.000€ sind noch günstig!
Im Prinzip musst du dahin gehen, wo das Geld noch locker sitzt, wenn du was verdienen möchtest.
Hochzeiten, Paare, Babybäuche, Immobilien. Die werden auch von der „KI“ nicht bedrängt.

Und denk über die Gewerbeanmeldung nach, als Fotograf bist du dann auch in der HWK.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT und Mankind75
Mit anderen Bereichen der Fotografie… Willst du wirklich beim Sport bleiben? 1.000€ sind noch günstig!
Ich hatte mich letztens beim Wrestling versucht und liebäugele mit einer Fokussierung auf US-Sportarten.

Da das auch auf dem Panel-Talk diskutiert wurde: Jahrelang wurde uns eingebläut, dass wir unser Profil ganz stark schärfen sollten und Nischenspezialist werden sollten. Hat das überhaupt mal gestimmt? Beim Paneltalk wurde auch ein Blogger zitiert: Sucht euch einen Zweitjob - die Quelle wurde aber nicht genannt..

Was ich mir aber vorstellen kann ist halt noch so Sachen wie Vorbereiten für facebook etc. als Dienstleistung anbieten kann.

Aber egal: Im Hauptberuf bin ich Rentner.
 
Kommt auf den Bereich an. Bei Hochzeiten, mit Ausnahme einer Pandemie, kannst du sehr gut verdienen (ich will gar nicht sagen, was unserer kostet). Architektur ebenfalls und auch Immobilien, wenn du einen guten Service bietest, das wird aber auch schnell teuer. Im Gesamtpaket liegen die alle am Tag bei vierstelligen Beträgen.
Babybäuche, Freunde usw. ebenfalls, damit könnte ich aber nichts anfangen. Aber das ist den Kunden das Geld wert, weil es Erinnerungen oder verkaufsfördernde Bilder/Videos sind.
Ich hab auch eine Anfrage für Videos bekommen, wenn das eingetütet ist, kann ich auch erstmal 1.000-2.500€ investieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT und Mankind75
Irgendwann mache ich ein Praktikum oder Fotoassistenz bei Dir @Veritas - mit der Aussage "dahin gehen wo das Geld locker sitzt" - genial.

Ähnlich wie Wayne Gretzky: "Nicht dem Puck hinterher laufen sondern da sein wo der Puck sein wird."

Hier im Harz haben wir eine Werbeagentur, die auch viel Videos und Fotos machen. Sie selbst stellen sich als "Content Creator" da.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Veritas
Ist halt leider echt so, aber es muss dennoch Spaß machen. Da ich ja einen Haupt- und Nebenjob habe, fallen Hochzeiten weg, das würde sich sonst negativ aufs Privatleben auswirken, Geld hin oder her. Mit Babybäuchen und Freundschaftsbilder könnte ich mich auch nicht arrangieren. Und in die Immobilien bin ich glücklicherweise reingerutscht. Aber die werden immer verkauft, aber es lohnt sich dort mehr, wo sie auch teurer sind. In bevölkerungsschwachen Gegenden wo die Immobilien nichts kosten, muss man damit nicht ankommen.

Videos werden immer mehr gefragt, Reels bei Instagram seit langem auch, Shorts auf YouTube, daher kommt es mir gelegen, da einzusteigen. Ursprünglich komme ich aus dem Print, aber da sehe ich als Einzelperson eher schwarz, es wird ohnehin rückläufig. Videos bringen dich halt näher ran, sind aber auch aufwändiger. Die Agenturen mussten sich auch breiter aufstellen, oder haben ein Netzwerk aus Dienstleistern.
 
Ich würde gerne noch ein paar Fragen zur professionellen Fotografie stellen.
Gern!

Long story short: Ich überlege mir ein 70-200 mm mit 2:8 zu kaufen aber da muss ich auch einen Tausender hinblättern.
Für ein gebrauchtes, ja (bei Nikon zumindest). Aber das ist das allerallermindeste für Sport! Ohne kannst Du beim Football z.B. nicht mehr ls ein (langweiliges) Übersichtsbild schießen.

Wie schafft man es, dass sich solche Investitionen "verzinsen" bzw. amortisieren?
Ganz ehrlich: mit Pressefotografie nicht mehr. Ich geb's auch grad dran nach 28 Jahren und bin in einen Redakteursjob bei einem kleinen Verlag gerutscht. Fotografieren wart und ist zwar mein Traumjob, aber die Bedingungen bei Tageszeitungen (oder Agenturen) werden immer schlechter – in dem Fall war wirklich früher vieles besser. Dann soll man inzwischen auch noch Videos nebenbei machen, natürlich ohne dass die einen Cent mehr zahlen, bitte mit ordentlichem Mikro („kost' ja nur ein paar Euro“) – ich mache das nicht mehr mit.

Aber ehrlich: Nach 28 Jahren sind ein festes, verlässliches Einkommen, freie Abende und Wochenenden (bis auf Ausnahmen) gar nicht sooo schlecht :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: msobetzk und Veritas
Aber ehrlich: Nach 28 Jahren sind ein festes, verlässliches Einkommen, freie Abende und Wochenenden (bis auf Ausnahmen) gar nicht sooo schlecht :cool:
DAS ist der Fluch, wenn man sich darauf einlässt Freizeitaktivitäten (Sport) anderer zu fotografieren, da muss man ran, wenn DIE Zeit frei haben…

Ich bin dann irgendwann auch dazu übergegangen keine schnellen Filmauftragsarbeiten mehr zu machen, sondern Projekte, wo ICH / WIR die Zeit einteilen / bestimmen konnten, nach längerer Zeit im Geschäft konnte ich mir das glücklicherweise erlauben. Wir haben (ich bin jetzt Privatier, meine Angestellten machen aber weiter) einen Kameramann, der in jungen Jahren für den Fußball lebte, nach 15 Jahren, die er bei jedem Wetter auf dem Platz verbracht hat, ist er heute ein echter Fußballhasser geworden ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT
@Mankind75,
wie sieht es mit der Ausrüstung aus, alles vorhanden, oder stehen da noch größere Investitionen an? Eine Kamera reicht in der Regel nicht, Objektivwechsel kosten zu viel Zeit und es könnte Schmutz auf den Sensor kommen… Zwei flotte Kameras, verschiedene, lichtstarke Objektive, ein mobiler Rechner zum Sichten vor Ort, da kommt schon einiges zusammen.

(Im Videogeschäft ist das schnell ein mittlerer sechsstelliger Betrag und damit gehört man ausrüstungsmäßig zu den kleinen!)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BEASTIEPENDENT
@Mankind75,
wie sieht es mit der Ausrüstung aus, alles vorhanden, oder stehen da noch größere Investitionen an?
Wenn noch nichtmal das Standardobjektiv 70-200 vorhanden ist, sehe ich da eher etwas schwarz. Aber du hast absolut recht mit allen Punkten!

Achja: Bundesliga o.ä. zu fotografieren, wäre mir heute wirklich zu stressig. Da sitzen die Kollegen mit drei Kameras behängt, oft noch eine hinterm Tor per Funkauslöser, und alle 30 Sekunden wird die Speicherkarte in den Rechner neben ihnen gesteckt, eingelesen, mit Stichworten versehen und abgeschickt. DAS wäre mir wirklich ZU stressig, da bin ich zu alt für.
 
Wenn noch nichtmal das Standardobjektiv 70-200 vorhanden ist, sehe ich da eher etwas schwarz. Aber du hast absolut recht mit allen Punkten!

Achja: Bundesliga o.ä. zu fotografieren, wäre mir heute wirklich zu stressig. Da sitzen die Kollegen mit drei Kameras behängt, oft noch eine hinterm Tor per Funkauslöser, und alle 30 Sekunden wird die Speicherkarte in den Rechner neben ihnen gesteckt, eingelesen, mit Stichworten versehen und abgeschickt. DAS wäre mir wirklich ZU stressig, da bin ich zu alt für.
Das geht teils sogar automatisch, direkt mit FTP-Anbindung. Bei Video auch -> Camera to cloud: https://frame.io/c2c
https://www.canon.de/cameras/eos-r3/connectivity/
https://www.captureone.com/de/products/capture-one-live
 
Zurück
Oben Unten