Erfahrungen mit Geldanlage via Roboadvisor?

XBenX

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Hallo zusammen,

mich treibt das Thema Geldanlage um. Im Jahr 2021 hatte ich über einen unabhängigen Finanzberater eine fondgebundene Rentenversicherung abgeschlossen - nennt sich Barmenia Vema-Fondpolice. Da zahle ich jeden Monat ein. Seit gut einem Jahr habe ich aber auch eine betriebliche Zusatzrente, die vom Arbeitgeber bezuschusst wird.

An der Barmenia Fondpolice stört mich die mangelnde Transparenz. Ich erhalte lediglich einmal pro Jahr einen Auszug über die Wertentwicklung. Aus den Auszügen der letzten drei Jahre geht hervor, dass die Verwaltungsgebühren in Höhe von rund 200 Euro die Erträge nahezu auffressen. Die hohen Gebühren rechtfertigen sich auch nicht, da an der Zusammensetzung der Police nie etwas geändert wurde. Überhaupt hat die Fondpolice erst im Jahr 2023 nennenswerten Gewinn erwirtschaftet. Somit entspricht die Gesamtsumme derzeit in etwa der Höhe der eingezahlten Beiträge. Darum überlege ich, die Police zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und mich auf eine andere Form der Anlage zu konzentrieren (auf maximal 10 Jahre Laufzeit, damit ich flexibler bin).

Nun habe ich von meiner Hausbank (Comdirect Bank) eine Werbung für die Anlage via Cominvest erhalten. Dabei handelt es sich um einen Roboadvisor, also einen Algorithmus, der den Anteil an Fonds, Aktien und Rohstoffpapieren hin und wieder anpasst und optimiert. Ich bin sicher kein Experte in Finanzfragen. Daher wäre diese Anlageform für mich attraktiver, als ein reiner Wertpapiersparplan, bei dem ich die Fonts selbst managen müsste.

Ein Depot habe ich bei der Comdirect bereits, da ich vor ein paar Monaten angefangen habe, mit kleinen Beträgen etwas mit Aktien zu experimentieren (die seitdem aber geringfügig unter Kaufwert vor sich hin dümpeln).

Laut verschiedener Anlagen-Vergleiche sei Cominvest eine solide Form des Vermögensaufbaus. Allerdings werden auch dabei die verhältnismäßig hohen Gebühren kritisiert. Auch sei die Comdirect Bank wenig transparent, was die historische Wertentwicklung betrifft. Somit lassen sich die Beispielrechnungen der einzelnen Szenarien nur schwer überprüfen. Als besonders günstig wird immer wieder der Anbieter Quirion hervorgehoben. Auch Whitebox schneidet bei den Roboadvisoren gut ab. Ich fände es praktisch, künftig viel bei einer Bank zu bündeln. Das verringert den Verwaltungsaufwand für mich. Allerdings will ich nicht weiterhin unnötige Gebühren bezahlen müssen.

Wer hat denn bereits Erfahrungen mit der Anlage via Roboadvisor und kann berichten? Meine Sorge ist, dass Quirion zwar billig ist, aber dafür auch kaum Erträge abwirft. Auch möchte ich nicht bei irgend einer No-Name-Bank investieren, die nach zwei Jahren vielleicht pleite ist.
 
Hallo zusammen,

mich treibt das Thema Geldanlage um. Im Jahr 2021 hatte ich über einen unabhängigen Finanzberater eine fondgebundene Rentenversicherung abgeschlossen - nennt sich Barmenia Vema-Fondpolice. Da zahle ich jeden Monat ein. Seit gut einem Jahr habe ich aber auch eine betriebliche Zusatzrente, die vom Arbeitgeber bezuschusst wird.
Der Barmenia Kram hat vermutlich hauptsächlich dem Finanzberater genutzt.
> https://media.barmenia.de/mediashar...EMA2022-12-GENERISCH.pdf?2024-02-28T09:21:51Z
0,2% Rendite ist unterirdisch.

Betriebliche Altersvorsorge kann je nach Konditionen ganz ordentlich sein (in der Regel lohnt sich das). Man muss immer beachten, dass das je nach Einkommen auch die regulären Rentenansprüche mindern kann. Pauschal kann man das nicht seriös beurteilen.

Wer hat denn bereits Erfahrungen mit der Anlage via Roboadvisor und kann berichten? Meine Sorge ist, dass Quirion zwar billig ist, aber dafür auch kaum Erträge abwirft. Auch möchte ich nicht bei irgend einer No-Name-Bank investieren, die nach zwei Jahren vielleicht pleite ist.
Roboadvisor klingt nach "wir machen jetzt irgendwas mit KI". Vermutlich fährst Du besser, wenn Du direkt die üblichen ETFs besparst. Billiger ist das auch.
 
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Der Barmenia Kram hat vermutlich hauptsächlich dem Finanzberater genutzt.
> https://media.barmenia.de/mediashar...EMA2022-12-GENERISCH.pdf?2024-02-28T09:21:51Z
0,2% Rendite ist unterirdisch.
Ja, ich war jung und naiv. ;)

Bisher hatte ich mich nie wirklich mit dem Thema Vermögensaufbau beschäftigt. Erst seit mein Gehalt durch einen Jobwechsel vor einem Jahr deutlich gestiegen ist, habe ich begonnen, mich einzulesen und auch einige Videos über Anlagestrategien zu sehen.

Soweit ich das gesehen habe, wurden die ersten Roboadvisoren schon 2014 eingeführt. Ich kann mir vorstellen, dass die KI dahinter seitdem ordentlich dazugelernt hat. Ob ein Banker so viel vertrauenswürdiger ist als ein Algorithmus, will ich mal nicht beurteilen.
 
Ein Robadvisor ist nicht schlecht, besonders die Comdirect hat eigentlich immer faire und moderne Produkte.

Aber es gibt zwei Punkte, welche du nutzen solltest:
  1. Zeit / Anlagehorizont
  2. geringe Gebühren
Dass du nur 1x jährlich einen Auszug bekommst ist sogar gut. Das hält dich von dummen Gedanken ab.

Sowohl das Versicherungsprodukt als auch der Robo haben höhere Spesen – und besonders mehr Handelsaktivität (was auch wieder Spesen bedeutet) – als ein schnarch-langweiliger Welt-ETF.

Ich setzte seit Juli 2018 auf solch einen im Sparplan und bin damit 43% im Plus. Das sind also die ca 7% p.A. die auch immer prognostiziert werden.

Gut Renditen der Vergangenheit sagen nichts über die Zukunft aus und das hier ist keine Anlageberatung, aber ich würde es immer wieder so tun – und vor allem nicht verkaufen. Dekaden unangetastet halten.
 
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