Erfahrungen mit Galerien?

MmeBezier

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Hallo miteinander,

hat einer von Euch Kreativen Erfahrungen damit, wie es läuft und worauf man achten muss, wenn man einer Galerie die gemalten Bilder zum Ausstellen und Verkaufen überlässt?
Wie schaut so ein korrekter Vertrag aus, finanziell und rechtlich.

Danke für Hilfe.
 
Da wird es wohl kaum eine universelle Lösung geben.

Wenn Du Gerhard Richter, Georg Baselitz oder Olafur Eliasson im Namensfest Deines Ausweises findest hast Du eine ganz andere Verhandlungsposition als wenn dort "Erna Klecker" steht. :noplan:
Je unbekannter desto billiger und desto mehr vom Billigen für die Galerie.
 
In Wien : 50% vom Verkaufspreis gehen hier üblicherweise an die Galeristen. Um Steuer und Versicherung muss man sich selber kümmern (oder auch nicht). Ausstellungsdauer wird auf mehrere Wochen od. Monate festgelegt. Wenn sich die Kunstwerke gut verkaufen, wird auch gerne verlängert (je nach Größe der Galerieräume, und Künstlern auf der Warteliste)
 
Dazu solltest du dir vom BBK (BUndesverband Bildender Künstler/in) die Publikation "Prokunst T5" bestellen. Geht nur per eMail an den Verband.

Da der BBK als Berufsverband geführt wird, stellt er allerdings auch hohe Forderungen, ähnlich wie eine Gewerkschaft. Ob sich Galerien darauf einlassen, ist eine andere Frage. Die BBK-Mitglieder sind zu einem großen Teil finanziell unabhängig, weil sie von ihren Pensionen als Kunsterzieher/innen oder dem Familieneinkommen leben. Trotzdem sind die Grundsätze, die dort formuliert werden, sinnvoll und richtig.

Ich weiß nicht, in welchem Bereich du künstlerisch tätig bist. Falls es in die Richtung Illustration geht, käme auch die "Illustratoren-Organisation" für dich in Frage. Die haben ein eigenes Forum, in dem man sich auch über Rechts- und Honorarfragen austauscht, und eine Rechtsberatung. Auch die Gewerkschaft Verdi hat Leitlinien für Bildende Künstler. Bei beiden Organisationen musst du allerdings Mitglied werden, um in den Genuß von deren Beratungen zu kommen. Ich halte es aber für unerlässlich, als freie Kreative sich einer Berufsorganisation anzuschliessen. Sonst läufst du Gefahr, über den Tisch gezogen zu werden.

ProKunst T5 wäre erstmal ein Anfang, und für jede(n) problemlos zu erwerben. Vielleicht noch ein Tipp: Kommerzielle Galerien haben es zur Zeit sehr schwer, ihre Existenz zu sichern, nur ein kleiner Bruchteil schafft schwarze Zahlen. In der Regel versuchen sie, die Künstler/innen runterzuhandeln. 50% wären normal – wenn die Galerie denn auch als Gegenleistung Werbung und Kundenpflege betreibt. Daran hapert es aber oftmals. Künstler/innen lassen sich oft auf höhere Provisionen für die Galerie ein, oder auf eine Kostenbeteiligung für Eröffnungen, Werbematerial usw., weil sie hoffen, einen Fuss in die Tür bekommen zu können.

Eine Alternative sind "Produzentengalerien", die von den beteiligten Künstler/innen selbst betrieben werden. Das führt hier aber wohl zu weit.
 
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