DNS4EU: Schon jemand Erfahrungen?

Aber für Otto Normalverbraucher und Lieschen Müller, sollten die Eintragungen nicht vom Provider vorgenommen werden?
So geschieht es ja auch. Mein Anbieter konfiguriert seinen "1&1 DNS" in meine Fritzbox. Besser? Schlechter? Keine Ahnung.
Der Router wird doch häufig von den Dienstleistern eingestellt. Der normale Bürger ist doch damit überfordert.
Jep. Und bestimmt ist das so für >90% der Nutzer - Tendenz eher steigend, da sich immer weniger damit beschäftigen.

Heisst: hier diskutiert eine kleine Minderheit.
 
Aber genau und v.a. das IST doch eine politische Frage, oder?
Nicht unbedingt. Kann man aber natürlich so sehen. Nur muss man dabei nicht das politische System in der EU vs. US diskutieren - das ist aktuell so wie es ist.
 
Heisst: hier diskutiert eine kleine Minderheit.
Allerdings. Und das in einer Sache, die über das Was entscheidet, das ich über URIs überhaupt erreichen kann. Wer die DNS steuert, steuert bei den technisch Desinteressierten auch deren Empfangsmöglichkeiten von Informationen. Daher ja auch die ganze Diskussion um »europäische« Namenserver.
Die Masse an Otto-Normal- und Erika-Mustermann-Nutzern erreicht das alles nicht, für die ist Namenauflösung eh mirakulöses Hexenwerk.
 
Deshalb werden jetzt die Social Media Kanäle von Studierenden durchsucht, bevor sie ein Studentenvisum für die USA erhalten … Sorry, OT, aber das konnte ich mir nicht verkneifen.
Ausländer außerhalb der US genießen nicht den Schutz des ersten Verfassungszusatzes. Die Sicherheitsüberprüfung vor der Visa-Vergabe (für Social Media begonnen unter Obama) hat mit der (nicht stattfindenden) Zensur von Netz-Inhalten für US-Bürger durch DNS-Sperren, um die es in diesem Thread geht, nun wirklich nichts zu tun.

1.1.1.1 und 8.8.8.8 filtern by Design erstmal nichts. DNS4EU macht hingegen damit Werbung, dass sie verschiedenen Filtermöglichkeiten anbieten.

Die gesamte Geschichte des Internets hindurch, war die Welt Trittbrettfahrer der amerikanischen Redefreiheit. Selbst in China nutzt jeder der will ein VPN. Für Ausländer hat China die Great-Firewall-Zensur sowieso weitestgehend eingestellt.
 
DNS4EU macht hingegen damit Werbung, dass sie verschiedenen Filtermöglichkeiten anbieten.
Stimmt, wobei es neben den unterschiedlichen Filtern auch die Option "unfiltered resolution" gibt.

Bildschirmfoto 2025-06-21 um 20.51.45.png
 
Hier auch einmal die Einschätzung von Kuketz:

Meine Einschätzung​

Die Einführung eines EU-eigenen DNS-Dienstes ist grundsätzlich positiv zu bewerten – sie bietet eine europäische Alternative zu US-Anbietern wie Google und Cloudflare und fördert damit digitale Souveränität. Doch dass der Dienst ab Ende 2025 kommerzialisiert werden soll, wirft Fragen auf: Wird sich dadurch die Ausrichtung ändern? Warum betreibt die EU DNS4EU nicht dauerhaft selbst – als öffentliche, nicht gewinnorientierte Infrastruktur, ähnlich wie andere kritische Dienste?

Eine staatlich betriebene, gemeinwohlorientierte Lösung könnte transparenter und demokratisch kontrollierter sein, auch wenn das nicht automatisch alle Sorgen, etwa in Bezug auf Überwachung, beseitigen würde. Dennoch wäre sie im Zweifel vertrauenswürdiger als privatwirtschaftliche Alternativen von Google und Co.

Derzeit scheint DNS4EU keine Zensur auszuüben. Doch bleibt das so? Die Zukunft des Projekts ist in dieser Hinsicht offen – gerade mit Blick auf politische Entwicklungen wie die geplante Chatkontrolle. Ein EU-Dienst kann Vorteile bieten, aber auch Risiken bergen, wenn er zum Werkzeug für Kontrolle und Überwachung wird. Die Richtung, die DNS4EU einschlägt, bleibt daher genau zu beobachten.

Aktuell gibt es von mir keine Empfehlung, denn ich möchte zunächst abwarten, wie die geplante Kommerzialisierung Ende 2025 umgesetzt wird und wohin sich das Projekt insgesamt entwickelt.
Quelle: https://www.kuketz-blog.de/dns4eu-die-eu-startet-eigenen-dns-resolver-dienst-mit-optionalen-filtern/
 
Ich habe derzeit die verschlüsselte und ungefilterte DNS-Adresse von DNS4EU auf meiner Fritz.Box hinterlegt. Letztendlich bin ich der Auffassung, dass ich diesem Dienst der EU genauso ein Vertrauen entgegenbringen muss, wie das bei meinem Provider, Google-DNS oder Cloudflare der Fall ist. Seriosität versprechen die eh alle. Dennoch bringe ich zumindest aktuell, noch dem Standort in der EU etwas mehr Vertrauen entgegen, als DNS-Servern die in den USA stehen.
 
Habe DNS4EU heute mal eingerichtet in Folge dieses Threads. (Protective Resolution) inkl. Verschlüsselung. Werde berichten sobald sich Auffälligkeiten ergeben.
 
... der Vollständigkeit halber: ich nurze far keinen individuellen DNS, sondern Private Relay, da mir der Tracking-Schutz sehr wichtig ist.
 
... der Vollständigkeit halber: ich nurze far keinen individuellen DNS, sondern Private Relay, da mir der Tracking-Schutz sehr wichtig ist.
Private Relay nutze ich ja auch.
Aber einen DNS musst du ja trotzdem eingetragen haben, oder? Cloudflare?
 
Private Relay nutze ich ja auch.
Aber einen DNS musst du ja trotzdem eingetragen haben, oder? Cloudflare?
Nee. D genau setzt PR ja an.

Ein manueller DNS wird nicht genutzt.

Jede DNS- Anfrage wird aufgeteilt an 2 Relays. Ein Relay gibt dir ne neue IP und weiß nicht welche website du anwählst. Das andere Relay wird mit der neuen IP angefragt als DNS. Rs kennt zwar die gewünschte website aber nicht die originale IP
 
Nee. D genau setzt PR ja an.

Ein manueller DNS wird nicht genutzt.

Jede DNS- Anfrage wird aufgeteilt an 2 Relays. Ein Relay gibt dir ne neue IP und weiß nicht welche website du anwählst. Das andere Relay wird mit der neuen IP angefragt als DNS. Rs kennt zwar die gewünschte website aber nicht die originale IP
Entweder missverstehen wir uns oder ich bin zu blöd ...
Im Router ist doch immer ein DNS hinterlegt (entweder automatisch vom INet-Provider oder einer, den man selbst einträgt) und zudem deckt doch PR "nur" Safari, ... ab. Ohne DNS würden doch gar keine Namensauflösungen funktionieren.
 
Entweder missverstehen wir uns oder ich bin zu blöd ...

vielleicht verstehe auch ich dich falsch.

Im Router ist doch immer ein DNS hinterlegt (entweder automatisch vom INet-Provider oder einer, den man selbst einträgt)

ja.

und zudem deckt doch PR "nur" Safari, ... ab.

ja, wenn du einen anderen Browser nimmst, dann wird PR dort nicht genutzt

Ohne DNS würden doch gar keine Namensauflösungen funktionieren.

ja.

PR stellt doch einen DNS bereit.

Ja, der wird nur dann genutzt, wenn man Safari als Browser nutzt, und auch nur dort. Aber welche anderen Apps, außer andere Browser, gibt es denn bei denen man das Tracking über die IP-Adresse verhindern möchte?

Wenn du also irgendeinen DNS manuell einträgst, wird der von Safari nicht genutzt. Du hast also rein gar nichts, von irgendwelcher "schnellerer" Reaktionszeit des DNS, noch was von den Filterlisten. Und du meinst einer EU-Institution zu vertrauen, aber nutzt deren DNS überhaupt nicht beim Browsen durchs www.
 
PR stellt doch einen DNS bereit.
Ja, der wird nur dann genutzt, wenn man Safari als Browser nutzt, und auch nur dort. Aber welche anderen Apps, außer andere Browser, gibt es denn bei denen man das Tracking über die IP-Adresse verhindern möchte?
Genau. Du redest vom browsen mit Safari im Netz und ich allgemein über alle Internetaktivitäten, die einen DNS benutzen.
Also auch mein Plexserver, mein TV, die HomePods, fast alle Apps auf allen meinen Devices, ....

Wenn du also irgendeinen DNS manuell einträgst, wird der von Safari nicht genutzt. Du hast also rein gar nichts, von irgendwelcher "schnellerer" Reaktionszeit des DNS, noch was von den Filterlisten. Und du meinst einer EU-Institution zu vertrauen, aber nutzt deren DNS überhaupt nicht beim Browsen durchs www.

Ok. Nur, dass ich nicht nur vom Browsen mit Safari rede - bei dem ist es natürlich richtig bzgl. PR und DNS

Allerdings sehe ich in AdGuard Home folgendes im 7-Tage-Report:
- 134.500 DNS Abfragen insgesamt aus meinem NW
- davon 39.000 allein von meinem MBP
- und 20.000 von meinem ATV
- die HomePods sind mit 10.000 dabei
- 17.000 von 134.500 blockiert über meine Filterlisten
- 10.000 der 17.000 kommen allein von plex (analytics.plex.tv)
- der Rest ist eine Mischung aus irgendwelchen analytics, statistics, logging, measurement, ... Anfragen

Also: wir reden hier über knapp 135.000 DNS Abfragen in 7 Tagen - oder knapp 20.000 täglich
Und 134.500 - 17.000 =117.500 gehen zum DNS-Server. Wobei ich nicht weiss, was der jeweilige DNS-Anbieter mit meinen Anfragen so tut. Ehrlich gesagt, weiss ich noch nicht einmal, welche Möglichkeiten er überhaupt hätte. Hier kommt dann das "Vertrauen" ins Spiel.
Und bei täglich 20.000 Anfragen spielt auch die Antwortzeit eine gewisse Rolle - wenn auch keine große.

Natürlich hast du mehr Ahnung als ich und kannst Sachen besser bewerten, aber so wie oben geschildert stellt es sich nunmal für mich dar.
Vielleicht liege ich ja auch ganz falsch damit.
 
Wäre ja mal ein Grund doch einmal Jellyfin statt Plex zu testen, oder?
Nö. Die werden ja geblockt.
Ausserdem bin ich zufrieden mit Plex und Jellyfin hatte ich mir mal angesehen und nicht gemocht.
 
Genau. Du redest vom browsen mit Safari im Netz und ich allgemein über alle Internetaktivitäten, die einen DNS benutzen.
Also auch mein Plexserver, mein TV, die HomePods, fast alle Apps auf allen meinen Devices, ....



Ok. Nur, dass ich nicht nur vom Browsen mit Safari rede - bei dem ist es natürlich richtig bzgl. PR und DNS

Allerdings sehe ich in AdGuard Home folgendes im 7-Tage-Report:
- 134.500 DNS Abfragen insgesamt aus meinem NW
- davon 39.000 allein von meinem MBP
- und 20.000 von meinem ATV
- die HomePods sind mit 10.000 dabei
- 17.000 von 134.500 blockiert über meine Filterlisten
- 10.000 der 17.000 kommen allein von plex (analytics.plex.tv)
- der Rest ist eine Mischung aus irgendwelchen analytics, statistics, logging, measurement, ... Anfragen

Also: wir reden hier über knapp 135.000 DNS Abfragen in 7 Tagen - oder knapp 20.000 täglich

ja, klar.

Aber das hat nichts mit PR zu tun.

Alleine wenn du mal ein Update von Apps machst, müssen ja DNS-Anfragen gestellt werden. Oder wenn du Mails abrufst, oder Messages verschickst, oder sich was mit iCloud synct.

All das sind ganz normale DNS-Anfragen, die mit dem Trackingschutz von PR nichts zu tun haben. Die haben aber auch nichts mit "Vertrauen gegenüber dem DNS-Anbieter" zu tun, sondern mit "Vertrauen gegenüber den Apps", die das Internet nutzen.

Bei all diesen Anfragen stellt sich eher die Frage, ob du die App nutzen willst und damit DNS-Anfragen produzierst und der App erlaubst sich mit dem Internet zu verbinden. Willst du die App nutzen aber keine Verbindungen ins Internet erlauben, musst du eine Firewall nutzen, die dass verhindert. Allerdings kann es dir dann halt auch passieren, dass die App vielleicht nicht durchgängig funktioniert. Aber das weißt du ja selbst.

Auf was ich hinaus will:

Du hast nichts davon, wenn du für diese DNS-Abfragen deiner Apps, wenn sie das Internet nutzen, DNS4EU nutzt. Es sei denn du glaubst, dass andere DNS-Anbieter deine IP-Adresse und die IP-Adressen deines Mailanbieters, App-Stores, Update-Servers auswerten. So wie ich dich kenne, hast du da aber nicht diese Befürchtungen / Ängste.

Tracking über den Browser durch die Webseite selbst, oder durch dort enthaltene Werbung sind IMO deutlich häufiger anzutreffen, als ein Tracking durch einen DNS-Anbieter, allein schon deswegen, weil die Datenmengen bei einem DNS-Anbieter wohl deutlich größer sind, als die eines Werbenetzwerkes.

Und 134.500 - 17.000 =117.500 gehen zum DNS-Server. Wobei ich nicht weiss, was der jeweilige DNS-Anbieter mit meinen Anfragen so tut. Ehrlich gesagt, weiss ich noch nicht einmal, welche Möglichkeiten er überhaupt hätte. Hier kommt dann das "Vertrauen" ins Spiel.

Wie erwähnt, würde eher die Frage nach dem "Vertrauen in die Apps" stellen. Und ob dein DNS-Anbieter websites sperrt / filtert oder nicht und overblocking oder vorauseilender Gehorsam dadurch möglich wird. Ich finde, das Netzneutralität ein extrem wichtiger Aspekt ist. Und IMO neigt jede erschaffene Struktur, die Sperren / Filterung ermöglicht, mit der Zeit auch dazu, dass gesperrt und gefiltert wird. Warum hat man das sonst so entwickelt?
 
@lisanet Danke für deine Erläuterungen!
 
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