Gesellschaft Digitalisierung – welche Folgen wird es haben ?

Braucht ne app wenn sie das eine oder andere machen soll :noplan:
 
Auszug aus einem Focus-Artikel:

Wir sind weder Sozialromantiker noch Phantasten. Jedoch sind wir mittlerweile nicht nur Verfechter des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE),
sondern vollkommen überzeugt, dass das BGE kommt. Im Zuge der Industrie 4.0 werden so viele Jobs wegfallen und verhältnismäßig wenige neue Jobs
für absolut hochqualifizierte Fachkräfte entstehen, dass wir überhaupt gar keine andere Möglichkeit haben, als das BGE einzuführen.

Sozialpolitik nach dem Gießkannenprinzip - das soll was taugen? Im Leben doch nicht!

Warum nur lassen sich die Menschen immer so schnell ins Bockshorn jagen, sobald irgendein modernes Schlagwort fällt, von dem keiner so recht weiß, was es eigentlich bedeuten soll? "Industrie 4.0", wenn ich das schon höre...

Der Kapitalismus läuft seit über 200 Jahren so: Es wird in Technik investiert, um pro Arbeitskraft mehr Waren und Dienstleistungen herzustellen. So begann er auch, nämlich mit der Mechanisierung von Webstühlen. Seither gab es immer auch größere Einschnitte, und dann wurde sofort der Teufel an die Wand gemalt: "O Gott, die Arbeit machen jetzt Roboter". Tatsächlich kam es öfters zu Umstrukturierungen; Branchen gingen unter, neue kamen, das Prinzip aber blieb: Die Produktivität wurde durch Einsatz von Technik immer weiter erhöht. Das Ergebnis: Wachstum. Die kapitalistischen Länder wurden reicher. Und leisteten sich Annehmlichkeiten wie kürzere Arbeitszeit bei höheren Löhnen, Urlaub, und so weiter. Das kann man auch weiterhin so organisieren, wenn man denn will.
 
Das Ergebnis: Wachstum. Die kapitalistischen Länder wurden reicher. Und leisteten sich Annehmlichkeiten wie kürzere Arbeitszeit bei höheren Löhnen, Urlaub, und so weiter. Das kann man auch weiterhin so organisieren, wenn man denn will.

ja ja - unendliches Wachtum .... :crack:
 
Wenn Roboter die ganze Arbeit machen und niemand mehr einen Job hat, wer kauft dann die Produkte der Roboter? Deswegen denke ich, wird es schon nicht so schlimm werden.

Viele verstehen noch nicht wirklich was auf uns zukommt.
In Kalifornien kann man das aber bereits erkennen.

Es gibt immer weniger, immer höher qualifizierte Personen, die immer mehr "bewegen".
Und es gibt immer mehr, die mit immer weniger auskommen müssen, da sie nicht qualifiziert genug sind und es auch nicht für alle genug qualifizierte Arbeit gibt.

Eine solche Entwicklung kann man nicht lange durchhalten. Und es wird auch keine neuen Jobs für die wenig qualifizierten geben. Woher auch?
Wäre das so einfach, dann hätte "der Markt" schon lange dafür gesorgt, das diese Jobs geschaffen würden.
Investiert wird aber immer nur in die Menschen und Technologien, die zusätzlichen Gewinn bringen. Ein einfacher zusätzlicher Job schaft erst einmal keinen Gewinn - woraus auch? Und wir haben es jetzt nicht mehr nur mit ein paar Hundert Tausend Personen zu tun, wir haben es mit Millionen Menschen zu tun, die genau wissen wie andere leben.

Industrie 4.0 ist natürlich erst einmal ein Bullshit Wort, beinhaltet aber auch zukünftige Verwerfungen.
Es kann kein unendliches Wachstum geben bei dem alle (oder die große Mehrzahl) auskömmlich und anerkannt mit Arbeit und Existenz versorgt werden. Dazu müsste es zu einem Umdenken für Arbeit im Bereich der Dienstleistungen geben. Aber das genaue Gegenteil geschieht aktuell. Jobs dort sind und bleiben schlecht bezahlt. Sei es nun die Verkäuferin im Lebensmitteleinzelhandel (dazu zähle ich auch Bäcker und Co), oder sonstigen Handreichungen (Friseur und Co.)sowie sozialen Diensten (Kindergärtnerinnen, Altenpfleger und Co).
Jetzt werden auch noch Jobs in der Beratungsindustrie (Banken und Versicherungen) abgebaut. Als nächstes folgen Jobs bei Callcentern (die ach so tollen Vettern von Siri und Co) und demnächst auch in der Logistik.

Wo findet man denn für alle diese Leute jetzt neue Jobs? Idealerweise sogar solche, die sie nebst kleiner Familie (Frau und ein Kind) ernähren? Wie sehen die aus?

Ein - das wird schon weil es diese Verwerfungen bereits immer gegeben hat - zeigt die Ignoranz dieser Personen (ein großes Hallo an das Penthaus im Elfenbeinturm), die dabei explizit weg lassen, wie es in den entsprechenden Personen in der Übergangsphase gegangen ist. Ich kann aber gerne mal ein paar Bilder als den städtischen Slums damaliger Transformationen zeigen. Aber die Industrialisierung hat ja viele Menschen in neue Jobs gebracht. Herzlich willkommen in der Gegenwart.


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Und dann muss man immer noch hoffen, das uns der Euro und die Schulden die die EU Administration gerade anhäufen nicht um die Ohren fliegen.
 
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dass die fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehend die Automatisierung der industriellen Produktion bis zu 20 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gefährden wird. Selbst wenn es nur halb so schlimm käme, stünde hinter jedem vierten Job in Deutschland zumindest ein Fragezeichen.
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Die nun eher für sachliche Beiträge bekannte Bertelsmann-Stiftung geht in ihrer Delphi-Studie davon aus, dass in den Industrienationen die derzeitige Arbeitslosigkeit von im Schnitt 6 Prozent auf rund 11 Prozent im Jahr 2020 steigen wird, um dann bis Mitte dieses Jahrhunderts rasant zuzunehmen auf etwa 25 Prozent.

Die Industrie wird und muss liefern. Ausgemustert aber werden Menschen. Insofern sind Diskussionen über Zukunftsmodelle notwendig, wie wir ein gesellschaftliches Leben ohne Arbeit oder zumindest mit deutlich weniger Arbeit des Einzelnen bewerkstelligen wollen. Das greift tief in bestehendes Arbeits- und Tarifrecht. Sicher ist, der Google-Bus wird nicht alle Arbeitnehmer mitnehmen können. Viele Menschen werden dauerhaft ohne Arbeit sein und bleiben - mit dramatischen Herausforderungen für die sozialen Sicherungssysteme und den sozialen Frieden.

Eine Debatte über ein gesichertes Grundeinkommen, finanziert über die Gewinnbesteuerung von Maschinen, muss geführt werden.


Tja, es ist ja immer wieder gut gegangen, mit einem solchen Vorsatz das Thema Digitalisierung anzugehen ist wohl ein bisschen naiv.

Wie werden um anderen Besteuerungen (Besteuerung auch der digitalen Nachfolge Systeme) nebst Grundeinkommen für alle wohl kaum herum kommen.
 
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