Mein Lieblings-T Shirt mit 4/5 Jahren war ein weißes mit Schalke-Logo. Naja, Kinder kommen mit Chaos einfach besser klar.
Aufgewachsen im Vordertaunus wird man natürlich auch als am Fußball ausdrücklich nicht interessiertes Kind zuerst mit der Eintracht Frankfurt konfrontiert. Man fiebert dann auch etwas mit, es hält sich aber in Grenzen…
Zum Studium dann nach K-Town und die Atmosphäre auf dem Betzenberg geschnuppert - Hallo FC Kaiserslautern, hier bin ich!
Es war eine Bratkartoffel-Beziehung. Immer, wenn ich Lust hatte und nichts Anderes anstand, hab ich mich aufs Rad gesetzt und mir noch rasch ne Karte gekauft. Die Atmosphäre war immer was Besonderes: Herzlich, bodenständig und ehrlich begeistert.
Dann den Studienort gewechselt und zum Saisonende 1997 von der WG überredet worden, im Mainzer Volkspark das Spiel um den Aufstieg gegen Wolfsburg auf der Leinwand anzusehen. Es war schon Juni, der 34. Spieltag und es ging um den AUFSTIEG in die erste Liga - zum greifen nah für die Mainzer!
Die Sonne senkte sich gegen 19:00 Uhr langsam gen Horizon und ließ Staub und Hitze noch drückender erscheinen. Das Bier war schon am Anfang der Partie lauwarm. Zur Halbzeit stand es 3:1 für die Gastgeber in Wolfsburg und jeder dachte, es sei „gelaufen“. Was dann folgte, war eine Aufholjagd, die ich so nie mehr erlebt habe. Die Mannschaften kämpften um jedes Tor und entfesselte Mainzer rangen sich stehend K.O. bis zum finalen 5:4 für den VfL durch.
Enttäuscht, aber begeistert machte ich mich auf den Heimweg… und fand mich zum nächsten Saisonanfang am Bruchweg wieder, erstmals als Fan eines Zweitligisten. Die kommenden sieben Jahre bis zum Aufstieg 2004 in die erste Liga verringerte sich der Abstand auf qualvolle Weise von „einem Sieg“ zu „einem Punkt“ zu „einem Tor“, bis schließlich ein heulender Präsident 2003 im Braunschweiger Mittelkreis sitzt.
2004 dann der Aufstieg mit Kloppo himself (…während dessen ich leider in Berlin war und mir am Telefon anhören mußte „Hier rennen nackte Menschen durch die Augustinergasse!“). Abstieg, Wiederaufstieg, 2008 dann der Abschied von Kloppo (Wenn ein ganzer Straßenzug Tränen in den Augen hat…) und der steinige Weg bis Tuchel gefunden war…
Seitdem stolzer Trainerausbilder für den BVB und Brutkasten für Spieler wie die Bruchweg-Boys (Schürrle, Holtby, Szalai) und viele andere.
Narhallamarsch nach jedem Heimtor, „Humba, täterä“ von den Rängen und vor Allem das abschätzige Zitat irgendeines Bayern-Hansels zur Hymne umgemünzt:
„Wir sind nur ein Karnevalsverein
Karnevalsverein, Karnevalsverein
Doch wir schenken euch noch einen ein
ja, der Karnevalsverein
ja, der Karnevalsverein.“
In your Face - gerade die Bayern hat 05 oft genug geärgert.
Jo, das war so meine Entwicklung.
Klar darf man wechseln - man sollte es halt fühlen.
EDITh ergänzt: Natürlich liefern wir neben Spielern und Trainern auch Manager frei Haus.
Bedingung ist eine pflegliche Behandlung und ausgewogene Ernährung. Hörst Du, Gelsenkirchen?