Cannabis Legalisierung - Pro und Contra

Legalisierung von Cannabis

  • Dafür

    Stimmen: 43 84,3%
  • Dagegen

    Stimmen: 8 15,7%

  • Umfrageteilnehmer
    51
Wenn eine Konsumeinheit z.B. 0,7g beträgt und alle drei Stunden nötig ist, kommt man auf 5,6g pro Tag. Das wären schon 68g zu viel pro Monat.

Wie wird denn genau eine "Konsumeinheit" definiert? Womit wird konsumiert? Das ist ja ein enormer Unterschied, ob ich Gras rauche, esse oder per Vaporizer konsumiere - auch die Wirkung ist bei allen Konsumformen unterschiedlich in ihrem Verlauf.

Cannabis per Vaporizer konsumiert erhöht den Wirkungsgrad im Vergleich zum rauchen um mindestens das Doppelte - man benötigt für die gleiche Wirkung also nur die halbe Menge im Vergleich zum Rauchen. Dabei spielt der Wirkstoffanteil selbst erstmal keine Rolle, sondern höchstens der Temperaturpunkt, ab dem die unterschiedlichen Wirkstoffe gelöst werden. Beim Essen würde ich ebenfalls tendenziell sagen, daß hier weniger benötigt wird als beim Rauchen, allerdings tritt hier die Wirkung erst wesentlich später ein und hält länger an. M.E. für medizinische Zwecke vermutlich die beste Konsumform. Oder eben Vapo, und hier wären 0,7g alle drei Stunden viel zu viel, das entspricht etwa acht Füllungen in drei Stunden. Kommt man dann zu nix anderem mehr und wäre zumindest bei holländischer Wiese definitiv dauerstoned... ;-)

Edit: Aber OK, es heißt "bis zu" - möglicherweise kann so eine Dosierung bei irgendwelchen Ausnahmepatienten tatsächlich sinnvoll sein. Die Regel wird es vermutlich nicht sein, und schließlich ist noch nie jemand an einer Überdosis Cannabis gestorben... :-D
 
Oder eben Vapo, und hier wären 0,7g alle drei Stunden viel zu viel, das entspricht etwa acht Füllungen in drei Stunden.
Oh, ich habe eine Null unterschlagen :shame: und rede die ganze Zeit von 70 mg als Konsumeinheit. Sorry, das ist mir wirklich peinlich.
Wie wird denn genau eine "Konsumeinheit" definiert?
Das ist die kleinste, zuverlässig wirksame Menge einer Sorte. Meistens irgendwas zwischen 50 und 120 mg.

In welcher Form und mit welcher Temperatur Cannabis verabreicht wird, hängt m.E. von der Erkrankung und dem ab, was man erreichen will. Dazu kommt das individuelle Ansprechen.

Bei bspw. einer akuten Schmerzattacke oder Übelkeit bietet sich Vaporisieren an, bei z.B. Glaukom oder Apptitlosigkeit essen. Rauchen sollte immer die Ausnahme im Notfall bleiben.

Natürlich braucht ein MS-Patient oder Rheumatiker im Schub deutlich mehr, als in ruhigen Zeiten.
 
Also ich bin kein Experte in der medizinischen Nutzung von Cannabis, weiß aber, daß die Möglichkeiten vielfältig sind und kenne mich mit Vaporisierern aus. Ich denke, bei Konsum mit dem Vaporizer wären 10g pro Monat dann ausreichend, wenn alle Wirkstoffe gelöst werden sollen, also Verdampfen bei ca. 210°C. Wenn man nur Wirkstoffe bis 180°C haben möchte, könnte man natürlich auch mehr benötigen.
 
Mit 10g kommen nur sehr wenige Patienten aus. Viele beginnen bei 180° und steigern die Temperatur bis 210°, auch da kommt es wieder darauf an, was behandelt wird.

Tourettpatieten z.B. brauchen sehr viel, um die Tics zuverlässig zu unterbinden. Auch einige Patienten mit neurologischen Schmerzen und Krebspatienten brauchen sehr viel. Wie gesagt, es geht um eine spezifische Wirkung und nicht um einem Rausch. Der Vorteil von med. Cannabis ist die deutlich geringere Psychoaktivität. Es ballert einfach nicht so wie Gras zum Kiffen.

Opiate in der Schmerztherapie machen auch nicht breit. In der selben Dosierung missbräuchlich angewendet schon. Ebenso verhält es sich mit med. Cannabis.
 
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Also ich bin dafür... ich gebe zu ich hab mich mit dem Thema noch nicht intensiv befasst, aber zumindest schon einiges augfeschnappt

- früher haben ein paar Leute in der Klasse gekifft, die waren einfach locker flockig drauf und haben niemandem Stress gemacht (kann man von Alkoholisierten ja nicht sagen)
- als Nichtraucher rieche ich lieber nicht störenden Cannabis als stinkende Zigaretten
- ich habe schon viele Berichte gesehen wo Kranke kaum an ihr Cannabis kommen da rechtlich viel zu schwierig bis das mal läuft und dann extrem teuer, die leiden teils wie die Hunde

Ich sehe in der Legalisierung viele Vorteile und keine wirklichen Gefahren, vor allem da dann der illegale Markt gestoppt wird und der Staat auch noch eine weitere Einnahmequelle hat.
 
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Einer aktuellen Online Umfrage des Ärztenachrichtendienstes zufolge sehen 53% von über 800 befragten Haus- und Fachärzten eine Legalisierung von Cannabis als den richtigen Schritt an. Die Beschränkung des Konsums auf die medizinische Anwendung möchten 36% der Mediziner beibehalten. Für ein komplettes Cannabis-Verbot haben sich 12% der Teilnehmer ausgesprochen.:)

https://www.deutsche-apotheker-zeit...eite-arzt-befuerwortet-cannabis-legalisierung
 
Mit der Legalisierung fiele auch dieser elendige Papierkrieg weg.

Ich weis nicht was du mit elendigen Papierkrieg meinst, es gibt ja noch viel mehr BTM pflichtige Schmerzmittel. Hier glaube ich, fällt das nicht so ins Gewicht. Außerdem ist es nicht viel Arbeit für den Arzt. Er muss ein Rezept ausstellen (BTM Rezept) und das Medikament über das Beiblatt an Drogenamt melden. Ich glaube das ist einmal im Quartal. Es sehe das Problem wo ganz anderes, viele Ärzte wollen sich die Patienten garnicht mehr aufhalsen, da die mehr Stress machen ( bezüglich der Abhänigkeit von Opiaden). Ich kenne einige Ärzte die da kein Bock mehr drauf haben, weil sie damit schlechte Erfahrungen gemacht haben.;)
 
Ich weis nicht was du mit elendigen Papierkrieg meinst
Antrag und Begleiterhebung. Was die Ärzte für 7,50 EUR alles ausfüllen und nachweisen müssen, ist unverschämt. Die Zeit ist oft gar nicht da.

Beim Rest und der laufenden Verordnung stimme ich Dir voll zu.
 
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Antrag und Begleiterhebung. Was die Ärzte für 7,50 EUR alles ausfüllen und nachweisen müssen, ist unverschämt. Die Zeit ist oft gar nicht da.

Beim Rest und der laufenden Verordnung stimme ich Dir voll zu.

Umverschämt ist das, aber das trifft auch für die anderen BTM Medis zu. Wahrscheinlich auch ein Grund warum die Ärzte kein Bock drauf haben.
 
Das ist eine für mich neue Information. Bevor ein Arzt einem Patienten z.B. Oxicodon verordnen darf, muss er auch einen mehrseitigen Fragebogen mit teilweise absurden Fragen beantworten? Oder ein Papier ähnlichen Umfangs?
 
Das ist eine für mich neue Information. Bevor ein Arzt einem Patienten z.B. Oxicodon verordnen darf, muss er auch einen mehrseitigen Fragebogen mit teilweise absurden Fragen beantworten? Oder ein Papier ähnlichen Umfangs?

Ich habe Oxicondon vorm Cannabis bekommen, da hat er ein Zettel unterschrieben (für die Drogenbehörde) und das 3 Seitige BTM Rezept, keine 3 Minuten. Deswegen glaube ich nicht das es am Papierkram liegt, eher an den 7,50 die er zahlen bzw. an dem Stress das er mehr Patienten zu ihm kommen, die BTM Medis brauchen. Wie gesagt viele Ärzte haben ihre BTM Zulassung abgegeben.
 
Eben und diesen Unterschied im Aufwand bezeichne ich als elendigen Papierkram.

Der Fragebogen Deiner KK war um ein vielfaches umfangreicher.
 
Deswegen glaube ich nicht das es am Papierkram liegt, eher an den 7,50 die er zahlen bzw. an dem Stress das er mehr Patienten zu ihm kommen, die BTM Medis brauchen.
Nach meinen Informationen ist beides.

Derzeit geht bei den Ärzten, die verordnen, die Angst vor Regress um. Was daran liegt, dass zu wenige verordnen und die Verordner deshalb ihr Budget sprengen. Aktuell können mehr als zwei Cannabispatienten einen Arzt in den Ruin treiben. Dabei handelt es sich um eine bewilligte Therapie.

Üblich ist, dass solche Therapien aus dem Budget fallen, aber nicht Cannabis. Somit belastet es den Arzt extrem, auch nervlich, denn ein Regress ist aus dem Privatvermögen zu begleichen.
 
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