Auflösung zu gering - Lösungsvorschläge?

stefan-at-work

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Hallo,

wir sollen A2-Plakate im Offsetdruck produzieren. Das gelieferte digitale Kundenbild (Vollformat) hat bei dieser Größe lediglich noch eine Auflösung von 150dpi. Motiv: Model und Felge.

Da der Kunde nicht davon zu überzeugen ist, die Szene nochmals als Mittelformat-Dia zu produzieren, nun meine Frage: Habt Ihr Lösungsvorschläge? Nachträglich vom digitalen Format ein Dia anfertigen lassen und mit entsprechender Auflösung scannen?

Gruss Stefan
 
hast du es in der größe mal geprooft?? und dem kunden gezeigt (mittels farbplotter oder so..) meisstens reicht das dem kunden.. und ziemlich oft siehts bei geeignetem betrachtungsabstand auch nicht mehr so gräßlich aus! wir drucken abundzu fürs theater a2 und a1 fotos auf einem plotter - manchmal hat eine jpg datei nur 257KB (!!!!!!!) und trotzdem sieht es recht brauchbar aus.. und die theaterleute sind jedesmal davon begeistert..
 
richtig, ein A2-bild schaut man selten von direkter nähe aus an. man wird i.d.R. immer einen abstand von mind. 1m haben, da dürften 150dpi reichen.

ansonsten ists nicht euer problem. wenn der kunde das so will, muss er mit der qualität leben.
 
stefan-at-work schrieb:
Nachträglich vom digitalen Format ein Dia anfertigen lassen und mit entsprechender Auflösung scannen?
Das erhöht doch nicht die Auflösung? Da kannst du auch gleich das digitale Bild "hochrechnen", oder?
 
quack schrieb:
Das erhöht doch nicht die Auflösung? Da kannst du auch gleich das digitale Bild "hochrechnen", oder?
Richtig. Die Auflösung kann sich ja gar nicht erhöhen.
Sonst wäre es nämlich Zauberei.

3x den Trick angewendet und schwupps ist aus einem 1 Megapixel Bildchen ein 8 Megapixel Kunstwerk geworden. ;)

Aber bei A2 sind 150 dpi doch mehr als genug. Wer stellt sich schon dicht vor so ein Plakat?
 
Kommt wohl auf das Motiv an,
den voraussichtlichen Betrachtungs-
abstand und den Qualitätsanspruch
des Kunden.

Bei manchen Motiven kann man
mit der Hilfe geeigneter Inter-
polationsmethoden noch was
rausholen.



Gruß
Ogilvy
 
HäckMäc schrieb:
Richtig. Die Auflösung kann sich ja gar nicht erhöhen.
Sonst wäre es nämlich Zauberei.

3x den Trick angewendet und schwupps ist aus einem 1 Megapixel Bildchen ein 8 Megapixel Kunstwerk geworden. ;)

Aber bei A2 sind 150 dpi doch mehr als genug. Wer stellt sich schon dicht vor so ein Plakat?

Doch, die Auflösung erhöht sich schon, das ist nicht das Problem. Aber es gibt keinen neuen Bilddetails. DAS wäre die Zauberei. ;) :D Es kann ja nicht Aufgabe der Druckerei sein, hier irgendwas ins Bild reinzurechnen, was der Fotograf nicht geknippst hat. Also geht's eigentlich nur darum, die Bildinformation so zu Papier zu bringen, dass keine motivfremde Pixelstruktur zu erkennen ist.

Die bikubische Interpolation von Photoshop ist nicht immer das Gelbe vom Ei, deshalb besser auf S-Spline Pro ausweichen (erster Link von Ogilvy) und dort eine geeignetere Interpolationsmethode auswählen oder das Bild großformatig auf Fotopapier bzw. als Dia neu belichten lassen (nicht drucken) und neu scannen (das erzeugt i.d.R. bessere Übergänge als das reine Hochrechnen mit Shotophop). Auf die eine oder andere Weise kann man auch JPEG-Artefakte ein wenig mildern.

Heidelberg bzw. ehemals Linotype arbeitet meist mit Qualitätsfaktor 2, d.h. Bildauflösung [dpi] = Qualitätsfaktor mal Rasterfrequenz [lpi]. So ergeben sich dann erst die 300 dpi fürs 60er Raster: 2 x 60 (1/cm) x 2,54 (cm/inch) = 304,8 dpi Bildauflösung fürs 60er Raster.

Agfa hingegen gibt als ausreichenden Qualitätsfaktor irgendwas um 1,5 an, d.h. laut Agfa brauchst Du für das Bild 1,5 x 60 (1/cm) x 2,54 (cm/inch) = 228,6 dpi.

Bei 150 dpi hast Du einen Qualitätsfaktor von 0,98... - das ist ein bisserl wenig. Versuch' doch aber einfach mal, das Bild bikubisch auf 228,6 dpi zu interpolieren und druck' es mal. Ich wette, der Kunde ist (zumindest bei normalem Betrachtungsabstand) ganz zufrieden damit. Ein A2-Plakat ist halt nicht mit 'ner A4-Seite zu vergleichen.

bunny
 
Zuletzt bearbeitet:
@bobs
Ich glaube (leider) schon, dass das ein Problem für den/die Grafiker ist. In den seltesten Fällen sind die Kunden so reflektiert, um einzusehen, dass das Resultat ihr eigener "Fehler" ist. Im Endeffekt fällt "schlechte" (oder mindere) Qualität immer auf den Grafiker oder auch die Druckerei zurück. Mein Rat: ungenügende Vorlagen schlicht zurückweisen oder aus Gründen des Zeitdrucks darauf hinweisen, das dies einmal als Ausnahme so gemacht wird, dann kann der Kunde sich darauf einstellen bei der nächsten Produktion mit Mehrkosten für besseres Material zu kalkulieren. Nach meiner Erfahrung springt so ein Kunde dann auch nicht ab, sondern ist froh, sich in den Händen eines qualitätsbewußten Fachmanns zu wissen.
LG Karsten
 
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