Edit: Sorry für die Textwand
Ohje, ich wollte dieses Gebashe (dem ich prinzipiell zustimme) erst ignorieren, aber geht dann doch nicht. Also los.
Vorab: Generelle Zustimmung. Es ist klar, dass dieses Unternehmen für seine Aktionär:innen arbeitet und viele bis alle Entscheidungen unter diesem Licht zu sehen sind. Das kann man kritisieren, aber dann sollte man vielleicht direkt Kapitalismus und den Wunschtraum vom unendlichen Wachstum kritisieren. Da wäre ich dabei. Aber hier sind wir bei einem Sicherheitsupdate von Apple, das du mit leichtem Verschwörungsglauben kritisierst.
Was so ein Hinweis von Apple soll, versteh ich beileibe nicht mehr.
Es gibt mehrere Sicherheitsupdates in jedem Update von Apple und es wird jedes Mal mitgeteilt, welche Schwachstellen dabei gefixt wurden. Diese Schwachstelle ist insofern besonders, als dass die bereits aktiv ausgenutzt wurde. Die Meldung von Apple ist dabei sehr schlicht und funktional:
https://support.apple.com/de-de/HT201222
Den allergrößten Teil ihrer weltweit verteilten Hardware und der Kunden unterstützt Apple systematisch doch sowieso nicht bei entstehenden Sicherheitsproblemen
...
würden sie nicht warnen (die anteilmäßig eher wenigen Kunden neuerer Systeme)
...
Wie viele Systeme 'retten' sie jetzt vermeintlich per Patch, was für Unmengen mehr an Macs geben sie jetzt aber preis?
Hast du dazu Belege? Das würde mich tatsächlich interessieren. Aktive Geräte, die sich nicht mehr updaten lassen gibt es mehr als "neue" Geräte, auf denen mindestens 10.15 läuft? Das bezweifle ich, bis ich vom Gegenteil überzeugt wurde. Diese angeblichen Unmengen mehr als die aktuellen hätte ich ja wirklich gern mal in belastbaren Prozentwerten. Je nach Quelle würde ich 10-30% tippen, aber keinesfalls "den allergrößten Teil", also
deutlich über 50%.
Edit: Laut Steam sind etwa 0,14% der 1,74% Mac-User nicht aktuell, also unter 10%. Laut
Statcounter nutzen 85% Catalina und neuer. Mehr Zahlen hab ich jetzt nicht gefunden. Machen wir dir zuliebe 20% draus. Das ist viel, aber nicht die von dir kolportierte absolute Mehrheit. Da sind auch noch nicht die Geräte drin, die auf 10.13/10.14 laufen, aber noch auf 10.15 oder 11 hochkommen können.
Das ist keine Rettung. Es ist Systempflege. Wie schon geschrieben, alle Macs, die 10.15 bekommen, werden gesichert. Das sind Macs aus den Jahren 2012-2015, je nach Modell. Damit sind Geräte im Alter von 7-10 Jahren sicher. Das geht selbstverständlich besser, aber es ist jetzt nicht dieser Gau, den du herbeiredest.
https://en.wikipedia.org/wiki/MacOS_Catalina#System_requirements
Preisgegeben wird "jetzt" kein einziger Mac. Es gibt Macs, die kein Monterey bekommen haben, letzten September. Die bleiben bei Big Sur. Aber BigSur-Macs bekommen die Sicherheitslücke gepatcht.
Diese Mehrheit der Menschen mit alten Apple-Geräten, von denen du sprichst, klingt eher nach Wunschdenken, damit deine Kritik stärker wirkt. Oder vielleicht ists nur dein Umfeld mit vielen alten Macs, dass dir spiegelt, es wäre eine Mehrheit?
dass es solche Sicherheitslücken immer und ständig gibt und auch aktiv ausgenutzt werden.
Ja, es gibt immer Sicherheitslücken. Das liegt auch am politischen Umgang, sie für Geheimdienste zu sammeln statt sie direkt an den Entwickler zu melden, um sie umgehend schließen zu können. Zeigefinger nicht an Apple, sondern an ungefähr jede Regierung jedes Landes. Ob es immer Sicherheitslücken dieser Qualität gibt, wo mit wenig Aufwand der Rechner komplett übernommen werden kann, ist wieder zweifelhaft.
Apple kommuniziert die nur nicht.
Doch natürlich. Apple kommuniziert bekannte geschlossene Lücken, siehe den Link oben.
- Es ist unmöglich, unbekannte Sicherheitslücken zu kommunizieren.
- Es wäre unverantwortlich, noch nicht geschlossene Sicherheitslücken zu kommunizieren, weil sie dann "jede:r" ausnutzen könnte.
- Geschlossene Sicherheitslücken werden von Apple kommuniziert. Da gibt es in jedem einzelnen Update einige.
Wenn du behaupten willst, dass Apple Informationen zu Lücken hat, die sie nicht schließen und nicht kommunizieren (außer zu PR-Gründen), dann wäre das ein handfester Skandal. Weil da nichts dran ist, ist es höchstens ein Verschwörungsmythos. Der ist aber noch nicht mal gut. Schließlich veröffentlicht Apple zu jedem Update die Liste mit geschlossenen Sicherheitslücken separat. Im Changelog zu den Updates steht das nie. Sie werden also veröffentlicht, aber nicht prominent. Nach deiner Logik müsste Apple die jedesmal an erste Stelle schreiben, damit sich alle aus Reflex das neueste MacBook kaufen gehen.
an ein Upgrade denken, also an Hardware-Neukauf. Wegen werbemäßig verwendeter Panikmache. Was anderes kann diese Meldung nicht sein, weil im Großen und Ganzen sinnlos angesichts des Apple-Support-Wegfall-Systems
Falsch. Macs werden viele Jahre mit Softwareupdates versorgt. Zehn Jahre alte iMacs bekommen noch 10.15, also auch noch diese Sicherheitsupdates. Hinweise, dass eine Sicherheitslücke aktiv ausgenutzt wird, hilft Menschen, ihre Rechner aktuell zu halten, damit sie nicht durch eine bekannte Sicherheitslücke geschädigt werden, weil sie das Update immer auf "Erinnere mich später" verschoben haben. Hier wird nirgendwo Panik gemacht, außer ggf. von irgendwelchen klickgeilen Medien. Die Meldung von Apple zum Sicherheitsinhalt des Updates ist nicht aufgeregt.
Klarstellung: Ich möchte mit keinem Atemzug das "Apple-Support-Wegfall-System" verteitigen und würde es begrüßen, wenn Sicherheitsupdates auch in 10.14, 10.13 etc Einzug halten würden. Trotzdem: Diese Meldung ist keine Werbung. Allein der Gedanke: "Ey, unsere Geräte hatten voll die fiese Sicherheitslücke. Kauf mal ein neues Gerät von uns"
Cooks verlegenes Lächeln spricht Bände, dieser ***
Ich hab das Video gesehen und sehe kein verlegenes Lächeln. Zumal er ja VOR der Kritik gezeigt wird, nicht danach. Der guckt doch wie immer (und ich bin mir nicht sicher, ob er eigentlich anders gucken kann)
Abertausende Rechner, die mal eben aus Infrastrukturen fliegen müssen, weil sie nicht mehr unterstützt werden
Es fliegt hier nicht "mal eben" "abertausende Rechner" aus Infrastrukturen. Das ist ein x.x.1 -Update. Wenn jemand eine Infrastruktur betreibt, der tatsächlich OSse nutzt, die nicht mehr gepatcht werden, ohne sie gesondert zu sichern, hat ganz andere Probleme. Macs, die keine Sicherheitsupdates mehr bekommen, bekommen die nicht seit gestern nicht mehr, sondern seit Oktober 2021/2020/2019 etc. In Infrastrukturen sind diese Zeiträume bekannt.
Durch deren (Nicht-)Unterstützungs-Politik produziert Apple systematisch noch ganz nebenher vor allem Unmengen an Tonnen Müll, nur indem alltäglich funktionierende und entsprechend eingesetzte Hardware zur Altlast erklärt wird.
Korrekt. Aber das ist Konsumkritik und Kapitalismuskritik. In deinen Satz kannst du jeden Konzern einsetzen. Das soll nichts entschuldigen und da muss sich was ändern, aber da muss man politisch ansetzen.
Trotzdem hat das Sicherheitsupdate damit echt wenig zu tun. Dieses explizite 12.5.1 schließt niemanden mehr aus als 12.5 oder 12.4 etc. Das Sicherheitsupdate ist gut, die Aufmerksamkeit ist gut, damit die Leute ihre Geräte aktuell halten. Es ist möglich, dass das gut ist, während das System darunter scheiße ist.
Schlimmer noch, sie produzieren Unsicherheit, weil die meisten sich doch garnicht das ständige Hardware-Upgrade leisten können
Man braucht nicht das aktuellste Gerät, um diese Sicherheitsupdates einzuspielen. Ein iMac aus 2012 reicht aus, um die Eintrittslücke in Safari zu schließen. Das ist nicht "ständiges" Hardware-Upgrade.
Und ja, ich stimme zu, dass es länger möglich sein sollte.
Man könnte sowieso am Ende meinen, offene Sicherheitslücken sind Teil-Strategie der geplanten Obseleszenz im Apple-Umsatz-System und entsprechende 'Sicherheits'-Meldungen verkommen zu Werbekampagnen.
Wenn man sehr sehr sehr verschwörungsgläubig ist, auf einfache Muster steht und es liebt, schwarz/weiß zu denken, dann kann man auf solche Gedanken kommen, ja.
Apple könnte und müsste anders.
Ja
Schade dass Tagesschau und andere ÖR-Formate bei sowas nicht kritisch nachfragen.
Ja, da gehört kritisch nachgefragt. Es wurde auch schon kritisch gebohrt. Gerade bei Apple passiert doch einiges, da alle Medien sich beim Thema Apple überschlagen, weil das Klicks bringt. Bei Apple hat sich einiges getan, nachdem Greenpeace aktiv wurde. Bedingungen bei Zulieferern sind besser geworden, es werden mehr endliche Rohstoffe recycled. Es gibt vermutlich wenig Hersteller, bei denen so genau hingeschaut wird.
Es ist dennoch ein anderes Thema. Eine aktiv genutzte, geschlossene Sicherheitslücke birgt nicht die allerbeste Brücke dafür, dass man das Geschäftsmodell von Apple kritisieren kann, dass im Kapitalismus jeder konzern fährt. Da braucht es mehr Zeit und andere Anlässe für.
Wie viele Systeme 'retten' sie jetzt vermeintlich per Patch, was für Unmengen mehr an Macs geben sie jetzt aber preis?
Das ist keine Rettung. Es ist Systempflege. Diese angeblichen Unmengen mehr als die aktuellen hätte ich ja wirklich gern mal in belastbaren Prozentwerten. Wie schon geschrieben, alle Macs, die 10.15 bekommen, sind auch gegen diese Sicherheitslücke gesichert. Das sind Macs aus den Jahren 2012-2015, je nach Modell. Damit sind Geräte im Alter von 7-10 Jahren gesichert. Das geht selbstverständlich besser, aber es ist jetzt nicht dieser Gau, den du herbeiredest.
https://en.wikipedia.org/wiki/MacOS_Catalina#System_requirements
Sind die Lager wieder zu voll?
Das ist polemisch und verschwörungsgläubig.