Arbeitszeugnis

Loner

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Hallo Forum,

gestern bekam ich ein "Zwischenzeugnis" und komme mit ein paar Formuliereungen nicht ganz klar.

Das ist mein 1. Arbeitszeugnis und ich kenn mich da nicht so richtig aus. Vielleicht kann sich das hier mal jmd anschauen...

Herr XXX trat am ... als MA der ... bei.

Nach intensiver Einarbeitung konnte Herr XXX die Administration und Weiterentwicklung der ... übernehmen.

--> Was heißt denn intensive Einarbeitung? Dass ich ein Doofi bin, dem man alles 3x sagen muss? Der Typ, der sich das System ausgedacht und mich eingewiesen hat, hat leider nach 2 Monaten die Stelle gewechselt. So richtig intensiv war die Einarbeitung daherr leider nicht.

Zu seinen wesentlichen Aufgaben gehört dabei:
... (ist eigentlich alles dabei)

Herr XXX war aufgrund seiner sehr guten analystischen Fähigkeiten sehr schnell in der Lage, die komplexen Abwicklungen und Verarbeitungen in ... zu überblicken. Dies ermöglichte es ihm aus einer Vielzahl von Informationen, schnell die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Insbesondere trifft dies die Beschleunigung von Abläufen und die permanente Steigerung der Qualität in den Abläufen der ... . Er ist maßgeblich an der Planung und Koordination der Umstellung ... beteiligt.

Herr XXX zeigt auch bei schwierigen und komplexen Aufgabenstellungen eine hohe Belastbarkeit und arbeitet auch unter Zeitdruck mit größter Sorgfalt und Genauigkeit. Er schenkt dabei auch Details die notwendige Aufmerksamkeit.

Aufgrund seiner verbindlichen, kooperativen und hilfbereiten Art ist er bei Vorgesetzten und Kollegen sehr geschätzt und beliebt.
--> Puh...

Herr XXX erledigt seine Aufgaben stets zu unserer größten Zufriedenheit.
--> Puh...

Besonders das "intensiv" finde ich etwas merkwürdig, der Rest müsste eigentlich passen, oder?
 
Also generell muss man sagen, dass ein Arbeitszeugnis immer etwas negatives beinhalten sollte, da niemand perfekt ist und somit der Eindrucke entstehen kann, dass das Zeugnis vom Praktikanten o. Ä. selber erstellt wurde (was nicht unüblich ist).

Am wichtigsten ist die Schluss Formulierung.

Wir bedauern das Ausscheiden ... wir wünschen XY alles gut ... und noch irgendwas anderes :)

Die Formulierung mit der intensiven Einarbeitung ist wirklich etwas komisch ... natürlich muss jeder Eigearbeitet werden aber intensiv ... hmm aber ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Satz von einer anderen FOrmulierung wieder aufgehoben wird "Herr XXX war aufgrund seiner sehr guten analystischen Fähigkeiten sehr schnell in der Lage, die komplexen Abwicklungen und Verarbeitungen in"


Personaler haben in jedem Fall einen unglaublichen Schatten ...
 
Zwei Monate Einarbeitung erscheinen mit aber auch "massiv".
 
Wie heißt es schön, es ist nicht wichtig was drin steht, es ist wichtig was nicht drin steht.

Und wenn nicht drin steht, dass ihnen das Ausscheiden von Dir leid tut, dann heißt das: Sie sind froh das du gehst.

Egal ob da oben Deine Arbeit gewürdigt wurde oder nicht, wenn der Satz fehlt heißt das nichts anderes, als das Du Deine Arbeit (nach intensiver Einarbeit) beherrscht, aber z. B. die zwischenmenschmliche Kommunikation klemmte und man daher froh über das Ausscheiden ist.
 
Wie heißt es schön, es ist nicht wichtig was drin steht, es ist wichtig was nicht drin steht.

Und wenn nicht drin steht, dass ihnen das Ausscheiden von Dir leid tut, dann heißt das: Sie sind froh das du gehst.

Egal ob da oben Deine Arbeit gewürdigt wurde oder nicht, wenn der Satz fehlt heißt das nichts anderes, als das Du Deine Arbeit (nach intensiver Einarbeit) beherrscht, aber z. B. die zwischenmenschmliche Kommunikation klemmte und man daher froh über das Ausscheiden ist.

Wobei dafür entscheidend ist wie lange man in der jeweiligen Firma war, wenn man nur ca. 3 Monate bei einer Firma war, wird die Firma das Ausscheiden auch nicht bedauern.
 
das Zeugnis ist super und verbirgt keine, nur fuer Personalleiter erkennbare, versteckte Hinweise.

Ein Zwischenzeugnis enthaelt in der Regel keinen Hinweis darauf, dass die Firma froh ist das du sie verlaesst :)

Die intensive Einarbeitung soll ausdruecken, dass du eine komplexe Aufgabe uebenommen hast, der du, wie im Folgenden zu lesen ist, in allen Belangen gewachsen bist.
 
Ups, ja, natürlich, das Wort Zwischenzeugnis hatte ich irgendwie verdrängt. :eek:
Klar, dann reden wir mal lieber nicht vom Ausscheiden. :p
 
^^
Was für sinnlose Kommentare... :hamma:

Mach dir kein Kopf über das Zeugnis, das ist ein ganz stink normales Arbeitszeugnis, das ich in der Form schon 100 x Mal so gesehen hab...
Die Firma will dir damit nix böses (im Gegenteil)... Es ist halt ein ganz normales Standard-Arbeitszeugnis. Sei zufrieden damit, bei Bewerbungen kommt das immer gut...

Und von wegen "intensiver Einarbeitung", schon mal dran gedacht, dass von der positiven Seite zu sehen??? - Vllt. beweist das dein Engagement and er Sache... ;)
Von wegen 2 Monate ist viel... hängt doch ganz damit zusammen, in was du dich einarbeiten musstest, wie komplex das System ist, usw.
Sei einfach zufrieden mit dem Zeugnis! :p
 
Ein sehr gutes bis gutes Zwischenzeugnis von der Stange :) Mach Dir mal keine Sorgen.
 
OK dann bin ich ja beruhigt.

Vielen Dank!
 
Na ja, ich würde das "intensiv" nicht so locker abtun bzw. schönreden. Zumal es direkt am Anfang des Zeugnisses steht. Ich glaube eher, dass der Verantwortliche nicht so genau wusste, was er da schreiben soll. Ich finde ja schon, dass es sich so anhört, als müsste man ihm vieles haarklein erklären, damit er es überhaupt versteht. Ich an deiner Stelle würde nochmal mit dem Personaler reden, ob das nicht geändert werden kann.
 
Vielleicht wäre hier wirklich besser: "Nachdem er sich intensiv in die Aufgaben eingearbeitet hat, konnte Herr..."
Damit wird ausgedrückt, daß Du aktiv daran gearbeitet hast und nicht einfach gedrillt wurdest. Wer aber das Zeugnis in seiner Gesamtheit liest, weiß diesen Satz wohl richtig einzuordnen und wird ihn nicht als negativ mißverstehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich arbeite als Aushilfe bei einem Apple Reseller.
Ich soll mir mein Bewerbungszeugnis selber schreiben, hat so ein ding über wirklich einen Sinn? Sollte ich mir die Mühe machen?
 
LongDongLude schrieb:
Sollte ich mir die Mühe machen?
Ja, auf jeden Fall. Dein Arbeitszeugnis ist die erste Einschätzung deiner Arbeitskraft die dein neuer Arbeitgeber von dir erhält. Das sollte also schon gut sein.
 
Ich arbeite als Aushilfe bei einem Apple Reseller.
Ich soll mir mein Bewerbungszeugnis selber schreiben, hat so ein ding über wirklich einen Sinn? Sollte ich mir die Mühe machen?

Moment, verstehe ich das richtig? :eek:
Du darfst dir deine Bewertung von dir selbst schreiben? Praktisch ein Blankoscheck?
 
Moment, verstehe ich das richtig? :eek:
Du darfst dir deine Bewertung von dir selbst schreiben? Praktisch ein Blankoscheck?

Das ist _leider_ gängige Praxis. Teilweise wird dann sogar blind unterschrieben....
 
das zeigt einem, was der Arbeitgeber von einem haelt, wenn dieser sich nicht einmal die Muehe macht, ein Zeugnis auszustellen sondern diese Aufgabe dem AN uebertraegt.
 
...
Herr XXX erledigt seine Aufgaben stets zu unserer größten Zufriedenheit.
...
... = Note "befriedigend" resp. unklar, ob Note "gut" gemeint ist

Zufriedenheit = ausreichend
vollen Zufriedenheit = befriedigend (der Arbeitnehmer macht das, was er soll = Normalfall)
vollsten Zufriedenheit = gut
stets zur vollsten Zufriedenheit = sehr gut
 
Personaler haben in jedem Fall einen unglaublichen Schatten ...
Den Schatten haben weniger Personaler (also, okay, nen Schatten haben die auch, aber nicht wegen der Formulierungen) als unser Rechtssystem dass es Unternehmen nicht erlaubt, negative Formulierungen zu verwenden. Naja ...

Das Zwischenzeugnis finde ich persönlich sehr gut, sowohl fachlich als auch menschlich scheint bei dir alles zu passen. :)
 
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