Arbeitszeugnis Formulierung richtig lesen

razormax

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Hallo zusammen,
ich wollte mal folgende Formulierung richtig gedeutet bekommen, wer das auch richtig lesen kann:
'' Er förderte aktiv die Zusammenarbeit und informierte seine Mitarbeiter umfassend und delegierte Aufgaben und Verantwortungen in angemessenem Umfang. ''

es bezieht sich auf ein Arbeitszeugnis im Sicherheitsdienst
gruß und merci shconmal im vorraus

es ist nicht mein Arbeitszeugnis, von jemand bekanntem
 
Entspricht der Note "gut"
 
Finde das eher "befriedigend". Von "guter" Zusammenarbeit ist nicht die Rede und auch der Arbeitserfolg / Führungserfolg ist nicht erwähnt. Man kann meiner Erfahrung nach aber auch ein Arbeitszeugnis nicht aufgrund eines einzelnen Satzes beurteilen. Die Gesamtkomposition und vor allem auch das, was nicht im Zeugnis steht, kann entscheidend sein.
 
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Hallo zusammen,
ich wollte mal folgende Formulierung richtig gedeutet bekommen, wer das auch richtig lesen kann:
'' Er förderte aktiv die Zusammenarbeit und informierte seine Mitarbeiter umfassend und delegierte Aufgaben und Verantwortungen in angemessenem Umfang. ''

es bezieht sich auf ein Arbeitszeugnis im Sicherheitsdienst
gruß und merci shconmal im vorraus

es ist nicht mein Arbeitszeugnis, von jemand bekanntem
Welche Job wird denn da bewertet? Also hatte der Mitarbeiter z.b. die Kompetenz Aufgaben zu delegieren oder wird da ein Drückeberger beschrieben?

Die Gesamtkomposition und vor allem auch das, was nicht im Zeugnis steht, kann entscheidend sein.
Das ist allerdings wahr.
Ich lese ja viele Zeugnisse und oft stellt man sich die Frage: versucht sich da jemand in "Zeugnisdeutsch" oder ist wirklich gemeint was da steht?
 
also: es geht/ging lediglich um diesen Satz
da der Rest von dem Arbeitszeugnis meines Erachtens als 'Gut' beschrieben wird
aber wers komplett will:
es bezieht sich auf einen Objektverantwortlichen im Sicherheitsdienst,
obacht: nicht auf einen Objektleiter
das sind nämlich 2 Paar 'Stiefel' ...
seine dazugehörige Qualifikation, Arbeit als FSS (Fachkraft für Schutz und Sichherheit) wird gar nicht erwähnt
und ob als solches für die 'Objektverantwortlichkeit' aussagekräftig ist/wäre ...
 

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Das Problem bei Zeugnissen ist eher, dass man diese wohlwollend schreiben muss. Daher sind solche Formulierungen, wie "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" entstanden, was einer 1 entspräche.

Besonders wichtig ist am Ende das Bedanken für die Tätigkeit, das Bedauern des Ausscheidens und der Wunsch für eine weiterhin erfolgreiche berufliche Laufbahn / Tätigkeit.

Ich lese Zeugnisse immer vom Schluss her zuerst.

Wie schon gesagt, der gesamte Kontext ist entscheidend. Dennoch:

Der Satz alleine geht aber für sich betrachtet eher in die Richtung Note 3-4. Es fehlt jede Erwähnung eines noch so kleinen Adjektives. Das ist eine reine, nüchterne Beschreibung von Handlungen. Ich würde solch ein Zeugnis dann schreiben (ich schreibe durchaus Arbeitszeugnisse) wenn der Mitarbeiter gerade das tut, was man ihm direkt und explizit sagt. Ist er unbeaufsichtigt, dann steht er lieber mit Kollegen zusammen als dass er arbeitet und er findet immer eine Möglichkeit, dass andere einen Teil seiner Aufgaben übernehmen und eher gezwungenermaßen übernehmen müssen, damit sie erledigt werden.
 
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Hm, im Gesamtkonzept liest sich das aber schon sehr viel besser (auch wenn die Aussage alleine eher nur so ein gut bis befriedigend wäre, stimmt schon). Die meisten Formulierungen sind in Ordnung (stets, zu unserer vollsten Zufriedenheit).

Außerdem sind auch einige Fehler in dem Text, insofern ist vielleicht auch das Wissen um die ganz genaue Arbeitszeugnisschreibe nicht sooo ausgeprägt oder da vielleicht auch ein Adjektiv vergessen worden. Es mag aber auch mit dem „angemessenen Umfang“ darum gehen, dass eben genau gesagt werden soll, er hat nicht zu viel und nicht zu wenig auf andere übertragen.
 
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Er förderte aktiv die Zusammenarbeit und informierte seine Mitarbeiter umfassend und delegierte Aufgaben und Verantwortungen in angemessenem Umfang. '
Für mich liest sich das eher wie: "Labertasche die andere ihre Arbeit machen ließ" ;)

Hoffe, dass doch mehr Positives drinsteckt, bin auch nicht aus der Materie. Manches klingt halt gut, weil es immer wohlwollend geschrieben werden muss, wie an anderer Stelle schon stand, dahinter steckt aber oft Kritik.
 
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merci auch nochmals

genau darum gehts ja um diesen satz,
ich kenne leider leider viele FSS'ler (Fachkraft für Schutz u. Sicherheit, wo:
viel gelaber und nix ist dahinter,
ist leider auch bei MSS (Meister für Schutz u. Sicherheit) so, die labern noch mehr
und noch mehr 'nix' ist dahinter
das sind meist die Bundeswehrler die dann hier den Meister bezahlt bekommen ...
 
Außerdem sind auch einige Fehler in dem Text, insofern ist vielleicht auch das Wissen um die ganz genaue Arbeitszeugnisschreibe nicht sooo ausgeprägt oder da vielleicht auch ein Adjektiv vergessen worden. Es mag aber auch mit dem „angemessenen Umfang“ darum gehen, dass eben genau gesagt werden soll, er hat nicht zu viel und nicht zu wenig auf andere übertragen.
Deshalb finde ich Zeugnisse immer schwierig. Der Schreiber und der Lesende müssen sich damit sehr gut auskennen. Es kann also sein, dass die schreibende Person genau dies sagen wollte und nicht so gut wusste, wie man so etwas in einem Zeugnis ausdrückt. Es kann auch sein, dass die Person sehr wohl wusste, was sie da schreibt.
 
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„Äh, Herr Müller der Köppke will noch sein Zeugnis haben.“
„Ach, Mist … ja, kann das nicht die Leunich-Struse machen?“
„Nee, die ist doch seit gestern im Mutterschutz.“
„Herrje, dann mach' doch dies neue Dingen … dies' Dschee-Pii-Tee, oder was.“
„Ah, ja – gute Idee.“
:hehehe:
 
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Ah, ja – gute Idee.“
In der Tat eine gute Idee:
Schreib mir ein Arbeits-Zeugnis für den Job als Business Analyst

Rich (BBCode):
Sehr geehrte/r [Name des Empfängers],

hiermit bestätige ich, dass [Name des Bewerbers] während seiner Tätigkeit als Business Analyst in unserem Unternehmen tätig war. In dieser Rolle war [Name des Bewerbers] für die Analyse von Geschäftsprozessen, die Identifizierung von Optimierungspotenzialen und die Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung der Geschäftsabläufe verantwortlich.

[Name des Bewerbers] zeichnete sich durch eine hohe fachliche Kompetenz aus, insbesondere in den Bereichen Datenanalyse, Modellierung und Geschäftsprozessmanagement. Er/Sie besitzt ausgezeichnete Kenntnisse in der Anwendung von Tools und Technologien wie Excel, SQL und BI-Software.

Während seiner Tätigkeit konnte [Name des Bewerbers] seine Fähigkeit unter Beweis stellen, komplexe Geschäftsprobleme zu analysieren und kreative Lösungen zu entwickeln. Er/Sie arbeitete eng mit den verschiedenen Abteilungen zusammen und trug so maßgeblich zur Verbesserung unserer Geschäftsprozesse bei.

[Name des Bewerbers] verfügt über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten und konnte komplexe Sachverhalte verständlich vermitteln. Er/Sie arbeitete stets engagiert und zielorientiert und bewies dabei eine hohe Selbständigkeit und Eigeninitiative.

Insgesamt war [Name des Bewerbers] eine wertvolle Bereicherung für unser Unternehmen und ich kann ihn/sie uneingeschränkt als Business Analyst empfehlen.

Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

[Name des Unterzeichners]
 
In der Tat eine gute Idee:
Schreib mir ein Arbeits-Zeugnis für den Job als Business Analyst
Cool, dann braucht es nur noch einen etwas DTP-Erfahrenen und schwupps generiert man sich ein paar Zeugnisse.
Da ist der Schritt zu Zertifikaten und Diplomen auch nicht mehr weit.
:crack:
 
Ich denke, dass in sehr vielen Firmen ohnehin bereits Zeugnisgeneratoren genutzt werden. Nur halt nix mit KI, sondern mit Textbausteinen. Da schreibt die Führungskraft eine Bewertung zu den typischen Komponenten eines Arbeitszeugnisses mit Schulnoten und die HR Abteilung generiert einen Text dazu. Schnell, einfach und rechtssicher. Aber auch für den, der das liest, in der Regel erkennbar, weil Einheitsbrei. Wenn für eine Top Führungskraft dann ein Top Zeugnis erkennbar aus dem Generator kommt, kann er es eigentlich auch wieder vergessen. Wenn für jemanden ein Arbeitszeugnis wichtig ist, sollte er ggf. ein paar Euros für eine professionelle Zeugnisanalyse ausgeben.
 
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In den Staaten hat ChatGPT doch die Prüfung des Jura Studiums geschafft. Ist also schon passiert :).
Die Zulassungsprüfung und da nur den Ankreuztest, der 30% des Gesamttests ausmacht. Da aber gehört GPT4 zu den besten 10%.
 
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Arbeitszeugnisse sind doch für die Füsse. Als Arbeitgeber wirfst Du die gehenden Mitarbeitern hinterher. Da Energie reinzustecken ist sinnlos. Ehrlich sein darf man nicht, also werden alle weg gelobt.

Ich hab immer nur auf die Vita geguckt. Zeugnisse habe ich bei Einstellungen nie gelesen. Die Vita sagt viel mehr!
 
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Laut dieser Website hier irgendwo zwischen gut und sehr gut:

https://www.jobworld.de/bewerbungstipps/arbeitszeugnis/fuehrungsleistung.html

Diese Arbeitszeugnisse sind aber regelmäßig ein ziemlicher Running Gag. Da kannst du wirklich ein und dasselbe Zeugnis 3 verschiedenen Personalverantwortlichen vorlegen und hast am Ende 4 oder 5 verschiedene Interpretationen.

Auslöser ist hier,wie ja schon richtig gesagt wurde, die Vorschrift im BGB, dass ein Arbeitszeugnis wohlwollend zu formulieren ist.
 
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