Apple Watch & Android Gear & die personenbezogenen Biodaten

bellhardtson

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Salut Forum.

Hab' gerade lang mit einem Freund diskutiert, der die Biodatenerhebung durch Googles Android Gear und und die der Apple Watch als extremen Wirtschaftsfaktor für beide Unternehmen ansieht.

Google und Apple können mit ihren unfassbar vielen Nutzern, die meist im Klarnamen vorhanden sind, die Körperverfassung der Nutzer nicht nur als Trends erkennen, sondern korrelieren, personalisieren, mittels der NFC-Pay-Services sogar dem Einkommen des einzelnen Nutzers zuordnen und schließlich zu Geld machen.

Google traue ich das zu, ist ja ihr Kerngeschäft, aber apple irgendwie nicht. Die sind ja in meinen Augen immer noch Hardware- und Softwarehersteller.
 
Naja. Theoretisch schon. Allerdings ist zum Beispiel das Einkaufs- und Surfverhalten kommerziell wohl viel interessanter als der durchschnittliche Puls oder wie viele Kalorien du verbrauchst. Und erstere Daten werden sowieso schon verwendet.
 
Ja, könnten sie. Es wäre noch vieles andere technisch machbar. Aber passiert es deshalb wirklich? Apple und Google sagen selbst ausdrücklich, dass sie das nicht tun. Alles Lügner und Verschwörer? Sind da geheimnisvolle Mächte im Hintergrund tätig, die ohne unser Wissen die Welt kontrollieren?

Genug Stoff für tolle Filme, Sekten und Verschwörungswebsites, aber mit der Realität hat das alles nichts zu tun.
 
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Gesundheitsdaten bei Apple explizit von der Cloud ausgeschlossen. Ich gehe davon aus, dass sich das auch mit der 'Watch' nicht ändern wird. Anders sieht das etwas bei Microsoft (in den USA) mit dem gerade erschienenen "Band" und dem Microsoft Health-Service aus, dessen Funktionsprinzip geradezu darauf basiert, dass die Datenauswertung cloudbasiert erfolgt. Über Google brauchen wir nicht zu reden...

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Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Gesundheitsdaten bei Apple explizit von der Cloud ausgeschlossen. Ich gehe davon aus, dass sich das auch mit der 'Watch' nicht ändern wird. Anders sieht das etwas bei Microsoft (in den USA) mit dem gerade erschienenen "Band" und dem Microsoft Health-Service aus, dessen Funktionsprinzip geradezu darauf basiert, dass die Datenauswertung cloudbasiert erfolgt. Über Google brauchen wir nicht zu reden...
Aber noch mal: Eine grundsätzliche Cloud-Nutzung sagt rein gar nichts darüber aus, ob der anbietende Dienstleister selbst auf die Daten zugreift und die gar weiterverwendet. Die Firmen (alle drei!) definieren selbst genau, ob sie das tun. Eine Nutzung, wie sie im Ausgangsposting phantasiert wird, schließen alle aus. Das hat auch nach US-Standard rechtsverbindlichen Charakter. Somit sind das Spekulationen darüber, wie illegal und verbrecherisch diese Firmen angeblich alle agieren. Für mich sind das wüste Verschwörungstheorien, die von mangelndem Realitätssinn zeugen.
 
Aber noch mal: Eine grundsätzliche Cloud-Nutzung sagt rein gar nichts darüber aus, ob der anbietende Dienstleister selbst auf die Daten zugreift und die gar weiterverwendet. Die Firmen (alle drei!) definieren selbst genau, ob sie das tun.
Und jedenfalls MS macht kein Geheimnis daraus, dass Daten für ihre eigenen Zwecke (auch durch Partnerfirmen) ausgewertet werden. Inwiefern das Rückschlüsse auf einzelne Personen erlaubt, bzw. ob das technisch möglich oder rechtlich erlaubt ist, bzw. dazu das Einverständnis gegeben wurde, ist dann nochmal ein anderes Thema.

Im übrigen würde ich die Sache umgekehrt sehen. Die einfachste Möglichkeit sicherzustellen, dass ein Dienstleister nichts mit meinen Daten anstellt, was ich nicht möchte, ist, dass der Dienst gar nicht erst cloud-basiert ist.
 
Im übrigen würde ich die Sache umgekehert sehen. Die einfachste Möglichkeit sicherzustellen, dass ein Dienstleister nichts mit meinen Daten anstellt, was ich nicht möchte, ist, dass der Dienst gar nicht erst cloud-basiert ist.
Ist vielleicht eine philosophische Frage, aber ich finde den Ansatz, alles, was potenziell auch zweckentfremdet werden könnte für etwas Schlechtes, grundsätzlich zu meiden, keine tragfähige Lebenseinstellung. Demnach dürfte man kein Messer im Restaurant zum Essen anbieten, denn ein Gast könnte das ja als Waffe benutzen.

Clouds bieten nun mal so eingesetzt, wie sie gedacht sind, viele Vorteile. Im konkreten Beispiel: So ein Fitnessgerät kann durchaus mal kaputt gehen. Ich hätte aber trotzdem gerne meine Daten noch.
 
Hab' mich mal kundig gemacht: Die Firma "Calico" hat Google vor einem Jahr gegründet, sie setzt sich zum Ziel "Methoden zur Bekämpfung altersbedingter Krankheiten zu entwickeln". Das heißt Google ist mittlerweile auch sehr aktiv in der Biotechbranche. Der CEO der Firma Calico, ein Mann namens Arthur D. Levinson, ist zugleich der Chairman of the Board bei Apple.

http://de.wikipedia.org/wiki/Calico_(Unternehmen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_D._Levinson
Ja ... Und was hat das jetzt mit der von Dir selbst aufgebrachten Frage zu tun, ob die Firmen sich an ihre selbst verbindlich aufgestellten Datenschutzerklärungen halten oder nicht?
 
Demnach dürfte man kein Messer im Restaurant zum Essen anbieten, denn ein Gast könnte das ja als Waffe benutzen.

Kürzlich wurde im Fernsehen berichtet, dass die Telekom täglich ca. eine Million Angriffe auf ihre Server abwehren muss. Wie viele Messerattacken gab es noch gleich im letzten Jahr in Deutschlands Restaurants? ;)
 
Solchen Zahlen sind mit vorsichtig zu geniessen. Wenn du einen normalen PC (oder Mac) einfach so ins Internet stellst, dann musst der auch etliche 1000 Angriffe "abwehren".
 
Kürzlich wurde im Fernsehen berichtet, dass die Telekom täglich ca. eine Million Angriffe auf ihre Server abwehren muss. Wie viele Messerattacken gab es noch gleich im letzten Jahr in Deutschlands Restaurants? ;)
Also erst mal machst Du jetzt ein anderes Thema auf. Der Threadersteller implizierte ja, dass die Firmen Google, Apple und Microsoft die Gesundheitsdaten selbst bewusst personenbezogen speichern, verknüpfen und auswerten und dann wirtschaftlich verwerten. Dazu sage ich, dass alle drei Firmen das im Rahmen ihrer eigenen Datenschutzerklärungen ausdrücklich verneinen. Eine gegenteilige Behauptung entspricht also der Behauptung, dass die Firmen alle lügen und gegen (auch in den USA) geltende Gesetze verstoßen würden.

Du sagst nun, dass die Daten ja nicht von den Firmen selbst missbraucht werden könnten, sondern von anderen, bewusst kriminellen Elementen. Da müssten die Daten zum einen ohnehin erst mal personenbezogen auf den Servern gespeichert sein. Auch das wird etwa von Apple ausdrücklich verneint. Zum anderen müsste es ein sinnvolles Interesse für diese Daten geben. Die wirtschaftliche Verwertbarkeit ist bei einem ohnehin illegalen Unternehmen erst mal sehr eingeschränkt. Dann müssen die Sicherheitssysteme so schlecht sein, dass alle Daten auch zugreifbar sein. Obwohl es da immer wieder Probleme gibt, so werden doch in der Regel nie alle Daten gehackt. Und wie ProjectBuilder schon sagte, Angriffsversuche passieren automatisch täglich bei jedem Anschluss tausendfach. Das sind einfach automatisch Programme die alle Adressen auf offene Ports scannen. Die Zahl sagt in dem Zusammenhang gar nichts. Relevant wären die tatsächlich erfolgreichen Hacks und da sind wir dann doch wieder in dem Zahlenbereich von Messerattacken in Restaurants.
 
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