App-Vertrauen

GothicQueen

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Mahlzeit,

gerade in Zeiten in denen Datenschutz heiß diskutiert wird stelle ich mir die Frage:

Worauf achtet man am besten bei einer App, ob diese einigermaßen für sich behält, was sie aufzeichnet?

Normalerweise schaue ich, wer der Entwickler ist. GmbH - ok, irgendwas ausländisches - nicht ok. Natürlich gibt es auch Ausnahmen bei denen ich die App herunterlade, obwohl da keine deutsche Firma dahinter steht. Beispielsweise Threema oder Telegram.

Aber worauf achtet ihr? Macht ihr euch überhaupt Gedanken oder sagt ihr euch "Mit Smartphone bin ich sowieso gläsern, also ist mir egal wer meine Daten alles bekommt"?
 
Es geht aber auch um andere Apps wie, die meisten haben ja nur eine Messenger-App heruntergeladen. Das waren jetzt zufällig nur Messenger als Beispiel.
 
GmbH - ok, irgendwas ausländisches - nicht ok.
Interessant Herangehensweise. Für mich(!) wäre nach diesem Prinzip die Auswahl deutlich zu eingeschränkt.
Was ist an einer deutschen GmbH z.B. im Vergleich zu einer britischen Ltd. bei Apps so besonders?
Deutsche Apps können ebenso in ihre Datenschutzrichtlinien und AGB reinschreiben, dass sie alle aufgezeichneten Daten mit Drittanbietern teilen.
 
Mahlzeit,

gerade in Zeiten in denen Datenschutz heiß diskutiert wird stelle ich mir die Frage:

Worauf achtet man am besten bei einer App, ob diese einigermaßen für sich behält, was sie aufzeichnet?

Normalerweise schaue ich, wer der Entwickler ist. GmbH - ok, irgendwas ausländisches - nicht ok. Natürlich gibt es auch Ausnahmen bei denen ich die App herunterlade, obwohl da keine deutsche Firma dahinter steht. Beispielsweise Threema oder Telegram.

Aber worauf achtet ihr? Macht ihr euch überhaupt Gedanken oder sagt ihr euch "Mit Smartphone bin ich sowieso gläsern, also ist mir egal wer meine Daten alles bekommt"?


Vertraue auf dich selbst, sobald du Social Networks verwendest, bist du gläsern :D
 
Normalerweise schaue ich, wer der Entwickler ist. GmbH - ok, irgendwas ausländisches - nicht ok.
Auf mein iOS Gerät kommen nur deutsche Apps!

App der PayPack GmbH = völlig in Ordnung ... (egal was die Datenkrake für die Schufa, Banken, Versicherungen und Co sammelt).
App von Apple = ausländisch = böse! Schnell runter mit allen Apple Apps!

Natürlich gibt es auch Ausnahmen bei denen ich die App herunterlade, obwohl da keine deutsche Firma dahinter steht. Beispielsweise Threema oder Telegram.
Und da entscheidest Du auf "ich glaube....." ob diese Vertrauenswürdig sind oder nicht :D ...?
 
Wenn man den Apps nicht erlaubt, sich die Kontakte, Fotos, GPS und Co. zu ziehen, sind die Datenschutzprobleme zwar noch vorhanden, aber nicht ganz so groß.
 
Wenn man den Apps nicht erlaubt, sich die Kontakte, Fotos, GPS und Co. zu ziehen, sind die Datenschutzprobleme zwar noch vorhanden, aber nicht ganz so groß.
Das Problem beim Vertrauen ist halt, daß du auch daran glauben musst, daß sich diese Apps (bzw. deren Hersteller, Betreiber) auch an diese Einschränkungen halten. Und sie nicht entweder in den Tiefen der AGB wieder wegnehmen oder sich einfach nicht daran halten.


Vertrauenswürdig sind doch nur Apps, die man selbst entwickelt hat. Auf einem Betriebssystem, das man selbst entwickelt hat. Auf Hardware, die man selbst entwickelt hat. Und natürlich selbst betreibt, soweit da Server (selbstbetrieben!) oder andere Stellen beteiligt sind.
Und auch die haben Lücken, die Dritte ausnutzen können.

Irgendwie war das früher einfacher.
 
Das Problem beim Vertrauen ist halt, daß du auch daran glauben musst, daß sich diese Apps (bzw. deren Hersteller, Betreiber) auch an diese Einschränkungen halten. Und sie nicht entweder in den Tiefen der AGB wieder wegnehmen oder sich einfach nicht daran halten.
Gab es denn einen Fall, in dem es einer App möglich war die Einschränkungen von Apples APIs zu umgehen?
Beispielsweise, dass es einer App gelungen ist z.B. auf meine Kontakte zugreifen, obwohl ich dieses Zugriffsrecht nicht erteilt hatte?

Die AGB und Datenschutzbestimmungen sind für mich ein andere Diskussionspunkt.
Da können auch genügend Daten gesammelt werden ohne dass man überhaupt irgendwelche Berechtigungen vom System braucht (Analytics Dienste, Teilen der Anmelde-/Nutzerdaten mit Werbepartner, etc.)
 
Gab es denn einen Fall, in dem es einer App möglich war die Einschränkungen von Apples APIs zu umgehen?
Beispielsweise, dass es einer App gelungen ist z.B. auf meine Kontakte zugreifen, obwohl ich dieses Zugriffsrecht nicht erteilt hatte?

Meines Wissens nicht, allerdings gab es immer mal wieder missbräuchliche Verwendung von APIs, wie z.B. die stille Background-Musik durch Facebook (natürlich unabsichtlich!).
 
Gab es denn einen Fall, in dem es einer App möglich war die Einschränkungen von Apples APIs zu umgehen?
Beispielsweise, dass es einer App gelungen ist z.B. auf meine Kontakte zugreifen, obwohl ich dieses Zugriffsrecht nicht erteilt hatte?

Man macht es doch nicht so offensichtlich. Man macht Screenshots. Eine Info-Backdoor, die nicht gleich wie eine aussieht. Von Apple erst eröffnet.
;)

Siehe Uber:
https://www.heise.de/mac-and-i/meld...aufzeichnen-mit-Apples-Erlaubnis-3851114.html

Oder bei Mac OS aktuell:
https://krausefx.com/blog/ios-priva...et-the-users-apple-id-password-just-by-asking
 
Meines Wissens nicht, allerdings gab es immer mal wieder missbräuchliche Verwendung von APIs, wie z.B. die stille Background-Musik durch Facebook (natürlich unabsichtlich!).
Dadurch bekam Facebook doch keinen Zugriff auf irgendwelche persönlichen Daten, sondern hat nur dafür gesorgt dass die Hintergrundaktualiserung trotz Deaktivierung aktiv bleibt.
Definitiv missbräuchliche Verwendung, da sie es nicht ordnungsgemäß genutzt haben. Aber dennoch war doch die Funktionweise im vorgegebenen Rahmens ohne Zugriff auf irgendwelche persönlich Daten, deren Zugriff eigentlich beschränkt wurde
Oder war da noch was anderes?

Man macht es doch nicht so offensichtlich. Man macht Screenshots. Eine Info-Backdoor, die nicht gleich wie eine aussieht. Von Apple erst eröffnet.
;)
Siehe Uber:
https://www.heise.de/mac-and-i/meld...aufzeichnen-mit-Apples-Erlaubnis-3851114.html
Oder bei Mac OS aktuell:
https://krausefx.com/blog/ios-priva...et-the-users-apple-id-password-just-by-asking
Geht leider komplett an meiner gestellten Frage vorbei.
 
Dadurch bekam Facebook doch keinen Zugriff auf irgendwelche persönlichen Daten, sondern hat nur dafür gesorgt dass die Hintergrundaktualiserung trotz Deaktivierung aktiv bleibt.
Definitiv missbräuchliche Verwendung, da sie es nicht ordnungsgemäß genutzt haben. Aber dennoch war doch die Funktionweise im vorgegebenen Rahmens ohne Zugriff auf irgendwelche persönlich Daten, deren Zugriff eigentlich beschränkt wurde
Oder war da noch was anderes?

Theoretisch hätten sie damit wohl immer GPS-Daten abgreifen können, auch wenn der User es nur bei Verwendung der App gestattet hat.
 
Sicherheitslücken gibt es immer wieder, selbst bei uralter Software wird ab und an mal was gefunden.
Wirklich vertrauen würde ich nicht darauf, daß das Anklicken oder Wegklicken von irgendwelchen Zugriffsmöglichkeiten tatsächlich auch nur genau das erlaubt/ermöglicht.
Woher weiß ich, daß bei einer Frage "Darf ich das oder das?" bei einem Ja-Klick nicht eine völlig andere Funktion aktiviert wird? Selbst wenn ich glaube, daß Apple die AppStore-Apps prüft - könne die sicherstellen, daß die App während der Laufzeit, nach ein paar Wochen, nicht irgendeine Funktion ändert?
 
Sicherheitslücken gibt es immer wieder, selbst bei uralter Software wird ab und an mal was gefunden.
Wirklich vertrauen würde ich nicht darauf, daß das Anklicken oder Wegklicken von irgendwelchen Zugriffsmöglichkeiten tatsächlich auch nur genau das erlaubt/ermöglicht.
Woher weiß ich, daß bei einer Frage "Darf ich das oder das?" bei einem Ja-Klick nicht eine völlig andere Funktion aktiviert wird? Selbst wenn ich glaube, daß Apple die AppStore-Apps prüft - könne die sicherstellen, daß die App während der Laufzeit, nach ein paar Wochen, nicht irgendeine Funktion ändert?

Die Dialogfenster, in denen man die Freigabe bestätigt, kommen von Apple, da kann der Entwickler die Funktionalität nicht ändern.
 
Ich verstehe ja das Anliegen des Threadstellers. Ich versteh auch, wenn einige Diskutierende sich jetzt im Klein-Klein bemühen. Aber angesichts Apples ist die Frage nach Apps, die Datenschutz bieten, generell so, als ginge man zum Jahreskongress der Trickbetrüger-Innung, um sich dann aber ausgerechnet vorm Würstchenverkäufer, der vor der Kongresshalle seinen Stand aufstellen darf, in Acht nehmen zu wollen. Genau das ist aber das Verhältnis der Apps angesichts von iOS.

Was geht rein, was geht raus bei diversen iDevices, welche Funktionen diverser Apps holen sich Infos? Gibt es Schalter, die Kontrolle bieten? Apple selber ist aber bereits das Problem.

Über den Appstore hat Apple die volle Kontrolle. Formal dürfte es eigentlich keine Probleme geben. iOS selbst ist aber ein für den End-Nutzer nicht kontrollierbares OS hinsichtlich des Datenschutzes. Man vertraut Apple ... und besser tut man es nicht. Siehe Uber!

iOS bietet freilich einige Schalter, die zumindest sugerrieren, dass man etwas an der Sicherheit einstellen könnte. Tatsächlich funkt iOS allein schon Richtung Apple, was das Zeug hält. Daran lässt sich, außer hinter einer extern dazu dezidiert eingerichteten Firewall, nichts ändern. Ich habs ausprobiert und teste weiterhin.
https://www.macuser.de/threads/outg...eren-konfigurieren.790188/page-2#post-9481450

Nicht, dass das neu wäre. Firmen-Admins pflegen seit langem entsprechende Listen nicht nur in hiesigen Umgebungen ein. Aber in privaten Umfeldern herrscht doch eine geradezu in Duldungsstarre verkommene Nachlässigkeit.

Aber auch die Apps funken. Ich habs ausprobiert. Da kanst du einstellen, was du willst. Du kannst es nichteinmal hinreichend kontrollieren. 'Was' da konkret schlussendlich rausgeht, ist völlig egal. Formal reichen wenige 'Bits', um interessanteste Metadaten zu sammeln, die ein ausreichendes Bild über einen Menschen konstruieren lassen, das ausgeschöpft und mit anderen Daten verknüpft werden kann. Hilft Apple aber aus der Patsche?

Das Thema wird schnell als 'Alu-Hut-Geschwätz' abgetan. Dabei ist ausgerechnet den Verantwortlichen bei Apple genau dieses Thema absolut bewusst. Es wird sogar öffentlich diskutiert!

Hier zum Beispiel ein Podiums-Interview auf der WWDC 2016 mit Phil Schiller und Craig Federighi. Das, was die beiden da ansprechen, würden Fanboys und Berufs-Bagatelliseure als Alu-Hut-Hysterie abtun, wenn es von kritischeren Kunden auch nur angerissen würde.



Sehr Naive mag es irritieren, dass die sogar über Möglichkeiten sprechen, die gemeinhin als Spinnereien weggetrollt werden. Aber greifen wir mal eines der Themen der beiden auf. Wie sieht es denn aus, wenn eine Techfirma Daten sammelt, sich im Standort-Land aber ein politischer Wandel vollzieht und staatliche Dienste plötzlich personalisierte Daten einfordern? Und, hey, iOS-Devices sind enorm personalisiert! Du kriegst keine App eingekauft, ohne dich personalisiert anzumelden.

Phil Schiller and Craig Federighi haben das Problem, so zeigt sich auch in anderen Gesprächen, auf dem Schirm. Obendrein haben sie diesen Wandel längst bereits miterlebt! Stichtwort PRISM.

Ihre Antworten sind erstaunlich schnell und kurz abgetan. Sie haben das Problem auf dem Schirm, reden aber auch um Konkretes drumherum. Wen wundert es auch?! In den USA dürfen Firmenvertreter per Gesetz ohnehin nicht über Maßnahmen reden, die der US-Staat längst von ihnen einfordert. Punktum.

Was derweil bei iDevices rein- oder rausgeht? Es lässt sich nicht kontrollieren! Dafür sorgt allein schon Apples Grundkonzept. Genau das ist auch das Problem!

Da darf man die Schalter, die einem zur Verfügung gestellt werden und Kontrolle suggerieren, klicken wie man will. Derweil ist das, was da dennoch an Verkehr besteht und nicht reguliert werden kann, alles andere als gering. Das man gleich zu Beginn in die Cloud eingebunden wird und diese erstmal wieder abstellen muss (wenn man seine persönlichen Daten nicht auf Apples Servern wissen will, die US-Jurisdiktion unterliegen), dieser Umstand ist unzähligen iOS-Nutzern nicht einmal bekannt. Oder es ist ihnen egal. Dann aber nach Apps fragen? Wenn alle Daten längst abgeschöpft sind? Dann, wenn Apple doch eh Voll-Zugriff hat? Einer Firma vertrauen, die einem Devices verkauft, aber die Generalschlüssel zurückhält?

Den Bauherrn möchte ich sehen, der es der Baufirma nachsieht, wenn die sich Schlüssel zum Haus vorbehalten. Ab und zu mal reinschauen? Nur um der Sicherheit wegen?

Apple hat Vollzugriff. Das lässt sich nicht per Software verhindern noch überhaupt hinreichend kontrollieren. Der Uber-Skandal zeigt sogar, wie weit Apple geht, wenn bloß ein anrüchiger Geschäftskumpel mal um eine Backdoor bittet. Sie tun es... Datenschutz? Lachhaft! Preisgegebene, zahlende Kunden, die in der Mehrheit die skandalösen Umstände ignorieren!

Der User ist somit letztlich völlig enteignet. Das Device gehört dem, der die Kontrolle, die Schlüssel hat. Das ist und bleibt Apple! Genau das ist auch das Problem. Alles andere ist Kleinkram. Wir reden über kleine Taschendiebe, während da eine Firma längst den großen Zugriff systematisch eingebaut hat ... und ihn zum Nachteil seiner Kunden verwendet!

Angesichts der Statements von Schiller und Federighi müsste Apple hier eigentlich den Kunden die Kontrolle über ihre Devices (zurück) übereignen. Es müsste wenigstens möglich sein, dass min. Drittanbieter Apps entwickeln dürfen, die jeden Traffic registrieren und kontrollieren können. Tun sie aber nicht.

Apple tut das Gegenteil und fordert Vertrauen ein. Man soll ausgrechnet in diesen Dingen einer Firma vertrauen, die längst unter jener staatlichen Aufsicht steht, die Firmen-Offizielle selber offiziell als Problem diskutieren. Unter einer Aufsicht, vor der ausgerechnet Phil Schiller und Craig Federighi warnen, als sei das nur Zukunftsmusik. Spätestens nach Snowdens PRISM-Veröffentlichung ist das grotesk.

Aber wer weiß... Vielleicht tut es gut, wenn man bereits in Duldungsstarre hockt, wenigstens noch über die kleinen Taschendiebe zu lamentieren, die links und rechts nach den Brotkrumen Aussschau halten könnten. Da kann man Luft ablassen und sich wenigstens vormachen, dass man noch etwas Bewusstsein über Datenschutz und Sicherheit hochhält. Es bleibt Nonsens.

Für Änderungsvorschläge an die richtige Adresse: tcook@apple.com
 
Sicherheitslücken gibt es immer wieder, selbst bei uralter Software wird ab und an mal was gefunden.
Wirklich vertrauen würde ich nicht darauf, daß das Anklicken oder Wegklicken von irgendwelchen Zugriffsmöglichkeiten tatsächlich auch nur genau das erlaubt/ermöglicht.
Woher weiß ich, daß bei einer Frage "Darf ich das oder das?" bei einem Ja-Klick nicht eine völlig andere Funktion aktiviert wird? Selbst wenn ich glaube, daß Apple die AppStore-Apps prüft - könne die sicherstellen, daß die App während der Laufzeit, nach ein paar Wochen, nicht irgendeine Funktion ändert?
Deshalb die Frage, ob du da irgendwelche konkrete Beispiele hast.

Nimm die Beispiele von McBuk.
Wenn Apple einer App spezielle Rechte gibt kriegt der Nutzer davon nichts mit. Wenn eine App nach Daten phisht ist das Berechtigungssystem auch machtlos.
Von einem nachträglich geänderten Funktionsumfang um das Berechtigungssystem von Apple zu umgehen habe ich bisher nichts gehört.
Auch nicht von Apps, die ein Overlay über das Berechtigungssystem gelegt haben um an die entsprechende Berechtigung zu kommen (ähnlich des Cloak&Dagger Exploit bei Android)
 
Es müsste wenigstens möglich sein, dass min. Drittanbieter Apps entwickeln dürfen, die jeden Traffic registrieren und kontrollieren können. Tun sie aber nich
Das haben sie auch schon bewiesen, z.b. mit dem Rauswurf von Stefan Essers App, die nach kurzer Zeit quasi überall auf 1 ging.
 
Aber wer weiß... Vielleicht tut es gut, wenn man bereits in Duldungsstarre hockt, wenigstens noch über die kleinen Taschendiebe zu lamentieren, die links und rechts nach den Brotkrumen Aussschau halten könnten. Da kann man Luft ablassen und sich wenigstens vormachen, dass man noch etwas Bewusstsein über Datenschutz und Sicherheit hochhält. Es bleibt Nonsens.

Ich habe auch den Eindruck, dass alles Reden über Datenschutz eigentlich so eine Art Ersatzhandlung ist - in dem Wissen darum, was tatsächlich abgeht: Daten sind heute ein Wirtschaftsgut, und sie werden so umfangreich abgegriffen, wie es eben geht. Und die Möglichkeiten sind nun mal so gut wie grenzenlos, da sich die IT-Nutzer hoffnungslos in der Defensive befinden. Ihnen fehlen die Mittel, sich zu wehren. Und der Staat kümmert sich auch nicht darum, weil auch ihm die Mittel gegen die IT-Giganten fehlen würden, wenn er es denn wollte. Und weil er es ja auch gar nicht will. In Niedersachsen wird jetzt Predictive Policing auf den Weg gebracht, habe ich neulich gelesen. Das ist unglaublich bedrückend, aber nicht zu verhindern. Redet man ernsthaft über das Problem, kommt immer wieder raus: Jedem ist letztendlich klar, dass die Nutzung eines Smartphones und anderer smarter Geräte nur zu dem Preis der totalen Durchleuchtung zu haben ist. Dieser Preis wird aber bezahlt, denn: "Kein Smartphone ist auch keine Lösung". Was natürlich falsch ist: Es wäre die einzige Lösung, um den Alptraum zu beenden.
 
Ich habe auch den Eindruck, dass alles Reden über Datenschutz eigentlich so eine Art Ersatzhandlung ist - in dem Wissen darum, was tatsächlich abgeht: Daten sind heute ein Wirtschaftsgut, und sie werden so umfangreich abgegriffen, wie es eben geht. Und die Möglichkeiten sind nun mal so gut wie grenzenlos, da sich die IT-Nutzer hoffnungslos in der Defensive befinden. Ihnen fehlen die Mittel, sich zu wehren. [...].Jedem ist letztendlich klar, dass die Nutzung eines Smartphones und anderer smarter Geräte nur zu dem Preis der totalen Durchleuchtung zu haben ist.

Ich sehe es, in Gruppen grob aufgeschlüsselt, so:
  1. die (tiefgründige) Datenschutzdiskussion den Nutzern egal: Persönliche Daten sollen geschützt werden, aber mehr oder weniger anonymisierte Analysedaten machen ihnen nichts aus. Darüber ob man jetzt durch Analytics in Apps getrackt werden kann ist entweder unbekannt oder wird als notwendiges Übel mitgenommen.
  2. sie bevorzugen den Komfortgewinn durch die verstärkte Preisgabe der Daten z.B. Google Dienste. Viele kennen bei Google die diversen Einstellungsmöglichkeiten überhaupt nicht oder lassen sie an, weil dadurch die Google Dienste deutlich personalisierter und somit komfortabler sind.
  3. sie haben ernste Bedenken und beschäftigen sich ausführlich damit: Die Leute haben Interesse daran und lesen sich in die Thematik ein, suchen eventuell auch nach Mitteln zur Verbesserung des Systems hinsichtlich des Datenschutzes

Gruppe 1 ist für mich die typische Zielgruppe für Apple Differential Privacy Ansatz, auch wenn vieles direkt mit Android realisiert werden. Solange die Privaten Urlaubsfotos/Kontakte nicht im Netz oder auf fremden Servern landen ist a.i.O.
Ich kenne tatsächlich aber fast keinen Nicht-technaffinen Androidnutzer, der sich überhaupt über Datenschutzeinstellungen bei Android Gedanken macht. Bei den iPhone-Nutzern zieht das Buzzword "Datenschutz" mehr.

Gruppe 2 ist für mich eher der klassische Google-Nutzer: Die Google Dienste sind einfach deutlich personalisierter und liefern aufgrund der Datenmenge, die sie unter den Standardeinstellungen bekommen, teilweise einen deutlichen Komfortgewinn.

Gruppe 3 ist mMn bei einem Closed Source System wie iOS einfach falsch. Seit 11 Iterationen ist der Zugriff auf irgendwelche Systemfunktionen begrenzt.
Natürlich kann man sich bei jedem neuen Release darüber beschweren, dass sich nichts getan hat. Dennoch würde ich persönlich irgendwann zu Einsicht kommen, dass das System meinen Datenschutzansprüchen einfach nicht gerecht wird ohne gleich auf ein Smartphone verzichten zu müssen.
Ein Gerät mit einer Open Source Android-Rom statt dem regulären Stock ROM hat da die deutlich größeren Zugriffmöglichkeiten auf Systemfunktionen, sei es eine systemweite Firewall oder Zugriff auf das komplette Dateisystem und lässt sich auch ohne Google Dienste betreiben. Gerade mit so Sachen wie XPrivacy oder Netguard lässt sich schon recht viel in der Hinsicht kontrollieren, beides auch Open Source Programme.
 
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