Aperture Workflow

Mirko D. Walter

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Tach zusammen,

hat eigentlich jemand von euch Aperture schon was länger im Einsatz und kann was darüber sagen, ob folgender Workflow abgebildet werden kann oder wie Aperture das vorsieht?

1. Import der RAWs von der Kamera in ein Verzeichnis mit Datum + Model-Name
2. Aussortieren der RAWs in mehreren Durchläufen (also immer weiter ausgefiltert)
3. Weißpunktkorrektur über ein Set hinweg (gleiches Licht, gleiche Hintergrund usw.)
4. Tonwertkorrektur auf ein Set oder Einzelbild hinweg (mit Messung der hellsten & dunkelsten Bildteile - Stichwort Tonwertmaximierung)
5. Sättigung & Schärfen
6. Konvertieren der RAWs in TIFF/PSD 32bit im Adobe RGB Farbraum zur Bearbeitung in Photoshop oder wahlweise 16bit-Jpeg in sRGB ggs. mit Verkleinerung & Nachschärfung

Optimal wäre natürlich, wenn nach Schritt 6 für die 16bit-Variante noch ein Image-Stamp möglich wäre... ("Indexprint").

So in etwa sieht mein Workflow momentan aus (Rawshoot Essentials für Windows + Thumbnails+ für die Indexprints) und - wenn machbar - würde ich den nach dem Umstieg auf Mac genau so beibehalten oder ggs. noch optimal machen.

Danke euch schon mal!
 
1. Aperture benutzt eine eigene Library-Struktur, d.h. die Photos liegen einem Ordner mit der Struktur von Aperture und können dort zwar auch im Finder gefunden werden, was aber nicht sinnvoll ist. Man kann aber in Aperture Ordner und Alben anlegen und so das Ganze strukturieren (Ich fände es aber über einen ordner auch besser.

2. Um Photos auszusortieren eignet sich das Bewertungs und Filtersystem von Aperture ausgesprochen gut, ich kenne keine andere Software in der das Sortieren so gut und schnell läuft wie hier.

3. Mit dem "Lift und Stamp Tool" kann man Änderungen selektiv von einem Photo auf andere übertragen. (schnell, einfach, intuitiv)

4. Weiß ich nicht

5. Kann man automatisch von Aperture (nach Kameraprofil machen lassen, oder natürlich manuell. Kann auch per "Lift und Stamp Tool" auf andere Photos übertragen werden.

6. Man kann in Aperture als externen Editor Photoshop angeben und somit die Photos als PSD direkt an Phtoshop weiterleiten. Wenn man dort die Änderungen speichert befinden sich sich automatisch in Aperture als PSD und können von dort natürlich als Indexprint ausgegeben werden. (die Originale werden hierbei nicht beinträchtigt, da Aperture vor der Übergaben an PS eine Kopie anlegt. Alternativ kann man die Bilder natürlich auch als Tiff, JPEG oder PSD exportieren und in einen anderen Software bearbeiten.

Ich bin mit Aperture auf jeden Fall sehr zufrieden, aber der Rechner muss flott sein, damit es Spass macht. (Grafikkarte: je schneller desto besser)
 
Vielen Dank für die viele Infos! Das Handbuch von Aperture ist zwar auch eine große Hilfe, aber praktische Erfahrungen sind durch nichts zu ersetzen.
 
Mirko D. Walter schrieb:
1. Import der RAWs von der Kamera in ein Verzeichnis mit Datum + Model-Name

Naja, Verzeichnis geht beschränkt, es wird eben in die Aperture-Library importiert. Umfangreiche Funktionen zur Umbenennung beim Import sind aber vorhanden, und notfalls kannst du die Dateien auch wieder exportieren, wenn du sie unbedingt extern benötigst.

2. Aussortieren der RAWs in mehreren Durchläufen (also immer weiter ausgefiltert)

Wie schon gesagt wurde, dafür gibt es kein besseres Programm. Es gibt vielfältige Vergleichs- und Bewertungsansichten- und Werkzeuge.

3. Weißpunktkorrektur über ein Set hinweg (gleiches Licht, gleiche Hintergrund usw.)

Mit Lift&Stamp eine Sache von Sekunden: "Referenzbild" passend einstellen und dann Einstellungen auf die Auswahl der anderen übertragen.

4. Tonwertkorrektur auf ein Set oder Einzelbild hinweg (mit Messung der hellsten & dunkelsten Bildteile - Stichwort Tonwertmaximierung)

Tonwertkorrektur geht ganz gut mit dem Levels Tools (eine Art Kombination aus einer normalen Tonwertkorrektur und dem Kurventool). Man muss sich zwar erst an die Umsetzung gewöhnen, aber nach ein wenig Einarbeitung ist das Tool imho besser als z.B. die Photoshop-Gegenstücke. Einen Farbmesser gibt es auch, allerdings kann man immer nur einen Punkt ausmessen, d.h. man kann nicht mehrere Kontrollpunkte setzen.

5. Sättigung & Schärfen

Kein Problem und mit guter Qualität. Allerdings ist Sättigung nur global möglich, d.h. nicht wie bei Lightroom oder Nikon Capture auf bestimmte Farbbereiche beschränkt und auch nicht lokal beschränkt (Vibrance). Das Schärfetool ist für mich das erste eines RAW-Konverters, dass sich vernünfitg bedienen lässt (Aktulasierungsgeschwindigkeit) - allerdings nur mit vernünftiger Grafikkarte, ohne ist es nahezu unbrauchbar.

6. Konvertieren der RAWs in TIFF/PSD 32bit im Adobe RGB Farbraum zur Bearbeitung in Photoshop oder wahlweise 16bit-Jpeg in sRGB ggs. mit Verkleinerung & Nachschärfung

32bit geht nicht, halte ich persönlich auch für übertrieben (es sei denn es geht um DRI/HDR), 16bit PSD/TIFF sind kein Problem. Bei Nachschärfung sieht es so aus, dass viele den Eindruck haben, dass Aperture das bei Verkleinerung automatisch macht. Falls das wirklich stimmt, hat man leider keinen Einfluss darauf.

So in etwa sieht mein Workflow momentan aus (Rawshoot Essentials für Windows + Thumbnails+ für die Indexprints) und - wenn machbar - würde ich den nach dem Umstieg auf Mac genau so beibehalten oder ggs. noch optimal machen.

Ich denke man muss ganz klar sehen, wo Aperture seine Stärken hat, dies ist der Workflow Bereich, alles ist wie aus einem Guss. Man muss aber evtl. bereit sein, sich ein wenig darauf einzulassen, wie Aperture "funktioniert". Wobei ich persönlich bei aufgezeigtem Workflow da kein großes Problem sehe.

Die RAW-Tools sind in der neuesten Version (1.1.1) auch qualitativ wirklich gut, aber mehr Standardkost was die angebotenen Funktionen angeht, d.h. es gibt wenig selektive Korrekturmöglichkeiten und Werkzeuge für die Korrektur von z.B. Vignettierung, chromatischer Aberration etc. fehlen komplett.

Aber das kann sich mit der nächsten Version schon ändern und es gibt ja immer noch PS und co. Bei mir reichen die gebotenen Funktionen auf jeden Fall für >90% meiner Fotos.

Bye,

Carsten
 
Hi zusammen,

ich habs gestern einfach mal probiert (Aperture kam Samstag)... und siehe da, es ist wirklich so einfach, wie oben steht :)

Gut. Ich vermiss direkt mal, daß ich nicht mehrere Referenzpunkte setzen kann bei der Tonwertmaximierung und irgendwie hab ich den Schalter noch nicht gefunden, der die Bereich hervorhebt, die ich zu sehr pushe *lach* (hei, das will ich beides unbedingt haben - bitte Apple, Quickpatch).

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist nice - sogar mit nur 1GB Ram. Trotzdem sind noch mal 1GB bestellt...

Sehr sehr nett ist übrigens das beigelegte Video.

Meinen Workflow kann ich praktisch komplett beibehalten. Sehr erfreulich ist das. Hab sogar noch ein paar neue Möglichkeiten dazu gewonnen (z.B. mehrere Versionen desselben Bilds verwalten - das konnte ich im Rawshooter zwar auch, aber eben nur die RAW-Entwicklung). Auch die Vault-Geschichte ist fantastisch. Noch suche ich die Möglichkeiten für WWW-Versionen und Indexprint - aber ich bin sicher, daß sich das irgendwie machen läßt (vllt. läßt sich sogar Automator oder AppleScript dranhängen - dann seht ihr mein Strahlen noch in Moskau).

Lg,
Mirko
 
Es gibt auf apple.com ein kostenloses Online-Seminar, in dem ein möglicher Aperture-Workflow ganz gut dargestellt wird:

seminars.apple.com/seminarsonline/aperture/apple/index.html?s=203

Mußt dich nur registrieren und kannst es dann direkt per Quicktime anschauen, finde ich ganz gut gemacht.
 
Mirko D. Walter schrieb:
Gut. Ich vermiss direkt mal, daß ich nicht mehrere Referenzpunkte setzen kann bei der Tonwertmaximierung und irgendwie hab ich den Schalter noch nicht gefunden, der die Bereich hervorhebt, die ich zu sehr pushe *lach* (hei, das will ich beides unbedingt haben - bitte Apple, Quickpatch).

Du meinst du vermisst die Funktion um die Highlights zu markieren, oder wie? Die ist vorhanden, oben in den Menus oder über Shift+Alt+H.

Bye,

Carsten
 
Danke dir - ok, ich werde jetzt erst mal ein paar Tage damit arbeiten, bevor ich wieder was vermisse, was schon da ist *lach*
 
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