Anfälligkeit von Flashspeicher gegenüber Magnetismus?

Steppenwolf

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Bei Disketten oder Festplatten kommt das ja einer kompletten Löschung gleich, wenn man einen Magneten daran hält.

Wir sieht es diesbezüglich bei Flashspeicher, SSDs etc. aus? Immer noch gefährlich oder komplett unempfindlich?
 
Unter normalen Umständen kratzt Flashspeicher ein Magnetfeld überhaupt nicht.
Ich bin regelmäßig mit meinem USB-Stick in der Tasche neben einem 3,0 Tesla Magneten - hat noch nie irgendwas gemacht. Und ein stärkeres Magnetfeld wirst Du außer in ganz speziellen Forschungseinrichtungen sicher nicht finden.
 
Im Zweifelsfall ist die Wärmeentwicklung des Magneten dramatischer als die magnetische ;)
 
Im Zweifelsfall ist die Wärmeentwicklung des Magneten dramatischer als die magnetische ;)

Ein statisches Magnetfeld erzeugt KEINE Wärme, erst wenn wechselnde Gradientenfelder geschaltet werden, gibt es Wärme (und selbst dann kommt die Wärmeentwicklung bei z.B. Magnetresonanztomographen trotz der dort teils extrem schnell geschalteten Gradienten in allererster Linie durch die direkt eingestrahlten HF-Impulse zustande).

Wie auch immer, selbst diese lassen einen Flash-Speicher oder auch Chips auf Kreditkarten kalt. Der Magnetstreifen ist aber natürlich gelöscht..
 
Ein statisches Magnetfeld erzeugt KEINE Wärme, erst wenn wechselnde Gradientenfelder geschaltet werden, gibt es Wärme (und selbst dann kommt die Wärmeentwicklung bei z.B. Magnetresonanztomographen trotz der dort teils extrem schnell geschalteten Gradienten in allererster Linie durch die direkt eingestrahlten HF-Impulse zustande).

Wie auch immer, selbst diese lassen einen Flash-Speicher oder auch Chips auf Kreditkarten kalt. Der Magnetstreifen ist aber natürlich gelöscht..


Wechselfelder induzieren aber einen Strom, der zu kurzschlüssen führen kann. Dadurch geht der Flashspeicher auch kaputt.


Nachtrag: Es dürfte auch schon reichen, den Speicher durch ein starkes statisches Magnetfeld (z.B. halt MRTs) zu bewegen. Hab mal nen Video gesehen, da hat jemand ein Handy durch einen MRT bewegt und danach war es Schrott.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wechselfelder induzieren aber einen Strom, der zu kurzschlüssen führen kann. Dadurch geht der Flashspeicher auch kaputt.


Nachtrag: Es dürfte auch schon reichen, den Speicher durch ein starkes statisches Magnetfeld (z.B. halt MRTs) zu bewegen. Hab mal nen Video gesehen, da hat jemand ein Handy durch einen MRT bewegt und danach war es Schrott.

Wie schon gesagt: Nein!

Egal, was Du gesehen hast, ich habe meinen USB-Stick immer in der Tasche und stehe öfter damit direkt an einem 3T MRT Gerät und der kann das gut ab. Weder dass er kaputt ginge, noch dass die Daten darauf nicht mehr lesbar wären. Das gilt mittlerweile für 3 unterschiedliche USB-Sticks und eben, wie oben erwähnt, auch für eine Geldkarte (die EC-Kartenfunktion über den Magnetstreifen ist natürlich im Eimer, da reicht manchmal schon am Eingang des Raumes stehen aus; die über den Chip auf der Karte bereitgestellte Geldkartenfunktion ging aber noch).
Wie das mit einer Langzeitexposition aussieht, weiß ich nicht, ein paar Minuten sind aber für Flash-Speicher kein Problem.


Dass das Handy Schrott war, wird eher an einer tatsächlichen mechanisch-physikalischen Beschädigung liegen, im Handy sind ja auch bewegliche Teile (v.a. Mikrofon/Lautsprecher), die magnetisch sind und die Zugkräfte auf diese durch den Magneten sind wirklich erheblich.
Von daher auch nochmals: Nein, die Wärmeentwicklung / Energieeinwirkung durch das Magnetfeld ist absolut zu vernachlässigen, die mechanische Krafteinwirkung auf ferromagnetische Stoffe dagegen kann ganz erheblich sein (und das auch schon bei 1T).

Nur ist Silizium oder auch das Platinenmaterial / Lötzinn halt nicht (zumindest praktisch nicht? das müsste ein Physiker erklären) wirklich anfällig gegenüber äußeren magnetischen Ablenkungen, so dass auch keine Schädigung der Leiterbahnen auftritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
kommt die Wärmeentwicklung bei z.B. Magnetresonanztomographen trotz der dort teils extrem schnell geschalteten Gradienten in allererster Linie durch die direkt eingestrahlten HF-Impulse zustande
kann ich bestätigen ;). Fakt ist, dass Flashspeicher schon sehr gezielt einem extremen Magnetfeld ausgesetzt werden muss um überhaupt irgendeine Wirkung zu zeigen - nur ist keiner dieser Magneten einfach zugänglich (man "schleicht sich nicht mal eben" ans eingeschaltete MRT…, andere starke Magnete dürften fast ausschließlich in Laboren zu finden sein, also auch wenig Chancen)

Flashspeicher ist sowieso recht robust, wir haben einen auslesen können, über den ein LKW gerollt ist (USB Anschluss musste allerdings neu angelötet werden), Mikrowelle ist aber definitiv zum ultimativen Löschen geeignet :) (Brandgefahr!)
 
versuch das mal! Ist gar nicht so einfach, selbst mit sehr starken Magneten.

diskette + kühlschrankmagnet = ziemlich unbrauchbare daten...

ich hab erst vor kurzem über 1000 disketten auf die weise vernichtet und entsorgt.
 
Also das Handy hatte eindeutig ein elektronischen Defekt. Überrascht mich schon sehr, dass da nix passiert, aber wenn du aus Erfahrung sprichst glaub ich dir das ;-)

Beim Speicher an sich kann ich's mir noch vorstellen, hätte aber gedacht, dass zumindest der Controller und die darin enthaltenen Chips empfindlich gegenüber induziertem Strom sind.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass das Handy durch die Antenne empfindlich gegenüber dem Magnetfeld ist. Dann müsste jedoch das Wechselfeld des MRT's verantwortlich sein... was hat das denn für ne Stärke? Ist ja bei weitem nicht so stark oder?


Achso und nochmal ein Nachtrag: Ich glaube der entscheidene Unterschied war, dass das Handy eingeschaltet war. Das ist der USB Stick ja im Normalfall nicht ;-) Denk mal daran lags
 
Beim Speicher an sich kann ich's mir noch vorstellen, hätte aber gedacht, dass zumindest der Controller und die darin enthaltenen Chips empfindlich gegenüber induziertem Strom sind.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, dass das Handy durch die Antenne empfindlich gegenüber dem Magnetfeld ist. Dann müsste jedoch das Wechselfeld des MRT's verantwortlich sein... was hat das denn für ne Stärke? Ist ja bei weitem nicht so stark oder?

Wie gesagt, wenn das MRT nicht gerade aktiv misst, gibt es da nur ein extrem starkes statisches Magnetfeld, welches für sich alleine eben keinen Strom induziert (die langsame Bewegung des Handys durch das Magnetfeld dürfte irrelevant sein).
Die Wechselfelder spielen sich in einem sehr viel niedrigeren Bereich ab bis ca. 50mT/m. Dann werden bei einer Messung v.a. noch HF-Impusle eingestrahlt.

Ich denke nach wie vor, dass sich da im Inneren was gelöst (Antenne, Lautsprecher, Mikrofon vor allem wäre aber an das Vibrationsmodul zu denken) und dieses dann die Platine geschädigt hat.
 
Ich denke nach wie vor, dass sich da im Inneren was gelöst (Antenne, Lautsprecher, Mikrofon vor allem wäre aber an das Vibrationsmodul zu denken) und dieses dann die Platine geschädigt hat.
Test sollte recht einfach sein: Tlefon (oder anderen kleinen Gegenstand) auf ein Uhrmacherglas legen (oder andere nichtmagnetische, aber leicht zu rotierende Unterlage). dann mit einem (Neodym-)Magneten am Gerät entlangfahren, zeigt es die kleinste Bewegung, ist magnetisches Material enthalten und dieses reagiert auch auf statische Felder - Mobiltelefone sollten genug magnetisierbares Material enthalten - Flashspeicher aber nicht (es sei denn er hat ein Gehäuse mit Eisenanteil…). Im MRT (statisch) reagieren oft sogar "Gold-" und "Silberkettchen" (wenn es sich um preiswerten Schmuck handelt).

Zur Ausgangsfrage: alles Theorie, denn in der Praxis des Alltags dürfte Flashspeicher magnetisch nicht zu löschen sein (HDs übrigens auch nur, wenn sie kein metallenes Gehäuse, Faraday… haben). Kurzschlüsse (reicht eine 9V Blockbatterie) allerdings, auch nur "Kleine" sollte man vermeiden, die sind nämlich sehr effektiv! (Erfahrungswerte ;) )
 
diskette + kühlschrankmagnet = ziemlich unbrauchbare daten...

ich hab erst vor kurzem über 1000 disketten auf die weise vernichtet und entsorgt.

Bei Festplatten funktioniert das definitiv nicht so einfach und schon gar nicht mit einem einfachen Kühlschrankmagneten.
 
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