An alle ProfiFotografen: Wuerdet ihr das heute immer noch werden (wollen)?

Kirschblüte

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Guten Abend liebe Fotografen

Wuedert ihr euch heute immer noch fuer euren Beruf entscheiden?
Also denkt ihr das der Beruf nichts eingebuesst hat von seinem Charme?
Ich rede jetzt nicht vom Passfotos machen, rein entwickeln oder etwas in der Art, sondern "richtige" Fotografen. (Bitte nicht boese sein ihr anderen)
Ich bin grade dabei zu ueberlegen was ich nach dem Abi machen moechte, und das Fotografieren hat mich schon nimmer fasziniert. Nicht nur die Bilder, sondern das Fotografieren an sich, also das reine Ausloesen. Ich bin gern auf Fotos, muss es aber nicht unbedingt sein wenn ich das Bild stattdessen machen kann. Ich finde das einfach toll. Also wenn ihr euch so die Marktlage, die Gemueter der Kunden, den Alltag heute und vor 20 Jahren (oder wann ihr begonnen habt) anschaut und Resumee zieht, wie ist das? Was faellt euch spontan ein? Vielleicht kann jemand auch ein paar Anekdoten zum Besten geben? Bitte plaudert mal aus dem "Naehkaestchen", ich danke euch. C.H.

(Ach ja, falls das hier doch zu Digitale Fotografie, obwohl es ja keine technische Frage an sich ist, gehoert bitte verschieben - Danke)
 
Fotograf wird man recht schnell, aber einen guten Job zu finden, der einen nicht verhungern lässt, ist das andere. Entweder du bist sehr gut und vorzugsweise selbstständig, oder Du hast einen klasse Job und kannst davon leben. Wenn nicht... naja. Ein Großteil klassischer Lehrlinge endet im Verkauf oder Labor, nicht gerade der Traumjob. Wenn Du Dich selbstständig machen willst, solltest Du genügend Geld mitbringen, den die Ausrüstung wird sehr, sehr teuer.
Und ja, ich würde mich wieder für den Job entscheiden, denn zum Glück muß ich nicht unter Aufsicht eines Vorgesetzten Schnitzel fotografieren, sondern habe es mit Menschen zu tun und das bereitet viel Freude.
 
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Wer ist denn in deinen Augen ein "richtiger" Fotograf?

[ ] gelernter Fotograf

[ ] Diplom-Fotograf

[ ] Fotodesigner

Welch Art der Fotografie willst Du beruflich ausüben?

[ ] Journalismus

[ ] People / Fashion

[ ] Stills / Food

Bitte kreuze die Betreffenden Kästchen an!

:D
 
Wer ist denn in deinen Augen ein "richtiger" Fotograf?

Das erste kann ich auch nicht genau sagen... ich will auf keinen Fall Passbilder machen, und auch Schulklassen oder Eltern die einen Kalender ihrer Kinder fuer die Oma machen wollen oder so nicht unbedingt. Wenn ich mir was aussuchen duerfte waeren es Anzeigenmotive... zum Beispiel fuer Parfuem, Mode, Uhren etc.. Mir ist klar das man sich das erarbeiten muss, deshalb werde ich wohl doch mit obengenanntem beginnen muessen oder? Was mich auch reizt waeren Bilder fuer Zeitungen, aber keine Reise sondern aus Krisenregionen. Nicht falsch verstehen ich bin nicht kriegsgeil oder so, auch Erdbeben oder Hungerkatastrophen waeren sehr spannend. Wenn ich ein gutes Bild machen wuerde das die Lage in einem Erdteil auf einen Blick verdeutlicht und auf einer Titelseite den Menschen im Gedaechtnis bleibt oder sie auf dem Bild verweilen laesst waere das eine Arbeit die mich wirklich interessieren wuerde.
Die erste Alternative war Ausbildung, die zweite Studium, aber was ist das dritte denn genau? Fotodesigner? Ich hab ein wenig im Internet geschaut (nur ganz kurz aber) und es taucht nur im Zusammenhang auf mit Fotografen als eine Art zusaetzliche Jobbeschreibung.


Welche Art der Fotografie willst Du beruflich ausüben?

[x] Journalismus

[x] People / Fashion

[ ] Stills / Food
 
Wenn ich mir was aussuchen duerfte waeren es Anzeigenmotive... zum Beispiel fuer Parfuem, Mode, Uhren etc.. Mir ist klar das man sich das erarbeiten muss, deshalb werde ich wohl doch mit obengenanntem beginnen muessen oder?

Nur ein klitzekleiner Anteil der Berufsfotografen arbeitet in diesem High-End Bereich, der größere Teil macht wohl eher Katalog-Fotografie für Quelle u.ä. genau so verhält es sich in der Fashion Fotografie.

In erster Linie ist es ein Handwerksberuf, Künstler oder Star werden wird einiges mehr kosten.
 
Welche Art der Fotografie willst Du beruflich ausüben?

[x] Journalismus

[x] People / Fashion

[ ] Stills / Food


Als Fotojournalist darfst du dich schon an Hungerlöhne gewöhnen. Im Bereich Editorial wird alles ziemlich schlecht bezahlt.

Das Gegenteil ist bei People/Fashion der Fall. Wenn man einmal drin ist, ist es ein gut bezahlter Traumjob. Das Problem ist das "wenn" am Anfang des Satzes. Fotografen gibt es viele, solche Jobs gibt es wenige.

Es ist ein langer und harter Weg bis zum Traumjob. Ich kenne viele junge Fotografen und das sind alles talentierte und gute Fotografen - und davon ist keiner so richtig glücklich mit seiner beruflichen Situation.


Von einer Ausbildung möchte ich dir übrigens in jedem Fall abraten. Je nach Ziel ist ein Studium oder das assistieren bei einem Fotografen der deutlich bessere Weg.
 
Von einer Ausbildung möchte ich dir übrigens in jedem Fall abraten. Je nach Ziel ist ein Studium oder das assistieren bei einem Fotografen der deutlich bessere Weg.

Wirklich? Ich dachte das waere das beste... Wie meinst du das mit dem assistieren genau? Eine Art Praktikum oder ein Nebenjob? Ich meine wenn es so schlecht bezahlt ist werden sich doch nicht viele einen Nebenjobber einstellen koennen oder?
 
Assi wird man meist nach der Ausbildung um sich weiterzubilden und Erfahrung zu sammeln. Geld gibt es da meist keines und viele stellen Assis ein um jemanden zum putzen zu haben. Wenn Du aber Glück hast, kannst Du von erfahrenen Leuten jede Menge lernen, hängt also ab, wo Du hineinkommst.
 
Wirklich? Ich dachte das waere das beste... Wie meinst du das mit dem assistieren genau? Eine Art Praktikum oder ein Nebenjob? Ich meine wenn es so schlecht bezahlt ist werden sich doch nicht viele einen Nebenjobber einstellen koennen oder?


Ausser vielleicht bei Fotojournalisten und ein paar Randgruppen hat eigentlich jeder Fotograf mindestens einen Assistenten.
Die Aufgaben des Assistenten hängt vom Chef und Job ab. Zum Beispiel Koffer tragen, Licht setzen, Kamera aufbauen, Filme einlegen, Licht messen, Kaffee holen und so weiter. Je nach Job und Fotograf kann es aber auch sein, dass du selber hinter der Kamera stehst. Das kann man echt nicht so pauschal sagen.

Der erste Schritt bei so einer Karriere ist wohl das Praktikum (oder ein paar Semester Studium.) Kein Fotograf wird dich ohne Vorkenntnisse als Assistent nehmen, aber über ein Praktikum kannst du schon an eine Stelle kommen.

Das tolle ist: Du lernst alles was du wissen musst. Wenn du dir sicher bist, dass du "kommerzieller" Fotograf in einem bestimmten Bereich werden willst, ist es meiner Meinung nach auch besser als ein Studium.

(Und es wird gut bezahlt.)



Gegen eine Ausbildung spricht: Schau' dir einfach mal an, was für Fotografen Ausbildungsstellen anbieten...
 
Naja aber so ganz "mit leeren Haenden" will ich ja nun auch nicht dastehen, sollte es denn doch nichts werden mit der Karriere. Also wenn man eine abgeschlossene Ausbildung hat oder ein Studium dann hat man eben was... wenn ich nach dem Abi ein Praktikum mache und dann fuer ein paar Jahre assistiere, vielleicht bei verschiedenen Arbeitgebern, was kommt dann? Der Sprung in die Selbststaendeigkeit? Wollen potentielle Kunden denn keine "richtigen" Referenzen, langt die Assistenzerfahrung und ein gutes Porfolio mit Bildern?
 
dayto: Ich meinte nicht gar kein Geld, sondern wenig Geld. Habe mich falsch ausgedrückt. Und sei froh, dass Du nicht putzen mußtest.
 
Ich bin zwar kein professioneller Fotograf aber ich hab ebenfalls mit dem Gedanken gespielt, mich in dieser Richtung zu betätigen, habe mich allerdings dagegen entschieden, da es unheimlich schwer ist in diesem Markt zu bestehen.

Thema Kriegs/Kriesenfotografie: ich glaube nicht, dass dir klar ist, was das bedeutet. Du wirst es mit Toten, Sterbenden, (schwer) Verwundeten zu tun haben, du wirst jede Form von menschlichem Leid mit deinen eigenen Augen sehen, du wirst den Geruch von verbranntem oder verwesendem Fleisch in der Nase haben, auf die werden Waffen gerichtet und evlt wird auch auf dich geschossen, möglicherweise wirst du auch mal entführt, du wirst in Regionen sein, in denen Mienen oder Blindgänger an jeder Stelle neben der Strasse sein können. Glaubst du wirklich, dass du so abgebrüht bist, um in solchen Momenten Fotos zu machen? Bedenke auch, dass sowas nie ohne Einfluss auf die Persönlichkeit bleibt, was u.U. sehr nachteilig für dein Privatleben sein kann.
M.M. nach ist Fotojournalismus gerade in diesem Bereich geprägt von sehr viel Idealismus. Im Übrigen wird man sich als Freelancer daran gewöhnen müssen, mit Niedrigstlöhnen auszukommen. Die Chance auf ein wirklich großes Foto erkauft man sich mit viel Gefahr.

Thema Werbung:
Einer Seits wäre Fotodesign sicherlich ein passender Studiengang dafür, allerdings werden dir viele Kniffe der Profis verborgen bleiben - um eine Assistenz Zeit bei einem etablierten Fotografen in diesem Bereich wirst du nicht herumkommen. Nicht zu verachten ist auch die Tatsache, dass die Jobs bei den Werbeagenturen bzw die Aufträge, die selbige vergeben heiß begehrt sind.

Theme Fotografie-Studium:
Soweit ich das bei Komilitonen gesehen hab umfasst das Fotografiestudium hauptsächlich den künstlerischen Bereich. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das der schwierigste Bereich überhaupt ist, denn es gibt so viele Künstler und solche, die es gerne wären und der Markt ist doch recht klein und gespickt von Subjektivität und Willkür (von den Kritikern, die einen genauso schnell groß machen, wie auch zerreissen können).

Thema Fashion/Beauty:
Es tummeln sich unzählige Fotografen in diesem Segment und die meisten müssen sich mit ziemlich schlechten Bezahlungen in Kauf nehmen, um überhaupt mit dem Job überleben zu können.

Als Angestellter wirst du es nur schwer zu einem großen Namen bringen und um es als selbstständiger Fotograf zu etwas zu bringen braucht es sehr viel Biss und Durchhaltevermögen.

Überleg dir gut, was du in Zukunft machen willst. Wenn du es einmal geschafft hast, ist es sicherlich ein traumhafter Job, aber dahin muss man erstmal kommen und zumindest mein Bild von diesem Beruf prophezeit einen sehr steinigen und langen Weg.

Gruss
Dennis (dessen Leidenschaft nichts desto trotz die Fotografie ist)
 
Naja aber so ganz "mit leeren Haenden" will ich ja nun auch nicht dastehen, sollte es denn doch nichts werden mit der Karriere. Also wenn man eine abgeschlossene Ausbildung hat oder ein Studium dann hat man eben was... wenn ich nach dem Abi ein Praktikum mache und dann fuer ein paar Jahre assistiere, vielleicht bei verschiedenen Arbeitgebern, was kommt dann? Der Sprung in die Selbststaendeigkeit? Wollen potentielle Kunden denn keine "richtigen" Referenzen, langt die Assistenzerfahrung und ein gutes Porfolio mit Bildern?

Glaubst du, dass es irgendeine Werbeagentur oder Marketingabteilung interessiert, was du für einen Abschluss hast?

Der Sprung in die Selbständigkeit kommt ja fliessend. Während du assistierst arbeitest du an deiner Mappe und stellst dich dann bei Fotografenagenturen und - wenn möglich - bei Werbeagenturen vor.
 
dayto: Ich meinte nicht gar kein Geld, sondern wenig Geld. Habe mich falsch ausgedrückt. Und sei froh, dass Du nicht putzen mußtest.

Wenig Geld? Ich weiss ja nicht, aber die Honorare, die ich kenne, fangen so bei 120,- € am Tag an...
 
Tja, meine Erfahrungen beziehen sich noch auf DM-Zeiten. Hat sich da so viel getan? Wenn ja, ist das ja sehr begrüssenswert.

....als die Photographen, mit denen ich zusammen arbeite, haben Tagessätze von 500-700 € in ausnahmen auch bis 1.500 €.

...und die spielen alle in der "normalen Liga"
 
in2itiv: Wir reden aber gerade von Assi Stellen. In welchem Bereich arbeiten diese Fotografen?
 
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