Ich habe mich bei einem großen Autobauer der Region auf ein duales Studium (Studium im Praxisverbund) im Bereich Logistik beworben, bin mir allerdings nicht zu 100% sicher, ob ich das wirklich machen möchte, sollte ich denn angenommen werden, da ich nie "von alleine" auf die Idee gekommen wäre, Logistik zu studieren.
Das ist, finde ich, kein gutes Zeichen. Du legst dich mit dem Studium schon mehr oder weniger fest, was du spaeter mal treiben wirst, zumindest der grobe Bereich wird umrissen. Wenn du das schon nicht magst, wird es schwer werden, gluecklich im Beruf zu sein.
In der Schule war/bin ich der typische Gesellschaftswissenschaftler, Abitur mit den LKs Geschichte, Englisch und Politik, P4 Deutsch und P5 Biologie. Ich weiß, dass ich mich durch nahezu jedes Studium durchkämpfen könnte, aber ist das sinnvoll?
Nein, und du koenntest es mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nicht. "Studium" heisst, sich mit einem engen Themengebiet in sehr grossem Detail auseinanderzusetzen. Wenn es dich nicht interessiert, kannst du auch keine gute Leistung bringen.
Hochschultechnisch bin ich aus sportlichen Gründen (Kaderförderung,..) an die TU Braunschweig bzw umliegend Hochschulen gebunden. Wenn es nach dem ginge, worauf ich Lust habe, würde ich Geschichte und Englisch studieren, die TU Braunschweig bietet auch einen "nicht-Lehramts" Master mit diesen Fächern an. Dieser Läuft unter dem schönen Titel "Kultur der Technisch-Wissenschaftlichen Welt" und soll Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften zusammenführen.
Wer fremde Kulturen studieren will, sollte das doch da machen, wo die entsprechenden Menschen leben? Ab ins Ausland mit dir, aber nicht fuer ein Semester, sondern fuer ein Studium!
Wie seht ihr die Chancen für eine derartige Studienfachkonstellation auf dem freien Arbeitsmarkt? Gibt es noch Jobs für Geisteswissenschaftler abseits der Lehre? Ist der Lehrerjob wirklich so schlimm (Gymnasiallehramt)? Ist es möglich auf eine universitäre Karriere hinzuarbeiten, ohne ewig ein schlecht bezahlter (?) wissenschaftlicher Mitarbeiter zu bleiben?
Ich rede jetzt gerade von Sachen, ueber die ich quasi nichts weiss, aber der von dir vorgeschlagene Studiengang klingt fuer mich schon arg nach Museumsfuehrungen. Wenn du ins Ausland gehst, sieht das schon wieder ganz anders aus.
Aber unabhaengig davon, wenn du ueberlegst Lehrer zu werden, ueberleg dir das bitte gut. Es gibt schon viel zu viele Leute in dem Beruf, die rein gar nichts koennen, und die das wahrscheinlich auch nur geworden sind weil ihnen nichts Duemmeres eingefallen ist. Im Uebrigen werden Uni-Mitarbeiter (ich weiss das zumindest von naturwissenschaftlichen Bereichen) ziemlich gut bezahlt. Mag sein, dass das nicht fuer die Geisteswissenschaftler gilt, aber der unterbezahlte, ausgebeutete und verarmte Dozent ist Unfug.