Abitur - und dann?

Problem bei den betrieblichen Ausbildungen ist meistens, dass viele Firmen danach nicht übernehmen.....Und dann ist die Ausbildung doch fast umsonst, in meinem erlernten Beruf z.B. könnte ich i.M. wohl nur über Zeitarbeitsfirmen arbeiten, da zur Ausbildung noch mindestens zwei-drei Jahre Berufserfahrung und möglichst noch ein Studium erwünscht wird....Achso, und am Besten sollte man dann erst so um die 20 Jahre alt sein :rolleyes::cool:
 
Ich habe mich bei einem großen Autobauer der Region auf ein duales Studium (Studium im Praxisverbund) im Bereich Logistik beworben, bin mir allerdings nicht zu 100% sicher, ob ich das wirklich machen möchte, sollte ich denn angenommen werden, da ich nie "von alleine" auf die Idee gekommen wäre, Logistik zu studieren.
Das ist, finde ich, kein gutes Zeichen. Du legst dich mit dem Studium schon mehr oder weniger fest, was du spaeter mal treiben wirst, zumindest der grobe Bereich wird umrissen. Wenn du das schon nicht magst, wird es schwer werden, gluecklich im Beruf zu sein.

In der Schule war/bin ich der typische Gesellschaftswissenschaftler, Abitur mit den LKs Geschichte, Englisch und Politik, P4 Deutsch und P5 Biologie. Ich weiß, dass ich mich durch nahezu jedes Studium durchkämpfen könnte, aber ist das sinnvoll?
Nein, und du koenntest es mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nicht. "Studium" heisst, sich mit einem engen Themengebiet in sehr grossem Detail auseinanderzusetzen. Wenn es dich nicht interessiert, kannst du auch keine gute Leistung bringen.

Hochschultechnisch bin ich aus sportlichen Gründen (Kaderförderung,..) an die TU Braunschweig bzw umliegend Hochschulen gebunden. Wenn es nach dem ginge, worauf ich Lust habe, würde ich Geschichte und Englisch studieren, die TU Braunschweig bietet auch einen "nicht-Lehramts" Master mit diesen Fächern an. Dieser Läuft unter dem schönen Titel "Kultur der Technisch-Wissenschaftlichen Welt" und soll Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften zusammenführen.
Wer fremde Kulturen studieren will, sollte das doch da machen, wo die entsprechenden Menschen leben? Ab ins Ausland mit dir, aber nicht fuer ein Semester, sondern fuer ein Studium!

Wie seht ihr die Chancen für eine derartige Studienfachkonstellation auf dem freien Arbeitsmarkt? Gibt es noch Jobs für Geisteswissenschaftler abseits der Lehre? Ist der Lehrerjob wirklich so schlimm (Gymnasiallehramt)? Ist es möglich auf eine universitäre Karriere hinzuarbeiten, ohne ewig ein schlecht bezahlter (?) wissenschaftlicher Mitarbeiter zu bleiben?
Ich rede jetzt gerade von Sachen, ueber die ich quasi nichts weiss, aber der von dir vorgeschlagene Studiengang klingt fuer mich schon arg nach Museumsfuehrungen. Wenn du ins Ausland gehst, sieht das schon wieder ganz anders aus.
Aber unabhaengig davon, wenn du ueberlegst Lehrer zu werden, ueberleg dir das bitte gut. Es gibt schon viel zu viele Leute in dem Beruf, die rein gar nichts koennen, und die das wahrscheinlich auch nur geworden sind weil ihnen nichts Duemmeres eingefallen ist. Im Uebrigen werden Uni-Mitarbeiter (ich weiss das zumindest von naturwissenschaftlichen Bereichen) ziemlich gut bezahlt. Mag sein, dass das nicht fuer die Geisteswissenschaftler gilt, aber der unterbezahlte, ausgebeutete und verarmte Dozent ist Unfug.
 
:eek: Ja, das hört sich wirklich schön an. Geld, Auto und nix vorbereiten - vielleicht noch hier und da ne Party. Da kann man richitg schön in den Tag reinleben.

so weit is es bei mir ja noch nicht ^^ bin erst 1 jahr im beruf ...

es macht aber auch keinen sinn, ein studium anzufagen und von anfang an keine bock drauf zu haben ... ich hab mich schon durch die letzten beiden jahre gekaempft, in denen ich kaum noch was getan habe ... ich glaub nicht, dass ich mit dieser einstellung ein studium geschafft hätte. derzeit bin ich voll zufrieden, verdien gut (mehr als der durchschnitt in meiner Kategorie) und geniese mein leben ... ka, was in paar jahren is, aber wir werden es sehen.
 
Danke erstmal für die vielen, teils sehr ausführlichen Antworten. Alle Zelte abbrechen kann und will ich nicht, da ich meine Freundin zur Ausübung meines Sportes (Tanzsport, nicht das was mancher jetzt vielleicht denk :p ...) brauche, welche u.a. wegen des Sportes (und wegen der guten Ausbildung) ihr Psychologiestudium hier absolviert. Wenn sie mit Bachelor fertig ist (3Semester noch ...) haben wir allerdings durchaus Pläne, ins englischsprachige Ausland zu gehen, nur über das "wo" sind wir uns noch nicht so einig :D
Bundeswehr kommt aus persönlich-ideologischen Gründen nicht in Frage; bin ein "Drückeberger" (T5...).
Ich denke, ich werde erst einmal abwarten - die Studiengänge, die mich interessieren sind nicht zulassungsbeschränkt, und ein bisschen Zeit ist ja noch bis zum Wintersemester :p
Trotzdem - jede weitere Meinung wird gern noch gelesen und in die Überlegungen mit Einbezogen, wo sonst erreiche ich gleichzeitig so viele Menschen mit unterschiedlichem (Bildungs-)Hintergrund.
 
Auch wenn du es strikt ablehnst, ich halte es grade im Studium für extrem wichtig, mal auf eigenen Beinen zu stehen. Damit meine ich, zuhause auszuziehen und zwar in eine Region, wo man nicht immer zum Wäschewaschen oder Mittagessen zu Mutti düst, vorallem in Anbetracht der Tatsache, dass du die Bundeswehrerfahrung schon nicht gemacht hast.
Ich kenne zwar deine Tanzambitionen nicht, aber wenn sich das noch im Hobby-/Amateurbereich befindet (also nicht in Regionen, in denen man sein Lebensunterhalt damit bestreiten kann), würde ich nicht meine ganze Zukunft danach ausrichten.

Just my 2 Pfennig ;)
 
Nun, ausziehen werde ich sowieso, keine Lust auf 30KM Autofahrt zum Campus. Mein gesamtes Leben richte ich nicht nach dem Sport aus, jedoch ist es zur Zeit (und die nächste Zeit) ein, im Moment sogar der zentrale Teil meines Lebens, wir reden hier nicht über die Kreisklasse im Fußball sondern über die zweithöchste (bald höchste ...) Amateurklasse in Deutschland, wir stehen in weltweiter Konkurrenz, und wenn ich wollte, könnte ich sicherlich meinen Lebensunterhalt damit bestreiten. Bin also glaube ich schon Selbstständig ;) Aber grundsätzlich muss ich dir Beipflichten, abnabeln ist wichtig, nur bei mir eben schon vollzogen :D
 
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