2 Druckfragen: Farbmanagment für Tintenstrahl sinnvoll? / Wozu Postscript?

Kümmelkorn

Kümmelkorn

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Hallo,

ich beschäftige mich gerade ein bisschen mit Farbmanagment (bzw. fange ich damit gerade an) und ich frage mich, wie sinnvoll Farbmanagment im Heimanwenderbereich ist?! Tintenstrahldrucker sind nicht gerade für ihre Topqualität bekannt - macht da Farbmanagment überhaupt Sinn? Nicht, dass ich es nur wegen Tintenstrahldruckern damit beschäftige, aber ich wollte einfach mal gefragt haben...


Außerdem beschäftigt mich noch eine Frage: Was bringt Postscript? Ok, es ist eine Geräteunabhängige Sprache zur Beschreibung einer Seite für den Druck (quasi HTML für Drucker, wenn ich mir den unpassenden Vergleich mal erlauben darf) - günstige Tintenstrahldrucker, die Postscript beherrschen, scheint es jedoch nicht zu geben!? Mir ist schon öfters aufgefallen, dass Photoshop sich über das Fehlen der Postscriptunterstützung meines i550 beschwert - aber was genau verpasse ich da denn? Das ist bestimmt auch relevant für Farbmanagment, nehme ich an!?

Ich hab keine Ahnung von Druck, ich bin nur gerade über ein Heft von Cleverprinting 2008 gestolpert, das Farbmanagment angeht... außerdem stehe ich vorm Kauf eines Druckers. Zusammen ergibt das die beiden Fragen ;)

--
Forge
 
Moin,

nun ja, ob es Sinn macht, dass du zu Hause Farbmanagement benutzt,
musst du ja für dich selbst entscheiden. Ob du das Geld dafür hast, weißt
du auch am besten.

Also, wenn du nicht gerade ein fünfstellige Summe für einen guten Drucker,
nebst RIP, Medienkeil, Spektralfotometer etc. ausgeben willst, lass es.
 
Wenn Du daheim keine Farbproofs anfertigen willst sondern nur "normal" ausdrucken, dann brauchst Du meines Erachtens kein Farbmanagement.
 
Es kommt drauf an was man sich von einem Farbmanagement erwartet bzw. was man damit vor hat zu machen....

Wenn du deine Bilder / Fotos die du auf deinem Drucker ausdruckst, farblich in eine richtige richtung lenken willst, dann ist natürlich ein farbmanagement nie schlecht!
Klar macht es keinen sinn aufwendige Daten zu erstellen, die am Ende dann doch wieder nicht so aussehen, weil der drucker einfach die qualität nicht liefern kann.

Deshalb musst du für dich selbst abschätzen wie weit du im farbmanagement gehen möchtest.

Das mit dem Postscript hast du schonmal ansatzweise verstanden, du kannst sie auch in etwa mit einem PDF vergleichen, nur das wichtige punkte fehlen.

wikipedia erklärt das so:
PostScript hat sich über die Jahre zu einem Standard in der Druckindustrie entwickelt, wird aber teilweise vom Portable Document Format (PDF) verdrängt, das ebenfalls von Adobe entwickelt wurde. PDF baut auf PostScript auf, verwendet jedoch nur einen eingeschränkten Befehlssatz, es fehlen insbesondere die Strukturen einer Programmiersprache. PostScript-Dateien können nahezu ohne Verlust grafischer Informationen in PDF-Dateien umgewandelt werden. Umgekehrt geht dies nur eingeschränkt, da PDF-Erweiterungen wie Transparenzeffekte, Formulare, Tagged-PDF, 3D-Annotationen oder Shockwave nicht mit PostScript dargestellt werden können
.

Wir machens so, dass wir vorher über den Druck-Befehl ein Post-Script erstellen und dieses dann mittels Distiller in ein Druckfähiges PDF bringen. Anschließend gehts dann in die Druckerei.

Abschließend kann man sagen:
Es ist immer sinnvoll ein Farbmanagement zu machen, für was und wieviel aufwand dafür gebraucht wird, ist natürlich Ansichtssache.
Aber ein "richtiges" PDF vor sich liegen zu haben, ist doch nie schlecht oder ?

Wenns nur kurz ein druck für irgendwas unwichtiges ist, warum eines machen ?
 
Ich hab mal einen 100,- € Canon Pixma dazu gebracht normgerechte Proofs zu produzieren, aber das mach ich eben nicht zum Spass, sondern verdiene damit meine Brötchen. Und wirtschaftlich betrachtet wäre es trotz des niedrigen Druckerpreises ein Fiasko.

Man kann Colormanagement in bestimmten Konstellationen ja auch dosiert anwenden, in anderen Konstellatione geht aber oft nur ganz oder gar nicht.

Wenn also dein Bildschirm mit evtl. geliehenem Messgerät ordentlich kalibriert und profiliert ist, würde für verhältnissmäßig farbverbindliches Drucken schon mal ein Profil eines entsprechenden Internetdienstleisters reichen (Bis dahin Kostenaufwand unter 100,-).

Aber das ist dann noch Welten von einem Proof entfernt. Da geht z.B. nichts ohne RIP, denn der Proof soll ja auch die technische Realisierbarkeit sicherstellen, und von daher müssen die Daten so verarbeitet werden, wie sie auch später in der Druckmaschine bzw. deren vorgeschalteten RIPs verarbeitet werden, ansonsten ist es ein Äpfel-Birnen Vergleich, der letztendlich nichts aussagt und keinerlei Produktionssicherheit bringt.
 
Ich hab mal einen 100,- € Canon Pixma dazu gebracht normgerechte Proofs zu produzieren ...

Wirklich? Besteht der auch die Prüfung mit dem Fogra-Medienkeil? Dafür MUSS der Drucker konstante Ergebnisse liefern. Auch die Tinten spielen dabei eine wichtige Rolle. Das kann der Pixma für 100,– mit Sicherheit nicht. Auch wenn er vielleicht verdammt nahe am Druck ist.

Wir proofen mit einem EPSON 4800 und EFI Colorproof XF. Alles in allem hat die Proofanlage bei 5.000,– Euro gekostet. Das wäre ja schon lustig, wenn man das gleiche für 'nen 100er bekommt.

(ist nicht bös' gemeint)


MacMan
 
Wirklich? Besteht der auch die Prüfung mit dem Fogra-Medienkeil?
Klar, sogar die engeren Kriterien nach ISO 12647-2:2007.
Die Auflösung ist nicht das Problem, auch der Farbraum nicht, einziges Problem ist der Druckertreiber, den man tweaken muss, aber das in erster Linie gegen Fremdeingriffe durch irgendwelche Systemupdates.

Und ein Proofer ist er dadurch auch noch lange nicht, dafür fehlt im einfach das RIP um wie oben ja bereits erörtert, die Vorhersehbarkeit der Weiterverarbeitung im Druck abdecken zu können.

Und mit 100,- Euro ist es ja auch nicht getan, da kommt ja noch Software und Messtechnik im fünfstelligen Bereich und jede Menge KnowHow dazu. Es war einfach eine Machbarkeitsstudie.

Geprooft wird hier auch per GMG und Epson LFPs.
 
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