So, ich habe jetzt fast den ganzen Thread gelesen - sehr interessant! Ich möchte mich an dieser Stelle auch mal einklinken und versuchen meine Meinung zu diesem schwierigen Thema zu formulieren.
Zu erst mal denke ich wird diese Diskussion teilweise auf einer Ebene geführt, der es meiner Meinung nach nicht würdig ist. Aber langsam:
Gibt es Gott??? - JA natürlich (der Bursche hat sogar nen Eintrag bei Wikipedia!)
Existiert ein Schöpfer (neu: Designer)??? - höchst unwahrscheinlich.
Das sind zwei Paar Schuh’. Und damit kommen wir zu Punkt zwei:
Gott ist eine literarische Figur, eine Erfindung des Menschen. Zugegebenermaßen, mit einem sehr ausgefeilten Charakter, da könnten sich Super-, Bad-, und Spiderman noch was abgucken (Kompliment an die Autorenschaft)! Er wurde geschaffen, um Massen zu kontrollieren. Den Menschen wurde mit sehr durchschaubaren Methoden eingetrichtert, dass er existiert. Dass er über jeden Einzelnen wacht. Das kann Mut und Sicherheit geben – besonders, wenn man sonst nichts hat. Vor Allem aber sollte es Angst machen!
Beispiel: Wie kriegt man ein Kind dazu, dass es brav ist? Man trichtert ihm den Gedanken ein, dass da jemand IST. Einer, der alles sieht, und alles weiß. Einer, der alles was das Kind tut mitbekommt und bewertet. Und wenn es brav ist, gibt’s zum Jahresende Geschenke. Wenn nicht, gibt’s nen Arschvoll! Brav heißt in diesem Fall das zu tun, was der Kindergott (der Weihnachtsmann) für brav hält. Und genau da liegt der Knackpunkt! Denn das erzählen ja die Eltern dem Kind. DAS IST KONTROLLE! Und es wird heute in den meisten Familien durchgeführt. Fällt da vielleicht jemandem was auf! (Wenn nicht, brauchst du ab hier nicht weiter zu lesen!)
So, und diese Kinder meinen dann – später, wenn Gott den Weihnachtsmann abgelöst hat – sie hätten ein wissenschaftliches oder zumindest plausibles Argument für die Existenz von Gott. So wie die Kinder vom Weihnachtsmann: schließlich kommt er einmal im Jahr und bringt Geschenke! Ist das nicht Beweis genug? Und trotzdem gibt es den Weihnachtsmann nicht. Sorry, falls ich da irgendwem die Illusionen raube! Mit Gott verhält es sich wie mit dem Weihnachtsmann. Er basiert auf Hörensagen. Die religiöse Definition von Gott beinhaltet, dass dieser nicht erklärbar, beweisbar oder greifbar ist. Geschickt. So können die Erwachsenen, die für den Weihnachtsmann zu alt sind sagen: natürlich gibt’s keinen Beweis, keine Erklärung, noch nicht mal ein wirklich greifendes Argument für seine Existenz. Denn es ist ja GOTT!
Punkt drei: Ich habe in diesem Thread immer wieder gelesen, dass einige zwar an ein ETWAS glauben, sich aber von den Religionen distanzieren. Das ergibt für mein Verständnis überhaupt keinen Sinn.
Nochmal: Gott wurde durch die Religionen erschaffen, nicht etwa wir durch Gott! Die Vorstellung eines ETWAS, das da ist, und uns die Ohnmacht nimmt, haben die Religionen erfunden. Meiner Meinung nach kann man das nicht trennen! Das wäre in etwa wie: Ich find die ‚Zillertaler Türkenjäger’ echt beschissen, die sind total beschränkt (was wohl Fakt ist), aber ihre Lieder hör’ ich trotzdem! Man kann Pipi Langstrumpf und Astrid Lindgren auch nicht trennen! Wenn also heute (noch) Menschen sich einer Religion anschließen, weil es jahrtausende lange Tradition hat, will ich das nicht bewerten. Das ist jedem selbst überlassen. Man kann daran glauben, wenn es einem Kraft gibt, man muss es aber nicht. Leider ist die Vorstellung von Gott in unserem Kulturkreis in den letzten 2000 Jahren salonfähig geworden. Und Sie hat sich so in den Köpfen der Menschen festgesetzt, dass heute sogar Menschen an Gott glauben, die gar nicht an ihn glauben! Hört man ja öfter: "Also, was die Religion da für ein Bild von Gott malt, ist ja wohl schlimm!" Die Religion hat das Recht jedes ihr beliebige Bild von Gott zu malen. Sie hat ihn erfunden. Man kann Astrid Lindgren nicht vorwerfen, sie hätte Pipi in ihren Büchern falsch beschrieben!
Was bleibt: Von Gott soll bitteschön jeder halten, was er will (wenn er nicht in seinem Namen irgendwelche Gräueltaten begeht). Auch wenn ich den Inhalt der Religionen für Unsinn halte, KANN es Menschen Kraft und Zuversicht geben, und das freut mich für diese Menschen. Noch unsinniger ist meiner Meinung nach zu sagen: Religion - nein danke – aber Gott??? Ja irgendwie schon!
Er sagte auch:
Nein nein, Jesus war ein fanatischer Prediger wie es heute noch viele Gibt. Das mit der Liebe kommt ihnen leicht über die Lippen. Die Drohungen mit dem Höllenfeuer aber ebenso. Der Gott der seine geliebten Kinder ins ewige Feuer schickt. Entsetzlich!
Mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben!
Schön gesagt! *unterscheib*
MfG
xpilot