Gesellschaft Gibt es Gott? (=Kein religiöser Thread)

Ja Fachliteratur. Das ist aber eines der billigsten.
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Ich befürchte dass du von adulten Stammzellen null Ahnung hast.
Da irrst du, auch wenn man meine Ahnung sicherlich an einer Hand abzählen kannst. Deswegen hattest du mich auch verwirrt, hätte ich genauer gelesen, wäre mir das sicherlich aufgefallen. Mea culpa.
 
Gott ist schon ein kompliziertes Thema. Das beginnt an dem Punkt, an dem man sich gegenseitig die Frage stellt: "Was ist eigentlich Gott?" - und man wird feststellen, dass jeder Mensch, wenn er nicht gerade die Dogmen der Kirche oder ähnlicher Institutionen übernommen hat, eine eigene Definition des Gottes, der höheren Macht oder der unsichtbaren rosafarbenen Einhörner besitzt.

Die Energie, die am Anfang unseres Universums dagewesen sein muss, ist für mich reine physikalische Energie und nicht Gott. Und - selbst wenn das Universum einen Anfang hat, heißt es noch lange nicht, dass alles einen Anfang haben muss. Kann schließlich sein, dass das, worin die Universen der modernen Physiker liegen, einfach *da ist*. Wieso brauchen wir Menschen immer einen Sinn, einen Grund oder wenigstens eine Antwort auf alles?
 
Der Verstand ist das Einzige, was wir haben …

Nein. Das ist ganz sicher nicht so. Und der Teil, der außer der Ratio noch in uns lebt heißt nicht "Irrationalität" sondern Emotio (Gefühl). Und Ratio und Emotio zusammen machen uns aus.

Wer einmal mit geistig behinderten Menschen zusammen war, deren Ratio krankheitsbedingt reduziert ist, wird sehen können, was Emotio leisten kann und wie sehr sie menschlich ist.

Der Wunsch an etwas zu glauben ist ein emotionales Grundbedürfnis, welches jeder auf seine Art leben sollen darf, in Toleranz und Respekt vor dem Bedürfnis des Mitmenschen.

Man verzeihe mir, wenn ich hier persönlich werde: Meine Ratio und Intellekt funktionieren gut und sie kennen kaum eine endgültige Wahrheit trotz allen Wissens. Meine Emotio ist eher schwach und ich bin das, was man psychisch (was immer das ist) krank nennt - und mich begleitet eine unsichtbare weiße Wölfin ;)

Was folgt daraus? Gott, wenn immer es ihn gibt muss einen wahrhaft göttlichen Humor haben :D
 
[…] Wer einmal mit geistig behinderten Menschen zusammen war, deren Ratio krankheitsbedingt reduziert ist, wird sehen können, was Emotio leisten kann und wie sehr sie menschlich ist. […]
Ja, Lynhirr, Du hast natürlich Recht, dass die Ratio nicht wirklich Alles ist.
Ich werde auch den Teufel tun, und geistesbehinderten wegen fehlender Denkleistung die Menschlichkeit absprechen.
Dennoch ist die Emotio ein schlechter Ratgeber, wenn es um Schlussfolgerungen geht, die in ihrer Tragweite das menschliche Miteinander als Gesetzesgrundlagen regeln sollen (ich spreche hier vom Einfluss der Religion auf staatliche Grundregeln).

Hier sollte ausschließlich die Ratio ausschlaggebend sein, und keine Religion, welcher Art auch immer - und ganz sicher nicht eine der abrahamitischen Religionen.

Die christliche Religion, z.B., ist mitnichten die friedlichste aller Religionen; schon knapp 5oo Jahre vor Christus forderte der jainistische Guru Mahavira "Verletze, missbrauche, unterdrücke niemanden, versklave keinen, beleidige niemanden, quäle, foltere und töte nicht."

Hätte Jesus dieses einfachen Satz so klar geäußert, wäre die menschliche Geschichte der letzten zweitausend Jahre mit Sicherheit anders verlaufen.

Allein - er tat es nicht.
Aber der christliche Gott in seiner Güte und Weisheit wird schon wissen, warum er das nicht tat.
 
Ich gehe mit dir konform, dass es, was das soziale Miteinander angeht, auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, eine aufgeklärte, humanistische Vernunft ein guter Ratgeber ist. Doch sollte man dabei beachten, dass Menschen a priori emotional entscheiden. Man kommt nicht darum, diesen Faktor einzubeziehen.
Ich denke, wenn man so handelt und entscheidet ist eine freiheitliche und tolerante Gesellschaftsform möglich. :)

Religionen sind da meiner Meinung nach ein großer Störfaktor. Sie definieren sich über Dogmen und Lehrmeinungen die oft mit Humanismus nicht in Einklang zu bringen sind.

Gerade auch die christliche Religion ist, wenn man sie mal genauer betrachtet, eine recht grausame Religion. Einiges was Jesus vehement predigte lässt einen die Haare zu Berge stehen.
Und die Kirche mit ihren Dogmen war und ist entsprechend grausam. Wenn man überlegt, dass der Papst plant, das Fegefeuer für ungetaufte Kinder abzuschaffen ...

Ich denke, ohne Religionen wäre die Menschheit besser dran!
 
Die christliche Religion, z.B., ist mitnichten die friedlichste aller Religionen; schon knapp 5oo Jahre vor Christus forderte der jainistische Guru Mahavira "Verletze, missbrauche, unterdrücke niemanden, versklave keinen, beleidige niemanden, quäle, foltere und töte nicht."

Hätte Jesus dieses einfachen Satz so klar geäußert, wäre die menschliche Geschichte der letzten zweitausend Jahre mit Sicherheit anders verlaufen.

Allein - er tat es nicht.
Aber der christliche Gott in seiner Güte und Weisheit wird schon wissen, warum er das nicht tat.

Tat er nicht???
Segnet, die euch fluchen. Liebet eure Feinde. Alles nun, was ihr wollt dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr Ihnen auch.

Ich weiß ja nicht, was an diesen Sätzen unklar ist.
 
Das, Friedemann, ist definitiv NICHT das Gleiche.

Ich sprach weiter oben schon davon, dass z.B. auch im NT von Sklavenhaltung die Rede ist.
Sklavenhaltung durch die Christen, wohlgemerkt, mit Anweisungen, wie man mit seinen Sklaven umzugehen habe (so sind sie z.B. freizulassen, wenn man sie so hart schlägt, dass ihnen ein Auge oder einen Zahn fehlt).

Vergleiche das mit dem Satz Mahaviras.
"Verletze, missbrauche, unterdrücke niemanden, versklave keinen, beleidige niemanden, quäle, foltere und töte nicht."
 
Zuletzt bearbeitet:
Tat er nicht???
Segnet, die euch fluchen. Liebet eure Feinde. Alles nun, was ihr wollt dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr Ihnen auch.

Ich weiß ja nicht, was an diesen Sätzen unklar ist.

Er sagte auch:
"Ich bin nicht gekommen um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert".

"Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich"

"Wer wieder den heiligen Geist sündigt, dem wird weder in diesem noch im jenseitigen Leben vergeben und im ewigen Feuer brennen"

Alle Zitate jetzt mal aus dem Kopf. In Büros liegen keine Bibeln. Was ist an solchen Aussagen unklar?

Nein nein, Jesus war ein fanatischer Prediger wie es heute noch viele Gibt. Das mit der Liebe kommt ihnen leicht über die Lippen. Die Drohungen mit dem Höllenfeuer aber ebenso. Der Gott der seine geliebten Kinder ins ewige Feuer schickt. Entsetzlich!

Mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben!
 
So, ich habe jetzt fast den ganzen Thread gelesen - sehr interessant! Ich möchte mich an dieser Stelle auch mal einklinken und versuchen meine Meinung zu diesem schwierigen Thema zu formulieren.

Zu erst mal denke ich wird diese Diskussion teilweise auf einer Ebene geführt, der es meiner Meinung nach nicht würdig ist. Aber langsam:
Gibt es Gott??? - JA natürlich (der Bursche hat sogar nen Eintrag bei Wikipedia!)
Existiert ein Schöpfer (neu: Designer)??? - höchst unwahrscheinlich.
Das sind zwei Paar Schuh’. Und damit kommen wir zu Punkt zwei:

Gott ist eine literarische Figur, eine Erfindung des Menschen. Zugegebenermaßen, mit einem sehr ausgefeilten Charakter, da könnten sich Super-, Bad-, und Spiderman noch was abgucken (Kompliment an die Autorenschaft)! Er wurde geschaffen, um Massen zu kontrollieren. Den Menschen wurde mit sehr durchschaubaren Methoden eingetrichtert, dass er existiert. Dass er über jeden Einzelnen wacht. Das kann Mut und Sicherheit geben – besonders, wenn man sonst nichts hat. Vor Allem aber sollte es Angst machen!
Beispiel: Wie kriegt man ein Kind dazu, dass es brav ist? Man trichtert ihm den Gedanken ein, dass da jemand IST. Einer, der alles sieht, und alles weiß. Einer, der alles was das Kind tut mitbekommt und bewertet. Und wenn es brav ist, gibt’s zum Jahresende Geschenke. Wenn nicht, gibt’s nen Arschvoll! Brav heißt in diesem Fall das zu tun, was der Kindergott (der Weihnachtsmann) für brav hält. Und genau da liegt der Knackpunkt! Denn das erzählen ja die Eltern dem Kind. DAS IST KONTROLLE! Und es wird heute in den meisten Familien durchgeführt. Fällt da vielleicht jemandem was auf! (Wenn nicht, brauchst du ab hier nicht weiter zu lesen!)
So, und diese Kinder meinen dann – später, wenn Gott den Weihnachtsmann abgelöst hat – sie hätten ein wissenschaftliches oder zumindest plausibles Argument für die Existenz von Gott. So wie die Kinder vom Weihnachtsmann: schließlich kommt er einmal im Jahr und bringt Geschenke! Ist das nicht Beweis genug? Und trotzdem gibt es den Weihnachtsmann nicht. Sorry, falls ich da irgendwem die Illusionen raube! Mit Gott verhält es sich wie mit dem Weihnachtsmann. Er basiert auf Hörensagen. Die religiöse Definition von Gott beinhaltet, dass dieser nicht erklärbar, beweisbar oder greifbar ist. Geschickt. So können die Erwachsenen, die für den Weihnachtsmann zu alt sind sagen: natürlich gibt’s keinen Beweis, keine Erklärung, noch nicht mal ein wirklich greifendes Argument für seine Existenz. Denn es ist ja GOTT!

Punkt drei: Ich habe in diesem Thread immer wieder gelesen, dass einige zwar an ein ETWAS glauben, sich aber von den Religionen distanzieren. Das ergibt für mein Verständnis überhaupt keinen Sinn.
Nochmal: Gott wurde durch die Religionen erschaffen, nicht etwa wir durch Gott! Die Vorstellung eines ETWAS, das da ist, und uns die Ohnmacht nimmt, haben die Religionen erfunden. Meiner Meinung nach kann man das nicht trennen! Das wäre in etwa wie: Ich find die ‚Zillertaler Türkenjäger’ echt beschissen, die sind total beschränkt (was wohl Fakt ist), aber ihre Lieder hör’ ich trotzdem! Man kann Pipi Langstrumpf und Astrid Lindgren auch nicht trennen! Wenn also heute (noch) Menschen sich einer Religion anschließen, weil es jahrtausende lange Tradition hat, will ich das nicht bewerten. Das ist jedem selbst überlassen. Man kann daran glauben, wenn es einem Kraft gibt, man muss es aber nicht. Leider ist die Vorstellung von Gott in unserem Kulturkreis in den letzten 2000 Jahren salonfähig geworden. Und Sie hat sich so in den Köpfen der Menschen festgesetzt, dass heute sogar Menschen an Gott glauben, die gar nicht an ihn glauben! Hört man ja öfter: "Also, was die Religion da für ein Bild von Gott malt, ist ja wohl schlimm!" Die Religion hat das Recht jedes ihr beliebige Bild von Gott zu malen. Sie hat ihn erfunden. Man kann Astrid Lindgren nicht vorwerfen, sie hätte Pipi in ihren Büchern falsch beschrieben!

Was bleibt: Von Gott soll bitteschön jeder halten, was er will (wenn er nicht in seinem Namen irgendwelche Gräueltaten begeht). Auch wenn ich den Inhalt der Religionen für Unsinn halte, KANN es Menschen Kraft und Zuversicht geben, und das freut mich für diese Menschen. Noch unsinniger ist meiner Meinung nach zu sagen: Religion - nein danke – aber Gott??? Ja irgendwie schon!

Er sagte auch:
Nein nein, Jesus war ein fanatischer Prediger wie es heute noch viele Gibt. Das mit der Liebe kommt ihnen leicht über die Lippen. Die Drohungen mit dem Höllenfeuer aber ebenso. Der Gott der seine geliebten Kinder ins ewige Feuer schickt. Entsetzlich!

Mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben!

Schön gesagt! *unterscheib*
MfG
xpilot
 
Zuletzt bearbeitet:
(..)
Gibt es Gott??? - JA natürlich (der Bursche hat sogar nen Eintrag bei Wikipedia!)(..)
na das ist mal was :) ein halbpedia eintrag beweist schon vieles :p

Er sagte auch:
"Ich bin nicht gekommen um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert".

"Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich"

"Wer wieder den heiligen Geist sündigt, dem wird weder in diesem noch im jenseitigen Leben vergeben und im ewigen Feuer brennen"

Alle Zitate jetzt mal aus dem Kopf. In Büros liegen keine Bibeln. Was ist an solchen Aussagen unklar?

Nein nein, Jesus war ein fanatischer Prediger wie es heute noch viele Gibt. Das mit der Liebe kommt ihnen leicht über die Lippen. Die Drohungen mit dem Höllenfeuer aber ebenso. Der Gott der seine geliebten Kinder ins ewige Feuer schickt. Entsetzlich!

Mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben!
angeblich hat er auch den anderen die füsse gewaschen, die kranken geheilt und wein aus wasser gemacht ;)
möglicherweise habe ich aber verpennt, dass die heutigen prediger das auch könnten :D
rob
 
..na ja zumindest Wein aus Fässern bzw. Krügen, in denen vorher harziger Wein war, würden die auch hinkriegen..;)
 
Die Drohungen mit dem Höllenfeuer aber ebenso. Der Gott der seine geliebten Kinder ins ewige Feuer schickt. Entsetzlich!

Mit so etwas möchte ich nichts zu tun haben!
Tja, sinngemäß hab ich schon vor einiger Zeit genau das Gleiche geschrieben...
Meine Rede :)
 
nun ja, für ähnliche Äußerungen bin ich bereits "Werkzeug des Bösen" genannt worden....:rolleyes:

Was mich allerdings nicht daran hindert, Lynhirrs Aussagen voll und ganz zu unterschreiben. :)
 
na das ist mal was :) ein halbpedia eintrag beweist schon vieles :p


angeblich hat er auch den anderen die füsse gewaschen, die kranken geheilt und wein aus wasser gemacht ;)
möglicherweise habe ich aber verpennt, dass die heutigen prediger das auch könnten :D
rob

Er hat zum Beispiel auch einen Feigenbaum verdorren lassen, weil er keine Früchte trug. Es war nämlich nicht die richtige Jahreszeit für Feigen. ;)

Auch hat er Dämonen in Schweine fahren lassen. Ich hoffe, das tut heute keiner mehr, sonst macht er sich strafbar ...

Aber im Ernst: Erzählen kann man viel :)
 
Tja, sinngemäß hab ich schon vor einiger Zeit genau das Gleiche geschrieben...
Meine Rede :)

Hm, wenn ich deinen Nickname so betrachte: Du solltest eigentlich gegen die Abschaffung der Hölle sein, sonst droht Arbeitslosigkeit :D
 
@ thomas-147 & Loki:

Besonders hübsch finde ich ja, dass Atheisten oftmals unter "Gläubige" eingereiht werden ("Die glauben eben an ihren Atheismus").

Das treibt mich wirklich auf die Palme.
Weil’s eben eine genauso stichhaltige Aussage ist wie: "Ein Nichtraucher ist eben auch ein Raucher - da, guck mal, wenn man genau hinsieht, kann man es sehen: der atmet den Rauch meiner Zigarette ein!"
 
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