Hallo,
das „vgl.“ bei indirekten Zitaten schreiben z.B. die Fakultät für Katholische Theologie in München und die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt vor. Das war in den Geisteswissenschaften in Deutschland mal so üblich. In Deutschland gab man die Fundstellen für direkte und indirekte Zitate in Fußnoten an (Erstzitat als Vollbeleg wie im Literaturverzeichnis, Folgezitat mit Kurzbeleg, z.B. Popper: Vermutugen, 54). - in den USA schon lange in Klammern im Fließtext. Dazu muss dann aber die Angabe möglichst kurz sein, z.B. (Popper 1963, 54).
Die Fußnoten haben also in Deutschland häufig zwei Funktionen: Sie enthalten Anmerkungen, die den Lesefluss stören könnten oder halt Literaturstellen für Zitate. Besonders ärgerlich ist es, wenn aus Fußnoten Endnoten werden - denn häufig finden spannende Auseinandersetzung mit anderen Autoren in den Fußnoten statt. Dann muss man ewig blättern…
In den letzten Jahren beobachte ich, dass die Angabe von Literaturstellen für direkte oder indirekte Zitate immer mehr dem angelsächsischen System folgen (oder dem, was man dafür hält). Dabei kommen dann ganz lustige Mischformen heraus - z.B. die kurze Angabe (Popper 1963, 54) in einer Fußnote…
Allerdings: Wirkliche Standards gibt es nicht. Eine Literaturverwaltung wie Endnote hat bei der Installation über 4.000 Formate für Literaturangaben im Rucksack. Jeder Verlag und jede Zeitschrift hat ihre eigenen Besonderheiten.