... mal ne Frage in die Runde:
Kann man wirklich für mehrere Dinge "brennen"? Oder sind diese vielen Dinge, die hier manche aufzählen, einfach Dinge man man lediglich "gerne" macht?
Ich fand ja schon grenzwertig, dass ich 2 Sachen angegeben habe, weil ich finde, dass man zwar viele Beschäftigungen gerne macht, aber nur sehr, sehr wenige Sachen hat, für die man "brennt".
Wenn ich hier lese, dass manche für bis zu 11 Beschäftigungen angeblich "brennen" kann ich mir das einfach nicht vorstellen. Das sind schöne Beschäftigungen, aber wo erreicht man da Leidenschaft, tiefe Expertise, wie zieht man das alles immer anderen Beschäftigungen vor?
Ich fotografiere seit fast 40 Jahren und programmiere seit rund 30 Jahren. Zu beidem finde ich immer Zeit dafür, kann mich immer damit beschäftigen und mir wird damit auch nicht langweilig, die Zeit verfliegt damit. Wenn ich mich darüber mit anderen unterhalte, die ebenso gerne fotografieren, dann leuchten meine Augen. Das nenne ich "für etwas brennen". Wie ist das hier bei den vielen Tätigkeiten Einzelner? Ist das "brennen für etwas"?
Sehr gut, Lisa, wie (fast) immer. Es ist schön, wenn jemand hier Ordnung in die Begriffe, in die Sprachkonzepte bringt und Sprache respektiert.
Daher muss ich kund tun und zugeben, dass ich, der große Bärry … ich brenne für goar nix, ich bin der Mann ohne Leidenschaften.
Vielleicht liegt das an meiner hochwohlgeborenen Herkunft, an meinen spanischen Genen, an meiner Erziehung an elitären Schulen und Unis … kurz, wenn wir den Grad der Leidenschaft von 0 bis 10 skalieren, wenn „brennende“ Typen wie Picasso, Napoleon, Hardcorefäns vom BVB, Teilnehmer von DSDS, Vorstandsvorsitzende von DAX-Unternehmen oder von Bahngewerkschaften oder von Fußballclubs, Mitglieder der Letzten Generation, Spitzenpolitiker … usw. zwischen 9 und 10 auf dieser Skala liegen, dann erreichen die paar Leidenschaften Eures Mitfloristen Bärry kaum eine 6 … höchstens eine 6,5.
Wie ein scheinbar willenloses Stück lebenden Fleisches wandle ich durchs Leben, lange Frühstücke, Arbeit so knapp wie möglich halten, täglich ein ansprechendes Mittagsessen organisieren, Siesta danach unverzichtbar, regelmäßiger Sport, viel Lesen, denn die zahlreiche Brut ist bereits ausgezogen und Bärry verfügt über mehr Freizeit … die 6,5-Grad-Leidenschaft erreicht er nur bei einer besonders gelungenen … äh … Nummer … Ihr wisst schon … , ab und zu eine Reise in die alte Heimat …
Ihr werdet sagen: Was für ein Scheißleben, Bärry!
Worauf ich antworte: Mag sein, Freunde, allerdings solltet Ihr Eure Frowen, wenn sie appetitlich sind, wegschließen, wenn Bärry naht.
Übrigens: die 9-10er-Brenner, die ich kenne, haben alle einen Schaden. Mir kommen sie gehetzt, desorientiert und extrem einseitig vor. Aber vielleicht sind sie glücklicher als ich, wer weiß.