Erst im Februar sind 1100 Soldaten der Luftlandeeinheit, darunter die jetzt ums Leben Gekommenen, verabschiedet worden, um nach Kundus und Masar-i-Scharif versetzt zu werden. „Wir gehören zu den spezialisierten Kräften des Heeres“, sagt Hauptmann Björn Gornik. Da klingt auch Stolz mit. Tatsächlich gelten Fallschirmjäger seit jeher als Eliteeinheit: hart trainierte Jungs, mit dem Mut, sich mitten im Einsatzgebiet absetzen zu lassen und dann zu Fuß, mit der gesamten Ausrüstung „am Mann“ in den Kampf zu gehen. „Unser Grundauftrag sind Operationen gegen irreguläre Kräfte, das ist schon unsere Kernkompetenz“, sagt Gornik. In Afghanistan aber, wo die Seedorfer von Anfang an dabei sind, seien sie nicht, um die radikalislamistischen Taliban zu jagen, „sondern wir erfüllen den normalen Routineauftrag wie jede andere Einheit auch“. Nämlich: Das Provinz-Wiederaufbau-Team Kundus unterstützen. Mit Infanteristen, „die rausgehen und den Aufbauhelfern unter die Arme greifen, Aufklärungsarbeit leisten, Gespräche mit Dorfältesten führen“, und mit einer Schutzkompanie, „die in erster Linie dafür da ist, Anschläge zu verhindern – was in den letzten Jahren immer schwieriger geworden ist“. Weshalb die Zahl der Opfer steigt.