Ich will jetzt nicht jeden einzelnen Punkt kommentieren, aber ich habe das Gefühl, dass u.a. agrajag viele Möglichkeiten und vor allen die erforderlichen Arbeitsweisen in Word nicht sehr tiefgreifend kennt (was ja nicht schlimm ist, Nachfolgendes ist keine Kritik).
Die Aussage zu den Word-DAUs kann ich nur sagen „doch, so ist es, aber dazu gehören eben auch die meisten Word-Anwender“.
Ein Indiz für die Annahme, des „nicht kennens“ sei hier vor allem der falsch beschriebene Export von Grafiken genannt, das hat ja FA66 schon angemerkt.
Ergänzend möchte ich dazu sagen, dass Word auch die Möglichkeit bietet, an die Quellen heranzukommen, weil die Dateien als „Paket“ gespeichert werden.
Es geht aber noch weiter.
- Die Trennung zwischen Absatz- und Zeichenformatvorlagen zum Beispiel…die ist nicht unnötig und störend, sondern elementar wichtig für viele Anwendungen in Doku. Marketing etc., vor allem wenn es um sich wiederholende Elemente geht (Markennamen etc.)
Ebenso kennt Word Strukturen und eine Trennung zwischen Text und Layout gibt es durchaus (wenn man konsequent danach arbeitet).
Es besteht ja genau dadurch sogar die Möglichkeit, Dokumente sehr einfach angepasst für unterschiedliche Medien auszugeben (z.B. für Print und PDF).
Muss man sich nur die passenden DOTs erschaffen und bereithalten
In Verbindung mit manch „Teamfunktion“ (damit meine ich nicht die gleichzeitige Bearbeitung) bietet Word ziemlich viele Möglichkeiten, auch in größeren Gruppen mit gleichbleibender Qualität zusammenzuarbeiten, ohne dass ständig die Formatierungen oder gar Texte zerschossen werden.
Das ist eine anerkannte und stabile (Budget-)Alternative zu XML und seinen Schemata oder CMS-Systemen.
Das Programm deckt einfach ein unglaublich großes Spektrum ab, leider schreiben die meisten einfach drauf los und so ist das auch zu werten, wenn ich oben sinngemäß bestätigt habe „ja, Du kennst wahrscheinlich fast nur Word-DAUs“
Übrigens kommt noch ein sehr sehr wichtiger Faktor hinzu, der nicht ganz unwesentlich ist:
Die Schnittstellen und Anbindungen zu anderen Programmen, wie Korrekturprogrammen etc.
Wenn man frei schreiben kann, ist das was anderes, als wenn man bestimmte Maßgaben (Terminologie etc.) beachten muss und das am besten auch direkt gemeldet bekommt.
Umgekehrt können natürlich im schlechten Fall auch mal genau diese Plugins für Probleme sorgen. Das dürfte sich bei Word mehr anhäufen als bei anderen Programmen, die das gar nicht erst anbieten.
Es gibt aus meiner Sicht genug Gründe, Word nicht zu verdammen/kleinzureden und ein relativ großes Maß an Ärger, der damit entsteht, der falschen Anwendung zuzuschreiben.
Ich dachte mal ähnlich wie agrajag, bis ich dann einen richtigen Einstieg bekam.
Da war ich aber auch schon einige Zeit mit beschäftigt und das nur für sehr spezielle Basics und als solider Einstieg.
Obwohl ich Markdown und diverse Editoren ganz charmant finde und auch andere Schreibprogramme für manche Eigenschaften schätze (Papyrus und die Korrekturfunktionen z.B.), ist Word schon ein ziemliches Brett.
Übrigens, weil hier immer wieder auch fiel, Word sei zur Hälfte Textverarbeitung, zur Hälfte DTP, aber eben jeweils halbherzig: Ich denke, den DTP-Anspruch hat Word schlichtweg nicht, egal wie oft es nachgesagt wird. Bestünde der, hätte Microsoft längst einige Basics und Ausgabemöglichkeiten eingebaut, die dazu einfach fehlen.