GermanUK
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Moin zusammen!
So, nun bin ich seit gestern wieder aus meinem wohlverdienten Urlaub aus Deutschland zurueck und nun muss ich Euch doch gleich mal von meinem kleinen Urlaubs-PC/Mac-Erlebnis berichten:
Wie mein iBook die Welt* rettete...
Freitag, 2 April 2004, Heathrow Airport, Lufthansa Flug LH 4791. Es ist frueher Morgen am Flughafen, die Sonne brennt… Neben mir in der Wartehalle warten auch noch andere Passagiere auf das Boarding. Die meisten in Anzug und Krawatte, ein paar Familien, und auch ein paar aeltere Herrschaften. Die Wartezeit bis zum Boarding habe ich mir mit ein paar E-mails auf meinem iBook vertrieben, welches bei solchen Aktionen (auch im Urlaub) immer dabei ist – als Handgepaeck natuerlich.
Nun gut, Boarding-Zeit: alle brav in den Flieger gehuepft, Platz genommen, angeschnallt, zum Hundertsten Male die Schwimmwesten-Aktion erklaert bekommen, und die Stewardessen gemustert. Dann die ersten Deutschen, die ihre Kinder zurechtweisen, Briten, die ihre kostenlosen broadsheets von der Lufthansa kassieren, und ein Pilot, der irgendwie das Mikrofone nicht bedienen kann. Yippie, Hamburg here we come…
Ordentliche Verpflegung gibt’s bei der Lufthansa ja jetzt nicht mehr. Ein Moechtegern-Sandwich und Mineralwasser im versiegelten Plastikbecher – super klasse. Da macht Fliegen spass. Das Formular fuer eine Beschwerde wird einem gleich dazu gereicht. Die Stewardessen scheinen den gekuerzten Service auch nicht allzu prall zu finden. Dann, 5 Minuten in der Luft und die Passagierin eine Reihe vor mir auf der rechten Seite kramt ihr PC-Laptop raus. Tischchen aufgeklappt. *klapp* Nach der (recht langen) Boot-Phase von ihrem Windows 2000 ging dann das wilde Getippe in Excel los. *klick, klapper, tipp, ratter, scroll, haemmer, …* “Oh, guckt doch alle wie toll ich bin. Der Flug mag nur 1 Stunde 20 Minuten dauern, aber trotzdem muss ich unbedingt meine Bueroarbeit am Laptop im Flugzeug machen…” Kennen wir alle, lieben/hassen wir alle. …und wenn die Guten dann auch noch den Sound angelassen haben, dann machen die Windows-Fehlermeldungen doch gleich doppelt soviel Spass. Da darf jeder Passagier mitlachen/-trauern.
Es kam dann wie es kommen musste. Die Kalkulation oder was auch immer in Excel auf dem PC-Laptop unter Windows 2000 wollte nicht mehr so, wie es die Anwenderin wollte. (Eigentlich erstaunlich, da ich Windows 2000 als aeusserst stabil und auch Excel als sehr zuverlaessig aus meiner PC-Zeit kenne.) Der Computer straeubte sich, und endete letztendlich in einem BSOD. (Man moege sich jetzt meinen Gesichtsausdruck vorstellen, der ich da links hinter der Dame leicht gelangweilt die Tipp-Aktion beobachtet hatte.) Nix ging mehr fuer die gute Frau. Das Laptop, so schoen es auch ausgesehen haben mag, machte nur noch Beep und Puff. Zeit fuer ‘nen Whiskey? Denkste! Neuer On-Board-Service bei der Lufthansa: nur Wasser und Brot. Meiner einer hatte sein iBook links auf den freien Platz gelegt. Dort ganz lieb mit dem Sicherheitsgurt angeschnallt und nun schaute es vergnuegt aus dem Fensterchen. So sieht’s aus, wenn mein iBook und ich auf Reisen gehen. *g* Ach ja, die Businessfrau vor mir schuettelte inzwischen nur noch mit dem Kopf und aergerte sich, dass das mit ihrer Excel-Arbeit nun ganz uebel aussah. In gewisser Weise sah man ihr eine leichte Verzweifelung an. Auch ein leises FU** meine ich vernommen zu haben.
Da ploetzlich (man beachte die dramatische Spannungszunahme) ein Blick nach Hinten. Passagierin: “Excuse me, Sir, I just noticed your laptop… Do you happen to have Excel on your computer?” GermanUK: “Erm… Yes, I do.” Das ging dann so weiter und weil man ja so ein ueberaus netter und hilfsbereiter MacUser ist, durfte dann auch die “utterly important” Kalkulation auf meinem geliebten iBook durchgefuehrt werden. Das muss man sich mal vorstellen: mein geliebtes iBook in den Haenden einer DOSen-Tipperin. Das schmerzt, aber die Moeglichkeit der Entwicklungshilfe als MacUser lindert die Wunde. Lustig war, dass der Anblick von OS X bei der jungen Frau –mit Namen Sarah, wie sich herausstellte (hier im UK ist man ja immer gleich per Du)– eine leichte Verwirrung aber dennoch Wohlempfinden ausloeste. Ein “Oh” und “Ah” und so beleitete das Aufrufen von Excel und “Wow” das TrackPad laeuft ja ganz fluessig und ohne Ruckeln… Die Bedienung von Excel auf dem meinen Mac lief danach ohne Probleme. Da scheint es zwischen der PC und Mac Version wohl nicht allzu viele Unterschiede zu geben (?). Am Ende war die Arbeit getan und die erste Warnung der Flugbegleiterin kam durch die Lautsprecher, dass jetzt bald alle elektronischen Geraete ausgeschaltet werden muessen, da wir schon bald in Hamburg sind.
Miss Sarah: “How can I save it onto floppy disk then?” GermanUK nach alter MacUser.de-Manier: “Hae?” Der freundliche Hinweis, dass Apple nicht mehr mit Floppy-Laufwerken ‘rummacht, fand sie gar nicht toll. Da mir nicht unbedingt danach war ueber wLAN den Kram auf die DOSe zu uebertragen (man kennt die Horrorstories zur Einrichtung der DOSen-Einstellungen; und per E-mail ueber Lufthansa wLAN ging auch nicht, da es das nur auf long-distance Fluegen gibt), hab ich daraufhin die Excel-Datei auf meine CD-RW gepresst, welche dann auch ohne Probleme vom PC-Laptop gelesen werden konnte. (An dieser Stelle moechte ich noch einmal an Miss Sarah appellieren, mir meine CD-RW zurueckzugeben. Das hatten wir naemlich irgendwie vergessen…)
So denn, alle Probleme geloest, wieder jemand “an den Mac herangefuehrt”, und eine junge Dame ueberaus gluecklich bei irgendeiner Praesentation einer Versicherungsgesellschaft in HH. Ich hab ihr natuerlich auch gleich einen Zettel (eigentlich eine Lufthansa-Serviette) mit der Loesung aller ihrer Probleme gegeben. Darauf stand: www.apple.com/uk/.
Wenn sie dann bald einen Mac hat, lade ich sie auch zu einem Kaffee ein. Aber bis dahin verweile ich mit der Bitte um Rueckgabe meiner CD-RW.
Frohe Ostern!
der GermanUK
* einer jungen Frau
So, nun bin ich seit gestern wieder aus meinem wohlverdienten Urlaub aus Deutschland zurueck und nun muss ich Euch doch gleich mal von meinem kleinen Urlaubs-PC/Mac-Erlebnis berichten:
Wie mein iBook die Welt* rettete...
Freitag, 2 April 2004, Heathrow Airport, Lufthansa Flug LH 4791. Es ist frueher Morgen am Flughafen, die Sonne brennt… Neben mir in der Wartehalle warten auch noch andere Passagiere auf das Boarding. Die meisten in Anzug und Krawatte, ein paar Familien, und auch ein paar aeltere Herrschaften. Die Wartezeit bis zum Boarding habe ich mir mit ein paar E-mails auf meinem iBook vertrieben, welches bei solchen Aktionen (auch im Urlaub) immer dabei ist – als Handgepaeck natuerlich.
Nun gut, Boarding-Zeit: alle brav in den Flieger gehuepft, Platz genommen, angeschnallt, zum Hundertsten Male die Schwimmwesten-Aktion erklaert bekommen, und die Stewardessen gemustert. Dann die ersten Deutschen, die ihre Kinder zurechtweisen, Briten, die ihre kostenlosen broadsheets von der Lufthansa kassieren, und ein Pilot, der irgendwie das Mikrofone nicht bedienen kann. Yippie, Hamburg here we come…
Ordentliche Verpflegung gibt’s bei der Lufthansa ja jetzt nicht mehr. Ein Moechtegern-Sandwich und Mineralwasser im versiegelten Plastikbecher – super klasse. Da macht Fliegen spass. Das Formular fuer eine Beschwerde wird einem gleich dazu gereicht. Die Stewardessen scheinen den gekuerzten Service auch nicht allzu prall zu finden. Dann, 5 Minuten in der Luft und die Passagierin eine Reihe vor mir auf der rechten Seite kramt ihr PC-Laptop raus. Tischchen aufgeklappt. *klapp* Nach der (recht langen) Boot-Phase von ihrem Windows 2000 ging dann das wilde Getippe in Excel los. *klick, klapper, tipp, ratter, scroll, haemmer, …* “Oh, guckt doch alle wie toll ich bin. Der Flug mag nur 1 Stunde 20 Minuten dauern, aber trotzdem muss ich unbedingt meine Bueroarbeit am Laptop im Flugzeug machen…” Kennen wir alle, lieben/hassen wir alle. …und wenn die Guten dann auch noch den Sound angelassen haben, dann machen die Windows-Fehlermeldungen doch gleich doppelt soviel Spass. Da darf jeder Passagier mitlachen/-trauern.
Es kam dann wie es kommen musste. Die Kalkulation oder was auch immer in Excel auf dem PC-Laptop unter Windows 2000 wollte nicht mehr so, wie es die Anwenderin wollte. (Eigentlich erstaunlich, da ich Windows 2000 als aeusserst stabil und auch Excel als sehr zuverlaessig aus meiner PC-Zeit kenne.) Der Computer straeubte sich, und endete letztendlich in einem BSOD. (Man moege sich jetzt meinen Gesichtsausdruck vorstellen, der ich da links hinter der Dame leicht gelangweilt die Tipp-Aktion beobachtet hatte.) Nix ging mehr fuer die gute Frau. Das Laptop, so schoen es auch ausgesehen haben mag, machte nur noch Beep und Puff. Zeit fuer ‘nen Whiskey? Denkste! Neuer On-Board-Service bei der Lufthansa: nur Wasser und Brot. Meiner einer hatte sein iBook links auf den freien Platz gelegt. Dort ganz lieb mit dem Sicherheitsgurt angeschnallt und nun schaute es vergnuegt aus dem Fensterchen. So sieht’s aus, wenn mein iBook und ich auf Reisen gehen. *g* Ach ja, die Businessfrau vor mir schuettelte inzwischen nur noch mit dem Kopf und aergerte sich, dass das mit ihrer Excel-Arbeit nun ganz uebel aussah. In gewisser Weise sah man ihr eine leichte Verzweifelung an. Auch ein leises FU** meine ich vernommen zu haben.
Da ploetzlich (man beachte die dramatische Spannungszunahme) ein Blick nach Hinten. Passagierin: “Excuse me, Sir, I just noticed your laptop… Do you happen to have Excel on your computer?” GermanUK: “Erm… Yes, I do.” Das ging dann so weiter und weil man ja so ein ueberaus netter und hilfsbereiter MacUser ist, durfte dann auch die “utterly important” Kalkulation auf meinem geliebten iBook durchgefuehrt werden. Das muss man sich mal vorstellen: mein geliebtes iBook in den Haenden einer DOSen-Tipperin. Das schmerzt, aber die Moeglichkeit der Entwicklungshilfe als MacUser lindert die Wunde. Lustig war, dass der Anblick von OS X bei der jungen Frau –mit Namen Sarah, wie sich herausstellte (hier im UK ist man ja immer gleich per Du)– eine leichte Verwirrung aber dennoch Wohlempfinden ausloeste. Ein “Oh” und “Ah” und so beleitete das Aufrufen von Excel und “Wow” das TrackPad laeuft ja ganz fluessig und ohne Ruckeln… Die Bedienung von Excel auf dem meinen Mac lief danach ohne Probleme. Da scheint es zwischen der PC und Mac Version wohl nicht allzu viele Unterschiede zu geben (?). Am Ende war die Arbeit getan und die erste Warnung der Flugbegleiterin kam durch die Lautsprecher, dass jetzt bald alle elektronischen Geraete ausgeschaltet werden muessen, da wir schon bald in Hamburg sind.
Miss Sarah: “How can I save it onto floppy disk then?” GermanUK nach alter MacUser.de-Manier: “Hae?” Der freundliche Hinweis, dass Apple nicht mehr mit Floppy-Laufwerken ‘rummacht, fand sie gar nicht toll. Da mir nicht unbedingt danach war ueber wLAN den Kram auf die DOSe zu uebertragen (man kennt die Horrorstories zur Einrichtung der DOSen-Einstellungen; und per E-mail ueber Lufthansa wLAN ging auch nicht, da es das nur auf long-distance Fluegen gibt), hab ich daraufhin die Excel-Datei auf meine CD-RW gepresst, welche dann auch ohne Probleme vom PC-Laptop gelesen werden konnte. (An dieser Stelle moechte ich noch einmal an Miss Sarah appellieren, mir meine CD-RW zurueckzugeben. Das hatten wir naemlich irgendwie vergessen…)
So denn, alle Probleme geloest, wieder jemand “an den Mac herangefuehrt”, und eine junge Dame ueberaus gluecklich bei irgendeiner Praesentation einer Versicherungsgesellschaft in HH. Ich hab ihr natuerlich auch gleich einen Zettel (eigentlich eine Lufthansa-Serviette) mit der Loesung aller ihrer Probleme gegeben. Darauf stand: www.apple.com/uk/.
Wenn sie dann bald einen Mac hat, lade ich sie auch zu einem Kaffee ein. Aber bis dahin verweile ich mit der Bitte um Rueckgabe meiner CD-RW.
Frohe Ostern!
der GermanUK
* einer jungen Frau