Weg zurück in die Steinzeit?

Gerüchte zu einem ARM-Switch sind ja beinah so alt wie die ersten ARM-Device von Apple. Befeuert wird das ganze immer mal wieder, wenn Apple einen neuen ARM-Prozessor rausbringt, der dank Geekbench & Co scheinbar auch mit den bekannten Intel-Prozessoren verglichen werden kann. Man bekam immer mal wieder den Eindruck, dass Intel schlafen würde und selbst ein iPhone auf Augenhöhe der Core-M-CPUs liegt. Begründet wird das gerne mit einer inhärenten Effizienz-Überlegenheit der ARM-CPUs. Unter dieser Annahme könnte ein ARM-Switch ja durchaus Sinn machen.

Fakt ist aber:
  1. Eine inhärente Überlegenheit von ARM-CPUs bzw. des ARM-Befehlssatzes existiert nicht.
  2. Das Abschneiden in einer spezifischen Anwendung hängt natürlich von der CPU-Architektur ab, sodass es bei verschiedenen Anwendungen zu teils gravierenden Unterschieden hinsichtlich der Performance kommen kann. Im Mittel hat allerdings eher Intel die Nase vorn (wobei die Frage natürlich ist, wie man die einzelnen Disziplinen gewichtet).
  3. Alle CPUs werden durch dieselben physikalischen Grenzen und Fertigungsprozesse limitiert, unabhängig von ihrer Architektur.
Der einzige "Vorteil" bei einem ARM-Switch wäre aus meiner Sicht, dass Apple die Abhängigkeit von Intel brechen würde und die CPUs unter dem Intel-Preis herstellen könnte. Allerdings ist das eher Apples Vorteil, da dieser Preisvorteil mit Sicherheit nicht an den Kunden weitergegeben wird. (Wir haben ja gesehen, wie die iPhone-Preise ins bodenlose gestürzt sind, seit Apple eigene SoC-Designs nutzt. Nicht. :D)

Bedenken muss man natürlich auch, dass ein "Rosetta 2" erstmal (bis die Übergangsphase abgeschlossen ist) Performance kosten wird. Beim Intel-Switch war das nicht großartig schlimm, da man in der Hardware einen großen Sprung gemacht hat, das sehe ich bei ARM vs. x86 aber anders.
 
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MS wird auch seine Gründe gehabt haben weg von den ARM CPUS und dem Windows RT zu gehen..
nur weil du es nicht siehst, ist es nicht weg. MS hat den ARM-zweig ja nicht eingestellt, sie bringen nur nix weiteres raus, wenn der markt nicht erkennbar ist oder sich wandelt, siehe surface pro.

den ersten teil deines posts habe ich nicht wirklich verstanden. nur evtl. soweit, neue ARMs sind in leistungsbereichen, um sie problemlos in macbooks und airs einzubauen. das kannst du sicher nicht mit einer einfachen NAS-CPU vergleichen. fürs mbp und größere geräte wird apple vermutlich nicht auf intel verzichten. aber was weiss ich schon von apple.
 
Wer sagt denn, dass die eigenen Prozessoren ARM sein müssen? Können doch auch Intel-kompatibel sein wie z.b. die von AMD und anderen Herstellern. Vorteil hier wäre, dass Apple eigene Befehlssätze implementieren könnte, dabei aber weiterhin Intel-kompatibel bleibt. Windows würde laufen, aber die optimale Performance hätte eben MacOS.

Die Vorteile der Intel-Architektur sind groß, allerdings scheint Intel Apple schon länger in Sachen Entwicklung zu lahm zu sein. Und es wäre einfacher, die A-CPU-Serie aus den iDevices auf x64 umzustellen, als Macs wieder auf exotische Prozessoren zu bringen...

Abgesehen davon hat Microsoft dieses Jahr ARM-Versionen von Windows gezeigt. Das Grundproblem Windows-auf-dem-Mac wäre damit eh nicht mehr vorhanden, weil man einfach ein ARM-Windows installieren könnte... Vielleicht rüstet sich Apple einfach für eine Zukunft mit ARM-Prozessoren, weil die Intel-Architektur immer weniger relevant wird?
 
Intel wird mit ziemlicher Sicherheit keine weitere x86-Lizenz vergeben, mit der man sich einen zusätzlichen Konkurrenten schaffen und gleichzeitg einen der größten Kunden verlieren würde. Auch ein Kauf von AMD ist keine Option, da deren Lizenz diesen Fall ja explizit ausschließt.
 
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@Fl0r!an
Wie jetzt intel hat sich den Konkurrenten AMD selber zuzuschreiben ? sprich Intel könnte zu AMD gehen und denen einfach einmal die X86Lizenz entziehen und die sind weg vom Fenster?
Nja Apple könnte sich eine solche Lizenz ja auch erkaufen.
 
Lizenzen kann man sich nur erkaufen, wenn diese auch zum Verkauf angeboten werden. Apple hat auch mal Lizenzen verkauft, um Mac OS kompatible Computer zu bauen, Stichwort Mac Clone. Mein erster eigener Mac war so ein Clone, ein Storm Pulsar. Deutlich günstiger wie der damals vergleichbare Mac bei besserer Ausstattung. Aber die Lizensierung war mit das erste was Steve Jobs damals abgeschafft hat, als er wieder bei Apple eingestiegen ist. Wirtschaftlich gesehen für Apple leider eine gute Entscheidung.
 
x86 Code wird dort nicht mehr laufen, ich denke aber, dass Microsoft das Office für die neuen CPUs rausbringen würde. Was anderes wäre Thunderbolt. Da hat Intel die Finger drauf. Mit einem Wechsel auf eigene CPUs wäre das Ding tot.
Hm, Apple könnte auch sein HQ in einen Staat verlegen, der keine konsequente Wettbewerbsbehörde hat, Intel zum gleichen Schachzug bewegen & dann Intel einfach aufkaufen. :suspect:
Zufall? Kaum!
Geplant? Gewiss!
Illuminati - confirmed!
Hotel? ... Trivago!
 
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@Fl0r!an
Wie jetzt intel hat sich den Konkurrenten AMD selber zuzuschreiben ? sprich Intel könnte zu AMD gehen und denen einfach einmal die X86Lizenz entziehen und die sind weg vom Fenster?
Nein. Intel hat die x86 Lizenz, AMD hat die x86_64 Lizenz (64 Bit).
AMD hat sozusagen das 32bit Instruktionen von Intel auf 64bit erweitert. Heute gibt es einen gegenseitigen Austausch dieser Lizenzen.
 
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@Fl0r!an
Wie jetzt intel hat sich den Konkurrenten AMD selber zuzuschreiben ? sprich Intel könnte zu AMD gehen und denen einfach einmal die X86Lizenz entziehen und die sind weg vom Fenster?
Nja Apple könnte sich eine solche Lizenz ja auch erkaufen.
Etwas komplizierter ist es schon. Intel und AMD sind heutzutage sehr stark abhängig von einander und wären ohne die Patente des jeweils anderen kaum arbeitsfähig. Aus diesem Grund wurde das Abkommen getroffen, die Patente gegenseitig nutzen zu können, solang die Firmen nicht ihren Besitzer wechseln (heißt: Wenn Apple z.B. AMD kauf erlischt das Abkommen). Damit darf AMD x86-konforme Prozessoren bauen und Intel darf AMD-Techniken nutzen.

Dass sich die beiden da nun noch einen Dritten in Form von Apple ins Boot holen ist eher unwahrscheinlich.
 
Lizenzen kann man sich nur erkaufen, wenn diese auch zum Verkauf angeboten werden. Apple hat auch mal Lizenzen verkauft, um Mac OS kompatible Computer zu bauen, Stichwort Mac Clone. Mein erster eigener Mac war so ein Clone, ein Storm Pulsar. Deutlich günstiger wie der damals vergleichbare Mac bei besserer Ausstattung. Aber die Lizensierung war mit das erste was Steve Jobs damals abgeschafft hat, als er wieder bei Apple eingestiegen ist. Wirtschaftlich gesehen für Apple leider eine gute Entscheidung.

Weiß man es? Könnte sein, dass Apple heute mehr Marktanteile hätte, wenn S.Jobs das Programm nicht
gestoppt hätte. Kurzfristig hatten sie weniger Gewinn, ok. Entscheidend für die Gewinnzuwächse waren aber
die iMacs.

P.S. Ich hatte als ersten „Mac“ auch einen Pulsar :)
 
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den Aufstieg hatten sie doch erst mit den intel CPUs oder irre ich mich da so gewalltig ?

Der Aufstieg kam mit dem iPhone. Der Mac ist nur noch Nebenprodukt. Und das merkt man sehr deutlich.
 
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Apple kauft dann einfach Intel...:hehehe:
Ah, verflixt! Soweit hatte ich vorhin gar noch nicht gelesen. Daher meine verspätete, gleiche Idee. ;)
bei der Steuer bescheissen.
Moment! Legale Steueroptimierung! :Oldno:
:crack:
Allein die Übertragung
dauert ja viel länger als das lokale Rendern.
Naja, das würd ich so nicht unterschreiben. Theoretisches Beispiel: Angenommen, eine rohe MKV-Datei einer Bluray hat eine Grösse von 25GB, dann lad' ich die Datei bei 1Gbit Fiber Internet in ca. 205 Sekunden (bei voller Leitung mit 125MB/s) auf den Server hoch. Dort wird die Datei mit - sagen wir - 32 Cores in MP4 konvertiert und zwar mit einer Multi-Core-optimierten Software à la Handbrake, dann dauert der ganze Prozess deutlich weniger lange als mit 8 lokalen Cores, inkl. dem späteren Herunterladen der Enddatei mit ca. 3GB Grösse.
 
Naja, das würd ich so nicht unterschreiben. Theoretisches Beispiel: Angenommen, eine rohe MKV-Datei einer Bluray hat eine Grösse von 25GB, dann lad' ich die Datei bei 1Gbit Fiber Internet in ca. 205 Sekunden (bei voller Leitung mit 125MB/s) auf den Server hoch. (...)

Theoretisch. Und wie hoch ist der durchschnittliche Upload in D? 100-fach geringer als dein theoretisches Beispiel.

Es wird nicht in kurzer Zeit jeder ein 1Gbit Upload haben. Auch nicht in paar Jahren...
 
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Theoretisch. Und wie hoch ist der durchschnittliche Upload in D? 100-fach geringer als dein theoretisches Beispiel.
Visionäre gehen nicht vom Durchschnitt aus.
Entschuldigung. :)

PS: Auch ich nutze mehrheitlich nur einen bescheidenen 500Mbit-Anschluss. </ironie>
 
Visionäre gehen nicht vom Durchschnitt aus.
Entschuldigung. :)

PS: Ich nutz mehrheitlich auch nur einen bescheidenen 500Mbit-Anschluss. </ironie>

Es ging ja um die Allgemeinheit. Im Spezialfall kann das natürlich funktionieren. :)
 
Es ging ja um die Allgemeinheit. Im Spezialfall kann das natürlich funktionieren. :)
Nun ja, da er angeblich schon vor 15 Jahren vom SuperDrive absehen wollte, hielt ich es eben für eine Diskussion, die sich visionäres Denken (ehrlich: Sogar im Jahr 2008 war das MBA ohne SuperDrive noch nichts anderes) zur Grundlage nimmt.
Aber andernfalls muss ich dir zustimmen.
Und weiter bin ich (leider*) davon überzeugt, dass es genau darauf hinauslaufen wird: Künftig wird man auch Rechenleistung im weitesten Sinne outsourcen, schon alleine deswegen weil es sich so finanziell-unternehmerisch viel leichter skalieren lässt, da sind AWS und Co. mit ihren Speicherangeboten nur der Anfang.
Vermutlich wartet die Industrie (breit: Banken, Technologiekonzerne und Co.) nur darauf, dass komplexe, Verschlüsselungstechniken eingeführt werden, die den Geheimhaltungsstandard eben dieser Unternehmen zu dem Masse gewähren, wie es derzeit deren Intranets und Bunker (wörtlich) tun; sprich: Dass ein Diebstahl/Abgriff der Daten mathematisch in etwa gleich wahrscheinlich ist wie ein physischer Einbruch.
*Ich bin kein Fan davon. :nono:
 
Ja, aber momentan führt die Verschlüsselung noch (häufig) zur Unbenutzbarkeit von Rechnern.

Von 3 Stunden Arbeitszeit verbringt meine Frau 1 Stunde allein damit, bis die VPN Verbindung
steht, und man endlich mal arbeiten kann. Zusätzlich alle paar Monate eine 2-Stündige Sitzung
aller Mitarbeiter mit dem Tech-Center, wenn mal wieder eine neue „Sicherheit“ eingeführt wird.

Kann sich alles mal ändern, klar ... noch sind wir nicht soweit.
 
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Künftig wird man auch Rechenleistung im weitesten Sinne outsourcen, schon alleine deswegen weil es sich so finanziell-unternehmerisch viel leichter skalieren lässt, da sind AWS und Co. mit ihren Speicherangeboten nur der Anfang.
Vermutlich wartet die Industrie (breit: Banken, Technologiekonzerne und Co.) nur darauf, dass komplexe, Verschlüsselungstechniken eingeführt werden
das tun sie doch längst und nennen es cloudcomputing. :noplan:

hier ein services chart der großen drei -> https://stackify.com/microsoft-azure-vs-amazon-web-services-vs-google-compute-comparison/

Von 3 Stunden Arbeitszeit verbringt meine Frau 1 Stunde allein damit, bis die VPN Verbindung
steht, und man endlich mal arbeiten kann.
das hört sich nach BYOD-firma oder gleich nach öffentlicher dienst an. welche firma kann sich das denn bitte dauerhaft erlauben?
 
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das hört sich nach BYOD-firma oder gleich nach öffentlicher dienst an. welche firma kann sich das denn bitte dauerhaft erlauben?

Ein weltweiter koreanischer Großkonzern. Der Konkurrent von Apple im Smartphone-Markt. Mehr verrate ich nicht :)
 
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