Vom Land in die große Stadt umziehen. Wer hat es getan und hat Tipps?

Highway65

Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
02.08.2023
Beiträge
16
Reaktionspunkte
12
Hallo Zusammen :)

Kurz zur Vorgeschichte: Ich bin jetzt mittlerweile 34 Jahre alt und lebe schon immer auf dem Land. Es gab Zeiten, da habe ich es gemocht ländlich zu leben, in den letzten Jahren aber stört mich diese "Leere" und Perspektivenlosigkeit immer mehr. Deshalb ist in mir (und auch in meiner Frau) der Wunsch nach dem Leben in der Stadt in den letzten Jahren immer größer geworden. Inzwischen sind wir uns sicher, wir "müssen" es angehen. Zwar bereuen wir es, nicht schon im jungen Alter den Schritt gemacht zu haben aber trotzdem wollen wir es jetzt doch noch wagen.

Eine Wohnung ist seit heute morgen so gut wie sicher, umziehen könnten wir vermutlich innerhalb von 2 Monaten.

Jetzt wäre meine Frage: Wer ist auch vom Land in eine (Groß)stadt gezogen? Wie waren die ersten Jahre? Habt ihr Tipps? Ratschläge?

Vielen Dank für jede Antwort. :)
 
Ich denke, das ist so pauschal nicht zu beantworten. Was heisst große Stadt? Zentrum eines Ballungsraums? Am Rande eines Ballungsraums? Wie ist die Infrastruktur vor Ort (Öffis, Bedarf des täglichen Lebens, Ärzte, Kultur). Schaden kann es zumindest nicht, mal in der Nachbarschaft rumzuschauen. So Netzwerke, gern auch Stadtteilbezogen, gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt. Da mal reinschauen um Kontakte zu knüpfen. Was ist mit dem Freundeskreis und Familie? Ist die große Stadt sehr weit weg, gar ein anderes Bundesland?

Du siehst: Sehr viele/Zuviele Dinge, die damit reinspielen...
 
Wir ziehen nach Frankfurt a.M. - nahe Innenstadt also sehr gute Infrastruktur vor Ort. Freundeskreis und Familie sind dann so ca. 90 Minuten Autofahrt entfernt.
 
Eine gute Möglichkeit, Leute kennen zu lernen und eine Freundeskreis aufzubauen ist immer ein lokaler Sportverein, davon dürfte es in Frankfurt genügend geben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Elvisthegreat und Ezekeel
Bei einer Großstadt hätte ich noch mitreden können, aber Frankfurt ist ja schon eine Metropole, da bin ich raus… ;) Meine Freundin hat mal in Mainz gewohnt, da ist es auch ganz nett.

Freundeskreis erweitern würde ich auch sagen:
1) Weiterbildungen / Abendschule
2) Vereine
3) Netzerke (falls sich das beruflich anbietet)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Elvisthegreat
Wir ziehen nach Frankfurt a.M. - nahe Innenstadt also sehr gute Infrastruktur vor Ort. Freundeskreis und Familie sind dann so ca. 90 Minuten Autofahrt entfernt.
Warst du mal die letzte Zeit in FFM, tagsüber, abends, nachts, unterwegs und hast Dir die Situation angeschaut - und kommst damit klar?
Selbst alteingesessene Frankfurter kommen mit der Stadt und den Zuständen dort in der Innenstadt nicht mehr klar. Das ist echt ein Loch geworden!

Wir (38 und 31) haben eine schöne Wohnung in der Peripherie von FFM, und sind ganz happy ausserhalb von dem ganzen Trubel zu sein. Die Mieter sind es ebenfalls, und selbst die kamen aus einem beschaulichen bayrischen/ländlichen Dorf und wollten so wie ihr in die Großstadt, und waren sehr von den Zuständen überrumpelt. :crack:

In Frankfurt würde ich mich eher in Richtung Taunus, oder die Käffer zwischen Offenbach und Hanau schauen, aber ihr wollt es ja so... :)

In Stuttgart sind wir übrigens sehr froh auch außerhalb der Stadt zu leben. Ich mag das Nachtleben, keine Frage, aber unter meinem Fenster muss sich niemand ne Dosis spritzen oder die Fassade anpinkeln.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Siebenstern und stonefred
pendelst du zwischen stuttgart und frankfurt? 🤔
 
Jetzt wäre meine Frage: Wer ist auch vom Land in eine (Groß)stadt gezogen? Wie waren die ersten Jahre? Habt ihr Tipps? Ratschläge?
Haben wir vor gut 20 Jahrem gemacht und sind jetzt wieder raus gezogen.
Allerdings in direkte ÖPNV-Reichweite zur Großstadt.


Wir ziehen nach Frankfurt a.M. - nahe Innenstadt also sehr gute Infrastruktur vor Ort.
Das kommt drauf an, womit man vergleicht.
Ich musste mal nachts um ca 2:00 vom Bahnhof Süd zum Hauptbahnhof. "Sehr gute Infrastruktur" schaut anders aus. Bin am Ende gelaufen...

Frankfurt ist ja schon eine Metropole
Eine Metropole? Frankfurt ist auf dem Papier eine Großstadt. Durch die unmittelbare Nachbarschaft zu Offenbaxh, Hanau Darmstadt etc wirkt es deutlich größer als es ist.

Ich komme aus der Frankfurter Ecke...
Man muß sich schon sehr gut auskennen, um dort schöne Ecken zu finden.

Die letzten ca 20 Jahre haben wir in Berlin gewohnt. Man kann über Berlin schimpfen wie man will, aber gegen Frankfurt ist die Infrastruktur genial. Dagegen ist Frankfurt einfach nur "Kleinstadt".

Ich würde z.b. mal schauen, wie gut die Wohnung nachts per ÖPNV erreichbar ist.
 
Ich wohne in den Hamburger Elbvororten, also recht nahe der Stadt, und bin sehr zufrieden. Davor wohnte ich fast 20 Jahre in der Stadt, in einem lebhaften Viertel, in dem sich immer eine eigene Szene formt. Kiez, Schanze fussläufig zu erreichen, Jungfernstieg waren nur drei U-Bahn-Stationen.
Aber es wurde gefühlt immer voller, immer lauter, Abgase, Verkehrslärm, Parties, Hektik, so dass wir uns vor 7 Jahren entschieden, wieder in ruhigere Gefilde zu ziehen. Da war ich Mitte 50.
Du bist durchaus in einem noch jungen Alter, in dem so ein Perspektivwechsel richtig gut sein kann. Es ist ja keine Einbahnstrasse, und vielleicht zieht es euch in 20 Jahren wieder ins Umland.
Frankfurt ist im Vergleich zu Hamburg eher schwierig im Innenstadtbereich, finde ich. Aber rund um den Römer oder in Sachsenhausen ist es vergleichsweise nett. Ich kannte mal jemanden, der in Niederrad wohnte - wo dann die Bürostadt entstand.
Das mit den Problembezirken, insbesondere im den Hauptbahnhof, findet man eigentlich fast in jeder Großstadt, da würde ich auch niemals hinziehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Highway65
Ihr seid spät an.. Ich kenne es von hier auf dem Land eher so das ein großteile mit Anfang/Mitte 20 zum studieren in die Stadt (Bei uns war das vorwiegend Mainz, Frankfurt, Köln, Trier) gezogen sind und nun mit Mitte/Ende 30 einer nach dem anderen wieder zurück kommen..

Die Frage ist warum man den Lebensmittelpunkt verschiebt. In Jungen Jahren oft die Sturm und drangzeit, Party machen, wenn man dann Älter wird die andere Richtung sobald Kinder ins spiel kommen die man lieber in einem kleinen (bezahlbaren) Häuschen im Grünen sieht statt im Moloch der Städte..
 
Ja wir sind wirklich spät dran. Wir hatten eigentlich schon beide immer mal wieder den Wunsch aber haben es dann doch aufgeschoben.

Da wir aber keine Kinder haben und auch sonst keine wirklichen Verpflichtungen ist es auch jetzt noch möglich. Und wenn wir es jetzt Anfang-Mitte 30 nicht machen dann wohl nicht mehr.

Ich kann das auch absolut verstehen das viele dann wieder raus aufs Land wollen aber dieses Häuschen im Grünen haben wir ehrlich gesagt satt. Denn ab 20 Uhr ist hier halt tot, öffis gibt es nicht und außer Dorf-Diskos gibts kulturell auch nicht viel. Deshalb wollen wir einfach mal das stadtleben erleben. Das Häuschen wird vermietet.

@all ich kenne die Brennpunkte in FFM. Wir ziehen in ne wirklich nette Ecke in der Altstadt. Da habe ich keine großen Bedenken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever und appletom
Auch noch als Hinweis gedacht, weil ihr bisher eher ruhiger und leise wohnt und lebt:

Der Körper gewöhnt sich nicht an Lärm

Unbeeindruckt von Lärm bleibt niemand. Auf der einen Seite gibt es körperlich beim Menschen keine Gewöhnung an Lärm. Die Organe werden immer auf Lärm reagieren. Auf der anderen Seite sind vor allem junge Menschen fähig, den Lärm auszublenden, zu verdrängen oder wegzustecken.

Dazu kommt, dass Lärm auch wesentlich von der Einstellung der jeweiligen Person abhängt. Während einige Menschen ein schreiendes Kind als lärmend einstufen, empfinden andere das Kind als lebhaft. Mit einer veränderten Einstellung gegenüber der potentiellen Lärmquelle ändert sich auch die Beurteilung des tatsächlichen Lärms.

Während Lärm am Tag die Konzentration stört, kann nächtlicher Lärm unbewusst dem tiefen und gesunden Schlaf im Weg stehen. Der menschliche Körper ist also zwar in der Lage, sich an das Geräusch eines Lastwagens zu gewöhnen und dieses als ungefährlich einzustufen. Trotzdem werden Botenstoffe ausgeschüttet und der Körper befindet sich unbewusst auf Alarmbereitschaft.
Quelle: https://www.laermspur.ch/pages/risiken/r_gewoehnung.html

Die Einstellung zu „Lärm“ ist m.E. wirklich sehr subjektiv und persönlich.
In diesem Sinne: Viel Glück. :teeth:

Deshalb wollen wir einfach mal das stadtleben erleben. Das Häuschen wird vermietet.
Gute Entscheidung, zweiteres – retour offen halten.
Evtl. Zeitmietvertrag?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: stonefred
das wichtigste zuerst: Lieferando :xsmile:

ich würde empfehlen eine private haftpflicht für ein paar € abschließen
stadt-land ist echt 'n himmelweiter unterschied
die 'lärmverschmutzung' ja, das ist ein nicht zu unterschätzendes thema
hier würd ich schaun' ob/wo der Stadtpark ist, und hier ein gewöhnungsritual machen;
ala: stadtpark-stadtleben einlaufen
 
Ich bin aus der Stadt aufs "Land" gezogen. REWE 1,5 Km, Arzt 1 Km, Hofladen mit frischen Lebensmitteln vom Bauernhof 250 Meter. Bank 2 Km, Wald mit Hund oder MTB 200 Meter. Was brauche ich die Stadt?

Und Glasfaser liegt hier auch. T-Mobile 5G ebenso. Und ich habe kein Auto! ÖPNV und E-Bike mit Lastenanhänger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever
54340 Bekond. Busse im 45 Minuten Takt ausser am WE. Dann 1,5 Std. Und ich habe nur 1000 Meter zur Arbeit. Könnten auch 1200 sein. Nächster Bahnhof 2,5 Km.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dodo4ever
54340 Bekond. Busse im 45 Minuten Takt ausser am WE. Dann 1,5 Std. Und ich habe nur 1000 Meter zur Arbeit. Könnten auch 1200 sein. Nächster Bahnhof 2,5 Km.
Respekt. Das ist ja noch mehr auf dem Land, als Bad Wörishofen...

Bildschirmfoto 2023-11-18 um 22.03.49.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten