Urheberreicht und Copyrights - oder Copywrongs

Desi

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Das europäische Urheberrecht braucht Eure Hilfe.
Gegenwärtig läuft eine Umfrage der EU-Kommission - http://ec.europa.eu/internal_market/consultations/2013/copyright-rules/index_en.htm - in der Eckpunkte abgefragt werden wie die geplante EU-Urheberrechtsreform genau ausgestaltet werden soll.
Die Ergebnisse werden den Vorschlag der EU-Kommission bilden. Und wir können das beeinflussen.
Jeder aus der EU ist gefragt und gerade die Zivilgesellschaft sollte sich an der Umfrage beteiligen. Denn Interessenverbände und Lobbyisten werden das tun. Aber wir können sie überstimmen.
Hier erhaltet Ihr Hintergrundinformationen und Ausfüllhinweise: https://ameliaandersdotter.eu/copyright-consultation-model-responses

Eine Seite, die das Ausfüllen etws einfacher macht:
http://www.copywrongs.eu/de
 
Endlich mal 'ne Gelegenheit, um beim Urheberrecht die Urheber gegenüber den Rechteverwertern zu stärken !
Wir haben nämlich praktisch so gut wie gar nix vom Urheberrecht.
Ich bin ein Urheber, ein professioneller Musiker, und ich sehe, dass die meisten Urheber ohnehin nicht bezahlt werden - egal ob mit oder ohne Urheberrecht.
Nur wenige Musiker machen genug Geld damit, aber sogar in ihrem Fall geht das meiste Geld zu Labels, bei denen sie unter Vertrag sind, und nicht etwa zu ihnen.
Die weite Mehrheit der Musiker kann kaum ihre Miete zahlen, und das liegt nicht an Piraterie. Es liegt einfach daran, dass sie nicht gegen die
gigantischen Musik-Labels konkurrieren können.
Das Urheberrecht in seiner jetzigen Form sichert diesen Musiklabels, unglaubliche Profite einzufahren, und hilft richtigen Urhebern insgesamt praktisch kaum bis gar nicht.
Deshalb muss das Urheberrecht sozial ausgewogener ausgestaltet werden: Urheber brauchen gegenüber Rechteverwertern mehr Rechte, beispielsweise Rechterückfall nach einer
gewissen Zeit, Zweitverwertungsrechte. Außerdem gehören "Total-Buy-out"-Verträge verboten, weil sie Urheber total ausbeuten und entrechten; nun könnte man
natürlich argumentieren: "Wenn dir der Vertrag nicht passt, dann geh' doch zur Konkurrenz" - das Problem ist bloß, dass einem heutzutage nur noch solche
"Total-Buy-out"-Verträge angeboten werden, oder eben überhaupt kein Vertrag angeboten wird.
Außerdem muss nicht-kommerzielles Filesharing endlich legalisiert werden, weil gerade kleine Urheber von der Verbreitung durch Filesharing profitieren und
das Groß der Studien im Bereich Urheberrechtsforschung ergeben hat, dass freie Kulturgüterverbreitung nicht geschäftsschädigend, sondern
sogar geschäftsfördernd ist
. Das ergibt sogar eine Studie der EU-Kommission. Rechteverwerter müssen endlich zu Dienstleistern gemacht werden.
Außerdem brauchen wir ein Recht auf Remix; dafür muss eine entsprechende Ausnahme im Urheberrecht eingerichtet werden.
 
Eine Seite, die das Ausfüllen etws einfacher macht:
http://www.copywrongs.eu/de

Warum soll z.B. das hier ein "Problem" sein:

"Ich kopiere, teile, downloade oder streame urheberrechtlich geschützte Werke oder würde es gerne tun und fühle mich deshalb kriminalisiert".

Soll ich mich jetzt auch kriminalisiert fühlen, wenn ich auf der Landstraße 140 fahre?

Oder:

"Medien konnten aufgrund von DRM nicht frei verwendet werden, weniger Freiheiten als in der analogen Welt".

Ja ne, is klar. Als Microsoft mit Win XP das Challenge/Response-Verfahren einführte, habe ich das hingenommen. Auch danach habe ich jeden Scheiß mitgemacht, den mir die IT-Industrie vorgesetzt hat, vor allen Dingen die coolen Nummern des IT-Visionärs Steve Jobs. Aber hey, irgendwie gemein, dass die jetzt alle Chancen für sich haben und ich keine mehr.

Oder:

"YouTube-Videos sind in meinem Land nicht abspielbar".

Also wirklich, diese Copyright-Faschisten! Wollen dem Google-Konzern ihren Kram nicht einfach so überlassen. Wo Google doch unser aller Netz ist... Gemeinheit!
 
Nö, aber wenn Du auf der Landstraße 80 fährst und erstmal pauschal Strafe zahlen musst, weil Du die Straße benutzt und einige dort zu schnell fahren.

Die GEMA will jetzt für eingebettete Youtube-Videos zusätzlich Geld haben.
Das LGS Köln hat wieder ein wunderbares Urteil erlassen, dass eingebettete Bilder (legal) abgemahnt werden können, wenn der Urheberrechtshinweis unter, und nicht in dem Bild steht. Ein Verändern des Bildes wäre dann aber nicht von dem Uhrheberrecht abgedeckt (böses Dilemma).

Es geht um das Urheberrecht der Zukunft, und wie DU es gestaltet haben willst. Der direkte Link zur EU-Umfrage befindet sich weiter unten.
 
Nur zur Erinnerung: Dies ist das letzte Wochenende vor der Deadline, die in 5 Tagen
abläuft - also am 05. März.
Wenn ihr also noch nicht der EU gesagt habt, wie das Urheberrecht verändert werden soll,
dann nutzt die Gelegenheit am besten dieses Wochenende.
 
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