Bevor es richtig ans Werk gehen kann, müssen einige Systemschriften aus den verschiedenen Ordnern («Library/Fonts», «Privat/Library/Fonts» und «System/Library/Fonts») entfernt werden. Der Grund: Apple installiert neben Zeichensätzen wie «Geneva», «Lucida Grande» usw. auch eine Helvetica, Times, Symbol und die asiatischen OpenType-Fonts. Während Letztere problemlos gestrichen werden können, muss man besonders die Funktion der Helvetica näher anschauen: Programme wie iCal, Mail oder der Apple System Profiler greifen auf diese Schrift zurück. Das heisst, wenn der Font nicht da ist, passiert einfach nichts, bzw. das Programm kann gar nicht gestartet werden. Für die Druckvorstufe sind diese Schriften aber gar nicht gedacht und auch nicht relevant. Suitcase erlaubt zwar das Überschreiben der Systemschriften, was aber in der Praxis nur sehr unzureichend funktioniert. Sicherer ist es, wenn die entsprechenden Fonts einfach dem System entnommen werden.
Library-Fonts und User-Library-Fonts
Als Erstes wird, mit administrativen Rechten, innerhalb der lokalen Library («Library» auf der obersten Festplattenebene) ein neuer Ordner mit dem Namen «Fonts Library» angelegt. Natürlich könnte er auch anders heissen, es vereinfacht aber die spätere Sortierung in Suitcase, wenn da ein klarer Name vergeben wird. Dann verschiebt man alle Schriften innerhalb von «Library/Fonts» in den neuen Ordner «Library/Fonts Library». Das Gleiche wird mit dem Ordner «Privat/Library/Fonts» gemacht, nur dass die Schriften (wenn schon welche drin sind) in einen neu erstellten Ordner «Fonts User» wandern.
Der Ort der Suitcase-Fonts
Nach diesen Arbeitsschritten stehen die verschobenen Schriften dem System nicht mehr zur Verfügung. Damit man sie später einfach mit den anderen Zeichensätzen organisieren kann, werden die Ordner in einen neu angelegten Fonts-Ordner verschoben. Dieses Schriftenverzeichnis kann wie in der Abbildung im eigenen Privatverzeichnis liegen. Nun stehen die Schriften dem Benutzer zur Verwaltung in Suitcase zur Verfügung.
Wie schon vorhin erwähnt, ist die Helvetica (leider) Bestandteil vieler Apple-Applikationen. Der Hersteller gibt bis heute keine Möglichkeit, die Verwendung mit einer Ersatzschrift zu umgehen. Dank Marcel Bresink gibt es Abhilfe: Er stellt auf seiner Internetseite (
www.bresink.de) das Programm «TinkerTool» zur Verfügung, das versteckte Optionen des Betriebssystems dem Benutzer in einem grafischen Interface zur Verfügung stellt. Mit Hilfe dieses Dienstprogramms lässt sich die Helvetica durch eine andere Schrift, z.B. die Lucida Grande, ersetzen.
Systemschriften entfernen
Die System-Fonts
Die eigentlichen Systemzeichensätze (vergleichbar mit Mac OS 9) finden wir in «System/Library/Fonts», der Systembibliothek. Um diese Schriften zu entfernen, braucht es den Root-Benutzer. Eine Anleitung, wie er freigeschaltet werden kann, kann im Internet unter Apples Panther-Support-Seite (
http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=106290-D) abgerufen werden. Es geht auch einfacher: «Diablotin» heisst eine Erweiterung, die vom Web (
http://s.sudre.free.fr/software/diablotin.html) geladen werden kann. Installiert wird sie, indem in einem der Library-Ordner ein neues Verzeichnis mit dem Namen «PreferencePanes» angelegt wird und das Objekt «Diablotin.prefPane» in diesen Ordner kopiert wird. Weitere Infos sind in dem beigelegten Readme-File zu lesen. Dann werden die Systemeinstellungen gestartet und eine weitere Kategorie «Sonstige» erscheint unten im Auswahlfeld. Mit einem Klick auf «Diablotin» geht das Modul auf. Es ist ein Erweiterungsmanager, mit dem sich Plugins, Kontextmenü-Erweiterungen, Schriften usw. bequem ein- und ausschalten lassen. Dabei werden deaktivierte Objekte lediglich in einen neuen Ordner verschoben, was die Funktion sehr transparent macht. So vorgehen:
1. Als Erstes den Eintrag «Fonts» suchen und aufklappen. Eine Liste mit allen ins-tallierten Schriften erscheint, ein «X» bedeutet «SystemLibrary», eine Bücherreihe «Library». Wenn eine menschliche Silhouette abgebildet ist, handelt es sich um die «UserLibrary».
2. Dann wählt man, dass die Systemobjekte angezeigt werden, dabei wird die Liste um die Schriften in der «SystemLibrary» erweitert. Die anschliessende Warnung wird mit «OK» quittiert.
3. Nun muss das Administratoren-Kennwort eingegeben werden.
4. Nun können die unerwünschten Objekte deaktiviert werden. Da die Objekte innerhalb von «Library» und «UserLibrary» schon nicht mehr vorhanden sind, ist die Liste nicht so lange.
Die folgenden Schriften sollten immer drinbleiben: Geneva, Keyboard, Lucida Grande (am wichtigsten) und Monaco. Grundsätzlich gilt: Je mehr Schriften im System-Fonts-Verzeichnis gelassen werden können, desto besser. Bei mir sind Apple LiGothic, Apple Gothic, Hei, Osaka und OsakaMono ebenfalls im Ordner. Es kann aber sein, dass je nach eingesetztem Programm der eine oder andere Font wieder an den ursprünglichen Ort zurück muss. Denkbar wäre auch eine manuelle Aktivierung mit Suitcase.