Steuer: Morgen, morgen, nur nicht heute

Steuererklärungen sind für mich...

  • ...eine spannende Herausforderung.

    Stimmen: 5 11,6%
  • ...eine Aufgabe wie jede andere in meinem Job.

    Stimmen: 20 46,5%
  • ...viel zu häufig notwendig.

    Stimmen: 18 41,9%

  • Umfrageteilnehmer
    43
  • Umfrage geschlossen .
F

flieger

Ich habe es heute geschafft, meinen Steuerordner beim Steuerberater abzugeben (Erklärung 2005). Ich habe das immer wieder verschoben, den Mai-Termin verpasst und nun hat mein Berater auch nur noch knapp drei Wochen Zeit, das ganze Ding rund zu kriegen. Ist das peinlich... Ich finde das inhaltlich nicht besonders kompliziert, aber irgendwie schiebe ich die Termine immer weiter.

Nun habe ich aber das Gefühl, ein Haus fertig gebaut zu haben. Kennt ihr das? Immer wenn ich die Unterlagen zusammengestellt habe oder - wie früher - die Erklärung selbst erstellt und beim Finanzamt abgegeben habe, war erst einmal "Feiertag" für mich. Wie Abi machen oder heiraten. Irgendwie ein großer Abschluss.;) Und Wochen oder Monate zuvor Magengeschwüre.
 
Ich warte immer auf die Drohung vom FA, nehme dann einen Tag Urlaub und mache die Erklärung. Hinterher ist es immer gar nicht so schlimm gewesen ;)
 
Die Unterschrift und Abgabe der Steuererklärung sehe ich sehr emotionslos. Da ich eigentlich immer auf dem Laufenden bin, weiß ich auch, ob es Geld gibt oder ob ich drauflegen muss. Damit weiß ich dann auch, ob ich mit der Abgabe trödeln oder Gas geben soll.
Immerhin ein netter Anlaß sich wieder mit der Steuerberaterin zu treffen.

Grüße

esszett
 
flieger schrieb:
und nun hat mein Berater auch nur noch knapp drei Wochen Zeit, das ganze Ding rund zu kriegen. Ist das peinlich... Ic

Von wegen drei Wochen. Das war einmal. Die Abgabefrist verlängert sich ohne besonderen Antrag bis zum 31.12.2006, auf Antrag sogar bis zum 28.02.2007. Quelle: http://www.iww.de/quellenmaterial/abruf.php3
Dort die Abrufnummer: 060807 eingeben.

Sollte Dir dein Steuerberater diese Abgabefrist genannt haben, kannst Du ihn ja mal ein wenig schulen…

Gruss Kraftwerk
 
Aktuell habe ich mitbekommen, bei meiner Anforderung von Umsatz-
& Einkommenssteuer 2005, dass man gepflegt beim Fiskus anrufen kann,
mit der Bitte um zeitlichen Aufschub.

So kann man den einen oder anderen Monat hintendran hängen. ;)
Soweit war der Mensch da ganz umgänglich – er meinte nur, dass
es ja die Hauptsache wäre, dass die Unterlagen halt bei Zeiten ankommen.
 
Will jetzt niemandem zu nahe treten, aber ich kapiere einfach nicht,
warum doch sehr viele »selbständige« Unternehmer in solchen Dingen
so extrem unselbständig sind...

Eigentlich ist es doch nicht so schwierig, am Termin XY seine Unterlagen
zusammen zu suchen und beim Steuerberater abzugeben.
Man kennt den Termin seit Monaten. Es ist kein Termin, der plötzlich
und unerwartet kommt.

Ich habe es jetzt im Bekannten- und Kollegenkreis schon einige Male mit-
bekommen, dass wirklich wichtige Termine bezüglich Steuer verschlafen
bzw. verdrängt wurden, teilweise wurde sogar »vergessen«, die Umsatzsteuer (!)
zur Seite zur legen, um dann ein paar Monate später mit wirklich grossen
Problemen da zu sitzen... :( Ich bin manchmal echt fassungslos...

Die Miete wird pünktlich überwiesen, aber bei der Steuer kann man sich ja Zeit lassen...
(Das Finanzamt setzt mich ja auch nicht vor die Tür...)

Womit hat das zu tun?
Ist es Selbstüberschätzung? Vergesslichkeit? Bequemlichkeit? Oder steckt da
doch mehr dahinter? Angst vor dem Staat?

Wahrscheinlich sind die Konsequenzen, die sich aus diesem Verhalten
ergeben, nicht drastisch genug.

Ich spreche jetzt nicht für das Finanzamt, nicht falsch verstehen, ich versuche
vielmehr zu verstehen, wie sich einige gewiss nicht dumme Zeitgenossen
immer und immer wieder durch das systematische Verschlafen eines einfachen
Termins in Probleme bringen...

Los, Ihr notorischen Steuerbummler, lasst mich in Eure Seele schauen! ;)

Gruss
Ollo, der es immer pünktlich schafft und auch keine Probleme damit hat...
 
bin 20 und musste erst eine Steuererklärung machen, bei der mir meine Mutter geholfen hat
bringt es euch irgendwas, die Steuererklärung vor euch herzuschieben?
 
kennyalive schrieb:
[...]bringt es euch irgendwas, die Steuererklärung vor euch herzuschieben?

Wenn du erwartest, dass du für das betreffende Jahr Steuern nachzahlen musst, bringt das zumindest Liquidität. In diesem Fall würdest du für die Folgezeit auch höher Veranlagt. D.h. die Steuervorauszahlungen erhöhen sich. Das kostet dann auch wieder Liquidität.

Gruß

esszett
 
ollo schrieb:
Eigentlich ist es doch nicht so schwierig, am Termin XY seine Unterlagen
zusammen zu suchen und beim Steuerberater abzugeben.
Man kennt den Termin seit Monaten. Es ist kein Termin, der plötzlich
und unerwartet kommt.
Eigentlich – nein.
Zwei Dinge können einen Freiberuflichen davon abhalten.
Arbeit & Zwischenfälle
ollo schrieb:
Ollo, der es immer pünktlich schafft und auch keine Probleme damit hat...
Bist du selbständig, ollo?
 
ollo schrieb:
Will jetzt niemandem zu nahe treten, aber ich kapiere einfach nicht,
warum doch sehr viele »selbständige« Unternehmer in solchen Dingen
so extrem unselbständig sind...

Eigentlich ist es doch nicht so schwierig, am Termin XY seine Unterlagen
zusammen zu suchen und beim Steuerberater abzugeben.
Man kennt den Termin seit Monaten. Es ist kein Termin, der plötzlich
und unerwartet kommt.

Ich habe es jetzt im Bekannten- und Kollegenkreis schon einige Male mit-
bekommen, dass wirklich wichtige Termine bezüglich Steuer verschlafen
bzw. verdrängt wurden, teilweise wurde sogar »vergessen«, die Umsatzsteuer (!)
zur Seite zur legen, um dann ein paar Monate später mit wirklich grossen
Problemen da zu sitzen... :( Ich bin manchmal echt fassungslos...

(...)

Womit hat das zu tun?
Ist es Selbstüberschätzung? Vergesslichkeit? Bequemlichkeit? Oder steckt da
doch mehr dahinter? Angst vor dem Staat?

Wahrscheinlich sind die Konsequenzen, die sich aus diesem Verhalten
ergeben, nicht drastisch genug.

Ich spreche jetzt nicht für das Finanzamt, nicht falsch verstehen, ich versuche
vielmehr zu verstehen, wie sich einige gewiss nicht dumme Zeitgenossen
immer und immer wieder durch das systematische Verschlafen eines einfachen
Termins in Probleme bringen...

Los, Ihr notorischen Steuerbummler, lasst mich in Eure Seele schauen! ;)

Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal pünktlich geschafft, aber eigentlich würde ich die Steuererklärung am liebsten auch Jahre vor mir herschieben. Ich finde diese ganze Materie einfach ekelhaft und völlig undurchschaubar. Das ist immer wie ein Berg vor mir, den ich nicht überwinden kann, weshalb ich ihm lieber ausweiche. Vor allem habe ich ständig das Gefühl, alles falschzumachen, wenn ich diese Steuervordrucke nur angucke, geschweigedenn ausfüllen muß. Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer habe ich in den letzten Jahren auch schon damit beauftragt, aber das war auch nicht wesentlich besser. Erstens muß ich für die ja auch alle Unterlagen erstmal zusammenstellen und zweitens hatte ich bei bislang keinem das Gefühl, daß sie mich gut beraten haben (haben sie auch nicht, wie ich immer etliche Monate oder Jahre später bemerken mußte). Ich habe mal überschlagen, daß mir in den letzten 11 Jahren etwa 50.000 Euro durch die Lappen gegangen sind, weil ich nicht richtig versteuert habe (das freut natürlich den Staat). Wenn die Steuererklärung dann doch irgendwann abgegeben ist, ist das jedesmal so, als hätte ich gerade wieder die Abi-Prüfung bestanden.

Die Konsequenzen sind übrigens drastisch genug, habe ich bereits mitbekommen: Irgendwann schätzt das FA in Eigenregie Deine Steuerschuld, pfändet Dein Gehalt/Konto und droht sogar mit einigen Tagen Ordnungshaft.

Ich müßte dringend mal bei der IHK, dem FA etc. einen Crashkurs belegen, worauf man als Selbstständiger/Freiberufler schon während des Jahres achten muß, wenn sich die Unterlagen ansammeln und ich Ausgaben habe (was kann man alles absetzen und wie, welche Unterlagen muß man aufbewahren, was ist speziell auf meinen Beruf/meine Situation zugeschnitten usw.). Aber auch das schiebe ich schon 4 Jährchen vor mir her... Um die KSK habe ich mich auch noch nicht gekümmert, fällt mir gerade ein...

Hat also nichts mit Selbstüberschätzung, Vergesslichkeit oder Bequemlichkeit zu tun. Mir wird bei der Materie einfach übel. Dieser schnöde Bürokratenkram stört meinen Gedankenfluß.
 
Difool schrieb:
Bist du selbständig, ollo?
Ja, bin ich. Freiberuflicher Grafiker :)
Und ich weiß auch, welchen zeitlichen Widrigkeiten man manchmal
als Freiberufler ausgesetzt ist... Trotzdem habe ich es bis jetzt immer
geschafft, meine Unterlagen so zusammen zu halten, dass ich am Jahresende
gar nicht mehr so viel machen musste.

Blomquist schrieb:
Ich müßte dringend mal bei der IHK, dem FA etc. einen Crashkurs belegen, worauf man als Selbstständiger/Freiberufler schon während des Jahres achten muß, wenn sich die Unterlagen ansammeln und ich Ausgaben habe (was kann man alles absetzen und wie, welche Unterlagen muß man aufbewahren, was ist speziell auf meinen Beruf/meine Situation zugeschnitten usw.)
So etwas habe ich gemacht, Blomquist!
Und ich kann es wirklich nur jedem empfehlen.
Seitdem habe ich auch den Respekt vor der vermeintlich so trockenen Materie verloren.
Man bekommt einen viel besseren Einblick, wie alles zusammenhängt,
was man wie wo und warum absetzen kann, usw.
Dadurch fühlt man sich dem ganzen nicht mehr so ausgeliefert.

Mir macht es sogar teilweise Spass. Nur die Steuerberater finden das nicht so toll... :D
 
ollo schrieb:
So etwas habe ich gemacht, Blomquist!
Und ich kann es wirklich nur jedem empfehlen.
Seitdem habe ich auch den Respekt vor der vermeintlich so trockenen Materie verloren.
Man bekommt einen viel besseren Einblick, wie alles zusammenhängt,
was man wie wo und warum absetzen kann, usw.
Dadurch fühlt man sich dem ganzen nicht mehr so ausgeliefert.

Und wo hast Du das gemacht? IHK? FA? Irgendein Seminar?
 
Blomquist schrieb:
Und wo hast Du das gemacht? IHK? FA? Irgendein Seminar?

Im Existenzgründerbüro in Berlin.
Das war ein 4-Tageskurs, Themen waren unter anderem
- Steuerliche Anmeldung
- Umsatzsteuererklärung
- Grundsätze der Buchführung
und natürlich jede Menge Tipps rund um die Steuererklärung.

So etwas kann natürlich keinen Steuer-/Buchhaltungsprofi ersetzen,
aber für einen ersten Überblick war es super.
Kosten waren sehr gering, ich glaube es waren 20 Euro pro Tag.
Für Existenzgründer mit Arbeitsamtförderung war es sogar gratis.
 
mir fehlt die option
- eine sache für meinen steuerberater
 
Oh je, dabei hatte ich es doch gerade erst wieder erfolgreich verdrängt.

Seufz – Melanie
 
Ich muss vierteljährlich meine Unterlagen abliefern, also ebenso regelmässig Buchhaltung machen.
Ich hasse diese Arbeit und bezahle deswegen eine gute Bekannte dafür. Die ist ordentlich und nervt skrupellos, wenn ich einen Beleg nicht rübergeschoben habe.
Das ist sehr schön so.
 
Ich habe es ja - wie immer - noch rechtzeitig hinbekommen. Ich verstehe auch die Materie so weit, wie ich es als Freiberufler muss, aber dieses Zettel sammeln. Buah!
 
Noch was: Ich habe das Gefühl, dass ich bei meinem Steuerberater immer nur von Assistenten (also Nicht-Steuerberatern) beraten werden und da so manche Aussage nicht 100% richtig zu sein scheint. Ist das bei euch eigentlich auch so? Muss ein Steuerberater eigentlich für Fehler haften, auch wenn man die meiste Arbeit von seinen Mitarbeitern übernommen wurde?
 
Nachdem ich sie die letzten Jahre immer selbständig gemacht habe, habe ich dieses Jahr einen Steuerberater zu Hilfe gezogen und ich habe das erste Mal ein sicheres Gefühl und Spaß beim Sammeln der Belege gehabt! :)
 
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