Spektralfarben

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garraty47

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von meiner Frau:
ich halte morgen eine lehrprobe zur additiven farbmischung. in der vorstunde haben wir bereits licht in die spektralfarben zerlegt. nun habe ich ein problem. in allen wissenschaftlichen büchern steht, dass es 6 spektralfarben gibt. wenn man nun aber licht zerlegt oder einen regenbogen betrachtet, sieht man immer auch ganz deutlich türkis. auch wenn man grün und blau bei der additiven farbmischung mischt, ergibt sich türkis. warum zählt türkis trotzdem nicht zu den spektralfarben?

könnt ihr helfen?
 
Hallo Garraty,

Spektralfarben (monchromatische Farben) sind
so genannte „reine Farben” dazu zählt Türkis
nicht! Warum dies so ist, füllt Bibliotheken. Zur
„Klärung” empfehle ich Dir ein ausführliches
Studium bei Wickipedia. Denn dieses Thema
sprengt wirklich den Rahmen eines Forums.

Gruss Jürgen
 
Spektralfarben (monchromatische Farben) sind
so genannte „reine Farben” dazu zählt Türkis
nicht! Warum dies so ist, füllt Bibliotheken. Zur
„Klärung” empfehle ich Dir ein ausführliches
Studium bei Wickipedia. Denn dieses Thema
sprengt wirklich den Rahmen eines Forums.

Ja, trotzdem hier ein kurzer Erklärungsversuch.
(habe ich ja nicht umsonst getippt :) )

Wenn man die Primärfarben Grün und Blau im additiven Farbsystem mischt, ergibt sich Cyan, nicht "Türkis". Und Cyan ist eine Spektralfarbe. Das RGB-Modell ist halt mit 3 bzw. 6 Farben aufgebaut. 3 Primärvalenzen (Rot, Grün und Blau) und deren Gegenfarben (Cyan, Magenta und Gelb). Eine Primärvalenz gemischt mit der Gegenfarbe ergibt weiß. Mit unterschiedlichen Mischungen der Primärvalenzen lassen sich alle Farben des Spektrums darstellen, so auch Frequenzbereiche, die man als Türkis, Orange, Lila etc.. bezeichnen kann.

Guß
R.
 
danke erstmal, aber noch eine unklarheit:
in den von uns bemühten büchern sind die spektralfarben mit rot, orange, gelb, grün, blau, violett angegeben.
macht das irgendeinen sinn, v.a. dass hier das türkis bzw. cyan fehlt, aber dafür orange, welches eigebntlich keine sekundärfarbe ist, dazugehört?
 
Wenn man die Primärfarben Grün und Blau im additiven Farbsystem mischt, ergibt sich Cyan, nicht "Türkis". Und Cyan ist eine Spektralfarbe. Das RGB-Modell ist halt mit 3 bzw. 6 Farben aufgebaut. 3 Primärvalenzen (Rot, Grün und Blau) und deren Gegenfarben (Cyan, Magenta und Gelb). Eine Primärvalenz gemischt mit der Gegenfarbe ergibt weiß. Mit unterschiedlichen Mischungen der Primärvalenzen lassen sich alle Farben des Spektrums darstellen, so auch Frequenzbereiche, die man als Türkis, Orange, Lila etc.. bezeichnen kann.

Guß
R.

du meinst diese zwei spektren, oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktive_Farbsynthese (drucktechnische)
http://de.wikipedia.org/wiki/Additive_Farbsynthese (monitor/tv-technische)
 
Spektralfarben (auch Regenbogenfarben) sind Farben des Spektrums, die für das Auge stufenlos von Violett über Blau, Grün, Gelb, Orange bis Rot wahrnehmbar sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Spektrum.png

Stufenlos bedeutet: auch alle Farben dazwischen und auch Türkis, oder wie immer man das nennen mag. Wenn jemand schreibt "Es gibt 6 Spektralfarben", hat er IMHO unrecht. Damit sind nur die auffälligsten Farben des Spektrums für das menschliche Auge gemeint.

Ich beschrieb oben nur das gebräuchliche RGB-Modell für die additive Farbmischung (@superdave: ja aber nur den zweiten link).
Additive Farbmischung an Hand des gesamten Spektrums zu erklären, geht in etwa so: Man greife eine beliebige Frequenz aus dem Spektrum heraus, dann ergeben alle übrigen Frequenzen eine Komplimentärfarbe, die mit unserer Frequenz addiert, weiß ergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Garraty,

Spektralfarben (monchromatische Farben) sind
so genannte „reine Farben” dazu zählt Türkis
nicht!
Warum nicht? So um die 495nm find ich es schon ganz schön türkis.

Warum dies so ist, füllt Bibliotheken. Zur
„Klärung” empfehle ich Dir ein ausführliches
Studium bei Wickipedia.

Nein, das lässt man besser. Nach kurzer Durchsicht der weiter oben aufgeführten Wiki-Links: Was ein Krampf.

Lieber den Weg in die nächste größere Bibliothek und ein Blick in Kurt K. Schläpfers Standardwerk zu dem Thema: "Farbmetrik in der Grafischen Industrie" geworfen.

Oder hier in kurz aus dem Schlagwortverzeichnis:
"Spektralfarben
Farbe der Strahlung einer einzelnen Wellenlänge im Bereich 380-780nm. Spektralfarben besitzen die höchste Sättigung bei gegebenem Farbton. Alle in der Natur vorkommenden Farben können als additive Mischung von Spektralfarben aufgefasst werden."

Also, noch mal zur Konkretisierung: Spektralfarben sind in erster Linie monochromatisch. Je nach dem wie eng man den Begriff Monochromatisch auffasst 1nm, 10nm, nur als Bandenspektrum,...?) gibt es davon nahezu unendlich viele.

Die Mischung jeder beliebigen Farbe aus den Spektralfarben kommt aber nur in einigen wenigen Fällen mit 3 Farben aus, ansonsten sind eben mehr nötig. Diese drei Farben, müssen spektral unabhängig sein, sowas nennt man dann Primärvalenzen. Was dann womit zu was gemischt wird, insbesondere für die theoretisch besser zur Praxis passende additive Farbmischung, beschreiben die Grassmannschen Gesetze.

Im obigen Ausgangskontext ist es wohl zu einer Vermischung der Begriffe Spektralfarben und Primärvalenzen gekommen.

MfG

ThoRic
 
Hier geht es etwas durcheinander.
Farben sind für Physiker und Künstler nicht dasselbe.
Die oben genannten Farben scheinen mir aus Goethes Farbsystem zu kommen; vgl. hier (Countdown abwarten und dann "Goethe" aus der Liste wählen). Das ist Farbharmonie, also die Wirkung der Farbe auf das Gemüt des Menschen.
Die bisherigen Antworten sind technisch - weil die Frage unter "Drucktechnik" eingestellt wurde. Und wir sehen Farbe technisch und nicht aus physiologisch-psychologischer Sicht. Rein technisch geht man von unserem Auge aus, also den Rot-Grün-Blau empfindlichen Rezeptoren (additive Farbmischung) oder dem komplementären System Cyan-Magenta-Yellow (subtraktive Farbmischung).
Wenn in einem nicht naturwissenschaftlichem Zusammenhang der Begriff "Spektralfarbe" unscharf verwendet wird, dann ist das schade. Spektralfarben sind alle Wellenlängenanteile, die das ausgesendete oder reflektierte Licht enthält. Ein Licht mit nur 6 Wellenlängen kann nur Kunstlicht sein (mit 6 verschiedenfarbigen Lasern) erzeugt; das Spektrum normalen Lichts setzt sich aus unzähligen Wellenlängen zusammen. Wozu brächte man sonst Spektralfotometer? Densitometer würden dann ausreichen...
 
@Thoric
Stimmt, man versteht nicht, was ich im dritten Absatz geschrieben habe. Das war bei Dir besser; denkt ihn euch weg.
Mir ging es sowieso mehr darum, zu betonen, dass die Farbenlehre von der technischen Sicht abweicht, was die Ursache für die Verwirrung sein kann. Ist auch nur eine Vermutung, aber ich weiß nicht, welche wissenschaftlichen Bücher garraty47 zu Rate gezogen hat, in denen es nur 6 Spektralfarben gibt.
 
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