virtueller speicher ist aus sicht des betriebssystems die menge an speicher, die ein prozess für seinen bedarf angefordert hat. dieser kann wesentlich größer sein als der real vorhandene, da das speichermanagement des betriebssystems den hauptspeicher quasi mehrfach verwendet, indem wenig genutzte speicherbereiche in den swap-bereich auslagert und die so "frei" gewordenen speichersegmente aktiven programmen zur verfügung stellt werden.
wenn z.b. ein programm eine 2 gbyte große datei bearbeiten möchte, fordert es einen entsprechend großen speicherblock vom betriebssystem an. ist der hauptspeicher aber nur 1 gbyte groß und möchten auch noch andere programme davon was abhaben, tut das betriebssystem so, als ob der 2 gbyte große speicherblock komplett vorhanden wäre, stellt aber tatsächlich nur kleinere häppchen (seiten oder segmente) davon zur verfügung. beim zugriff auf den zugeteilten speicher überwacht das speichermanagement die adresszugriffe und blendet bei überschreiten des speicherbereichs ("page fault") einen neues speichersegment ("häppchen") ein, dessen vorheriger inhalt zuvor in den swap-bereich gesichert wurde. das ganze heisst virtuelles speichermanagement und ist als konzept schon steinalt (seit den 60ern).
werte von etlichen gigabyte erscheinen mir allerdings ungewöhnlich, es gibt nicht viele programme, die solch große datenstrukturen tatsächlich bearbeiten (grafik, video, datenbanken, etc). vielleicht wurde mit der umstellung auf 64-bit auch das speichermangagement anders ausgelegt - irgendwelche techdocs mögen da evtl. was genaueres enthalten.
EDIT: mehrere gbyte virt. speicher sind offenbar - auch bei tiger - nicht außergewöhnlich: ein kurzer check zeigt, dass ein bisschen opera, mail und iCal schon 10 gbyte virt. speicher generieren.